• Es ist doch irgendwie interessant wo Anglizismen auftauchen, sehr häufig werden damit billige Produkte von niderer Qualität vermarktet - klingt halt modern.
    Der eigendliche Grund für die Einführung von Anglizismen liegt in der Banalität jener Wörter - man braucht nicht darüber nach zudenken was es wohl sei, verwendet "Dummsprech" und fühlt sich überlegen da man ja "Fremdwörter" zu verwenden versteht.


    Für mich ist nach wie vor der "PC" ein Rechner, der "Monitor" ein Bildschirm und das "Handy" ein Funkfernsprecher. ;)

  • Im Libanon weigern sich immer mehr junge Menschen, ihre eigene Muttersprache zu sprechen, siehe hier:


    http://www.geschichteinchronol…on/Libanon-meldungen.html



    Vor einiger Zeit habe ich hier schon einmal erwähnt, daß gerade in akademischen Kreisen das Englische häufig einen großen Raum einnimmt. Dabei fällt mir ein, daß ich vor nicht allzu langer Zeit im Rahmen eines Fortbildungsprogramms zwei Kurse besucht habe, die ebenfalls komplett auf Englisch gehalten wurden, obwohl die Seminarleiterin sowie fast alle Teilnehmer deutschsprachig waren. So etwas finde ich absolut albern. In den Pausen wird dann wieder Deutsch miteinander gesprochen und sobald der Kurs weitergeht, wieder auf Englisch. Als wir dann am Ende den obligatorischen Evaluationsbogen bekommen haben, habe ich auch hereingeschrieben, ob es wirklich notwendig ist, diesen Kurs auf Englisch zu halten. Ich sehe keinen Sinn darin.

  • Ich habe mir heute mal was von "Subway" gegönnt und habe bewusst Steak mit Käse ("Steak & Cheese") und Süße Zwiebelsoße ("Sweet Onion") als Beilage gewünscht. Die Bedienung hat es verstanden, was mich gefreut hat ;)

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Vor einigen Jahren erlebte ich bei einer Fahrkartenkontrolle im Zug nach Hamburg, wie ein "weltoffener" Schaffner mit wichtiger Miene "Die Tickets bitte" ausrief. Es muß so um 2006 gewesen sein, als die Englischneurose bei der Bahn begann.
    Ich saß im Abteil und antwortete blöd: "Ich habe kein Ticket" und sah die restlichen Mitreisenden beschwörend an. Sie spielten Gott Sei Dank mit und mischten sich nicht ein.
    Der Schaffner: "Dann müssen Sie eins nachlösen" - und ich antortete mit ja.
    Nach dem Ausstellen wollte er das Geld für den erhöhten Preis mit Zuschlag von mir. Ich antwortete, daß ich nicht wußte, daß man ein Ticket braucht und folgedessen auch nicht kostenpflichtig erwerben möchte.
    Er wurde pampig - ich auch. Dann holte er schließlich einen Kollegen - wohl die Dienstaufsicht.
    Diese sprach mich auch prompt an und fragte, warum ich denn keinen Fahrschein hätte.
    Meine Antwort: Natürlich habe ich einen Fahrschein, nur kein Ticket. In diesem Moment fingen die anderen Fahrgäste an zu lachen.
    Der "weltoffene" Schaffner wurde rot - wahrscheinlich vor Wut, denn er mußte die Stornierungsprozedur durchführen und sich einen merkwürdigen Blick von seinem Kollegen einfangen, der dann auch meinen Fahrschein kontrollierte.
    Ich konnte mit nicht verkneifen am Schluß zu sagen: "Tschüß Mr. Ticket"


    Ich habe ähnliches nie mehr erlebt.

  • Das nenne ich mal ne provokante Aktion. Wobei ich es sehr interessant finde, dass bis ins frühe 20. Jahrhundert das Wort "Billet" gebräuchlich war.


    Das sollte es auch sein.
    Ein Ärger bei der Berliner S-Bahn:


    Auf einem Plakat für Fahrkartenkauf steht:


    Tickets
    Billet
    Billete
    Biglietto


    Noch Fragen?

  • Gerade zwei Werbebeiträge im Fernsehen hintereinander gesehen:


    Zott "Hinein ins Weekend Feeling"
    Sagrotan "No Touch Seifenspendern"


    Was ich ganz schlimm finde, ist die neue Werbung mit Heidi Klum:


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    Ich rege mich jedesmal drüber auf, wenn ich die Werbung sehe.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich kann zu allem nur zustimmen. Als ich in meiner Schule mich zum Englisch-E-Kurs gemeldet hab und angab dass das meine 2. Muttersprache ist hat mich die Lehrerin seitdem nur noch auf Englisch angesprochen was ich so ätzend fand, da mir diese Anglizismen in der Deutschen Sprache langsam echt auf den Keks gehen. Ich schalte den Fernsehapparat auch nur noch ein wenn ein Film kommt, ansonsten lass ich ihn aus, da man nur noch Wörter hört von denen der Kapitalismus ausgeht, die Deutschen würden diese auch verstehen. Mir tuen die alten Leute leid die keine Ahnung haben was "Frizz" oder "Splizz" oder gerade neu eingetrudelt" Shitstorm" ist. "Ich möchte mit euch gern zum Schlussverkauf gehen" "Gibt's hier nicht, wir haben nur Sale".
    Ugh :thumbdown:

  • Ich glaube ich habe es schonmal irgendwo geschrieben, was ich positiv finde ist, dass man es auch heute noch schafft, eigene deutsche Begriffe einzuführen, obwohl man schon lange andere Begriffe aus Fremdsprachen verwendet hat. Ein schönes Beispiel ist das Internet, dort findet man viel öfter "Verweise" statt "Link", wie es vor 10 Jahren noch der Fall war. Ebenfalls das Wort "Startseite" für "Home", "Gästebuch für "Guestbook". Dafür gibt es viele neue solche Begriffe, die im Zuge des Web 2.0 aufgekommen sind, aber auch hier kann ich mir diese Entwicklung gut vorstellen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Zum Thema "Ticket":
    Ich kenne das eigentlich nur als FahrKARTEN!
    Michael Kessler hat bei seiner Knigge auch "10 Dinge, die man nicht tun sollte, wenn man ohne Fahrschein erwischt wird". Allerdings hält er bei dieser Lektion ein Blatt Papier hoch, auf das er "Ticket" geschrieben hat.


    Zum Thema "Zott": Den Slogan bzw. Jingle hatten sie schon vor gut 20 jahren!

  • Ich glaube ich habe es schonmal irgendwo geschrieben, was ich positiv finde ist, dass man es auch heute noch schafft, eigene deutsche Begriffe einzuführen, obwohl man schon lange andere Begriffe aus Fremdsprachen verwendet hat. Ein schönes Beispiel ist das Internet, dort findet man viel öfter "Verweise" statt "Link", wie es vor 10 Jahren noch der Fall war. Ebenfalls das Wort "Startseite" für "Home", "Gästebuch für "Guestbook". Dafür gibt es viele neue solche Begriffe, die im Zuge des Web 2.0 aufgekommen sind, aber auch hier kann ich mir diese Entwicklung gut vorstellen.

    Zu dem Internet-Thema kann ich mich nicht bekennen, da ich mit meinen 21 Jahren wohl in der jetzigen Internet-Atmosphäre gängig bin und mir dinge wie "Verweise" so gut wie nie begegnen. Auch wird der Link als Link abgetan und sogar schon verdeutscht, ein Link findet sich in meinem Deutsch-Wörterbuch wieder. Startseite gibt es hier unter meinem Jugendgebrauch im Netz gar nicht. Wir finden uns auf dem Dash wieder (short für Dashboard) auch Link heißt bei uns Tag (also ausgesprochen wie "täg") und nicht Verweis. Ihr seht, es wird immer krasser.