Gute und schlechte moderne deutsche Filme

  • Ich merke ja, dass ein gewisser Unmut da ist, dass Euch die neuen deutschen Filme zum Großteil garnicht mehr gefallen, was ich auch nachvollziehen kann. Gerade bei historischen und politischen Filmen ist das auch tatsächlich sehr traurig, was in den letzten Jahren so produziert wurde. Mich würde mal interessieren, was Eure absoluten Negativ-Filme sind aus den letzten Jahren und Jahrzehnten und welche Filme ihr empfehlenswert findet.


    Positiv finde ich z.B.: Das Experiment (2001), Das weiße Band (2009)


    Negativ: Napola (2004), 1 1/2 Ritter (2008.)

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Also ich fand "Napola" stellenweise gar nicht so schlecht. "Der Untergang" fand ich recht gut doch manchmal übertrieben. Den neuen Hindenburg-Zweiteiler fand ich nicht so gut. Das einzige positive sind die Special-Effects.


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Ich könnte nicht einmal einen Film nennen.
    Drehbuch, Regie und Sprache stören mich.
    Ich richte mich bei den Filmen eigentlich nur nach den Schauspielern, die mitwirken.
    Und da gefallen mir besonders:
    1.Michaela may
    2.Peter Sattmann
    3.Eleonore Weisgerber
    4.Sissi Höfferer
    5.Ruth-Maria Kubitschek
    6.Katerina Jacob

  • Ich finde auch, dass bei Napola alle Vorurteile bzgl. dem Dritten Reich ausgeschlachtet wurde. Ein Zitat gibt es, wo ein Vorgesetzter zu den Napola-Schülern sagt, dass man dann auch bald Gauleiter für Washington braucht.....


    Bei IMDB hat mal jemand geschrieben, der angeblich selbst Napola-Schüler war, dass das einzige Authentische bei dem Film das Fliegen mit selbstgebauten Segelfliegern war. Ob das stimmt kann ich natürlich nicht sagen.


    Das Boot habe ich noch nie geschafft ganz zu sehen :) Das Millionenspiel ist auf jeden Fall genial. Wie findet Ihr Das Experiment?

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Die neuesten guten deutschen Filme, die ich gesehen habe, stammen aus der Ära des neuen deutschen Films, etwa Wim Wenders Im Lauf der Zeit (1975/76) - ein deutsches "Roadmovie", aber eben keins wie man es heute ständig serviert bekommt, sondern unaufgeregt, unprätentiös, glaubwürdig.


    http://www.filmportal.de/df/09…,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.html


    Das Millionenspiel (1970) fand ich ebenfalls sehr gut.


    http://www.filmportal.de/df/f6…,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.html

  • Da die Frage ja ursprünglich auf moderne / also zeitgenössische Filme abzielte, muss ich leider sagen, dass ich Tier-, Natur- und Landschaftsfilme sowie ab und an gut gelungene Dokumentationen im Fernsehen jedem deutschen Spielfilm vorziehe.

  • Ja, TV-Filme sind in der Regel qualitativ sowieso unterirdisch. Leider auch bei den öffentlich-rechtlichen. Das ist alles so eine einheitssoße geworden, ganz im Gegenteil von den Filmen der 60er und 70er Jahre. Im Kino gibt es ab und zu noch einige Perlen, da bin ich allgemein froh dass sich beim deutschen FIlm wieder was tut. Es bleibt abzuwarten in welche Richtung sich das entwickeln wird.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Es ist schade: Ich denke, technisch und materiell wären die Möglichkeiten für eine künstlerisch hochstehende Filmproduktion gegeben. Aber: Das Personal ist das falsche! Das ist alles so ein Medien-Klüngel von Pseudo-Stars und ihren Financiers, ein Mief und eine Kungelei, die immer mehr auf das von GZSZ und DSDS geprägte Privat-TV-Niveau herabgesunken ist.
    Ich denke, es wird sich nichts ändern, weil die falschen Leute an der Spitze stehen und es Deutschland an Identität und Selbstbewusstsein fehlt, um eine wirklich leistungsstarke Filmindustrie aufzuziehen.

