Friedrich Oetinger Verlag zensiert Astrid Lindgren

  • Und gegen solche künstlichen Sprach- und Denkverbote wehre ich mich.


    Wie ich weiter oben darzustellen versuchte (es ist mir offenbar nicht gelungen), ist es nicht künstlich. Verboten ist es meines Wissens auch nicht, aber nagelt mich nicht darauf fest. Nur: Wenn dich mal jemand kränkt, sei wenigstens nicht beleidigt.

  • Und noch ein Mal:
    Ich habe ein mal einen leserbrief eines Arzters zu diesme Thema gelesen, der sowohl beruflich als auch privat oft in Afrika unterwegs ist. Als er einer befreundeten Familie davon erzählte, antwortete der Vater:"We ARE negros, so what?"


    Es nützt nichts, Einzelbeispiele darzustellen und dann zu generalisieren. Ich kann auch gerne mal in meinem Freundeskreis nachfragen, was sie davon halten, wenn man sie als 'Neger' bezeichnet. Am Lexikon Wie Rassismus aus Wörtern spricht: (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutscher Sprache (Münster, 2011) haben Weiße und Schwarze mitgearbeitet. Es war auch nicht einfach eine Privatarbeit, sondern wurde von Fachleuten verfasst. "Aus der simplen Farbbezeichnung wurde ein rassifizierendes, sich sprachübergreifend etablierendes Konzept, als im Zuge des kolonialen Großmachtstrebens europäische Mächte Millionen Afrikaner_innen versklavten und zur Legitimierung ihrer Gewaltexzesse den Mythos einer Existenz von 'Rassen' kreierten." (S. 653) Über die 'Rassentheorie' und ihre Folgen brauche ich dir sicher nichts zu erklären.


    Wie gesagt, Einzelbeispiele und Ironie helfen da nicht weiter. Ich verstehe auch nicht, weshalb man sich mit solchen Entwicklungen nicht arrangieren sollte und gemeinsam nach Lösungen suchen anstatt verbissen am alten Zustand festzuhalten und damit große Gefahr zu laufen eine Verbindung zu unterbrechen. Was die Bibel betrifft, war das sehr wichtig. Nachdem Luther bei seiner Übersetzung ein Kunstwerk geschaffen hat, z. B. mit einer genauen Verteilung von hellen und dunklen Vokalen oder einem Sprachrhythmus, der dem Versmaß von Gedichten entspricht, ist das extrem schwer, weil jede Modernisierung automatisch bedeutet, etwas von Luthers Sprachkunst aufzugeben. Trotzdem hat man es schon mehrfach ganz behutsam gemacht, damit die Texte heute zugänglich bleiben. Sprache ist etwas ganz Lebendiges und verändert sich permanent. Und literarische Werke sind selbstverständlich auch davon betroffen. Es geht auch darum sie in die Gegenwart mitzunehmen. Ich gebe jedem recht, der sagt, dass es extrem schwierig ist zu entscheiden, was man an Originalem aufgibt und was verändert. Man muss ganz behutsame Kompromisse finden, aber davon profitieren auch die Werke.


    Man darf auch nicht vergessen, dass wir hier über Betroffene diskutieren und keinen Dialog mit ihnen führen. Das bedeutet, dass wir hier letzten Endes entscheiden wollen, womit sie sich zu arrangieren haben. Konsequenterweise müssten wir mit unseren Ergebnissen dann zu entsprechenden Personen gehen und dort den Dialog weiterführen. Sonst diskutieren wir nicht 'auf Augenhöhe', sondern bleiben in einem Überlegenheitsmuster stecken. Ich möchte auch daran erinnern, dass in mindestens einem Beitrag hier von einem Weißen ausgedrückt wird, was er in Bezug auf Weiße für rassistisch hält. Widerspruch gibt es keinen. Die Freiheit selbst zu entscheiden, was man in Bezug auf sich selbst für rassistisch hält, wird dort also in Anspruch genommen.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

    Einmal editiert, zuletzt von Austernprinzessin ()

  • Wie nennst DU eigentlich "Montenegro"?


    'Montenegro' ist eine eigenständige semantische Einheit, die man getrennt vom Wort 'Neger' betrachten muss. Insofern verbieten sich hier so einfache Rückschlüsse.


    No Nick: Ob es sich bei "Mohrenstraße" wirklich um eine "Ehrung" handelt oder zumindest immer noch handeln kann, müsste man schon nochmal nachprüfen. Als eine ehrende Bezeichnung kann man "Mohr" auf jeden Fall heute nicht mehr so einfach bezeichnen, weil es auch da Diskussionen gibt, inwieweit der Begriff diskriminierend ist.


    Ich habe in meinem vorletzten Beitrag übrigens absichtlich ein eigenes Beispiel genommen, denn es soll zeigen, dass es auch heute noch einen Alltagsrassismus gibt, der einem selber oft gar nicht bewusst ist. In der Sprache drückt er sich aber oft sehr deutlich aus.


    'Verboten' ist das Wort 'Neger' definitiv nicht, aber wer das Wort verwendet, muss sich im Klaren sein, was er damit leicht für einen Eindruck hinterlässt. Und die Interpretation kann er selber kaum beeinflussen, sondern das machen die Zuhörer. Hier sind wir wieder bei den verschiedenen Ebenen einer Äußerung. Für viele wird die Betonung hier vor allem auf der 'Selbstpreisgabe' liegen und viel weniger auf der Informationsebene. Umd das kann einen konstruktiven oder unbelasteten Dialog extrem schwer machen. Und das Problem stellt sich dann auch bei Kinderbüchern wie denen von Astrid Lindgren und Otfried Preußler, denen man ganz bestimmt keine rassistische Einstellung vorwerfen kann. Aber ihre Bücher liest man eben im Hier und Jetzt, mit dem Wissen und den Einstellungen, die man im Hier und Jetzt hat.


