Die Nibelungen (D, 1922-24, Fritz Lang)

  • Ich hab mir dieses Wochenende beide Teile angeschaut. Wirklich immer wieder faszinierend. Spannend finde ich, wie es der Film vermeidet, irgendeine Identifikationsfigur zu bieten, die positive Trägerin irgendwelcher hehren Tugenden sein könnte. Letzten Endes führen die alle ins Unglück. Auch Siegfried ist knapp gesagt nicht mehr als ein eitler, recht einfältiger Superheld, der seine "Aufgaben" erledigt wie den Drachen zu erschlagen oder Brunhild zu bezwingen. Aber genau deshalb wird er zum Elefant im Porzellanladen, der erst als letzter versteht, was um ihn herum alles passiert ist und sich zusammengebraut hat. Nur Hagen erkennt von Anfang an, wen er sich da in die Burg holt. Toll finde ich die Leistungen von Theodor Loos als von Zweifeln geplagter, recht unmännlicher Gunther, Hanna Ralph als Brunhild und Margarete Schön gerade im zweiten Teil als gnadenloser, zerstörerischer Racheengel Kriemhild. Hervorragend auch Rudolph Klein-Rogge als Etzel.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ein Gespräch mit der Witwe von Gottfried Huppertz ist in dieser Doku zu sehen.


    Die Auferstehung der Nibelungen - Die Rekonstruktion des Films von Fritz Lang · Doku 1988


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    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

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