Das Testament des Dr. Mabuse – Re-view
Da leider Gottes gestern Abend meine komplette Re-view
einfach so gelöscht wurde, konnte ich nun alles noch einmal von vorne
schreiben. Ich hoffe ihr merkt, welche Mühe ich mir hiermit gemacht habe, da es
nicht selbstverständlich ist, dass ich meine – vom alten Blog – auf Englisch
verfasste Re-view dieses Filmes, jetzt in Deutsch übersetzt habe, aber ich
finde, es gibt doch einige interessante Dinge, die man eventuell noch nicht
über diesen Film weiß und die möchte ich gern mit euch teilen.
Plot:
Kriminalkommissar Lohmann (gespielt von Otto Wernicke),
demselben Kommissar wie schon bei „M“, bekommt einen wichtigen Telefonanruf vom ehemaligen Polizisten Hoffmeister
(gespielt von Karl Meixner). Aber bevor
Hoffmeister ihm sagen kann, welch wichtige Entdeckung er gemacht hat, wird der
Anruf durch Schüsse unterbrochen. Man hört nichts mehr. Dann fängt Hoffmeister plötzlich
an zu singen „Gloria, Gloria, schön sind
die Mädel mit 17, 18 Jahr.“ Er ist
verrückt geworden. Am Platz, von dem Hoffmeister aus anrief, werden keinerlei
Spuren gefunden, die helfen herauszufinden, was mit ihm passierte. Nur einige
Kratzer befinden sich an der Fensterscheibe und mit Hilfe des
Kriminaltechnikers kann Lohmann feststellen, der Schriftzug lautet „Mabuse.“
Dr. Mabuse (gespielt von Rudolf Klein-Rogge) war noch vor
einigen Jahren ein hochgradiger, krimineller Intellektueller, der schließlich
in eine Irrenanstalt kam, nachdem man ihn stellte. Der Chefarzt Dr. Baum (gespielt von Oscar
Beregi Sr.) nahm sich Mabuse als „Vorbild“ für wissenschaftliche Zwecke und
stellte somit fest, dass er anfing auf Papier zu kritzeln. Aus den Kritzeleien
wurden Wörter, diese wiederum wurden irgendwann zu Sätzen und schließlich
stellte er fest, dass Mabuse Anleitungen zur Ausübung des Bösen schreibt,
obwohl er komplett verrückt ist. Dass Lohmann irgendwann weiß wer Mabuse ist,
bringt ihm dann allerdings wenig, da dieser ihm kurz bevor er ihn überhaupt
sprechen kann, verstirbt. Parallel zu den Mabuse Geschehnissen gibt es Thomas Kent
(gespielt von Gustav Diessl), der genug von seinem kriminelle Leben hat – er gehört
Mabuse’s Bande an – und einen Neuanfang mit Lilli (gespielt von Wera Liessem)
starten will. Aber einfach so aufzuhören und die Organisation zu verlassen ist leichter
gesagt als getan, denn wer den Schwanz einzieht wird hingerichtet und das meist
von Sektion 2B, der wohl gefährlichsten Bande von Mabuse. Der Anführer dieser
Bande heißt Hardy und wird dargestellt von Rudolf Schündler, der einige
interessante Erinnerungen an den Filmdreh mit Lang hat:
„Er wollte eine bestimmte Pose von mir. Sie kennen sicherlich die Szene
wo der Hardy die Wendeltreppe hinunterläuft und das Telefon klingelt. Ich nehme
ab und sage meine Zeilen und bei einem bestimmten Moment verlange Lang, dass
ich meinen Kopf nach vorn strecke, damit er einen bestimmten Schatten wirft. Er
wollte unbedingt diesen Schatten. Wir wiederholten die Szene einmal, zweimal,
aber ich kriegte es einfach nicht hin. In der Drehpause ging ich auf und ab und
meinte, dass es das jetzt gewesen sein muss, denn ich bin nicht gut als Hardy.
Aber dann kam Fritz Lang zu mir, legte seine Hand auf meine Schulter und meinte
‚Ich habe mir etwas dabei gedacht, als ich die Leute für meine Charaktere
aussuchte. Du bist Hardy. Was ist schon dabei? Du gehst halt die Treppe
hinunter und wenn ich das Zeichen gebe streckst du deinen Hals nach vorn. So
schwer ist das doch nicht. Das kannst du‘. Das ermutigte mich so doll, dass als
wir die Szene dann noch einmal drehten,
ich es konnte. […]
Hardy war ein Homosexueller, der immer Pralinen aß und im Roman immer
eindeutige, zweideutige Magazine las. Das kommt im Film nicht ganz herüber […]
Bei der Schussszene zum Schluss im Appartement, gab es wieder ein Problem. Mehr
oder weniger. Lang meinte, dass wenn ich mir die Kugel setze, mein Kopf an die
Wand hinter mir, hinter dem Bett schlagen soll, damit es einen dumpfen Ton
gibt. Er wollte diesen Ton unbedingt hören. Er meinte, nur so hört es sich
realistisch an, da ja der Schädel von Hardy, durch den Schuss nach hinten an
die Wand geschleudert wird und dann zerspringt. Den Ton bekamen wir nie hin und
in jeder Neuaufnahme, so verlangte er, musste ich also meinen Kopf immer
wieder gegen die Wand schlagen, nur damit er diesen Ton hört.“
Dies ist nich der detailgetreue Wortlaut von Rudolf Schündler - doch so ähnlich erzählte er es.
Teil 1 Re-View Ende