Die weiße Hölle vom Piz Palü (D, 1929)

  • ...und hier mal wieder ein Thema zu einen deutschen Stummfilmklassiker. Ich glaube bisher gab es kein eigenes Thema zu diesem Film. Morgen geht dazu eine DVD-Rezension online. Ich muss sagen, dass mir der Film sehr gut gefallen hat. Wenn man überlegt welche technischen Mittel damals Herrn Fanck und seinem Team zur Verfügung standen, ist das, was am Ende auf der Leinwand zu sehen war, wirklich kolossal. Wir findet Ihr diesen Bergfilmklassiker?

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Hallo, ich bin neu hier, und bevor ich zum Thema poste, laßt mich erstmal sagen daß ich mich freue, hier ein Forum gefunden zu haben, in dem sich offenbar viele Fans und Kenner des frühen deutschen Tonfilms und Stummfilms umtreiben. Ich hoffe auf interessante Infos und Diskussionen :)


    Zu "Piz Palü": das ist natürlich ein technisch und visuell ganz hervorragender und beeindruckender Film. Dennoch zählt er merkwürdigerweise nicht zu meinen ganz großen Fanck-Favoriten, was möglicherweise und paradoxerweise an seiner vielleicht 'besseren' Qualität, an seinem stärkeren Realismus liegt, für den vermutlich G.W. Pabst verantwortlich ist, der hier ja Co-Regie geführt hat. Mir fehlt hier manchmal der over-the-top-Charakter, der andere Fanck-Filme wie "Der heilige Berg" oder "Der weiße Rausch" auszeichnet. Aber dennoch: Riefenstahl ist sehr überzeugend in diesem Film, die Bergaufnahmen sind fantastisch, und sicherlich ist der Film einer der ganz wichtigen frühen deutschen Bergfilme.

  • Herzlich willkommen in unserem Forum Carry Klips! Auf eine schöne Zeit! Schön, dass sich hier ab und zu auch aktive User anmelden, die inhaltlich das Forum weiter füllen :) Wir bist Du auf das Forum gestoßen? Über eine Suchmaschine?


    Zu "Piz Palü": Ich muss sagen, dass ich den Vergleich noch nicht habe. Ich habe viele alte Bergfilme bei mir auf dem Schreibtisch liegen, die ich in den nächsten Wochen und Monaten durcharbeiten werde und auch Rezensionen dazu verfassen werde, die dann bei www.tv-kult.com veröffentlicht werden. Bisher habe ich mal ein wenig in "Der weiße Rausch" rein geschaut, der mir gerade wegen den tollen Bildern und des Humors sehr gefallen hat. Ich glaube da warten noch einige schöne Filmstunden auf mich :)

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    Konfizius

  • Ja, über eine Suchmaschine; ich hatte vor einiger Zeit mal nach Infos zu irgendeinem Film gesucht und bin dabei auf die Seite gestoßen.


    Na, dann viel Spaß beim Durchforsten der Bergfilme. Leider gibt es da ja außer Fanck und Trenker nicht allzu viel offiziell auf dvd veröffentlichtes, aber die beiden sind sicherlich auch die wichtigsten Vertreter des Genres. Schau mal Trenkers außerordentlichen "Verlorenen Sohn" an, nur halb ein Bergfilm zwar, aber sicherlich ein ganz ungewöhnlicher Film, mit einem in New York spielenden Mittelteil und dann zum Ende sehr starken Impressionen eines Tiroler Winterrituals.

  • Der Film liegt mir leider noch nicht vor, aber ich merke ihn mir vor. Was mich von Trenker auch interessieren würde ist "Der Kaiser von Kalifornien", aber da weiss ich nicht ob das ein Bergfilm ist. Vielleicht schaffe ich es durch die Rezensionen bzw. wir durch das Forum ein bisschen mehr Leute für diese Themen zu gewinnen, damit es bald weitere DVD-Veröffentlichung der Stoffe geben wird.

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    Konfizius

  • @ Carry Klips


    Auch von mir ein Herzlich willkommen "Carry Klips". Es freut mich, dass wir wieder einen Freund des alten deutschen Films hier begrüßen können. Auf eine gute Zeit... :)
    Mag Willi Forst auch sehr. In dem wunderbaren Film "Der Herr auf Bestellung" (D-1930) verkörpert Willi Forst den Festredner "Carry Clips" - du schreibst dich Carry Klips mit K... Meine Lieblinsfilme mit ihm sind: Café Electric, Der Herr auf Bestellung, Das Lied ist aus, Peter Voß, der Millionendieb, Ein blonder Traum, Bel Ami und Wiener Mädeln.
    Bin auch ein großer Bergfilmfan und bewundere deshalb Luis Trenker, Leni Riefenstahl und Arnold Fanck sehr.


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


    5 Mal editiert, zuletzt von Quax ()

  • Hallo Quax,


    danke für die freundliche Begrüßung (Sebastian natürlich auch). Und ja: "Carry Klips" mit "K", denn so wird er im "Herrn auf Bestellung" auf dem Plakat am Anfang des Films auch geschrieben; die imdb-Schreibweise ist falsch ;)


    Und natürlich bin ich auch großer Fan von Willi Forst, sowohl als Schauspieler wie als Regisseur. Lieblingsfilme sind neben dem "Herrn auf Bestellung" momentan vor allem "Das Lied ist aus", "Wiener Mädeln" und "Maskerade"; "Ein blonder Traum" ist auch ein ganz großer Favorit, allerdings nicht wegen Forst, sondern vor allem wegen Lilian Harvey & Willy Fritsch...


    Aber um diesen Thread nicht zu sehr zu hijacken, kurz zu Sebastians Frage zum "Kaiser von Kalifornien": das ist in der Tat kein Bergfilm, sondern eine Filmbiographie über den Schweizer Amerika-Immigranten Johann August Sutter. Am ehesten wäre das wohl eine Art Western, aber das triffts auch nicht so ganz. Ist aber ein gutes Beispiel für Trenkers Vielseitigkeit und auch seinen internationalen Erfolg.

  • @ Carry Klips


    Da gibt anscheinend verschiedene Schreibweisen. Stimmt, richtig ist "Carry Klips" mit K weil er am Anfang des Films als "Carry Klips" auf dem Plakat vorgestellt wird (siehe Foto a). Im Illustrierten Wiener Filmkurier, aus dem Jahre 1930, der mir vorliegt, steht im Personenverzeichnis die Schreibweise "Carry Clips". Auch in der Inhaltsangabe (siehen Foto b - d). Aber da im Film deutlich Klips zu lesen ist stimmts... Komischer Weise steht auf "www.filmportal.de" auch Carry Clips mit C.


    Screenshot aus dem Film:




    Filmprogramm-Personenverzeichnis:





    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Ich könnte mir gut vorstellen, daß viele der Inhaltsangaben auf filmportal.de auf den Programmheften von damals basieren, und wenn das dann schon anno 1930 offenbar nicht eindeutig war, wird es eben bis heute weitergetragen. Naja, sicherlich kein wichtiger Punkt, aber ich finde es mit 'K' weniger amerikanisch und dafür mehr...ähm...österreichisch (obwohl der Film ja eine deutsche Produktion ist).