Paul Hörbiger

  • Ich bin noch in der Mitte des Filmes "The Third Man" (1949) und AAAAAAAAAAAHHHHHH PAULI REDET ENGLISCH xD
    Das ist so süüüßßßß haha. Das begreift mein Hirn gar nicht, dass er da Englisch spricht.
    Mein Kopf ist auf Englisch so trainiert, Englisch hört sich für mich an wie Deutsch.
    Also es ist eine Sprache
    und wenn dann Hörbiger Englisch redet dann fällt mir das erst auf, sobald er anfängt in Deutsch zu fragen "Wos hot er g'sagt?"
    :D

  • In den nächsten Tagen fahre ich mal nach Zehlendorf (is ja nich weit weg von mir) um rumzufragen wo Paul sein Haus hatte. Ich glaube Glockenstraße oder so hieß die. Vielleicht ist sein Garten ja auch noch zu finden. *Mega-Stalk* :thumbup:

  • Ich kann jedem der auch nur Ansatzweise Paul Hörbiger mag empfehlen, sich seine Autobiographie zu kaufen.
    Nicht einmal die ersten paar Seiten, und schon Tränen gelacht und geschmunzelt.


    Ein Auszug:


    "I Budapest wohnten wir im Burgviertel, in der Várfok utca, die steil hinauf zur Matthiaskirche führt.
    Ganz in unserer Nähe war der Széna-téra, der Heumarkt, und wenn mich meine Mutter zum Einkaufen
    mitnahm, raste ich schnurstracks zu den Blumenständen, wo sie mich nach Besorgung von Fleisch,
    Brot und Gemüse abholte. Nur einmal bin ich verlorengegangen. Aufgeregt ist Mama zum nächsten Polizei-
    revier gelaufen und hat einen Inspektor gefragt, ob nicht ein Bub gefunden worden sei.
    >>Nein, Bubeb haben wir keinen. Aber ein Mädchen.<<
    >>Sind Sie auch sicher, dass es ein Mädchen ist?<<
    >>Absolut, aber bitte, gnädige Frau, überzeugen Sie sich selbst.<<
    Dann wurde Mama in das Nebenzimmer geführt, wo ich mich in voller Lebensgröße, ein Stück Schokolade
    zwischen den Zähnen, befand.
    (...)


    :P

  • Eine weitere sehr interessante Geschichte ist die, wo er erzählt, dass seine Einheit in Italien über einen Steg gehen muss bzw. rennen musste, währenddessen die Feinde unten im Tal hochschossen. Er sagt, es war ein Spießrutenlauf, jeden hätte es treffen können.
    "Der Feind hatte eine Gebirgsstraße bei Chiesa gesprengt. Unsere Pioniere mussten unter großen Verlusten einen Steg über ein sich tief in den Berg schneidendes Tal bauen. Und dann lief einer nach dem anderen über die wackelige Brücke. Die Italiener lauerten im Tal und schossen. Ein Kamerad kam heil herüber, der nächste wurde angeschossen, stürzte tot ins Tal. Dann wieder einer. Ein anderer schaffte es. Mein Vordermann überlebte nicht. Nun kam ich. Einmal tief durchatmen und drüber, so schnell mich die Beine trugen. Da, ein Schuss, daneben, Gott sei Dank, noch einer, fast hätte es mich erwischt. Aber ich hab's geschafft. Der Kamerad hinter mir wurde erschossen."
    Paul ist - was die Armee angeht, ein hervorragender Soldat gewesen und hat sich deutlich hochgearbeitet. Besonders wollte er schießen.
    Er gibt mir die Idee im Militär-Archiv zu arbeiten. Sehr interessant die Armeen. Dieser Stolz der davon ausgehen kann, in einer Wehrmacht zu sein, den kenne ich von meiner Familie, welche eine Militärsfamilie ist. Ich verstehe also seine Zeilen, wenn er sich gekränkt fühlt, sobald sein Vater ihn nicht mit dem richtigen Titel anspricht:
    "Sehr geehrter Herr Ingenieur! Mit Befremden erhielt ich eine Drucksorte mit Brief von Herrn Ingenieur, die ich gar nicht annehmen wollte. Dann ließ ich mich doch dazu herbei. Die Ursache zu dieser, fast wollte ich sagen, Entrüstung war die, dass die Anschrift lautete: >Herrn Einjährig-freiwilligen Korporal Paul Hörbiger<. Ich fühlte mich sehr gekränkt, da ich mir meinen dritten Stern und das Börtl nicht nehmen lasse durch einen anderen. Ich habe unter zwölf Offiziersprüflingen die beste Prüfung gemacht, wobei meine praktische Eignung besonders betont wurde und bin als einziger zum Feuerwerker befördert worden. Meine Ansprache lautet daher (und bei nochmaliger Hinzusetzung meiner Charge, wäre ich gezwungen, Herrn Ingenieur meine Vertreter zu senden): >HERRN EINJ. FREIW. TIT. FEUERWERKER KADETT-ASPIRANT<. Indem ich Sie höflich aber bestimmt ersuche, mich in einem militärischen Ansehen nicht zu verletzen, verbleibe ich Ihr Sohn."
    "Es klinkt vielleicht wunderlich, dass ich Mama und Papa per Sie angesprochen habe. Das ist ein Restbestand unserer ungarischen Erziehung. Nur Hansi, der Älteste, durfte zu den Eltern du sagen. Die Mutter sprachen wir immer "Édes Mama" an, "Meine süße Mama", denn Ungarisch ist eine sehr höfliche Sprache."


    Ich hab' für euch gespielt, Seiten 47 & 58