Deutsche Filme demnächst im TV

  • nen.

    Und das ist Deiner Meinung nach nicht so?


    N E I N - warum sollte das auch so sein.
    Im Film wird ausdrücklich gezeigt, daß England klassenbewußt ist. Und bei diesem Untergang hat eben dieses Klassenbewußtsein zu der großen Anzahl von Opfern geführt, weil sich bei der Rettung hauptsächlich auf die Konzentration der Passagiere aus der Ersten Klasse handelte.
    Darum ist es vollkommen legal, wie in diesem Film, von Englands "Gewinnsucht" zu sprechen.
    Den Höhepunkt allerdings lieferte eben ein "eine einfältige Pute" von der ARD-Zuschauerredaktion.
    Auf die Frage nach der Zensur behauptete sie treuherzig, daß dies keine Zensur wäre, sondern lediglich ein schneiden.
    Der Grund: Den meisten Zuschauern interessieren die Abspänne nicht mehr und darum wird schon beim Abspann gekürzt - schließlich brauche man noch Platz für die folgenden Programmhinweise.
    Dies war tatsächlich von der Mitarbeiterin ernst gemeint.

    "Wir müssen mit den Realitäten wirtschaften und nicht mit Fiktionen"

    (Bismarck 1853)



    Einmal editiert, zuletzt von Bruno ()

  • Dass ich mich genauer mit TITANIC beschäftigt habe, ist schon über zwanzig Jahre her. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was mit der Gerichtsszene war. Allerdings wüsste ich nicht, was die Gerichtsszene an antibritischer Stoßrichtung aus dem Film nehmen könnte. Immerhin wird Bruce Ismay von englischen Richtern freigesprochen. Und der Satz über Englands "Gewinnsucht" wird ja auch schon in das Bild eingeblendet.
    Wie gesagt, Kino hat den Film so weit es ging wohl restauriert. Ihre DVD-Fassung enthält auch die Gerichtsszene. Allerdings ist wohl einiges von der Originalfassung verlorengegangen. Komplett ist Kinos Fassung also auch nicht.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

    Einmal editiert, zuletzt von Austernprinzessin ()

  • N E I N - warum sollte das auch so sein.
    Im Film wird ausdrücklich gezeigt, daß England klassenbewußt ist. Und bei diesem Untergang hat eben dieses Klassenbewußtsein zu der großen Anzahl von Opfern geführt, weil es sich bei der Rettung der Passagiere hauptsächlich die Konzentration auf die Passagiere der Ersten Klasse handelte.
    Darum ist es vollkommen legal, wie in diesem Film, von England "Gewinnsucht" zu sprechen.

    Mit Verlaub: Du führst Phrasen der NS-Propaganda als Beleg dafür an, dass der Film keine Propaganda ist. Das ist kein Argument, sondern ein Zirkelschluss. Im übrigen spielen die Klassenunterschiede in diesem Film eine erstaunlich untergeordnete Rolle (im Gegensatz zu Camerons Version).
    Abgesehen davon, dass die Behauptung, Passagiere der 1. Klasse seien bei der Rettung bevorzugt worden, längst widerlegt ist, ist doch schon die Gleichsetzung der Reederei mit England (quasi "pars pro toto") reinste Propaganda. Die Titanic hat wohl nie versucht, das Blaue Band zu gewinnen, weil sie dafür einfach zu langsam war. Im Film heißt es, das Band solle "für England" gewonnen werden. So werden wirtschaftliche Interessen eines Unternehmens auf die Politik eines Landes übertragen. Und um diese "typisch britischen" Eigenschaften noch deutlicher hervortreten zu lassen, hat man einen deutschen Offizier hinzugedichtet, der das positive Gegenbild darstellen soll.
    Aber bevor hier eine Diskussion über Wahrheit und Unwahrheit der Hintergründe geführt wird: Dass die Wahl des Sujets aus politischen Gründen erfolgt ist und der Film als antibritisch intendiert war, ist doch wohl offensichtlich. Und genau das macht einen Propagandafilm aus. Deshalb muss man einen Film nicht verbieten oder verdammen, aber man sollte auch nicht versuchen, die politischen Tendenzen zu kaschieren. Das ist nämlich auch nicht besser als die unselige Kürzungspraxis der Nachkriegszeit.