    In der jetzigen Fassung von The Lost World wurden deshalb auch Zwischentitel verändert. Ursprünglich fand ich das auch problematisch, aber nachdem ich mir die DVD gekauft hatte, finde ich das jetzt richtig. In The Birth of a Nation kann man so etwas selbstverständlich nicht machen. Der ist viel zu sehr vom Rassismus durchzogen. Aber durch meine engen Kontakte zur Elfenbeinküste und Burkina Faso ist der Film für mich mittlerweile ein absolutes No-Go.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

    Einmal editiert, zuletzt von Austernprinzessin ()

  • Wie ich weiter oben darzustellen versuchte (es ist mir offenbar nicht gelungen), ist es nicht künstlich. Verboten ist es meines Wissens auch nicht, aber nagelt mich nicht darauf fest. Nur: Wenn dich mal jemand kränkt, sei wenigstens nicht beleidigt.


    Es sind gesellschaftliche Verbote, die leider sehr gut funktionieren. Das ganze Politische Korrektheit ding funktioniert so. Weiter gehts mit den Gender-Themen usw. Irgendwann sind wir alle nur noch seelenlose Hüllen die funktioneiren, nicht mehr denken und nicht mehr hinterfragen dürfen. Das was stattfindet ist eine Gleichmacherei im Sinne von - wir machen alle gleich (und nicht "Wir behandeln alle gleich" - obwohl man das immer als argument her nimmt) und zerstören die Vielfalt. Sprachlich, Kulturell usw usw Und bei dem Spiel möchte ich nicht mitspielen und mich damit Teil-Schuldig machen. Ich hätte fast gesagt, ich will nicht dabei behilflich gewesen zu sein "1984" zu erreichen, aber wir sind bereits mitten drin.


    Was beleidigungen angeht (die auch beleidigend gemeint sind) bin ich recht locker denke ich. Darüber muss man stehen. Wenn Engländer oder Personen aus andere Nationen "Kartoffel" oder "Kraut" sagen, finde ich das nicht sonderlich schlmm. Und das ist defintiiv herablassend gemeint.


    Ansonsten gibt es natürlich rassismus. Das ist selbstverständlich, solange es unterschiede zwischen den Menschen gibt (die ich gut und wichtig finde) gibt es auch Verhaltensweisen usw. die wegen dieser Unterschiede gemacht werden. Es gibt ja auch positiven Rassismus usw. Wichig ist es für mich, dass man seine Mitmenschen stets mit Respekt begegnet, soweit es von er Gegenseite her auch so geschieht. Und ich bin weder sauer noch beleidigt, wenn ich beispielsweise in einem afrikanischen Land unterwegs bin und immer wieder anegstarrt werde, weil ich der einzige Weiße bin der dort seit Monaten vor Ort war (wenn es solche Gegenden überhaupt gibt). Aber das nur als Beispiel. Ich habe meine Frau mal gefragt, ob es rassistisch ist, wenn ich erwähne, dass die Person an der Tür gerade ein "schwarzer" (ich verwende das wort mal um hier die ruhe in der Diskussion drin zu halten ;) war. Wenn ich als weißer in einer fast komplett schwarz besiedelten stadt an einer Wohnung klingle, dann ist ein Merkmal von mir, dass ich weiss bin, deswegen dann auch in Ordnung, wenn das auch heraus gestellt wird. Ist ja alles kein Problem.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Es sind gesellschaftliche Verbote, die leider sehr gut funktionieren. Das ganze Politische Korrektheit ding funktioniert so. Weiter gehts mit den Gender-Themen usw. Irgendwann sind wir alle nur noch seelenlose Hüllen die funktioneiren, nicht mehr denken und nicht mehr hinterfragen dürfen. Das was stattfindet ist eine Gleichmacherei im Sinne von - wir machen alle gleich und zerstören die Vielfalt. Sprachlich, Kulturell usw usw Und bei dem Spiel möchte ich nciht mitspielen und mich damit Teil-Schuldig machen. Ich hätte fast gesagt, ich will nicht dabei behilflich gewesen zu sein "1984" zu erreichen, aber wir sind bereits mitten drin.


    Da geb ich dir teilweise recht. Dass wir auf dem Weg zu 1984 sind oder uns zumindest auf den Weg machen und die Masse der Menschen emotionslos mitläuft, die einzelnen Mitläufer nicht merken wie sie ihre Individualität und damit ihr Menschsein aufgeben und zu funktionierenden Maschinen - insbesondere Konsum-Maschinen - werden, seh ich ganz genauso wie du. Möglicherweise sehe ich die Gründe woanders.


    Wer sich aus reinem Pflichtgefühl oder aus Mitläuferei irgendwo anschließt, kommt nicht sehr weit. Da stimme ich dir vollkommen zu. Vor allem versucht so jemand seine persönliche Verantwortung irgendwoanders abzuladen. Das ist zunächst mal unglaublich einfach, aber entweder wird so jemand irgendwann erkennen, dass man seine Verantwortung nirgendwo abladen kann und muss damit klarkommen, dass es möglicherweise zu spät ist einen anderen Weg einzuschlagen, oder die Person wird es nicht erkennen, aber das deshalb, weil sie ihre Individualität aufgegeben hat. Ich glaube auch, dass man damit sein Menschsein aufgibt.


