Ich schaue gerade "Tagebuch einer Verlorenen" mit Louise Brook und Fritz Rasp und weiteren tollen Menschen.
Die junge Thymian (Brooks) verwirrt mit ihrer Frische und Natürlichkeit die Männerwelt und schnell "passiert" ihr ein Kind mit Folgen:
Vom Vater verstoßen und im Heim gequält, gelingt ihr als anmutiges Geschöpf eines Bordells der Sprung aus der Armut.
Als Gräfin sucht sie Rache in den Schauplätzen ihrer Vergangenheit.
Es war der letzte Stummfilm von Pabst und kam 1929 in die deutschen Kinos. Bereits vor der Premiere wurde er wegen der Zensur um 10 Minuten gekürzt. Nach der Veröffentlichung erzwangen Proteste eine erneute staatliche Prüfung. Im Januar 1930 wurde eine stark gekürzte Version gezeigt und mit Jugendverbot belegt. Ein erotisch angehauchter Film, der dem menschlichen Gehirn viel Freude bereiten kann, wenn man es darauf ankommen lässt. Bei mir als Rasp-Fan blieb keine Schweißpore trocken.
>>Und Louise Brooks geht in stummer Schönheit, erschrocken, trotzig, wartend, verwundert durch den Film, als das Mädchen, dem dies passiert. Fast wie ein schöner, tragischer Buster Keaton.<<
>>Mit seinem kolportagehaften Sujet und der einzigartigen Louise Brooks zählt TAGEBUCH EINER VERLORENEN zu den herausragendsten Stummfilmen der Zwanziger Jahre.<< (Barbara Eichinger)
10/10 Punkte