  • Dem kann ich nur recht geben. Hinzu kommt, dass gerade dort gespart wird, wo es wichtig ist: Bei den Schauspielern, Regisseurren usw.


    Trotzdem: Sowohl im FIlm und auch ab und zu im Fernsehen gibt es immer mal wieder tolle Produktionen.


    Weitere Beispiele sind die wundervollen Filme von Marcus H. Rosenmüller:


    - Wer früher stirbt ist länger tot
    - Beste Zeit
    - Beste Gegend
    - Die Perlmutterfarbe
    - Räuber Kneißl
    - Schwere Jungs

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Zitat

    Sehr gelungen finde ich "Ein Lied von Liebe und Tod (Gloomy Sunday)" von Rolf Schübel (1999) und "Was nützt die Liebe in Gedanken" von Achim von Borries (2003).


    Da kann ich mich anschließen. Ich bin aber auch allgemein ein Fan des neuen deutschen Fans, ich würde sagen, er macht ungefähr ein Drittel meiner DVD-Sammlung aus.
    Meine absoluten Lieblinge:
    - Im Juli
    - Good by Lenin!
    - Barfuss
    - Kalt ist der Abendhauch
    - Die Häupter meiner Lieben
    - Lola rennt
    - Ein Freund von mir
    - Herr Lehmann
    - Keine Lieder über Liebe
    - Was tun wenn´s brennt
    - Gegen die Wand
    - Das Leben der anderen


    Wären meine DVDs nicht alle in Kisten verpackt, würd ich jetzt ans Regal gehen, dann könnte ich sicher noch mehr auflisten, was mir persönlich gut gefällt.
    Es gibt auch manchmal Filme, die einerseits wirklich gut sind, die ich aber dennoch nur bedingt empfehlen würde, weil sie auf die eine oder andere Art ziemlich heftig sind.
    Ein Beispiel dafür ist "Der freie Wille", in dem Jürgen Vogel einen Triebtäter spielt. Da wird dem Zuschauer schon einiges zugemutet, nicht nur in Sachen Gewaltdarstellung, sondern auch emotional, weil der Film nur zeigt und kaum etwas erklärt, das ist ziemlich heftig. Was die schauspielerische Leistung angeht aber ein Glanzstück. Ich mag Jürgen Vogel aber ganz allgemein sehr gerne.

  • Ich muss Claudia da zustimmen, ich finde die neuen deutschen Filme auch nicht so schlecht, wie sie hier zum Teil gemacht werden. Natürlich wird auch viel Schrott produziert, aber es gibt einige Highlights.


    Die Filme, die Claudia aufzählt, fand ich auch allesamt echt gut - sowohl von den Schauspielern, als auch von der Story und der Produktion her gesehen. Außer "Das Leben der anderen" - zu dem kann ich nichts sagen, da ich den (noch) nicht gesehen habe.

  • Ist halt alles eine Frage des Geschmacks ;)


    Womit ich gar nichts anfangen kann, ist diese ganze Blödelschiene, Ballermann 6 und die Richtung. Ich hab nix gegen Komödien, aber ich brauch ein gewisses Niveau, um mich zu amüsieren. Es gibt ganz sicher sehr viele wirklich schlechte deutsche Filme. Aber man entwickelt ja mit der Zeit so ein Gespür dafür, was einem gefällt.


    Ach ja, was ich auch ganz furchtbar fand, obwohl der sehr erfolgreich war: "Keinohrhasen". Auch "Zweiohrküken" mochte ich nicht. Da Matthias Schweighöfer in beiden Filmen mitgespielt hat, hat er sich bei mir den Status als "Gefallfilmgarant" verloren ;)


    Und, Asche auf mein Haupt, ich habe bei meiner vorigen Auflistung einen meiner absoluten Lieblingsfilme vergessen:
    Kammerflimmern

  • Was auch noch gute Filme sind:


    - Bang Boom Bang
    - 12 Winter(siehe hier)
    - Nirgendwo in Afrika


    "Das Leben der anderen" habe ich leider auch noch nicht gesehen.


    Blödelfilme müssen auch mal sein, wenn man drauf steht. Aber prinzipiell mag ich die Lustspiele mit etwas Hintergrund und Geist auch lieber.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius