• Das Thema hatte ich glaube ich schonmal, aber ganz schlimm ist es beim "SubWay". Die haben da nur solche Begriffe die man auch kaum aussprechen kann. Wenn ich dann statt "Sweet Onion" sage: Süße Zwiebelsoße (so wie es kleilngedruckt auch dabei steht) fragen die Leute auch nochmal "Sweet Onion?" und das muss ich dann nochmal bestätigen.


    Ganz fies sind die "Cookies", der der am besten schmeckt hat den schwersten Namen: "Chocolate Chip mit Rainbow Candy" [und dann vorallem mit dem Wort MIT!!!!! dazwischen].

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Bei Subway hatte ich neulich ein anderes Sprachproblem, dass aber auch in diesen Thread hereinpasst. Ich war in Luxemburg in einem Subway und die Bedienung verstand kein Deutsch und hat immer nur auf Französisch geantwortet. Da ich aber so gut wie kein Französisch beherrsche, musste ich schließlich auf Englisch bestellen. Ich nehme mal an, dass sie eine Einwanderin aus Frankreich oder Belgien war, denn gebürtige Luxemburger können allein schon durch den Schulunterricht Deutsch verstehen. In Luxemburg sollen sich auch viele Einheimische über die zunehmende Französisierung in ihrem Land ärgern, vor allem auch, da viele frankophone Einwanderer sich weigern, Luxemburgisch zu lernen (und Deutsch dann natürlich schon einmal gar nicht).

  • Wenn man Kölner hört, unterscheidet sich das nur gering vom Niederländischen.


    Liegt ja auch nahe, hier eine Karte des historischen deutschen Sprachraums. Im Grunde sind das alles deutsche Dialekte:


    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Die Karte scheint aber auch schon älteren Datums zu sein. Und dass Niederländisch ein deutscher Dialekt sein soll, ist natürlich Unsinn. Niederländisch existiert seit Jahrhunderten als eigenständige Schriftsprache, bereits im 16. Jh. wurden Bücher auf niederländisch publiziert. Lediglich die deutschen und niederländischen Dialekte in der Grenzregion sind sich ähnlich, weil diese Dialekte allmählich ineinander übergehen (Dialektkontinuum) und sich nicht abrupt verändern. Die beiden Hochsprachen sind sich zwar ziemlich ähnlich und Niederländisch ist in der Tat ziemlich leicht zu lernen, es gibt aber auch deutliche Unterschiede, bei denen man als Deutschsprachiger schnell in eine Falle tappen kann. Übrigens beherrsche ich die Niederländische Sprache ziemlich gut und habe sogar ein Sprachzertifikat, außerdem habe ich sogar ein bisschen Niederlandistik (ja, so ein Fach gibt es) studiert, ich weiß also, wovon ich spreche. *g*


    Luxemburgisch ist hingegen dem Deutschen wesentlich ähnlicher, man kann die Sprache weitgehend verstehen, ohne sie gelernt zu haben (das klappt bei Niederländisch nicht). Es ist aus einem moselfränkischen Dialekt entstanden und seit ca. einem Jahrhundert wird es mehr oder weniger als eigene Sprache in Luxemburg wahrgenommen. Allerdings hatte Luxemburgisch lange Zeit nur den Status einer "mündlichen" Sprache, geschrieben wurde Deutsch und Französisch. Erst 1984 wurde Luxemburgisch in Luxemburg offiziell als Nationalsprache anerkannt, obwohl es schon lange von der Mehrheit der Bevölkerung gesprochen wurde, es ist faktisch die wichtigste Sprache in Luxemburg. Deutsch wird als Schriftsprache (in Zeitungen, Büchern usw.) verwendet und Französisch ist die amtliche Sprache, d. h. Gesetzestexte, amtliche Schriftstücke, aber auch die Verkehrsschilder sind ausschließlich in Französisch. In den letzten Jahren werden aber auch immer mehr Bücher oder Zeitungsartikel in Luxemburgisch verfasst. Die luxemburgische Sprache scheint auch eine wichtige Bedeutung für die nationale Identität zu haben. Es ist schon eine Besonderheit des Großherzogtums, dass dort die Menschen mit drei Sprachen gleichzeitig aufwachsen.


    Hier weise ich gerne noch einmal auf das Interview mit dem gebürtigen Luxemburger Ranga Yogeshwar hin, in welchem er in seiner Muttersprache spricht:


    Ranga Yogeshwar


    Übrigens werden die luxemburgische Sprache, aber auch die Bedeutung der deutschen Sprache in Luxemburg eine Rolle in der kommenden Folge unseres Videomagazins spielen, so viel kann ich jetzt schon einmal verraten.

  • Ich hoffe sehr, dass die Luxemburger ihren eigenen Dialekt/Ihre eigene Sprache weiter pflegen, damit sie nicht komplett im Französischen oder im Hochdeutschen untergeht. Was offizielle bezeichnungen angeht, bin ich natürlich kein Experte. Vielleicht ist Dialekt auch einfach das falsche Wort dafür? Niederländisch ist eine Variante des Deutschen - oder wie will man das anders bezeichnen? Eine Untersprache? Oder sagen wir einfach germanische Sprache? Auf dieser Karte hier wird es auch anders fabrlich markiert: http://upload.wikimedia.org/wi…/Germanische_sprachen.PNG
    Englisch ist, wie man auf der Karte sieht, auch eine germanische Sprache. Ich finde es auch so unsinnig, dass manche Bayern sich von der Bundesrepublik ablösen möchten. In diesem Zusammenhang habe ich auch schon ein paar mal gehört, dass Bayrisch eine anerkannte Sprache ist. Oder ist das nur ein gerücht? Heisst das also, dass wenn man keine Region sondern ein Staat geworden ist und seine Mundart zur Staatssprache wird, dass es dann nicht mehr als Dialekt sondern als eigene Sprache bezeichnet wird, obwohl es natürlich weiterhin ein Dialekt ist? So wir ich jetzt kein Franke mehr sein darf weil ich von Bayern verwaltet werde?

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    Konfizius

  • Germanische Sprache ist die richtige Bezeichnung für Sprachen wie Deutsch, Niederländisch, Englisch, aber auch Schwedisch, Dänisch, Norwegisch usw. Diese ganzen Sprachen sind eigenständige Sprachen, die aber die gleichen Wurzeln haben und miteinander verwandt sind.


    Was den Unterschied zwischen Dialekt und Sprache betrifft, ich bin zwar kein Linguist, meine aber, der Hauptunterschied ist, dass ein Dialekt nur in mündlicher Form existiert, während eine Sprache als Schriftsprache mit festgeschriebener Grammatik, festgelegter Rechtschreibung usw. existiert. Darum kann Bayerisch auch keine Sprache sein, sondern "nur" ein Dialekt. Dass Bayerisch als Sprache anerkannt werden soll, ist dann wohl eher Wunschdenken von Bayern-Separatisten. Und da hätten wir auch noch einen weiteren Unterschied: Dialekte variieren zum Teil von Ort zu Ort oder von Region zu Region, ein Bayer aus Deggendorf wird ein anderes Bayerisch sprechen als einer aus Rosenheim. Eine Sprache ist im Gegensatz dazu einheitlich. Andererseits zeigt das Beispiel des Luxemburgischen auch, wie aus einem Dialekt eine Sprache entstehen kann. Da spielen wohl kulturelle als auch historisch-politische Motive eine Rolle.


    Im deutschen Sprachgebiet musste sich ja auch das "Hochdeutsch" erst überall durchsetzen, wozu vor allem die Bibel-Übersetzung von Martin Luther beigetragen hat.

  • Vielen Dank - wunderbar erklärt. So würde ich das auch unterscheiden.


    Dann sage ich eben, dass Niederländisch genau wie Deutsch eine Südgermanische Sprache ist, wobei ich persönlich alle "deutschen Sprachen" südlich von Dänemark (Also das Süd-Germanische sozusagen) als Deutsche Sprache einstufe. Aber Deine Erklärung ist wirklich top, die macht es schwer, das so weiterhin zu bezeichnen.


    Zur Karte: Ja, sie stammt aus dem 19. Jahrhundert. Aber nur weil sie älter ist muss sie ja nicht falsch sein? :) Gerade wenn es dabei um über Jahrtausende gewachsene kulturelle Dinge geht, die man heutzutage gerne so hinbiegt wie man lustig ist.

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    Konfizius

  • Ich bin sicher nicht die einzige Person die den Titel "The Biggest Loser" für die Sat.1-Sendung ganz falsch ausgelegt hat. Für mich hörte es sich immer so an als wären die Teilnehmer alles Verlierer und es geht darum heraus zu finden, wer der größte Verlierer in der Runde ist.

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    Konfizius

  • Ich bin sicher nicht die einzige Person die den Titel "The Biggest Loser" für die Sat.1-Sendung ganz falsch ausgelegt hat. Für mich hörte es sich immer so an als wären die Teilnehmer alles Verlierer und es geht darum heraus zu finden, wer der größte Verlierer in der Runde ist.

    Das ist die Sendung mit den Schwabbelbacken, oder? The biggest loser müsste eigentlich ein stehender Begriff für genau das sein, was du beschrieben hast: den Hauptverlierer unter mehreren.