Nachdem hier in diesem Thema Über was wundert ihr euch gerade? schon ein paar Mal etwas über alte Briefe geschrieben habe, möchte ich hier nun ein Sammelthema eröffnen, da ich sicher ab und zu noch Fragen / Bermerkungen zu alten Briefen habe bzw. manche von Euch ggf. auch mal alte Dokumente entdecken und darüber was berichten möchten.
Hier ein Zitat aus dem anderen Thema
QuoteDisplay MoreIch habe einen Brief von 6. Mai 1919 gefunden mit der Aufschrift "An Emfpänger zurück! Adressat gefallen". Der angeblich gefallene war Sargeant im 1. Weltkrieg. Bis Ende April 1919 hat er noch normale alltägliche Briefe aus München geschrieben, wo er offenbar wohnte. Der Krieg war zu diesem Zeitpunkt zu Ende. Kann es sein, dass er im Rahmen der Revolution umgekommen ist? Oder an Krankheiten? In den Briefen vorher lag jedoch lediglich seine Schreibpartnerin im Krankenhaus, er offenbar nicht. Komisch...?
Bearbeitet: Ich habe noch einen Trauerbrief von der Schwester des verstorbenen an die Schreiberin gefunden. Darin erklärt sie, dass derjenige versehentlich erschossen wurde. Er wollte wohl während der Münchner Revolution mal schnell um die Ecke schauen, als die "Weiße Garde" kam und hat versehentlich eine Kugel in den Kopf bekommen. Beerdigt wurde er auf dem Münchner Waldfriedhof. Wäre mal interessant, ob das Grab bzw. Familienmitglieder noch existieren.
Schon hart, welche Einzelschicksale es so gab und gibt... gerade wenn man den Briefverkehr der Jahre zuvor vor sich liegen hat.
Bearbeitet 2: Ich habe letzte Nacht eine Nachricht an die Friedhofsverwaltung gefunden. Man konnte mit das Beerdigungsdatum nennen und das Alter des Mannes. Das Grab wurde in den 60er Jahren aufgegeben.
Das zeigt, wie spannend so etwas sein kann.
Gerade liegt vor mir auch ein Brief vom 20. Juni 1919, also 8 Tage bevor das Versailler Diktat unterschrieben wurde. Darin schreibt eine junge Frau, dass sie befürchtet, dass der "Feind" ins Westfalenland einmarschiert, wenn der Frieden nicht unterzeichnet wird. Alfred (18 Jahre, vermutlich ihr Bruder) hat sich schon gemeldet, um gegen den Feind zu kämpfen. Die junge Frau hofft, dass nach dem schlimmen Krieg bald Friede herrscht.