Achtung! Feind hört mit! (D, 1940)

  • Lehrfilme werden meines Wissens nur für schulische Zwecke produziert und nicht im Kino gezeigt. "Achtung, Feind hört mit" war meines Wissens aber ein Kinofilm. Dass Kinofilme auch in Schulen gezeigt wird, gibt es natürlich auch. Aber in erster Linie war er meines Wissens ein normaler Spielfilm, natürlich auch ein Propagandafilm.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Lehrfilme werden meines Wissens nur für schulische Zwecke produziert und nicht im Kino gezeigt. "Achtung, Feind hört mit" war meines Wissens aber ein Kinofilm. Dass Kinofilme auch in Schulen gezeigt wird, gibt es natürlich auch. Aber in erster Linie war er meines Wissens ein normaler Spielfilm, natürlich auch ein Propagandafilm.

    Wo sonst als im Kino sollten die denn diese Filme sehen? DAmals gab es doch nichts anderes außer Theater und Kino

  • Es gab auch damals schon Schmalfilme usw. Auch Heimkinos. Ich kann das natürlich nicht belegen bzw. weiss es nicht sicher, aber ich denke dass auch in den 30er Jahren schon in Schulen Lehrfilme gezeigt wurden. Oder eben auch Dokumentationen und Spielfilme. Und wenn Lehrfilme in Lichtspielhäusern gezeigt wurden, hat man auch das entsprechende Publikum rein geschleust in extra veranstaltungen (vielleicht kennt sich hier jemand mit dem Thema gut aus und kann was dazu sagen?).


    Aber "Achtung, Feind, hört mit!" ist meines Wissens ein Film gewesen, der ganz normal wie andere Filme auch im Kino gezeigt wurde. Liegt ja auch nahe, schließlich wollte man die Grundaussage des Filmes jeden klar machen, da es jeden betroffen hat.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Es gab auch damals schon Schmalfilme usw. Auch Heimkinos. Ich kann das natürlich nicht belegen bzw. weiss es nicht sicher, aber ich denke dass auch in den 30er Jahren schon in Schulen Lehrfilme gezeigt wurden. Oder eben auch Dokumentationen und Spielfilme. Und wenn Lehrfilme in Lichtspielhäusern gezeigt wurden, hat man auch das entsprechende Publikum rein geschleust in extra veranstaltungen (vielleicht kennt sich hier jemand mit dem Thema gut aus und kann was dazu sagen?).


    Aber "Achtung, Feind, hört mit!" ist meines Wissens ein Film gewesen, der ganz normal wie andere Filme auch im Kino gezeigt wurde. Liegt ja auch nahe, schließlich wollte man die Grundaussage des Filmes jeden klar machen, da es jeden betroffen hat.

    Aber schau doch mal, es ist doch ganz logisch, dass dieser Film als "ganz normaler Kinofilm" im Kino gezeigt wurde. Dadurch wurde man doch schon ins Kino gelockt, ich meine aber, und anhand einiger Aussagen meiner Großmutter, die mir grad zu verstehen gab, dass sie sich nicht daran erinnern kann, dass hier im Osten in Schulen Lehrfilme gezeigt wurden "Wir sind alle in die Filmtheater gegangen", dass das pure Berechnung der Nazis war und sie schon wussten welche Filme sie Schulklassen vorführen und welche nicht. Dieser Film gehört zu den Filmen, die Schulklassen vorgeführt wurden und zwar im Kino. Beeinflussung ohne zu behaupten es handle sich um einen Lehrfilm. Sie prisen ihn als ganz normalen Film. Verstehst du wie ich das meine?

  • Das bestreite ich alles nicht, ich bestreite nur dass er ein "Lehrfilm" war. In "Der Untergang" wurden vor einigen Jahren auch bewusst sehr viele Schulklassen in die Kinos geschleust. Trotzdem war er kein Lehrfilm.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Das bestreite ich alles nicht, ich bestreite nur dass er ein "Lehrfilm" war. In "Der Untergang" wurden vor einigen Jahren auch bewusst sehr viele Schulklassen in die Kinos geschleust. Trotzdem war er kein Lehrfilm.

    Ich rede doch nicht von heute, sondern von damals. Damals schleusten die Nazis Filme in die Kinos wo sie wussten, dass es Lehrfilme sind, die die Jugend beeinflussen sollten. Heute ist es natürlich nicht mehr so, ist doch klar.


    Naja, lassen wir die Diskussion lieber, macht mich müde sowas.

  • Also wenn ich mir Filme wie "Napola" anschaue, sehe ich da wenig unterschied zwischen damals uns heute. Jetzt interessiert mich eigentlich erstmal richtig, wie sehr man Schulen und junge Leute damals gezwungen hat, solche Filme zu schauen. Mich würde es nicht wundern, wenn da kein großer Unterschied zu heute da ist, wenn man die Zahlen nüchtern betrachtet. Aber offizielle Statistiken wird es da wohl nicht geben. Und dass man heute die Jugend als rein politischen Gründen in solche Filme schickt liegt ja auch auf der Hand, also um zu zeigen wie schilmm die Zeit damals doch war und wie wichtig die Demokratie doch ist, in der wir heute glücklicherweise leben dürfen.

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    Konfizius


  • Ich rede doch nicht von heute, sondern von damals. Damals schleusten die Nazis Filme in die Kinos wo sie wussten, dass es Lehrfilme sind, die die Jugend beeinflussen sollten. Heute ist es natürlich nicht mehr so, ist doch klar.

    Ne, heute wird niemand mehr vorsätzlich medial beeinflußt, schon klar :D


    Ein paar ganz kurze Bemerkungen zu Sachfragen:
    Sebastian hat natürlich ganz recht, dass es Spielfilmausschnitte, Wochenschauen und Zeichentrickfilme stumm und tönend für den Heimkinogebrauch als Leihfilme gab.
    Die Schulen wurden von der RWU (Reichsstelle für den Film in Wissenschaft und Unterricht) mit Lehrfilmen im Schmalfilmformat beliefert.
    Außer dem Theater und dem Kino gab es tragbare Projektoren bei der Wehrmacht, den Gaufilmstellen, Privatpersonen etc. pp. Und es gab natürlich das Fernsehen!


    Wenn ihr über "Lehrfilme" diskutiert, dann benutzt Sebastian den historischen Begriff. Charlie bezeichnet Achtung! Feind hört mit! als Lehrfilm, weil sie darunter versteht, dass der Film (politische) Inhalte lehren sollte. Wir müssten uns also erstmal über die Begriffe einigen.


    Charlie: Ob das von Dir eingestellte Motiv modern oder aus der NS-Zeit ist, ist schon eine ganz wichtige Frage. So eine Neonazi-Montage einzustellen, gibt von dem Film doch eine ganz falsche Vorstellung.


    Du sprichst außerdem immer von den Nazis, als hätten die einen Masterplan verfolgt. Das stimmt aber nicht. Achtung! Feind hört mit! erschien mir eher als ein Produkt der Wehrmacht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob Goebbels den Film mochte, da müsste man nachschauen.
    Abgesehen davon ist der Film nicht schlimmer als die Filme, die die Briten, Amerikaner und Sowjets über das Spionage-Gebiet produziert haben.