Alte Briefe / Dokumente

  • Vielen Dank für den Text. Der ist wirklich sehr interessant im Zusammenhang mit den damaligen Geschehnissen. Er zeigt auch gut auf, wie groß die Hoffnung und der Glaube bei vielen Menschen noch vorhanden war, den Krieg wieder in den Griff zu bekommen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Auf ZDF info läuft gerade eine History-Knopp-Doku über die Wunderwaffen im zweiten Weltkrieg. Dort wird gezeigt, dass die Technik damals sehr weit war und z.B. die Entwicklung der Nurflügler sehr wichtig war. Wäre das Reich damit weiter gekommen, hätten die gegnerischen Flugzeuge kaum eine Chance mehr gehabt. Interessantes Thema. Die Technik wurde natürlich von den USA dann als Kriegsbeute geraubt.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich fand den Brief über die V1-Raketen und über den Kriegsverlauf auch sehr interessant. So richtig über das globale Kriegsgeschehen haben sicher nicht so viele Soldaten gesprochen bzw. geschrieben. Also zumindest in den Feldpostbriefen die ich bisher gelesen habe geht es in den meisten eher nur um banale Sachen. Deswegen finde ich gerade die zwei Briefe (der zweite folgt noch) so interessant. Der größte Teil meiner Briefe stammen von einfachen Soldaten (Schütze, Gefreiter, Obergefreiter) und der Verwandtschaft. Doch hier und da sind auch höhere Dienstgrade bis zum Oberleutnant (Oberoffizier) vertreten. Die von mir genannten zwei Briefe stammen von einem Unteroffizier, also schon etwas höher als ein einfacher Schütze. Die höheren Tiere hatten sicher auch mehr Detailwissen und deswegen auch mehr Verantwortung. Streng vertrauliche und brisante Meldungen wurden ja eher nicht mit der normalen Feldpost verschickt, sondern per verschlüsseltem Telegramm, Kurier oder per Funkspruch weitergeleitet. Aber sicher finden sich auch unter den "normalen" Feldpostbriefen allerlei wissenswertes und vielleicht auch brisantes Material. Man konnte ja schliesslich nicht jeden Brief kontrollieren. Natürlich gab es hier und da Stichproben aber bei dieser Riesenmenge an Briefen...


    Die Wunderwaffen-Dokus sind vom Filmmaterial sicher interessant. Doch Guido Knopp ist nicht gerade mein Liebling. ;) Da finde ich eine Menge anderer Dokus (nicht von Knopp) um einiges interessanter und sachlicher. Die V1-Waffen kamen einfach viel zu spät und die Technik war auch erst im Anfangsstadium. Sie waren noch nicht sehr zielgenau und der Antrieb funktionierte noch nicht so gut. Die FZG-76 flog mit einer Geschwindigkeit von ca. 576 km/h in 760 m Höhe. Die Reichweite betrag so um die 286 km. Die Treffergenauigkeit lag im Umkreis von 12 km. Wenn wir mal den von mir eingestellten Brief hernehmen: Der Verfasser des Briefs, ein Unteroffizier, war in Brüssel stationiert und hörte die Detonationen im von Brüssel nur ca. 350 km entfernten London. "Wir haben da schon manches gesehen und gehört und wenn von Detonationen von drüben bei uns noch die Fundamente wackeln und die Fensterscheiben klirren, dann sitzt gewiss auch etwas dahinter." Eine V1-Rakete hatte ungefähr 850 kg Sprengstoff an Bord. Auch Streubomben und Propagandaflugblätter wurden oft mitgeschickt. Doch die V1-Raketen waren für die britische Flugabwehr leicht zu erkennen. Durch ihren leuchtenden Abgasstrahl und das charakteristische Motorengeräusch waren sie leicht zu orten. Auch deswegen weil der Flugkörper keine Ausweichbewegungen machte. Nach einigen V1-Angriffen konnte die britische FLAK eine 70% Abschussquote erreichen. Am 12. Juni 1944 wurden die ersten V1-Raketen gestartet doch nur vier erreichten Großbritannien. Am 13. Juni 1944 schlug davon erstmals eine V1 (Fi 103) in London ein.


    "V1-Flugkörper kamen in folgendem Umfang zum Einsatz:


    Vom Boden gestartet: 8.892
    davon erfolgreich : 7.488
    3.957 davon von den Briten abgeschossen (52,8 %):
    durch Abfangjäger 1.847
    durch die Flak 1.878
    durch die Seile der Sperrballone 232

    Aus der Luft gestartet: 1.600 (Flugzeug He-111 H-22, Verlust: 80 von 100 Maschinen)
    Ziel London: 2.419 trafen und detonierten
    Ziel Antwerpen/Brüssel (1945): 2.488


    Bei Bruchhausen und Rheinbreitbach sind noch Reste von drei Abschussrampen zu sehen, ebenso bei Ruppichteroth, Drabenderhöhe, auf Peenemünde und bei Zempin auf der Insel Usedom." (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/V1)



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    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


    Einmal editiert, zuletzt von Quax ()

  • Auf Briefen mit Inhalten zum Kriegsverlauf bin ich schon oft gestoßen, aber prozentual sind es natürlich nur sehr wenige, man muss schon viele durchforsten um auf solche Aussagen zu treffen. Eine "Kriegsverlauf"-Rubrik wird es auf www.geschriebene-geschichte.de vermutlich auch irgendwann geben.


    Ich kann mir gut vorstellen dass Briefe der höheren Tiere, soweit vorhanden, in Sammlungen liegen, sowohl öffentlich als auch privat. Gerade das Thema "2. Weltkrieg" ist sehr gefragt und es gibt auch sicher in den USA oder auch Rußland viele vermögende Sammler. Bei ebay ging vor 2 Tagen ein einfacher Zettel eines KL-Arztes aus Buchenwald für fast 100 EUR weg. Dort waren ein paar Namen mit Nummern notiert und dass diese auf eine Krankheit mit Hilfe des Stuhls untersucht wurden. Ich bin mir sicher dass es so manche Sammlungen mit hochbrisanten Briefen existieren. Auch Gefangenenpost und gerade auch Post aus Konzentrationslager sind sehr begehrt.


    Ja in bezug auf die V-Waffen ist der von Dir zitierte Inhalt sehr interessant. Diese Texte sind alles wertvolle Fragmente eines großen Ganzen.

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    Konfizius

  • In einem Brief aus dem Jahr 1898 schreibt ein junges Fräulein, wie sehr sie sich freut, endlich mal in einem Theater die 9. Symphonie von Beethoven hören zu können. Aus heutiger Sicht kaum noch denkbar, wie unzugänglich manche Werke waren, in der Zeit vor Grammophon usw. Wenn man selbst musizieren konnte oder welche kannte, die das machten, konnte man sich das zumindest im kleinen Rahmen und in abgespeckter Version vorspielen.

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    Konfizius

  • Dass es auch schon früher Dschungelcampähnliche Zustände gab beweist ein Feldpostbrief vom 09.05.1940, kurz vor Beginn des Westfeldzuges:


    Zitat

    Stell Dir vor, gestern hat hier jemand für 10 M. einen Maikäfer aufgefressen. Ist ja allerhand.


    ;)

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    Konfizius

  • Das Gedicht, das Quax gefunden hat ist nun zusammen mit zwei weiteren Gedichten in mein Projekt mit eingebaut: http://www.geschriebene-geschi…45/1939-1945-gedichte.htm


    Auch das Zitat, das Quax zum Thema V2/Wunderwaffen gefunden hat, ist jetzt mit eingebaut.


    Wunderbar, danke. Sind ja auch tolle Zeitdokumente. Ich bin echt froh, dass ich sie gefunden habe.



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  • Vorhin bin ich wieder an einem Text verzweifelt, der 1925 in lateinischer Schrift geschrieben wurde. Im Grunde alles super lesbar, aber dann gibt es eine Stelle, die ich übehraupt nicht entziffern kann. Wenn man viel Text hat, kann man anhand der bereits entzifferten Worte die entsprechenden Buchstaben zuordnen, im Zweifelsfall ist die google-Suche oft eine Hilfe, weil es dann Worte vorschlägt die es oft sind und auf die man von allein nicht kommt.


    Hier das Zitat:


    Zitat

    ...und rücksichtsvoll; sonst ein richtiger moderner Grossstadtbackfisch, mit Bubikopf[???] und Puderdose, worüber sich...


    Im Anhang das Foto.


    Was könnte das Ende bei dem Wort mit dem Bubikopf.. heißen? Ich bin mir fast sicher, dass es ein Fremdwort ist.


    Durch vergleich mit anderen buchstaben kann ich Folgendes erkennen


    s
    o
    y (oder ein i oder ein c sowie ein g oder ein y - ein p, z, g oder f scheint es nicht zu sein - ein h in kurrentschrift fällt auch raus)
    e
    k


    Ich tippe auf ein französisches Wort... aber ich habe keine Idee was es heißen könnte...?


    Übrigens ist sehr interessant, wie hier 3x das s hintereinander geschrieben wurde, worüber sich bei der letzten Rechtschreibreform viele aufgeregt haben. Dass statt daß haben bis in die 40er Jahre hinein viele geschrieben, ebenso die 3er Buchstabenfolge.

  • Daran habe ich anfangs auch gedacht, habe aber keinen zusammenhängende Sinn darin gesehen. Aber jetzt wo du es nochmal sagst... es ist doch logisch. Ich hab die ganze Zeit an ein Wort für "Frisur" gedacht, sowas wie "Bubikopfschopf" oder so. Aber sorgen kann insofern richtig und logisch sein, weil Frauen ja immer ihre Sorgen mit Frisuren haben, dass sie richtig sitzt, gut ausschaut usw. Von daher stand ich also auf dem schlauch :) danke für den tipp. Absicherung durch weitere Meinungen wären aber super.

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    Konfizius

  • Aber dann müsste es ja irgendein sinnvolles Wort sein... ich habe schon unzähle Variationen die möglich sind schon bei google eigegeben und nichts gefunden. Wenn es ein deutsches Wort ist kommt mir auch nichts anderes in den Sinn als "sorgen". Witzig, dass ich das glaube ich sogar als erstes so gelesen habe, und mich dann in ne ganz andere richtig verbissen habe. Aber vielleicht hast Du noch eine andere Idee was es heissen könnte?

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    Konfizius

  • Hier nochmal zwei Worte die ich nicht entziffern kann. Diesmal ist es Kurrentschrift. Hier ist der gesamte Text mit den beiden Lücken schon zu sehen, ein zeitgeschichtlich spannender Text, wie ich finde: http://www.geschriebene-geschi…2/1919-1923-inflation.htm


    Bild 1:
    Hier fehlt mir in der vorletzten Zeile das vorletzte Wort. Ich lese hinten etwas mit "artig" (so wie fluchtartig)


    Außerdem bin ich mir bei dem Wort "Gehaltsstellung" nicht 100% sicher.


    Bild 2:
    Hier fehlt mir das Wort, wer über die Grenze gekommen ist. Ich Frage mich ob das ein großes B am Anfang sein soll, oder ein Sz - Srizer oder Brizer (?)


    Vielleicht habt Ihr da noch eine Idee.

  • Ja, wenn mal der Groschen gefallen ist ist es dann doch sehr eindeutig. Nur schlimm wenn man ewig auf dem Schlauch steht.


    Also beim neuen "Rätsel" beim ersten Bild das Wort mit "artig" zum Schluss (so erkenne ich es zumindest) liest sich irgendwie wie Kaleidesbogartig irgendwie sowas.... aber das ergibt keinen Sinn.

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    Konfizius