Sorry, Quax, ich muss noch mal insistieren. Das ist meiner Meinung nach einfach nicht ihre Schrift! Die war sehr markant und auffallend regelmäßig - und hat sich seit den 30er Jahren nicht verändert (kenne Beispiele der 30er bis 70er Jahre). Ich habe im Scan einige Schriftstücke beispielhaft nebeneinander gestellt: 1. Ausschnitte aus Helm-Briefen (von der Familie, also wirklich 100%ig echt), 2. ein paar Download-Dateien aus dem www (die Briefkarte von 1948 war unlängst bei ebay zu haben, das andere sind Ausschnitte von Magazin-Covern, die so, also mit Widmung an die Leser, gedruckt wurden) und 3. diese vermeintlichen Autographen für das Frl. Rose. Sag selbst ... Ich möchte natürlich niemandem zu nahe treten, manchmal haben ja auch Sekretärinnen solche Dinge erledigt. Aber mein Eindruck ist, dass sich hier wer auch immer nicht viel Mühe gegeben hat: weder die Handschrift zu imitieren (die er offenbar von der Signatur abgesehen gar nicht kannte) noch eine stimmige Provenienz zu erfinden. Oder was meinst Du, warum Brigitte ihre Schulfreundin - die mal Anlies heißt, mal Annelies - gesiezt haben soll? Wie gesagt, das ist nur mein persönlicher Eindruck, kann ja gut sein, dass das Deinem Verkäufer gar nicht bewusst war.

Brigitte Helm
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Aus film-echo Nr. 22 von 1968
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Brigitte Helm wäre heute 114 Jahre alt geworden
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Die Karte wurde mit Sicherheit deutlich früher veröffentlicht, möglicherweise 1911 oder 1912. Lil Dagover war von 1908-1918 Operettensängerin in Leipzig, bis 1916 trat sie dort als Marie Seubert auf. Therese Wiet war von 1909 bis 1926 Operettensängerin in Leipzig, Vilma Marbach war dort auch Operettensängerin zu der Zeit. "Drei alte Schachteln" ist eine Operette von Walter Kollo.
Die Unterschrift von Lil Dagover neigt zwar tendenziell eher nach rechts, aber die Anfangsbuchstaben setzt sie auch so riesengroß wie diese Marie Seubert. Für mich lässt das nur den Schluss zu, dass diese Marie Seubert Lil Dagover sein muss.
Aber du kannst mir gerne eine bessere Theorie geben. Wie gesagt, die fehlende Ähnlichkeit ist mir auch aufgefallen. Aber die schreibe ich der zeitlichen Distanz zu und einigen verlorenen Kilos. Lil Dagover hat sich nicht ohne Grund zehn Jahre jünger gemacht als sie eigentlich war
Quax Ich muss die Aussage von damals jetzt vernünftigerweise doch zurücknehmen. Schon Lil Dagovers Großmutter hieß Marie Seubert. Das war allerdings nicht die Marie Seubert auf der Karte. Zeitlich könnte sie der Generation dazwischen angehören. Ich habe aber keine Hinweise darauf, dass sie irgendwas mit Lil Dagover zu tun hatte.
Möglicherweise ist sie die Dame auf diesem Bildvorne mittig rechts. Sicher kann ich das allerdings auch nicht sagen. Eine gewisse Ähnlichkeit kann ich aber schon ausmachen. Auch der Sopran würde passen. Das Bild ist aus dem Jahr 1931.