    Mit Rechtsextremismus, insbesondere Rassismus, hab ich mich allerdings aus persönlichen Gründen sehr intensiv beschäftigt. Deshalb kann ich auch zu dem, was ich oben geschrieben habe, stehen. Allerdings habe ich dabei auch erlebt, wie wichtig die persönliche Erfahrung ist. Ich glaube, sich zu öffnen, um persönliche Erfahrungen zu machen, muss der erste Schritt sein. Und ich bin überzeugt davon, dass ein offener Dialog, der die menschliche Erfahrung zulässt und auf Dogmatismus erzichtet, für alle Seiten sehr gewinnbringend ist. Dann kann man neue Wege einschlagen, zu denen jeder etwas beiträgt, und die nicht oberflächlich sein werden. Auf der anderen Seite muss man Unterschiede auch zulassen können. Dann kann daraus auch keine Gleichmacherei werden.


    Übrigens habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Frage "schwarz" oder "weiß" für mich innerhalb kürzester Zeit keine Rolle mehr spielt, wenn ich den Menschen kennengelernt habe, selbst dann, wenn ich mit der Person persönlich nicht so viel anfangen kann. Aber dann muss ich mich tatsächlich bewusst auf die Hautfarbe konzentrieren. Das ist übrigens auch meine Erfahrung mit Muslimen, wenn wir einmal in einen Dialog eingetreten sind. Dann sind wir 'christlich religiös' oder 'muslimisch religiös' mit einer ganz starken Betonung auf religiös.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Es freut mich dass wir da eine Übereinstimmung haben (denn die finde ich Grundlegend in der heutigen Zeit - also es ist heute in meinen Augen wichtig diese Gefahren/Gegebenheiten zu erkennen). Großen Respekt meinerseits dafür.


    Und ich sage ungern Neger zu einen Schwarzen - einfach weil er hierzulande eingetrichtert bekommen hat, dass es gefälligst ein negativer Ausdruck ist. Und das dadurch zu Missverständnissen kommt. Was ich äußerst schade finde. Denn so geht auch die Lockerheit (für beide Seiten) verloren, weil man immer überlegen muss, was man "noch" sagen darf und was nicht. Dennoch kämpfe ich dafür, dass dieser Ausdruck nicht verschwindet, sondern dass man aufklärt und aufzeigt, was die Hintergründe sind und dass es nicht zwangsläufig negativ gemeint ist, wenn man den Begriff heute nutzt und dass es vor 100 Jahren in so gut wie keinen fällen nicht böse/negativ gemeint war, wenn man ihn damals benutzt hat. Denn so wie es heute passiert, wird auch die geschichte verfälscht. Wenn man heute mit einem Zitat von vor 100 Jahren konfrontiert wird, in dem das Wort "Neger" vorkommt, werden unaufgeklärte Menschen heute nicht den korrekten Kontext verstehen, sondern so wie man heute einegtrichtert bekommt, was Neger zu bedeuten hat. Und das ist gefährlich.


    Zitat

    Und ich bin überzeugt davon, dass ein offener Dialog, der die menschliche Erfahrung zulässt und auf Dogmatismus erzichtet, für alle Seiten sehr gewinnbringend ist.


    Ganz genau so ist es. Die Dogmen sind die Hürden in der heutigen Zeit und die bekommt man immer mehr aufoktroyiert. Das Hindert die Menschen und die Gesellschaft zu sich selbst und zu einer Wahrhaftigkeit zu finden. Und das ist in meinen Augen unendlich gefährlich. Die Leute werden belogen, betrogen, ihnen werden irgendwelche Dinge erzählt, es wird unhinterfragt geglaubt und man schliddert immer mehr in sein eigenes Sklaventum und findet es auch noch gut, weil man es so erzählt bekommt. Gute Beispiele sind Themen wie das Abschaffen des Bargelds (man bekommt immer wieder gesagt wie vorteilhaft das doch ist), die Überwachung, die Zerstörung der Familien und wäre das noch nicht genug auch noch das Zerstören der Geschlechter. Das kaputt machen der Natur, der Landschaft, der Dorf- und Stadtstrukturen die auch etwas natürliches haben, weil es Jahrunderte bis Jahrtausende alte Entwicklungen sind die innerhalb weniger Jahre auf den Müllhaufen geworfen werden.


    Das sind nur ein paar wenige Beispiele.


    Wie oft, in welcher Form man heute das Wort Neger verwenden soll/darf/möchte, darüber kann man gerne unterschiedliche Meinung sein. Ansonsten habe ich den Eindruck, dass wir bereits in dieser Diskussion zueinander gefunden haben - was ich nie gedacht hätte, dass das so schnell klappt. Mich freuts. Und vielleicht werden die ein oder anderen Nutzer oder stillen Mitleser in diesem Thema auch ihre positiven Schlussfolgerungen ziehen können.


    Übrigens habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Frage "schwarz" oder "weiß" für mich innerhalb kürzester Zeit keine Rolle mehr spielt, wenn ich den Menschen kennengelernt habe, selbst dann, wenn ich mit der Person persönlich nicht so viel anfangen kann. Aber dann muss ich mich tatsächlich bewusst auf die Hautfarbe konzentrieren. Das ist übrigens auch meine Erfahrung mit Muslimen, wenn wir einmal in einen Dialog eingetreten sind. Dann sind wir 'christlich religiös' oder 'muslimisch religiös' mit einer ganz starken Betonung auf religiös.


    Ich habe mit keinen "Schwarzen" und keinen andersartigen Probleme wenn ich sie nicht kenne und sie sich friedlich verhalten (so wie es mit Fremden "weißen" oder sonst irgendwelchen Leuten die ich nicht kenne auch so der Fall ist). Das war noch nie so und ist für mich kein Thema. Erst heute habe ich wieder mit Händen und Füßen am Bahnhof jemanden geholfen der nach "üm" wollte, irgendwann verstand ich, dass er "Ulm" meinte. Gleichzeitig gab es Durchsagen, dass Taschentrickdiebe unterwegs sind. Dennoch habe ich gerne geholfen und habe mich der Person auch köprerlich genähert.
    Die Leute die ich näher kennengelernt habe und die einen anderen Hintergrund haben, mit denen verstehe ich mich auch gut, aber eben auf einer anderen Basis. Denn wenn sie einen anderen Hintergrund haben, haben sie einfach einen anderen Hintergrund. Ein Jugendfreund von mir hat einen schwarzen Vater aus den USA (in Schweinfurt gab/gibt - auch in meiner Generation - es viele solche Paare) und eine deutsche Mutter. Der Knabe hat sich aber voll mit seinen afro-Wurzeln identifiziert, war NBA-Fan usw. was kein Problem war. Nur konnte ich mich mit ihm natürlich nicht über Heintje-Filme unterhalten. Mit sowas ist er eben einfach nicht aufgewachsen. Also gibt es da einfach Unterschiede. In der nächsten Generation ist es dann wahrscheinlich wieder eine ganz andere Basis. Und dass jemand mit einen migrationshintergund wenig Zugang zur deutschen Geschichte und deutschen Kultur findet, ist ja kein Wunder, man sieht ja, wie man mit diesen Themen weitestgehend hierzulande umgeht. Was aber für mich kein Grund ist die Person schlechter zu behandeln. Es sind eben andere Gegebenheiten. Und das ist auch in Ordnung. Schade fände ich es nur, wenn es NUR noch die eine oder andere Variation des familiären/religiösen/ethnischen Hintergrund gäbe, denn dann kann man nicht mehr von Vielfalt reden.
    So nun habe ich noch einen Absatz hinzugefügt, der das - für mich sehr wichtige oben genannte - wieder etwas inhaltlich ablenkt. Aber auch das wollte ich noch hinzu fügen. Ich habe immer den Eindruck, dass man direkt betonen muss, dass man kein Menschenhasser ist, wenn man Freiheit, Kultur, Identität [all diese begriffe beziehe ich auf alle Menschen und Kulturen, auch das muss man ja leider betonen, weil es gerne falsch verstanden wird] usw. als etwas wichtiges erachtet.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Es sind gesellschaftliche Verbote, die leider sehr gut funktionieren. Das ganze Politische Korrektheit ding funktioniert so. Weiter gehts mit den Gender-Themen usw. Irgendwann sind wir alle nur noch seelenlose Hüllen die funktioneiren, nicht mehr denken und nicht mehr hinterfragen dürfen. Das was stattfindet ist eine Gleichmacherei im Sinne von - wir machen alle gleich (und nicht "Wir behandeln alle gleich" - obwohl man das immer als argument her nimmt) und zerstören die Vielfalt.


    Also, ich lasse mich auch nicht vielfältig beleidigen. Und wenn du so kommst, kannst du wirklich alles infrage stellen. Es gibt sicher kulturelle Zusammenhänge, nur wenn jetzt alle "Neger" sagen, ist es doch auch wieder gleich. Ich finde, man sollte es sich einfach nicht zu schwer machen mit seinen Mitmenschen. Ich glaube, damit kommt man weiter.


    Zitat

    Sprachlich, Kulturell usw usw Und bei dem Spiel möchte ich nicht mitspielen und mich damit Teil-Schuldig machen. Ich hätte fast gesagt, ich will nicht dabei behilflich gewesen zu sein "1984" zu erreichen, aber wir sind bereits mitten drin.


    1984 ist das mit der Videoüberwachung, ein ganz anderes Thema. Und Liebe ist da auch verboten. Bei uns noch nicht.


    Zitat

    Es gibt ja auch positiven Rassismus usw.


    Positiver Rassismus? Was soll das denn sein? So etwas wie ein weißer Neger? Oder ein Riesen-Zwerg? Oder wie jetzt? ?(


    Zitat

    Wichig ist es für mich, dass man seine Mitmenschen stets mit Respekt begegnet, soweit es von er Gegenseite her auch so geschieht.


    Ist dir schon einmal jemand mit Respekt begegnet, den du vorher herablassend behandelt hast? Versuch dein Glück. Ich darf dir nichts verbieten, will ich auch gar nicht, aber ich spreche klare Apelle aus: Mach es nicht! Jedenfalls nicht, weil du einfach nur anders sein willst.

  • Zitat

    Und wenn du so kommst, kannst du wirklich alles infrage stellen


    Genau das tue ich. Ich weiss nichts, ich glaube nichts. Ich versuche alles zu hinterfragen. Alles andere wäre - gerade in der heutigen Zeit - naiv.


    Zitat

    Es gibt sicher kulturelle Zusammenhänge, nur wenn jetzt alle "Neger" sagen, ist es doch auch wieder gleich. Ich finde, man sollte es sich einfach nicht zu schwer machen mit seinen Mitmenschen. Ich glaube, damit kommt man weiter.


    Genau. Ich finde es in Ordnung, dass nicht alle Neger sagen. Ich finde es aber nicht in Ordnung ein traditionelles und weitestgehend neutarles Wort einfach mal so zu verbannen.


    Wie ich auch geschrieben habe, sollte man natürlich mit Feingefühl agieren, gerade beim Wort Neger, gerade WEIL die Leute heute eingeredet bekommen, dass es ein schlimmes Wort ist. Und deswegen es auch als Beleidigung heute verwendet wird. Da sorgt man für Misseverständnisse, wenn man das Wort nicht bedacht anwendet. Es aber deswegen einfach zu den Schimpfwörten zu packen finde ich gefährlich, gerade in Bezug auf den Historischen Kontext, den ich oben auch erwähnt habe (Stichwort: Textstellen aus früheren Zeiten die man deswegen heute nicht richtig versteht)


    Zitat

    1984 ist das mit der Videoüberwachung, ein ganz anderes Thema. Und Liebe ist da auch verboten. Bei uns noch nicht.


    Zu 1984 gehört nicht nur die Videoüberwachung. In diesem Buch werden soviele entwicklungen angesprochen, die heute realität sind, die immer mehr zur Realität werden oder was wir schon lange übertroffen haben. Videoüberwachung ist ja im Grunde Pillepalle - was die NSA für Möglichkeiten hat ist unbeschreiblich. In 1984 werden Fernseher mit Kameras die nicht abgeschaltet werden können beschrieben. Aber in Räumlichkeiten. Dass wir inzwischen alle diese Geräte im Kleinstformat mit uns herumtragen und sogar unendlich viele höchstpersönlcihe Daten (oftmals) in diese Geräte eingeben und darin speichern, das geht weit darüber hinaus. Auch das ist nur eines von vielen Beispielen in Bezug auf 1984.
    Achja und Dinge wie Liebe kann man auch ohne Verbote klein kriegen und zerstören. Das funktioniert dann oft noch besser als wenn es einfach offiziell verboten wird. Wobei ich das jetzt nicht glaube, dass die "Liebe" an sich etwas ist, was bewusst zerstört werden will. Wenn man das zerstören will dann ist das eher etwas was automatisch mit kaputt geht, wenn man den Menschen das Menschsein austreibt.


    Zitat

    Positiver Rassismus? Was soll das denn sein? So etwas wie ein weißer Neger? Oder ein Riesen-Zwerg? Oder wie jetzt? ?


    Oh das wundert mich, dass Du das nicht kennst. Positiver Rassismus ist, wenn man z.B. jemanden Vorteile gibt, weil er anderer Rasse ist. Entweder aus Gutmenschentum oder weil man Angst hat, sonst als Rassist abgestempelt zu werden.


    Zitat

    Ist dir schon einmal jemand mit Respekt begegnet, den du vorher herablassend behandelt hast? Versuch dein Glück. Ich darf dir nichts verbieten, will ich auch gar nicht, aber ich spreche klare Apelle aus: Mach es nicht! Jedenfalls nicht, weil du einfach nur anders sein willst.


    Ich verstehe den Zusammenhang jetzt nicht. Ich schreibe doch, dass ich versuche meine Mitmenschen stets mit Respekt zu begegnen (soweit sie mir auch so entgegen treten). Wenn ich jemanden herablassend behandle, kann ich natürlich nicht erwarten, dass mir Respekt entgegenkommt. Aber das ist nicht meine Art, nicht meine Intention.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich habe mit keinen "Schwarzen" und keinen andersartigen Probleme wenn ich sie nicht kenne und sie sich friedlich verhalten (so wie es mit Fremden "weißen" oder sonst irgendwelchen Leuten die ich nicht kenne auch so der Fall ist). Das war noch nie so und ist für mich kein Thema. Erst heute habe ich wieder mit Händen und Füßen am Bahnhof jemanden geholfen der nach "üm" wollte, irgendwann verstand ich, dass er "Ulm" meinte. Gleichzeitig gab es Durchsagen, dass Taschentrickdiebe unterwegs sind. Dennoch habe ich gerne geholfen und habe mich der Person auch köprerlich genähert.


    Zunächst einmal möchte ich dir ganz offen etwas sagen:


    Ich finde es jammerschade, dass du deinen letzten Beitrag geändert hast! Ich hatte absichtlich auf jeden Kommentar verzichtet, weil es für mich ein tolles Schlusswort war, das ich dir nicht wegnehmen wollte - trotz diverser Unterschiede in den einzelnen Aussagen. Außerdem hatte ich es sogar schon einer Frau gezeigt, die mit einem Afrikaner verheiratet ist, als Paradebeispiel dafür, dass man, auch wenn man recht unterschiedliche Voraussetzungen mitbringt, durch Offenheit und Versuche den anderen zu verstehen und ggf auch Gegensätze stehen zu lassen, durch ein Gespräch so nah zusammenfinden kann.


    Sie steht diesen Diskussionen hier sehr skeptisch gegenüber, was sehr berechtigt ist und u.a. an eigenen Erfahrungen liegt und war sehr positiv überrascht davon, was wir hier geschafft haben. Auch deswegen, aber auch aus meinen eigenen Erfahrungen heraus, mache ich aus meiner Enttäuschung nicht den geringsten Hehl.


    Das ist übrigens eine Aussage, über die ich nicht diskutieren werde, sondern das ist Fakt!


    So weit dazu.


    Jetzt habe ich allerdings doch einige Fragen:


    Frage 1: Zum Zusatz in Klammern: Bedeutet das, dass sich fremde Weiße dir gegenüber immer friedlich verhalten, oder ist das eine Voraussetzung, die auch für "fremde 'Weiße oder sonst irgendwelche Leute'", die du nicht kennst, gilt? Aber wieso setzt du das jetzt in Klammern und betonst somit die Forderung an Schwarze so stark?


    Frage 2: Hättest du die Durchsage mit den Taschendieben und dass du dich der Person auch körperlich genähert hast, auch so betont, wenn es z.B. ein Belgier gewesen, wäre, also ein Weißer, der nach "üm" wollte?

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)


  • Genau das tue ich. Ich weiss nichts, ich glaube nichts. Ich versuche alles zu hinterfragen. Alles andere wäre - gerade in der heutigen Zeit - naiv.


    Och, ein bisschen was von dem, was geschrieben wird, stimmt schon. Ich weiß allerdings auch, dass man die Fakten kennen muss, um sich eine Meinung bilden zu können.


    Zitat

    Genau. Ich finde es in Ordnung, dass nicht alle Neger sagen. Ich finde es aber nicht in Ordnung ein traditionelles und weitestgehend neutarles Wort einfach mal so zu verbannen.


    Tradition ist für mich Weihnachten, Kartoffeln, Christentum und Kölner Dom. Sprache ändert sich, Traditionen können sich auch ändern. Völkerverständigung ist aber wichtiger.


    Zitat

    Wie ich auch geschrieben habe, sollte man natürlich mit Feingefühl agieren, gerade beim Wort Neger, gerade WEIL die Leute heute eingeredet bekommen, dass es ein schlimmes Wort ist. Und deswegen es auch als Beleidigung heute verwendet wird. Da sorgt man für Misseverständnisse, wenn man das Wort nicht bedacht anwendet. Es aber deswegen einfach zu den Schimpfwörten zu packen finde ich gefährlich, gerade in Bezug auf den Historischen Kontext, den ich oben auch erwähnt habe (Stichwort: Textstellen aus früheren Zeiten die man deswegen heute nicht richtig versteht)


    Mal ein Beispiel aus dem Leben, und zwar aus meinem. Ich bin nicht gerade ein Leichtgewicht. Wenn mich jemand als Fettsack tituliert, so hat er damit zweifellos Recht. Und trotzdem will ich das Wort nicht hören, weil es mich kränkt. Wenn man mich in bestimmten Situationen auf meine in dem Zusammenhang unpassende (!) Leibesfülle aufmerksam macht, reicht das vollkommen aus.


    Es gibt ja Leute, die wollen immer ehrlich sein. Ich halte das für keine so gute Idee. Lügen sollte man nicht, aber Schweigen wäre doch auch mal gut. ;)


    Zitat

    Oh das wundert mich, dass Du das nicht kennst. Positiver Rassismus ist, wenn man z.B. jemanden Vorteile gibt, weil er anderer Rasse ist. Entweder aus Gutmenschentum oder weil man Angst hat, sonst als Rassist abgestempelt zu werden.


    Ach so! Ja, das kenne ich, wird aber vom Zentralrat der Juden genauso abgelehnt, denn Rassismus bleibt Rassismus. Und so wie keine Gruppe von Menschen alle eine bestimmte schlechte Eigenschaft haben, so haben sie auch nicht alle eine bestimmte gute.


    Zitat

    Ich verstehe den Zusammenhang jetzt nicht. Ich schreibe doch, dass ich versuche meine Mitmenschen stets mit Respekt zu begegnen (soweit sie mir auch so entgegen treten). Wenn ich jemanden herablassend behandle, kann ich natürlich nicht erwarten, dass mir Respekt entgegenkommt. Aber das ist nicht meine Art, nicht meine Intention.


    In dem Punkt sind wir uns ja einig. Nur verstehe ich dann wiederum nicht, warum du so am Begriff Neger festhältst.


    Um auf Astrid Lindgren zurückzukommen: Vielleicht kann man - wie das ja auch bei "Mein Kampf" geschehen ist - einfach zur Einleitung ein paar erklärende Worte schreiben, warum dieses "Pfuiwort" noch drin steht. Sonst wird es definitiv Idioten geben, die Frau Lindgren posthum als Rassistin darstellen wollen, weil sie mal wieder nix begriffen haben.

  • (ich habe gerade zu tun, habe den Text nicht nochmal korrigiert und hoffe, ich habe nicht zuviele Tippfehler drin - wenn was unklar ist, bitte nachfragen)


    Austernprinzessin


    Zitat

    Ich finde es jammerschade, dass du deinen letzten Beitrag geändert hast! Ich hatte absichtlich auf jeden Kommentar verzichtet, weil es für mich ein tolles Schlusswort war, das ich dir nicht wegnehmen wollte - trotz diverser Unterschiede in den einzelnen Aussagen.


    Geht mir ehrlich gesagt genau so. Ich hätte es gerne so stehen gelassen. Aber entweder habe ich das Zitat auf das ich mich zuletzt bezogen habe nicht richtig wahrgenommen oder Du hattest se auch ergänzt. und da wollte ich noch etwas ergänzen. Gerade weil der Kommentar (und ähnliche) oft auf mich den Eindruck erwecken, als würdet Ihr denken, ich bin ein Menschenhasser bzw. mag keine Menschen mit anderen Hintergründen (im Gegenteil, ich liebe unterschiedliche Kulturen, die Vielschichtigkeit der Welt, der Kulturen, der Menschen). Das habe ich mit dem Kommentar noch klar aufzeigen wollen.


    Zitat

    Frage 1: Zum Zusatz in Klammern: Bedeutet das, dass sich fremde Weiße dir gegenüber immer friedlich verhalten, oder ist das eine Voraussetzung, die auch für "fremde 'Weiße oder sonst irgendwelche Leute'", die du nicht kennst, gilt? Aber wieso setzt du das jetzt in Klammern und betonst somit die Forderung an Schwarze so stark?


    Das ist darauf bezogen, dass ich das mit allen Menschen so handhabe, genau so wie ich es geschrieben habe: "so wie es mit Fremden "weißen" oder sonst irgendwelchen Leuten die ich nicht kenne auch so der Fall ist". Also nicht nur einen Respekt aber auch eine Vorsicht gegenüber dunkelhäutigen gegenüberbringe, sondern gegenüber alle die ich nicht kenne. Es liegt jedoch in der Natur der Menschen, einen älteren Herren der ganz ruhig, seriös und brav wirkt und vielleicht an den eigenene Großvater erinnert (soweit der eigene Großvater ein rechtschaffender Mensch war) mit weniger vorsicht zu begegnen als einen jungen Kerl, der eine ganz andere Körpersprache hat (einfach aufgrund seiner Geschichte heraus - und weitere Merkmale, wo man erstmal vorsichtig ist). Aber das ist für mich kein Grund die Person schlecht zu behandeln, soweit die Person auch mir freundlich gegenüber tritt. Vorsichtig ist man trotzdem. Wenn man aber jetzt z.B. den älteren Herren blind vertraut, und von ihm am ende bestohlen wird, dann ist man selbst schuld, denn auch da sollte Vorsicht herrschen. Aebr die Grundvorraussetzung ist eine andere und das ist auch ganz natürlich. Man sollte nur so vernünftig sein, die Menschen höflich entgegen zu treten (wie man es mit allen Menschen tun sollte - das ist weiterhin meine Schlüsselaussage in diesen Absätzen), sonst braucht man sich nicht wundern, negative Reaktionen zu bekommen.


    Zitat

    Frage 2: Hättest du die Durchsage mit den Taschendieben und dass du dich der Person auch körperlich genähert hast, auch so betont, wenn es z.B. ein Belgier gewesen, wäre, also ein Weißer, der nach "üm" wollte?


    Ich weiss es nicht. Kommt wohl auf den Belgier an. Wobei die Person am Bahnhof auch nicht schwarz war, er war zwar dunkelhaarig, auffällig war hier nur die Tatsache, dass er nicht deutsch sprechen konnte. Vielleicht war er sogar Belgier. Und ich weiss worauf Du raus willst und das ist für mich keni Problem. Das passt ja zum Absatz davor. Bei manchen Menschen ist man automatisch etwas vorsichtiger, bei anderen nicht. Und das hat ÜBERHAUPT nichts mit dem Charakter und der Persönlichkeit des Menschen zu tun, sondern mit der äußeren SUBJEKTIVEN Wahrnehmung, mit eigenen Erfahrungen, mit gesellschaftlichen Strukturen, aber auch z.B. durch Medien, die eben durch Hetze (stichwort Islamhetze in den Druckmedien seit mindestens 2001) und auch durch recht neutrale Berichte die eben einfach nur berichtet haben. Und das ist ganz normal und natürlich.
    Ich finde deisen Bereich extrem Mühsam, da ich ja klar aufgezeigt habe, wie ich die Angelegenheit sehe. Alles weitere wirkt für mich wie ein Pranger, in dem versucht wird mir noch irgendwelche Aussagen zu entlocken die man gegen mich verwenden könnte. Ich versuche alle Menschen mit Höflichkeit und Respekt zu begegnen, erkenne an, dass kein Mensch gleich ist, dass jeder Mensch unterschiedliche Hintergründe hat und versuche jeden fremden Menschen mit einer Vorsicht zu begegnen, wobei es ganz natürlich ist dass man bei manchen Menschen vorsichtiger ist, bei anderen weniger vorsichtiger. Einen schwarzen Geschäftsmann trete ich z.B. auch ruhiger gegenüber als einen weißen, schlecht tatoowirten Mann in Jogginghose und Bierflasche in der Hand, auch wenn dieser Mann vielleicht genauso friedlich und ehrlich ist wie der Geschäftsmann. Und gerade Personen im Anzug oftmals Dinge in ihrer Arbeit tun oder unterstützen, die nicht gerade zum Wohle der Menschen beitragen. Aber wenn ich das noch zwanzig mal versuche zu formulieren, verrennen wir uns hier nur.


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    @NoNick


    Zitat

    Och, ein bisschen was von dem, was geschrieben wird, stimmt schon. Ich weiß allerdings auch, dass man die Fakten kennen muss, um sich eine Meinung bilden zu können.


    Schön, dass Du davon überzeugt bist, bei so vielen Dingen soviel mehr zu wissen, als andere. Ich bin es nicht. Und lerne gerne dazu, andere eher nicht.


    Zitat

    Tradition ist für mich Weihnachten, Kartoffeln, Christentum und Kölner Dom. Sprache ändert sich, Traditionen können sich auch ändern. Völkerverständigung ist aber wichtiger.


    Das ist recht relativ. Und geht auch in gewisser Weise Hand in Hand. Der versuch mit anderen Völkern auszukommen ist ja im Grunde auch Tradition. Und keine Völkerverständigung kann ja auch zu Kriegen, Unruhen usw. führen, die dann auch viele Traditionen zerstört. Von daher kann/will ich nicht zusagen oder widersprechen.


    Zitat

    Es gibt ja Leute, die wollen immer ehrlich sein. Ich halte das für keine so gute Idee. Lügen sollte man nicht, aber Schweigen wäre doch auch mal gut. ;)


    Ich bin leider auch etwas kräftiger seit einiger Zeit und kriege auch immer mal wieder etwas in der Richtung gesagt. Am Anfang wars schwer, aber inzwischen nehme ichs locker, weils eben eine Tatsache ist.


    Zitat

    denn Rassismus bleibt Rassismus.


    Genau.


    Zitat

    Und so wie keine Gruppe von Menschen alle eine bestimmte schlechte Eigenschaft haben, so haben sie auch nicht alle eine bestimmte gute.


    Ganz genau so ist es. Und da sind wir wieder bei meinen Absätzen die ich an Conrad gerichtet habe. Dennoch gibt es Menschnegruppen bei dem im Schnitt manche Dinge heraus ragen. So recht es mir wäre, wenn das (bei den schlechten Eigenschaften) nicht der Fall wäre. Wobei Eigenschaft ein schlechtes Wort ist. Denn es hat ja immer merhere Hintergründe. Wenn Osteuropäer in der BRD verstärkt einbrechen, Diebstähle begehen usw. hat das nichts mit einer Grundunehrlichkeit der Osteuropäer (die ja auch aus vielen verschiedenen Völkern und Volksgruppen bestehen) zu tun, sondern in großen Teilen an den wirtschaftlichen Unterschieden in den jeweiligen Ländern und Regionen. Dass es dann verstärkt zu Straftaten kommt, hat leider zur Folge dass Vorurteile entstehen.


    Zitat

    Nur verstehe ich dann wiederum nicht, warum du so am Begriff Neger festhältst.


    Das habe ich mehrfach schon geschildert. Wäre es auch NUR das Wort "Neger", was künstlich verbannt wird, fände ich es nicht schlimm. Aber es ist ein Puzzleteil von vielen vorangetriebenen gesellschaftlichen Veränderungen, die nicht natürlich und nicht gesund sind und wogegen ich mich wehre. Stichwort 1984, aber es kann mit solchen entwicklungen auch nichts zu tun haben und einfach nur ein zufällig sein, dass sich das so entwickelt hat. Dennoch sollte es dann wichtig sein, weiterhin aufzuklären und den Hintergrund des Wortes aufzuzeigen, damit soviele Menschen wie möglich das Wort richtig verstehne/einordnen. Denn das gehört auch zur gesellschaftlichen, kulturellen Verständigung. Wenn man Worte unterschiedlich deutet, nicht weiss, dass sie vor 50 Jahren anders gewertet werden als heute, kann das für Missverständnisse usw. sorgen und das trägt NICHT zur kulturellen Verständigung und zur Völkerverständigung bei.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

    4 Mal editiert, zuletzt von Vogel Specht ()

  • Wer schreibt hier Romane?! *stichel*! ;)

    Das mit dem zensieren ist total albern. Worte zu zensieren bringt den Rassismus aus dem Köpfen der Leute nicht raus, man bevormundet sie nur in einer Nannygesellschaft. Meine Meinung zu P.C.dürfte auf dem Forum bekannt sein.

    Ich geh jetzt erstmal nen Negerkuss und Zigenuersauce kaufen. :D

    - Oh Jegerl, gut dass mich dran erinnerst! - An wos? - Nojo, na was kommt nach dem 31. März? - Der 1. April! - Richtig! Er weiss wieder besser! Jetzt derfst weiterschnupfern!

  • Wir sind hier zwar im Literatur-Bereich, aber ich weiss nicht wie man ein neues Thema dazu nennen könnte:

    Zitat

    Schluss mit der TV-Nostalgie

    Gerne verklärt man die Fernsehserien der Kindheit. So ging es auch unserer Autorin, bis sie jetzt nochmal »Lucky Luke« und »Familie Feuerstein« schaute – und jede Menge Rassismus und Sexismus entdeckte.


    https://sz-magazin.sueddeutsch…zbg_DVHmRjEc4-YFNoYPG-VNc

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Solche Artikel lese ich gar nicht sondern springe mittlerweile sofort zum Kommentarbereich, denn da steht oft mehr Wahrheit als im Artikel (falls nicht zensiert heisst das). Dieser ist nicht vorhanden auf der Seite. Tab geschlossen. Hoffe, solche Schreiber (ja, männlich obwohl weiblicher Schreiber) bleiben in der Minderheit. Denn in meinem Umfeld kenn ich keinen, der auf diesen Feminismus/P.C. Gender kram abfährt, nicht einen einzigen und das ist auch gut so und bleibt auch so.

    - Oh Jegerl, gut dass mich dran erinnerst! - An wos? - Nojo, na was kommt nach dem 31. März? - Der 1. April! - Richtig! Er weiss wieder besser! Jetzt derfst weiterschnupfern!

  • Es kann ja jeder genau das machen was er will, ohne jemandem zu schaden. Aber diese Megasonderrechte von absoluten Minderheiten der Masse dauernd ins Gesicht drücken, was soll das? Haben wir demnächst 70 Toiletten weil es 70 (erfundene) Geschlechter gibt? Wozu überhaupt? Das führt doch nur zu weiterer Spaltung. Plan dahinter? Keinen Plan. ;) Broder sagte: Deutschland ist ein Irrenhaus. Könnte man Deutschland überdachen, hätten wir eine geschlossene Anstalt. ;D Der Mann rockt die Hütte. :D

    - Oh Jegerl, gut dass mich dran erinnerst! - An wos? - Nojo, na was kommt nach dem 31. März? - Der 1. April! - Richtig! Er weiss wieder besser! Jetzt derfst weiterschnupfern!

    Einmal editiert, zuletzt von Shairaptor ()

  • Wir sind hier zwar im Literatur-Bereich, aber ich weiss nicht wie man ein neues Thema dazu nennen könnte:


    An anderer Stelle wird völlig unnötigerweise ein Thread zerschnitten und ein unnötiger neuer eröffnet, nur weil sozusagen ein paar Zwischenbemerkungen fallen, hier wird nun vom Oberindianer höchstselbst munter etwas gepostet, was mit dem Threadtitel nichts zu tun hat bzw. wo ein neuer Thread durchaus sinnvoll wäre ...


    8)

  • Seit Jahren warte ich auf eine DVD-Veröffentlichung von "Madita" und "Rasmus und der Vagabund" (nicht die gekürzte Fassung, sondern die komplette Serie) . Woran scheitert die Veröffentlichung eigentlich? Passt den Labels eine gewisse "Gesellschaftsvorstellung" (nichts was man zeigen darf?) nicht in den Kram oder ist es was anderes, keine Ahnung..:/ Wie seht ihr das?

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist