"Oberwachtmeister Schwenke" (Carl Froelich 1934/35) - ein schlechter Propagandafilm

  • Also um einen "Nazi-Propagandafilm" handelt es sich bei diesem wunderbaren alten deutschen Tonfilm aber nun wirklich nicht. Mir gefällt der Film sehr gut und ich habe persönlich nichts gegen ihn. Genau so sollte ein richtiger Polizist handeln. Dann wäre die Welt in Ordnung. Oberwachtmeister Schwenke sollte jedem von uns ein leuchtendes Vorbild sein!!!


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)



  • Zitat

    (...)Bis Mitte der 30er Jahre steigt Sybille Schmitz zur Spitzenverdienerin auf und dreht Film an Film. Ihre bloße Anwesenheit wirkt als Katalysator.
    Ab Mitte der 30er Jahre verhängten die Nazis strengere Auflagen, so auch gegen Sybille Schmitz, in denen eine engere Annäherung der Rollen im Sinne des Regiems gefordert wurden. An Fährmann Maria wurde bemängelt, dass der Film -rassehygienischen Forderungen- keinesfalls standhalten kann-.
    Die Rollen die Sybille liebt, werden spärlicher. Dass sie Goebbels einen Korb gegeben haben soll, war ihrer Karriere auch nicht gerade förderlich [woraus aber kein Berufsverbot hervorging, wie oft behauptet wird]. Sie sei zu alt, wird ihr vorgeworfen, nicht vielseitig genug und ihr Sexualleben sei konfus, skandalös, nicht auf das andere Geschlecht beschränkt. Daraus hatte sie allerdings nie einen Hehl gemacht. Als sie 1940 den Autor Harald G. Petersson heiratet, mögen das viele als Dementi verstehen...


    1937/38 kommt es zu einem kurzfristigen Spielverbot, das aber durch Intervention von Gustaf Gründgens und Zuspruch des für die grandiose Musik verantwortlichen Komponisten Theo Makkeben, eingeschränkt wird; sie erhält die Erlaubnis in "Tanz auf dem Vulkan" (1938 ) mitzuwirken und liefert eine Meisterleistung ab. Wiederum ist es ihr Gesicht, dieser typische Blick und die lockere, leicht geheimnisvolle Spielweise, die dem Zuschauer in Erinnerung bleibt.

    Quelle: http://www.beepworld.de/member…z/biografiehauptseite.htm


    Das nur als Beleg für ihre "Unangepasstheit" und ihre zeitweiligen Probleme im dutzendjährigen Reich.
    Und über hochkarätige Filme läßt sich trefflich streiten, "Wetterleuchten um Barbara" und "Titanic" gehören für mich nicht dazu, "Fährmann Maria" und "Die Unbekannte" hingegen schon. "Tanz auf dem Vulkan" habe ich leider noch nicht gesehen.


    Der "BDM" war wie die "HJ" eine Einrichtung zur manipulativen Erziehung der Jugend. Daß sich dieselben dort wohlgefühlt haben, ist kein Qualitätsbeweis. Man kann sich als jugendlicher Mensch auch in Sekten wohlfühlen. Das böse Erwachen folgt meist später, manchmal auch nie. Das nationalsozialistische Erziehungsideal war nicht auf die Entwicklung einer freien Persönlichkeit gerichtet, sondern auf Umformung und Gleichschaltung. Organisationen und Einrichtungen (z.B. Schulen), die ein anderes Menschenbild vertraten, wurden relativ schnell nach der Machtübernahme übernommen oder verboten.


    Bruno, könntest Du bitte Deine persönlichen Angriffe mal lassen? Ich verzichte doch auch darauf.


  • Quelle: http://www.beepworld.de/member…z/biografiehauptseite.htm


    Das nur als Beleg für ihre "Unangepasstheit" und ihre zeitweiligen Probleme im dutzendjährigen Reich.

    Das sind auch wieder nur Behauptungen, keine Belege ("haben soll", "ihr wird vorgeworfen" - von wem?).


    Wenn es danach geht, waren so ungefähr sämtliche Filmschaffenden im Dritten Reich mit Goebbels im Dauerclinch, wurden gezwungen, diesen oder jenen Film zu machen, durften ihre Wunsch-Projekte nicht umsetzen, bekamen Auftrittsverbote etc. pp.


