"Oberwachtmeister Schwenke" (Carl Froelich 1934/35) - ein schlechter Propagandafilm

  • Ich bin von diesem Film sehr enttäuscht, da ich mir wegen des Mitwirkens der großartigen Sybille Schmitz wesentlich besseres erhofft hatte. Aber ihre Fähigkeiten, die sie auch hier aufblitzen lässt, werden an ein schwaches Drehbuch verschenkt. Die Frauengestalten sind durchweg naiv, schüchtern und leicht beeinflussbar, die (männlichen) Polizisten sind so ehrbar, aufrichtig und gut, daß es geradezu schmerzt.
    Die Handlung selbst bleibt absolut vorhersehbar und spannungsarm. Ich bin beim Anschauen eingedöst.


    Propagandaelemente finden sich zu Hauf: Eine unerträgliche Spießermoral, Marschmusik; Umzüge der militärisch gedrillten Polizei, die wie eine Truppenparade anmuten; eine Redlichkeit der Polizei, die so nie existierte; die schon erwähnte Rolle der Frauen und noch vieles mehr, z.B. was der OW Schwenke so von sich gibt. Schade um die wirklich guten Schauspielerinnen. Auch Gustav Fröhlich hat wesentlich besseres vollbracht.

  • Ich bin von diesem Film sehr enttäuscht, da ich mir wegen des Mitwirkens der großartigen Sybille Schmitz wesentlich besseres erhofft hatte. Aber ihre Fähigkeiten, die sie auch hier aufblitzen lässt, werden an ein schwaches Drehbuch verschenkt. Die Frauengestalten sind durchweg naiv, schüchtern und leicht beeinflussbar (IST AUCH HEUTE WEITGEHENST DER FALL: z.B. der ENTHUSIASMUS SEHR VIELER DEUTSCHER FRAUEN ZUM ISLAMISMUS UND MOSLEMS INSGESAMT-DIE ROSAROTE BRILLE HAT HOCHKONJUNKTUR), die (männlichen) Polizisten sind so ehrbar, aufrichtig und gut, daß es geradezu schmerzt.(HAT SICH ZU DEN HEUTIGEN POLIZISTEN NICHT VIEL GEÄNDERT)
    Die Handlung selbst bleibt absolut vorhersehbar und spannungsarm. Ich bin beim Anschauen eingedöst.


    Propagandaelemente finden sich zu Hauf: Eine unerträgliche Spießermoral( DIE HEUTE EBENFALLS WEIT VERBREITET IST), Marschmusik; Umzüge der militärisch gedrillten Polizei, die wie eine Truppenparade anmuten (HEUTE SIND ES DIE AUFMÄRSCHE VON DGB UND KIRCHE); eine Redlichkeit der Polizei, die so nie existierte; die schon erwähnte Rolle der Frauen und noch vieles mehr, z.B. was der OW Schwenke so von sich gibt. Schade um die wirklich guten Schauspielerinnen. Auch Gustav Fröhlich hat wesentlich besseres vollbracht.

    Sybille Schmitz bleibt eine gute Schauspielerin, obwohl eine gewisse politische Propaganda unverkennbar ist - heute nennt man es PC, wie es größtenteils im Fernsehen propagandiert wird.

    Dann wird wird Film heute mit anderen Augen gesehen, da es jahrelang nur eine grottenschlechte Kopie gab. Mit der erstklassigen aufgetauchten neuen Kopie, wurde auch dieser Film dadurch neu entdeckt.

  • Ach diese schrägen Parallelen zu heute. Es mag zwar einiges im Argen liegen, aber Nobelpreisträger werden heute nicht mehr ins KZ gesteckt und müssen um ihr Leben fürchten, wenn sie unliebsame Äußerungen verbreiten. Und eine solch ausgeklügelte Filmzensur wie damals (deren Ergebnis dieser Film ist), gibt es heutzutage nicht usw. usw.


    Polizisten dieser Geisteshaltung finden sich nicht einmal mehr im "Tatort". Und paramilitärische Aufmärsche der uniformierten Polizei mit DGB-Demonstrationen zu vergleichen, das kann ja wohl nicht sein (Nebenbei: Truppenparaden der Kirche sind mir auch unbekannt). Und ganz interessant finde ich, wie Du Deine Ablehnung des Islams und der Muslime auch noch unterbringst, obwohl das nun wirklich überhaupt nicht zum Thema gehört. Und das behauptete Verhalten sehr vieler deutscher Frauen stelle ich auch stark in Frage.


    Ich habe nur meinen Unmut über einen schlecht gemachten, plumpen Nazipropagandafilm, in dem hervorragende Schauspieler künstlerisch verheizt wurden, zum Ausdruck gebracht. Warum diese Darsteller sich zur Verfügung stellten, ist wieder ein anderes Thema. Vielleicht war es einfach Brotarbeit.


    PS: Ich habe den Film in einer guten Fassung angesehen.


  • Ich habe nur meinen Unmut über einen schlecht gemachten, plumpen Nazipropagandafilm, in dem hervorragende Schauspieler künstlerisch verheizt wurden, zum Ausdruck gebracht. Warum diese Darsteller sich zur Verfügung stellten, ist wieder ein anderes Thema. Vielleicht war es einfach Brotarbeit.

    Hm, wie definierst du Nazipropagandafilm?
    Laut Filmportal klingt das Ganze nach einer typischen Krimihandlung ohne manifesten politischen Kontext.


    Nach deiner Lesart scheint der Film für mich interessant zu sein, gibt es den auf DVD? Sind Hoheitszeichen, Hitlergruß und Fahnen usw. zu sehen? Würde mich sehr interessieren, da mir der Titel zu meiner Schande vollkommen unbekannt ist.

  • Ach diese schrägen Parallelen zu heute. Es mag zwar einiges im Argen liegen, aber Nobelpreisträger werden heute nicht mehr ins KZ gesteckt und müssen um ihr Leben fürchten, wenn sie unliebsame Äußerungen verbreiten. Und eine solch ausgeklügelte Filmzensur wie damals (deren Ergebnis dieser Film ist), gibt es heutzutage nicht usw. usw.

    Es gibt sehr wohl Leute aus dem politischen Bereich, die immer noch um ihr Leben fürchten müssen - Beispiele gab es in den letzten 10 Jahren reichlich. Sicher hatte Goebbels großen Einfluß auf Film und Schauspieler - aber die Popularität dieser Filme und die Busucherzahlen sprachen Bände, da können die heutigen Filmemacher nur neidisch werden. Der deutsche Film hatte in den 30er Jahren Weltgeltung - heute zählt er unter "ferner liefen". Die Berlinale ist hauptsächlich ein Hort für ausländische Filme.

    Polizisten dieser Geisteshaltung finden sich nicht einmal mehr im "Tatort". Und paramilitärische Aufmärsche der uniformierten Polizei mit DGB-Demonstrationen zu vergleichen, das kann ja wohl nicht sein (Nebenbei: Truppenparaden der Kirche sind mir auch unbekannt). Und ganz interessant finde ich, wie Du Deine Ablehnung des Islams und der Muslime auch noch unterbringst, obwohl das nun wirklich überhaupt nicht zum Thema gehört. Und das behauptete Verhalten sehr vieler deutscher Frauen stelle ich auch stark in Frage.


    Ich habe nur meinen Unmut über einen schlecht gemachten, plumpen Nazipropagandafilm, in dem hervorragende Schauspieler künstlerisch verheizt wurden, zum Ausdruck gebracht. Warum diese Darsteller sich zur Verfügung stellten, ist wieder ein anderes Thema. Vielleicht war es einfach Brotarbeit.

    Du hast aber Politik reingebracht und mußt folglich damit rechnen, auch dementsprechende Antworten zu bekommen. Hätten sich die Schauspieler künstlich verheizt gefühlt, wären sie nach England, Frankreich oder in die USA gegangen. Der Großteil (bis auf die Gruppe der Verfolgten) aber lehnte dies ab. Ein DGB-Aufmarsch erinnert aber schon stark an militärische Formen - schon allein die kämpferische Seite. Und ich bleibe dabei: Der Großteil der Frauen hat wenig Selbstbewußtsein und ist leicht zu beeinflussen. Dabei denke ich an erster Linie an die zahlreichen Scheinehen - und das macht mich sauer. Und bei diesen Scheinehen spielen Muslime eine große Rolle.

    Und diesen Film, auch wenn er seine Schwächen hat, als Propagandafilm zu bezeichnen, ist absurd. Er gehörte nicht einmal zu Zeiten der Yankees zu den Vorbehaltsfilmen.

    PS: Ich habe den Film in einer guten Fassung angesehen.

  • Ach diese schrägen Parallelen zu heute. Es mag zwar einiges im Argen liegen, aber Nobelpreisträger werden heute nicht mehr ins KZ gesteckt und müssen um ihr Leben fürchten, wenn sie unliebsame Äußerungen verbreiten. Und eine solch ausgeklügelte Filmzensur wie damals (deren Ergebnis dieser Film ist), gibt es heutzutage nicht usw. usw.

    Ja, es muss für Bruno wirklich schlimm sein, in einer Meinungsdiktatur wie der unseren zu leben. Deshalb setzt er sich ja auch fleißig für die Ehrenrettung der "alten Zeit" ein...

  • Nicht nur für Bruno :D

    Ich muß dazusagen, daß ich es sehr traurig finde, in einem Forum für Filme Politik einzubringen.
    Dafür sind die Politikforen da, wo man sich gegenseitig Beleidigungen um die Ohren schlagen kann.
    Nur in einem sind wir uns wohl alle einig: Wir leben wirklich in einer Gesinnungsdiktatur - im Gegensatz der 60er und 70er Jahre - die DDR ist unsere "jüngste Vergangenheit" und deren Beeinflußungen sind aktuell gefährlich.

  • Ich muß dazusagen, daß ich es sehr traurig finde, in einem Forum für Filme Politik einzubringen.
    Dafür sind die Politikforen da, wo man sich gegenseitig Beleidigungen um die Ohren schlagen kann.

    Das machst Du nie, gell? Kleiner Tipp: Schau mal in Deinen eigenen Thread zu "I Walked with a Zombie". Abgesehen davon ist die Forderung einer Trennung von Kultur und Politik in einem Filmforum einfach nur lächerlich.


    Zitat

    Nur
    in einem sind wir uns wohl alle einig: Wir leben wirklich in einer
    Gesinnungsdiktatur [...]

    Nein, daran sind wir uns bestimmt nicht einig. Ich halte es sogar für ausgesprochen lächerlich. Allein die Tatsache, dass Du Deine Kommentare hier schreiben kannst, beweist wohl das Gegenteil.

  • Nein, daran sind wir uns bestimmt nicht einig. Ich halte es sogar für ausgesprochen lächerlich. Allein die Tatsache, dass Du Deine Kommentare hier schreiben kannst, beweist wohl das Gegenteil.

    Das beweist noch gar nichts.
    Das Schöne an diesem Forum ist halt, dass nicht gleich die Auschwitz-Keule geschwungen wird, sobald jemand eine nonkonforme Äußerung tätigt. Das ist aber keinesfalls selbstverständlich, sondern eine bemerkenswerte Ausnahme.

  • Das beweist noch gar nichts.
    Das Schöne an diesem Forum ist halt, dass nicht gleich die Auschwitz-Keule geschwungen wird, sobald jemand eine nonkonforme Äußerung tätigt. Das ist aber keinesfalls selbstverständlich, sondern eine bemerkenswerte Ausnahme.

    "Bemerkenswert" kann ich manche der in diesem Forum geäußerten Kommentare nicht finden. Dafür riechen sie zu sehr nach NPD-Stammtisch.

  • "Bemerkenswert" kann ich manche der in diesem Forum geäußerten Kommentare nicht finden. Dafür riechen sie zu sehr nach NPD-Stammtisch.

    Dazu kann ich mich nicht äußern, da ich noch nie bei einem NPD-Stammtisch war. Nur wer schon einmal dort war, weiß wahrscheinlich, welche Kommentare dort abgegeben wurden.

  • Das machst Du nie, gell? Kleiner Tipp: Schau mal in Deinen eigenen Thread zu "I Walked with a Zombie". Abgesehen davon ist die Forderung einer Trennung von Kultur und Politik in einem Filmforum einfach nur lächerlich.

    Da bin ich überfordert - ich kenne den Beitrag nicht.


    Nein, daran sind wir uns bestimmt nicht einig. Ich halte es sogar für ausgesprochen lächerlich. Allein die Tatsache, dass Du Deine Kommentare hier schreiben kannst, beweist wohl das Gegenteil.

  • @ Sebastian


    Schade ,in welche Richtung dieses Forum geht , Filmfreunde wie gh oder Quax sind verschwunden , selbsternannte Kritiker wie "Andrew " treten auf den Plan ,ich habe nichts gegen seine Meinung ,nur etwas gegen diese Aufmachung " ein schlechter Propagandafilm " ,das ist Meinungsmache der üblen Art , ist so ein sachliches Gespräch über den Film überhaupt möglich unter dieser tendenziösen Überschrift ich denke NEIN .

  • Hm, wie definierst du Nazipropagandafilm?
    Laut Filmportal klingt das Ganze nach einer typischen Krimihandlung ohne manifesten politischen Kontext.


    Nach deiner Lesart scheint der Film für mich interessant zu sein, gibt es den auf DVD? Sind Hoheitszeichen, Hitlergruß und Fahnen usw. zu sehen? Würde mich sehr interessieren, da mir der Titel zu meiner Schande vollkommen unbekannt ist.

    Filmportal ist als Quelle nicht immer sehr zuverlässig. Es gibt in dem Film keine Hakenkreuze zu sehen, nur einen kurzen Hitlergruß vom vom Polizei- "Feldwebel" (genaue Rangbezeichnung ist mir unbekannt), der die Schupomannschaft antreten und stillstehen ließ, an den Polizeichef, der daraufhin "Rührt euch" befiehlt. Alles wie beim Militär, das soll wohl besonders vertraueneinflößend wirken. Tenor: Es herrscht Recht und Ordnung. Nur, sie herrschte schon lange nicht mehr.Der ganze Film atmet eine penetrante spießige verlogene Nazimoral, an die sich ihre Urheber nicht mal selbst hielten. Ich will das nicht im Einzelnen ausführen, weiter oben habe ich es schon getan. Nur eins, solche hervorragenden Schauspielerinnen wie Sybille Schmitz und Marianne Hoppe in derartige Rollen zu stecken, ist fast schon ein künstlerisches Verbrechen. Man vergleiche dazu mal Sybille Schmitz in "Die Unbekannte" von Frank Wysbar oder auch in Nunzio Malasommas "Frau ohne Vergangenheit".
    Und die Weltgeltung des deutschen Films in den dreißiger Jahren? Die dauerte doch eigentlich nur bis zum Ende der Weimarer Republik '33. Danach nahm sie durch die erzwungene Emigration einer ganzen Gruppe hervorragender Regisseure stark ab. Oder will jemand behaupten, Carl Froelich sei ein Regisseur von Weltruf??? Sehr viele gab es doch 1034 nicht mehr in Deutschland. Und bis Kriegsanfang wurden es noch weniger (Emigration u.a.von Detlef Sierck, Reinhold Schünzel und Frank Wysbar). Dennoch, es emigriert sich nicht so leicht aus dem Sprachraum, in dem man heimisch ist (vgl. dazu das Leben des Rundfunkreporters Alfred Braun).
    Auf DVD gibt es diesen Film nicht, was ich persönlich überhaupt nicht vermisse.


    Und schließlich, eine Gesinnungsdiktatur gibt es in diesem Lande trotz Versuchen dazu immer noch nicht.

  • @ Sebastian


    Schade ,in welche Richtung dieses Forum geht , Filmfreunde wie gh oder Quax sind verschwunden , selbsternannte Kritiker wie "Andrew " treten auf den Plan ,ich habe nichts gegen seine Meinung ,nur etwas gegen diese Aufmachung " ein schlechter Propagandafilm " ,das ist Meinungsmache der üblen Art , ist so ein sachliches Gespräch über den Film überhaupt möglich unter dieser tendenziösen Überschrift ich denke NEIN .

    Du hast es wohl nicht leicht mit Meinungen. die von Deiner abweichen? Selbstverständlich ist die Überschrift tendenziös, aber warum denn nicht? Du kannst gerne anderer Meinung sein und sie auch in diesem Thread äußern, ich nehme sie Dir nicht weg und verbiete sie Dir auch nicht.
    Ich bin also kein Filmfreund, soso. Wieso eigentlich? Nur wegen einer dezidierten Meinungsäußerung über einen bestimmten Film? Meine Güte.
    Und selbsternannte Filmkritiker sind wir doch alle....

  • Oder will jemand behaupten, Carl Froelich sei ein Regisseur von Weltruf??? Sehr viele gab es doch 1034 nicht mehr in Deutschland. Und bis Kriegsanfang wurden es noch weniger (Emigration u.a.von Detlef Sierck, Reinhold Schünzel und Frank Wysbar).

    Niemand würde wohl behaupten wollen, Froelich sei ein Regisseur von Weltruf, aber er hat vor und auch während der Nazizeit weitaus bessere Filme gedreht als "Schwenke". Insbesondere "Brand in der Oper", "Luise, Königin von Preussen", "Reifende Jugend" und "Das Herz der Königin" kommen mir da in den Sinn. Der Mann war ein sehr ordentlicher Handwerker, wenn auch sicherlich kein genialischer Regisseur. Aber auch Frank Wysbar hat neben Meisterwerken wie "Anna und Elisabeth" und "Fährmann Maria" eine ganze Menge sehr durchschnittliche Filme gedreht.


    Insofern ist auch "Schwenke" handwerklich durchaus okay, obwohl ich deine Kritik in den Grundzügen durchaus teile. Aber Filme dieser Art gab es doch massenhaft im Dritten Reich, allerdings vielleicht nicht allzu oft bereits so früh. Aber wenn ich mir zum Beispiel die netten oder zumindest positiv gezeichneten Leute von der Gestapo in "Die goldene Spinne" (1943) angucke, oder die sich aufopfernden Mädels in "Fronttheater" (1942), dann finde ich "Schwenke" zumindest nicht 'schlimmer'. Insofern: sicherlich ein Propagandafilm, aber keiner, der aus der Masse besonders herausragt. Weder positiv noch negativ. Daß Sybille Schmitz und Gustav Fröhlich besseres konnten, ist unbestritten.