  • Mit Verlaub: Du führst Phrasen der NS-Propaganda als Beleg dafür an, dass der Film keine Propaganda ist. Das ist kein Argument, sondern ein Zirkelschluss. Im übrigen spielen die Klassenunterschiede in diesem Film eine erstaunlich untergeordnete Rolle (im Gegensatz zu Camerons Version).
    Abgesehen davon, dass die Behauptung, Passagiere der 1. Klasse seien bei der Rettung bevorzugt worden, längst widerlegt ist, ist doch schon die Gleichsetzung der Reederei mit England (quasi "pars pro toto") reinste Propaganda. Die Titanic hat wohl nie versucht, das Blaue Band zu gewinnen, weil sie dafür einfach zu langsam war. Im Film heißt es, das Band solle "für England" gewonnen werden. So werden wirtschaftliche Interessen eines Unternehmens auf die Politik eines Landes übertragen. Und um diese "typisch britischen" Eigenschaften noch deutlicher hervortreten zu lassen, hat man einen deutschen Offizier hinzugedichtet, der das positive Gegenbild darstellen soll.
    Aber bevor hier eine Diskussion über Wahrheit und Unwahrheit der Hintergründe geführt wird: Dass die Wahl des Sujets aus politischen Gründen erfolgt ist und der Film als antibritisch intendiert war, ist doch wohl offensichtlich. Und genau das macht einen Propagandafilm aus. Deshalb muss man einen Film nicht verbieten oder verdammen, aber man sollte auch nicht versuchen, die politischen Tendenzen zu kaschieren. Das ist nämlich auch nicht besser als die unselige Kürzungspraxis der Nachkriegszeit.


    Gut - bevor sich das weiter hochschaukelt. Im Gegensatz zu den amerikanischen Propagandafilmen der Nachkriegszeit ("Das dreckige Dutzend" oder "Ich war eine mänliche Kriegsbraut"), war dieser Film wirklich harmlos.
    Das wird aber offensichtlich nicht von den Programmverantwortlichen so gesehen, die diese beiden Ami-Filme in regelmäßigen Abständen unzensiert wiederholen - "Das dreckige Dutzend" sogar mehrmals im Jahr.

  • [...] "Ich war eine mänliche Kriegsbraut [...]

    Das ist sicher nicht Howard Hawks' bester Film, aber doch eine harmlose Satire auf die amerikanische Militärbürokratie. Da würde mir doch eher John Waynes "The Green Berets" einfallen.

  • Das ist sicher nicht Howard Hawks' bester Film, aber doch eine harmlose Satire auf die amerikanische Militärbürokratie. Da würde mir doch eher John Waynes "The Green Berets" einfallen.


    ...harmlose Satire? Nun ja, eine verniedlichung der zerbombten Städte - heitere Filmathmosphäre - alles unter dem Deckmantel der Besatzungsregierung?
    Eine sehr makabre Satire, die mit Sicherheit nicht die damaligen Leiden der deutschen Bevölkerung widerspiegelt.

  • ARTE zeigt am 1. Mai um 23:30 Uhr "Die Frau, nach der man sich sehnt" von 1929 mit Marlene Dietrich, Uno Henning, Fritz Kortner und Oskar Sima. Die Spielleitung hatte damals Kurt Bernhardt. Es handelt sich hierbei offenbar um eine Fernsehpremiere.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Marlene Dietrich ist am 6. Mai 1992 verstorben, aus diesem Grund werden verstärkt Filme von ihr im deutschen Fernsehen gezeigt.


    So z.B. "Der blaue Engel" aus dem Jahr 1930 in BW-Family.tv am Mittwoch, den 2. Mai um 22:35 Uhr

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Das ganze ist keine Dokumentation über die UFA (auch wenn UFA-Filme drin vorkommen), sondern über den großen Filmmusik-Komponisten Werner R. Heymann, der die Musik für so unvergeßliche Filme wie "Ein blonder Traum" und "Der Kongress tanzt" schrieb. Leider hat arte mal wieder die Chance verpasst, der Doku einen der Filme folgen zu lassen... Wie auch immer, ich freu mich drauf, zumal es wohl auch einen Ausschnitt aus der französischen Fassung von "Ihre Hoheit befiehlt" gibt, und in der spielt Lilian Harvey anstelle von Käthe von Nagy :)

  • Servus TV legt wieder los und zeigt am 09.05.2012 um 22:45 Uhr "Viktor und Viktoria" von 1933

    Das ist wirklich erfreulich, da bei ServusTV erfahrungsgemäß die Hoffnung besteht, dass der Film mit ungefilterter Tonspur läuft. Die DVD klingt jedenfalls grauenhaft. Der Film ist zweifellos eine der besten deutschen Komödien.

  • Am Freitag, denn 11.05. zeigt 3sat um 16:05 Uhr außerdem den Film "Mädchen für alles" von 1937 mit Grete Weiser.


    Und nicht vergessen am 9. Mai die Dokumentation auf ARTE (siehe oben).

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius