Robert und Bertram (D, 1939) mit Rudi Godden

  • Hier Hans H. Zerletts heute , teilweise zurecht umstrittenes Filmmusical von 1939 , über den wir grade im Screenshotquiz sprachen :




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  • Das YouTube-Konto wurde gekündigt. Kan also auch an den jenigen liegen, der das Video ursprünglich eingestellt hat. Oder bleiben Videos bei YouTube sonst bestehen, wenn man dort kündigt?

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich gehe mal davon aus ,das man ihn entfernt hat ,wegen Verstoss gegen die Nutzungsregeln , denn Er hatte mehrere Filme eingestellt , die Er in Deutschland nicht hätte einstellen dürfen . Die Murnau-Stiftung geht ,als Rechteinhaber geht dagegen vor ,ob bei Ebay oder hier Youtube.

  • Ich habe ihn jetzt endlich mal gefunden - leider in sehr schlechter Qualität. Ich habe ihn vor einigen Jahrzehnten irgenwo mal im im Rahmen einer Retrospektive im Kino gesehen, und meine Einschätzung von damals ist die gleiche geblieben: Toll besetzt und sehr schwungvoll - aber wie bekannt mit sehr hässlichen antisemitischen Karikaturen. Nostalgie Fan Ich kann deine Einschätzung sehr gut nachvollziehen.

    Robert Dorsay wurde im Vorspann tatsächlich nicht mehr erwähnt. Nach seiner Hinrichtung wurde er überall entfernt.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

    Einmal editiert, zuletzt von Austernprinzessin ()

  • Ehrlich gesagt weiß ich das auch nicht mehr. Hast du mal einen Thread zu Robert Dorsay aufgemacht? Vielleicht war das da :/

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ich habe ihn jetzt endlich mal gefunden - leider in sehr schlechter Qualität. Ich habe ihn vor einigen Jahrzehnten irgenwo mal im im Rahmen einer Retrospektive im Kino gesehen, und meine Einschätzung von damals ist die gleiche geblieben: Toll besetzt und sehr schwungvoll - aber wie bekannt mit sehr hässlichen antisemitischen Karikaturen. Nostalgie Fan Ich kann deine Einschätzung sehr gut nachvollziehen.

    Robert Dorsay wurde im Vorspann tatsächlich nicht mehr erwähnt. Nach seiner Hinrichtung wurde er überall entfernt.

    Bei meiner Kopie fehlt auch schon der Name DORSAY.

    Der Film wurde 1939 aufgeführt - Dorsay Ende 1943 hingerichtet.

    Es muß doch aber noch Kopien mit seinem Namen geben in der Zeitspanne von 4 Jahren.

    Die sollten dann allerdings Seltenheitswert haben.

    Merkwürdigerweise ist der Name "Dorsay" aber noch in meiner Kopie von "Liebesbriefe aus dem Engadin" 1938 enthalten.

    Und das ist ein Original-Vorspann - bis 1945 - und keine Veränderung der Nachkriegszeit

    "Wir müssen mit den Realitäten wirtschaften und nicht mit Fiktionen"

    (Bismarck 1853)



    Einmal editiert, zuletzt von Bruno ()

  • Es gibt den Film derzeit wieder auf youtube:


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    Kann es sein, dass bei 41:00 eine Tonzensur enthalten ist? Es wird scheinbar kurz ausgeblendet. Ich könnte mir auch denken, warum.

    Der Film ist in der BRDmal ganz offiziell auf VHS erschienen, bevor er zum Vorbehaltsfilm erklärt wurde. Eventuell gab es da diese Zensur schon.

  • Wäre interessant, das mal zu vergleichen. Die VHS ist ja leider recht schwer zu bekommen, gerade hier in Österreich.


    Anmerkung: "leider" deswegen, weil es schon rein historisch interessant wäre, den Film zu sichten. Für kuratierte Aufführungen scheint er zu wenig bekannt zu sein, sodass diese eigentlich nie stattfinden.

  • Zum Film selbst:

    Ich fand ihn ungewöhnlich, unterhaltsam und gut inszeniert, die Hauptdarsteller sympathisch. Ein wenig fühlte ich mich auch an Laurel & Hardy erinnert. Ich bin sonst kein großer Fan von Musicals und schon gar nicht von Revuefilmen, aber hier waren die Passagen auszuhalten und teils sogar charmant. Natürlich sind die antisemitischen Tendenzen nicht zu übersehen und ein Hauptthema.

    Laut der Murnaustiftung wurde im Kriegsverlauf ein anderes Ende hinzugefügt, hier treten die beiden dann in den Militärdienst ein anstatt in den Himmel zu kommen.

    Ungewöhnlich auch, dass diese ein Lotterleben führenden Vagabunden, die teils auch kriminelle Handlungen vollziehen, so positiv dargestellt werden durften und die damalige Zensur überstanden haben. Wohl nur, da sie letztlich im Sinne der damaligen Machthaber handelten.


    Es gibt auch, wie vielen wahrscheinlich bekannt, eine weitere Fassung von 1961 mit Willy Millowitsch und Vico Torriani sowie Trude Herr. Dieser hat natürlich eine komplett andere Handlung. Diesen kenne ich aber (noch) nicht.

  • Wieso - den Film gibt es doch auf Youtube in voller Länge

    Bei dem Tonausfall in der 41.02 Minute geht es wohl um ein einziges Wort

  • Ja, immer noch

    Ist mir auch schleierhaft, warum er das ist


    Übrigens: Anfang nächsten Jahres kommt der digitalisierte Film: "Salonwagen E 417" 1939 heraus


    Sollte eigentlich nicht schleierhaft sein, warum die Murnau-Stiftung das so sieht:


    Das Lexikon des internationalen Films hält das „turbulente reichsdeutsche Musical“ für „treffend besetzt“, gesteht aber auch zu, dass es „einige böse antisemitische Karikaturen“ enthalte: „‚Die Juden‘ sind plattfüßig, mauschelnd, geil und geldgierig.“ (Wikipedia)


    Man kann natürlich geteilter Meinung sein, ob die Einordnung der Vorbehaltsfilme noch Sinn macht, in Zeiten wo die Filme weltweit erhältlich und oft im Internet komplett anzusehen sind. Ich selbst bin kein Freund der Zensur und vorbehalten von Filmen seitens Institutionen, die meinen das gemeine Volk könnte das nicht selbst einordnen. Dafür wurde die Murnau-Stiftung oft schon zurecht kritisiert. Andererseits finde ich die Arbeit der Stiftung auch wertvoll und wichtig, was z.B. das digitalisieren von Filmen angeht.

  • Zitat

    Man kann natürlich geteilter Meinung sein, ob die Einordnung der Vorbehaltsfilme noch Sinn macht, in Zeiten wo die Filme weltweit erhältlich und oft im Internet komplett anzusehen sind. Ich selbst bin kein Freund der Zensur und vorbehalten von Filmen seitens Institutionen, die meinen das gemeine Volk könnte das nicht selbst einordnen.

    Nein, das "gemeine Volk" kann das ganz sicher nicht selbst einschätzen. Da muss man sich schon konkret mit den Themen auseinandersetzen oder auseinandersetzen wollen. Gerade was antisemitische Karikaturen oder Stereotypen angeht, ist das oft nicht leicht zu erkennen, und wenn, dann nicht umfassend. Trotzdem bin ich dafür, die Filme zur Veröffentlichung freizugeben, genauso wie man es bei "Mein Kampf" gemacht hat, aber eben kommentiert. Dann kann man sich auch intellektuell damit auseinandersetzen, und der Mythos, der um die Filme entstanden ist, wird auch auf ein realistisches Maß begrenzt.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Sollte eigentlich nicht schleierhaft sein, warum die Murnau-Stiftung das so sieht:


    Das Lexikon des internationalen Films hält das „turbulente reichsdeutsche Musical“ für „treffend besetzt“, gesteht aber auch zu, dass es „einige böse antisemitische Karikaturen“ enthalte: „‚Die Juden‘ sind plattfüßig, mauschelnd, geil und geldgierig.“ (Wikipedia)


    Man kann natürlich geteilter Meinung sein, ob die Einordnung der Vorbehaltsfilme noch Sinn macht, in Zeiten wo die Filme weltweit erhältlich und oft im Internet komplett anzusehen sind. Ich selbst bin kein Freund der Zensur und vorbehalten von Filmen seitens Institutionen, die meinen das gemeine Volk könnte das nicht selbst einordnen. Dafür wurde die Murnau-Stiftung oft schon zurecht kritisiert. Andererseits finde ich die Arbeit der Stiftung auch wertvoll und wichtig, was z.B. das digitalisieren von Filmen angeht.

    Ich finde auch, dass das ein schwieriges Thema ist. Sieht man sich Filme wie Veit Harlans Der Herrscher an (den es auch auf VHS gab, ehe er als Vorbehaltsfilm eingestuft wurde), wird allerdings klar, dass man teilweise schon historisch gut informiert und achtsam sein muss, um alle propagandistischen Bezüge nachvollziehen zu können.


    Ganz unkommentiert würde ich die Filme daher nicht freilassen wollen, bin aber auch gegen die aktuelle Handhabe. Dadurch bekommen nämlich auch qualitativ wirklich drittklassige Streifen wie Die Rothschilds eine unfreiwillige Überhöhung, die in keinster Weise wünschenswert sein kann.


    Die aktuelle Ausgabe von Die goldene Stadt geht hier mMn schon einen guten Weg. Das Booklet - wenn auch überschaubar - ist mit seinen zwei kurzen Essays überaus informativ und hilft, den Film etwas besser einzuordnen. Der Film ist zwar kein Vorbehaltsfilm, aber trotzdem echt nicht ohne. Ähnlich editierte Ausgaben - gerne auch etwas umfangreicher und von mir aus auch etwas teurer - könnte ich mir von den Vorbehaltsfilmen (zumindest einigen) durchaus auch vorstellen. Entsprechend aufbereitet, dürfte sich der Reiz solcher Ausgaben für diejenigen, die an diese schreckliche Ideologie ernsthaft noch glauben, dann auch arg in Grenzen halten.