    Ich gebe ja zu, dass ich kein Spezialist für Biographien der Schauspieler und Schauspielerinnen der NS-Zeit bin. Aber bei einigen lässt sich einwandfrei aus den überlieferten Akten der Reichsfilmkammer belegen, dass sie mit dem Regime nicht konform gingen - oder vielleicht konform gegangen wären, wenn man sie nur gelassen hätte. Die Memoirenliteraur kann aufgrund des Rechtfertigungsdrucks nach 1945 keinesfalls als objektiv angesehen werden.

    Zitat


    Der "BDM" war wie die "HJ" eine Einrichtung zur manipulativen Erziehung der Jugend. Daß sich dieselben dort wohlgefühlt haben, ist kein Qualitätsbeweis. Man kann sich als jugendlicher Mensch auch in Sekten wohlfühlen. Das böse Erwachen folgt meist später, manchmal auch nie. Das nationalsozialistische Erziehungsideal war nicht auf die Entwicklung einer freien Persönlichkeit gerichtet, sondern auf Umformung und Gleichschaltung. Organisationen und Einrichtungen (z.B. Schulen), die ein anderes Menschenbild vertraten, wurden relativ schnell nach der Machtübernahme übernommen oder verboten.

    Ist Erziehung nicht immer manipulativ? Ich würde sagen, deswegen heißt sie so.

  • Was für persönliche Angriffe??
    Ist der Ausdruck Flunkern schon ein Angriff?
    Dann könnte ich ja auch Deinen Ausdruck "...konnte aber Brunos schräges Parallelenziehen" als Angriff bezeichnen, was mir aber nicht einfallen würde.
    Trotzdem bleibt es dabei - die Karriere von Sybille Schmitz war ERST nach Kriegsende vorbei.

  • Ist die heutige Schulerziehung denn besser? Ich stelle noch einmal diesen Link ein - wahrscheinlich wurde er übersehen.


    http://www.faz.net/aktuell/pol…-generation-11748961.html

  • Ist Erziehung nicht immer manipulativ? Ich würde sagen, deswegen heißt sie so.

    Nein. Es gibt eine Erziehung zur Freiheit und es gibt eine Erziehung zur inneren Unfreiheit. Ein Erzieher im ersten Sinn ist mehr ein Begleiter, der seine Freude daran hat, die Entwicklung der Persönlichkeit eines jungen Menschen zu begleiten und das Finden des eigenen persönlichen Weges zu ermöglichen. Einrichtungen, in denen solche Menschen tätig sind, gab es damals bis zu ihrer Gleichschaltung bzw. ihres Verbotes und sie gibt es auch heute. Zu ihnen gehören beispielsweise die Waldorfkindergärten und Waldorfschulen. Daß Einrichtungen dieser Couleur den Nazis ein Dorn im Auge waren, versteht sich wohl von selbst. Belege? Können gefunden werden.


    Nach Belegen für die Aussagen über Sybille Schmitz kann sicher der Autor der angegebenen Website gefragt werden. Interessant sicher auch das Buch von Friedemann Beyer und der bei Transit erschienene Dokumentarfilm. Memoiren von Sybille Schmitz selbst gibt es meines Wissens nicht.


  • Nein. Es gibt eine Erziehung zur Freiheit und es gibt eine Erziehung zur inneren Unfreiheit. Ein Erzieher im ersten Sinn ist mehr ein Begleiter, der seine Freude daran hat, die Entwicklung der Persönlichkeit eines jungen Menschen zu begleiten und das Finden des eigenen persönlichen Weges zu ermöglichen. Einrichtungen, in denen solche Menschen tätig sind, gab es damals bis zu ihrer Gleichschaltung bzw. ihres Verbotes und sie gibt es auch heute. Zu ihnen gehören beispielsweise die Waldorfkindergärten und Waldorfschulen. Daß Einrichtungen dieser Couleur den Nazis ein Dorn im Auge waren, versteht sich wohl von selbst.
    Belege? Können gefunden werden.


    Nach Belegen für die Aussagen über Sybille Schmitz kann sicher der Autor der angegebenen Website gefragt werden. Interessant sicher auch das Buch von Friedemann Beyer und der bei Transit erschienene Dokumentarfilm. Memoiren von Sybille Schmitz selbst gibt es meines Wissens nicht.

    Diese hehre Unterscheidung zwischen Freiheit und Unfreiheit sagt mir nicht besonders viel.
    Besteht unsere Erziehung zur Freiheit darin, dass wir Kinder und Jugendliche zu hemmungslosem Egozentrismus erziehen? Dass wir ihnen einimpfen, sie müssen alle individuell und etwas Besonderes sein, gleichzeitig aber unfähig sind, ihnen über sich selbst hinausweisenden Werte und Bezugspunkte mitzugeben?
    Und die Erziehung zur Unfreiheit - was ist die?
    Opferbereitschaft, Treue, Mut, Ehre... Ist das alles schlecht, nur weil es missbraucht wurde?
    Vielleicht kann man die dumpfen Zombies unserer entpolitisierten Gegenwart schlechter missbrauchen - man kann aber auch sonst recht wenig mit ihnen anfangen.


    Ich denke, es gab bei den NS-Jugendorganisationen viel mehr Idealismus als man heute wahrhaben will. Es ist halt leichter zu sagen: Es war alles schlecht, wir brauchen das nicht mehr.


    In Sachen Schmitz: Ob der Autor der Website Quellen beibringen kann, wäre nachzuprüfen.
    Was Friedemann Beyer angeht, der bringt in seinen Büchern zum Teil wider besseres Wissen diverse Verzällchen und Kolportagen und betet auch nur nach, was er andernorts vorgefunden hat.

  • Es ist übrigens paradox: In den 60er und 70er Jahren war das Wort Nazi kaum zu hören - das fing erst nach der Wiedervereinigung an, was für mich den Schluß zuläßt: Je länger der Krieg zurückliegt umso histerischer reagiert eine gewisse Gesellschaftsschicht.

    Wobei der Begriff 'Nazi' aber offenbar viel, viel älter ist und - so meine Vermutung - von den Allierten stammt. So gibt es bereits aus dem Jahre 1939 einen amerikanischen Film mit dem Titel "Confessions of a Nazi Spy". Ich kenne den Film nicht, aber immerhin war der Regisseur Anatole Litvak, also kein Unbekannter.

  • Wobei der Begriff 'Nazi' aber offenbar viel, viel älter ist und - so meine Vermutung - von den Allierten stammt. So gibt es bereits aus dem Jahre 1939 einen amerikanischen Film mit dem Titel "Confessions of a Nazi Spy". Ich kenne den Film nicht, aber immerhin war der Regisseur Anatole Litvak, also kein Unbekannter.

    Der Begriff Nazi stammt aus den 20er Jahren und wurde in abwertender Absicht von deren politischen Gegnern gebraucht.
    Goebbels hat diesen Begriff mehrfach positiv dadurch aufgewertet, indem er ihn auf sich und seine Mitkämpfer angewendet hat in dem Sinne, dieser oder jener wäre "ein richtiger Nazi".

  • Diese hehre Unterscheidung zwischen Freiheit und Unfreiheit sagt mir nicht besonders viel.
    Besteht unsere Erziehung zur Freiheit darin, dass wir Kinder und Jugendliche zu hemmungslosem Egozentrismus erziehen? Dass wir ihnen einimpfen, sie müssen alle individuell und etwas Besonderes sein, gleichzeitig aber unfähig sind, ihnen über sich selbst hinausweisenden Werte und Bezugspunkte mitzugeben?
    Und die Erziehung zur Unfreiheit - was ist die?
    Opferbereitschaft, Treue, Mut, Ehre... Ist das alles schlecht, nur weil es missbraucht wurde?
    Vielleicht kann man die dumpfen Zombies unserer entpolitisierten Gegenwart schlechter missbrauchen - man kann aber auch sonst recht wenig mit ihnen anfangen.


    Ich denke, es gab bei den NS-Jugendorganisationen viel mehr Idealismus als man heute wahrhaben will. Es ist halt leichter zu sagen: Es war alles schlecht, wir brauchen das nicht mehr.


    Du mißverstehst da was vollkommen. Erziehung zu einer individuellen Persönlichkeit hat als Ziel nicht ein egozentrische, sondern eine sozialen Persönlichkeit Diese muß nicht eingetrichtert, sondern zur Entwicklung gebracht werden, da sie im Menschen bereits vorhanden ist. Eine selbstbestimmte Persönlichkeit ist eben kein egozentrisches, sondern auch und gerade ein soziales Wesen. Sonst würden derartige Schulen nicht funktionieren, sondern in Mord und Totschlag enden.
    Und Opferbereitschaf, Mut und Treue, - haben die nicht einen ganz anderen Wert, wenn sie aus freier Entscheidung vollbracht werden (vom Erwachsenen), als wenn man zu Ihnen per Zwang und Persönlichkeitsbrechung getrieben wurde (wie bei der HJ)?
    Nimm Dir mal Zeit und schau Dir die Praxis einer solchen Einrichtung, sei es Kindergarten oder Schule, an. Es gibt auch Filme darüber, z.B. den hier: Guten-Morgen-liebe-Kinder. Soviel dazu.


  • Ein interessantes Thema. Ich will mal versuchen einigermaßen wertungsfrei auf ein Briefzitat hinweisen, was sehr gut die Themen Idealismus und Freiheit anspricht, also von einem Erwachsenen nach dem Krieg. Man muss eben sich in die Lage der damaligen Leuten versetzen. 1933-1945 waren die meisten Deutschen dabei einen noch nie dagewesenen Freiheitsweg- und Freiheitskampf anzutreten bei den es viele persönliche und einzelne Opfer gibt, aber das Ziel vorhanden war, das Volk wieder frei zu bekommen von den Unterdrückungen die man seit dem Ende des 1. Weltkrieges miterleben musste. So haben sich die meisten Deutschen gesehen, nicht wie Verbrecher oder Unterdrücker (was viele ohne Zweifel waren!) und Unterdrückte die nur darauf hoffen von den lieben braven und friedens- und freiheitsliebenden Amerikaner und Engländer befreit zu werden. Ich will damit kein Unrecht schön reden, die ohne zweifel massenweise im 3. Reich geschehen sind. Aber es bringt ja nichts, nur zu verurteilen. Verstehen ist das Wichtigste, dann kann man auch in einem rechten licht alles rechte und unrechte dieser Zeit aufarbeiten.


    Aber hier nun das Zitat: http://geschriebene-geschichte…46-1949-zusammenbruch.htm

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Richtig Sebastian - wir brauchen nur mal eine Aufstellung machen, wie oft das Deutsche Reich - die Deutschen Länder seit dem 17 Jahrhundert von fremden Mächten - hauptsächlich Franzosen - heimgesucht, zerstört und geplündert wurde. Deutschland wurde ohne Rücksicht auf die Interessen ihrer Einwohner z. B. als Durchmarschgebiet benutzt. Zerstörungen sind heute noch zu sehen z.B. Heidelberg. Bismarck, der größte und beste Kanzler ALLER ZEITEN hat damit Schluß gemacht und den Franzosen verdientermaßen auf die Finger geklopft (Franzosen haben den Krieg begonnen - für unsere Neunmalklugen). Richtig frei und souverän war Deutschland also nur zwischen 1871 - 1918 und eben wieder von 1934-1945 - danach NIE WIEDER. Demzufolge gehört der 8.Mai zu den schlimmsten Tagen seit ca. 400 Jahren.

    Ein interessantes Thema. Ich will mal versuchen einigermaßen wertungsfrei auf ein Briefzitat hinweisen, was sehr gut die Themen Idealismus und Freiheit anspricht, also von einem Erwachsenen nach dem Krieg. Man muss eben sich in die Lage der damaligen Leuten versetzen. 1933-1945 waren die meisten Deutschen dabei einen noch nie dagewesenen Freiheitsweg- und Freiheitskampf anzutreten bei den es viele persönliche und einzelne Opfer gibt, aber das Ziel vorhanden war, das Volk wieder frei zu bekommen von den Unterdrückungen die man seit dem Ende des 1. Weltkrieges miterleben musste. So haben sich die meisten Deutschen gesehen, nicht wie Verbrecher oder Unterdrücker (was viele ohne Zweifel waren!) und Unterdrückte die nur darauf hoffen von den lieben braven und friedens- und freiheitsliebenden Amerikaner und Engländer befreit zu werden. Ich will damit kein Unrecht schön reden, die ohne zweifel massenweise im 3. Reich geschehen sind. Aber es bringt ja nichts, nur zu verurteilen. Verstehen ist das Wichtigste, dann kann man auch in einem rechten licht alles rechte und unrechte dieser Zeit aufarbeiten.


    Aber hier nun das Zitat: http://geschriebene-geschichte…46-1949-zusammenbruch.htm


  • Du mißverstehst da was vollkommen. Erziehung zu einer individuellen Persönlichkeit hat als Ziel nicht ein egozentrische, sondern eine sozialen Persönlichkeit Diese muß nicht eingetrichtert, sondern zur Entwicklung gebracht werden, da sie im Menschen bereits vorhanden ist. Eine selbstbestimmte Persönlichkeit ist eben kein egozentrisches, sondern auch und gerade ein soziales Wesen. Sonst würden derartige Schulen nicht funktionieren, sondern in Mord und Totschlag enden.
    Und Opferbereitschaf, Mut und Treue, - haben die nicht einen ganz anderen Wert, wenn sie aus freier Entscheidung vollbracht werden (vom Erwachsenen), als wenn man zu Ihnen per Zwang und Persönlichkeitsbrechung getrieben wurde (wie bei der HJ)?
    Nimm Dir mal Zeit und schau Dir die Praxis einer solchen Einrichtung, sei es Kindergarten oder Schule, an. Es gibt auch Filme darüber, z.B. den hier: Guten-Morgen-liebe-Kinder. Soviel dazu.

    Hm! Leider kenne ich mich mit Reformpädagogik nicht aus, sodass ich auf Deinen Beitrag auch nach längerem Überlegen keine Antwort finde. Ich glaube auch nicht, dass ich Zeit finden werde, in eine solche Einrichtung "hineinzuschnuppern". Allerdings ist ein Freund von mir neuerdings an einer Waldorf-Schule beschäftigt. Ihn werde ich mal fragen, was ich mir als Laie darunter vorzustellen habe.


    Was Deine Ansichten über Zwang und Persönlichkeitsbrechung bei der HJ angeht, so sind diese natürlich schwer zu widerlegen, denn sowas ist natürlich (wie so vieles andere) vorgekommen. Es als die Norm hinzustellen, halte ich trotzdem für unangebracht und nicht beweisbar. Im Gegensatz zu den psychologischen und physischen Maßnahmen, die in den KZs augeübt wurden, basierte die Erziehung in der HJ meiner Meinung nach darauf, den Idealismus der Jungen zu fördern und zu bedienen. Ob das wirklich immer mit den negativsten, manipulativen Hintergedanken geschah, lasse wir mal dahingestellt.


    Ich habe heute übrigens, nur ganz am Rande, einen super erhaltenen HJ-Dolch in Händen gehabt :) Das Ding sah klasse aus und hatte eine Gravour: Blut und Ehre.

  • Zitat

    Nach dem 30. Januar 1933 musste eine Minderheit der Deutschen Verfolgungen, Quälereien und Entrechtung erdulden. Um den 8. Mai 1945 herum mussten das so ziemlich sämtliche Deutsche kollektiv. Ich kann darin ehrlich gesagt keine überzeugende Parallele erkennen.

    Stimmt, die wahre Diktatur begann ja 1945. Ich verwechsle das immer.

  • Nach dem 30. Januar 1933 musste eine Minderheit der Deutschen Verfolgungen, Quälereien und Entrechtung erdulden.

    Genau. Und nach September 1939 dann auch noch die Polen, Franzosen, Holländer und mehr oder weniger der Rest von Europa ebenso. Da muß man sich eigentlich nicht wundern, daß nach Mai 1945, als das endlich vorbei war, diejenigen, die all das seit 1933 zugelassen und unterstützt haben, auch ein wenig kollektive 'Entrechtung' abbekommen haben.

  • Ich behaupte mal, dass 95% der Deutschen keinen Krieg wollten. Ich finde das alles sehr vereinfacht dargestellt, so wie es heutzutage leider allzu oft der Fall ist.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Genau. Und nach September 1939 dann auch noch die Polen, Franzosen, Holländer und mehr oder weniger der Rest von Europa ebenso. Da muß man sich eigentlich nicht wundern, daß nach Mai 1945, als das endlich vorbei war, diejenigen, die all das seit 1933 zugelassen und unterstützt haben, auch ein wenig kollektive 'Entrechtung' abbekommen haben.

    Wie sagt die Antifa so schön, wenn sie Leuten die Butze oder das Auto anzünden:
    Weil sowas von sowas kommt!


    Ich hoffe, du zündest keine Autos an, sondern beschränkst dich auf das geistige Brandstiften;)


    edit: Der letzte Satz könnte trotz des Smileys als Beleidigung aufgefasst werden. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass ich das dahinterstehende Menschen- und Geschichtsbild sehr bedenklich finde. Wahrscheinlich findest du, Carey, meines auch bedenklich - insofern nehmen wir uns da wohl nichts. Ich wollte meine Aussageabsicht noch einmal unterstreichen, da man häufig unbedachte Dinge von sich gibt, wenn man sich auf die Zehen getreten fühlt.