Hurra, die Schule brennt (BRD, 1969)

  • Es handelt sich hier um den erfolgreichsten Film der Saison 1969. In den Hauptrollen sind unter anderen Peter Alexander, Heintje, Hansi Kraus, Theo Lingen und Rudolf Schündler zu sehen. Er gehört zur Filmreihe "Die Lümmel von der ersten Bank", zu der wir auch ein eigenes Thema haben: Die Lümmel von der ersten Bank Für mich ist es einer der schönsten Filme, was mit dem Nostalgiefaktor zusammen hängt.


    Umso erstaunlicher ist es für mich, dass ich in der letzten Zeit klare Anzeichen entdeckt habe, dass es mindestens eine geschnittene Szene in diesen Film gibt. Der erste Hinweis ist ein Pressefoto das Peter Alexander und Werner Finckh in einer feierlichen Poste im Lehrerzimmer des Mommsen-Gymnasium zeigt (http://www.cinefacts.de/kino/b…_schule_brennt_bild_2.jpg). Im bislang bekannten Film gibt es eine solche Szene nicht.


    Ein weitere Beleg dafür ist das Ende der offiziellen Inhaltsangabe von der Filmfirma Franz Seitz: "Dem Happy End steht nun nichts mehr im Wege: Dr. bach erfüllt Jans gössten Wunsch und fällt verliebt in Julias Arme. Und Herr v. Schnorr holt ihn wieder aus dem Mommsen-Gymnasium heraus, aber leider nicht nach Tuttelbach, sondern diesmal zur Ständigen Konferenz der Kultusminister. Dr. Bachs grösster Wunsch: "Mit seiner Zigarre stecken wir noch viele Zwergschulen in Brand"!"

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich auch.

    „Also gut, Ihr habt mich überzeugt, ich bleibe noch ein bisschen!“ Dr. Taft.

    Und vorher der Gesang..... Ach ja... Und die Sportstunde mit den Ringen. Da könnte ich mich immer wieder zerreißen 😄 aber das gehört jetzt nicht in diesen Thread.

    Hurra die Schule brennt ist auch ein guter Film. Jedoch viel mehr mit Peter Alexander und Heintje im Vordergrund. Was auch schön ist. Eigentlich lieb ich sie letztlich alle ❤️

  • Mein Favorit ist auch "Hurra, die Schule brennt". Aus sehr vielen Aspekten.


    Den letzten Finde ich von den letzten Filmen auch noch ganz gut, aber die letzten 3 Filme sind leider zu sehr in die Klamauk-Schiene abgerutscht, ohne dass sie dadurch schlecht sind. Die Grundqualität ist nicht mehr die gleiche, wie es bei den ersten 4 Filmen der Fall war.


    Aber die Schlussszene ist wirklich super, auch wenn es dann für meinen Geschmack sehr abrupt endet.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Die Grundqualität ist nicht mehr die gleiche, wie es bei den ersten 4 Filmen der Fall war.

    Ich schau sie mir anders an als in der Chronologie angegeben (1 - 3 - 5 - 7 / 2 - 4 - 6) - ich hatte irgendwie das Gefühl, dass die Alexander /Heintje Filme ne eigenständige Trilogie innerhalb der Reihe sind. (Für mich gibts nur 2 schwächere Filme, grade den Theo Lingen mag ich besonders in dieser Doppelrolle)^^

  • Was sind die zwei schwächeren Filme Deiner Meinung nach?


    Ich mach mal spontan ne Bewertung (also subjektiv, da spielt meine Nostalgie mit rein):


    Teil 1 -> Note 2-
    Teil 2 -> Note 1-2
    Teil 3 -> Note 2
    Teil 4 -> Note 1
    Teil 5 -> Note 3
    Teil 6 -> Note 3-
    Teil 7 -> Note 3

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    Konfizius

  • Ja wir sind wirklich nah beieinander.


    Wobei ich (aber du ja sicher auch) ganz subjektiv werte. Bei mir spielt viel Nostalgie mit rein.


    Ganz objektiv betrachtet ist Teil 1 wohl der beste Film, weil er sich noch am meisten am Buch orientiert und dort die Gesellschaftskritik und die Schulsatire am bissigsten zu spüren ist - in Kombination mit Schlager, Lustspiel und zeitgenössischen Aspekten.


    Neben den meisten Hauptdarstellern mag ich eben Peter Alexander und auch Heintje sehr.


    Und ich glaube ich könnte noch Romane schreiben. Ich finde spannend wie schnell sich die Zeit damals geändert hat. Die Filme wurden ja im Jahrestakt gedreht, auch mal 2 Filme in einem Jahr (ich glaube von 1968 bis 1971?). Und die Zeit von "Hurra die Schule brennt" mag ich besonders. Mode, Frisur usw. Die alten Herren die soviel auf dem Kasten haben (die sowohl hinter als auch vor der Kamera agierten) und soviel gute Laune, Feinsinnigkeit, gesellschaftliche und kulturelle und auch geschichtliche Aspekte mit in den Film eingebracht haben. Einfach herrlich.


    Ich freue mich ja sehr Zeitzeugen zu kennen.


    - Eine ehemalige Kollegin von mir hat mal erzählt, dass sie bei der Filmpremiere (sie kannte den Filmtitel nicht, aber es muss "Hurra, die Schule brennt" gewesen sein) vor Ort war als junge Frau und als Peter Alexander und Heintje über den Roten Teppich gelaufen sind hat sie "PETERL!" geschrien und er hat sich dann zu ihr umgedreht ;)


    - Ein Bekannter von mir hat mit Heintje in "Morgen fällt die Schule aus" gedreht und meinte, dass er wohl recht arrogant war, gerade zu Erwachsenen. Was verständlich ist, wenn man in so jungen Jahren so eine Karriere hinlegt, da kann ich mir vorstellen, dass man etwas abhebt.


    - Peter Alexander war auch nicht so einfach. Was einfach daran liegt (meiner Meinung nach), dass er einfach keine Lust aufs Arbeiten hatte und lieber zu Hause sein wollte und angeln wollte. Vor der Kamera war er Top-Professionell und hinter der Kamera sackte er zusammen und wollte wohl nur seine Ruhe haben.


    - Ein Bekannter von mir hat eine kleine Kinderrolle in "Pepe der Paukerschreck" und er hat mir erzählt, dass er dann heimlich von dem Rauchpulver was in dem Film vorkommt was mit nach Hause genommen hat und in seinem Garten ausprobiert hat. Ah ich merke gerade, das ist auch hier im Gespräch mit drin: Gerhard Acktun


    Ach zu den Filmen kann ich immer soviel philosophieren und erzählen.


    Ich habe ja schon lange vor mit Gerhard Acktun und Hansi Kraus einen Video/Audiokommentar zu "Pepe der Paukerschreck" aufzunehmen und das dann auf YouTube zu stellen. Von der Filmfirma habe ich auch schon die Erlaubnis kurze Ausschnitte aus den Film einblenden zu dürfen.... vielleicht klappt das ja irgendwann mal.

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    Konfizius

  • Wenn ich in München bin fahre ich auch immer nah an Oberschleißheim/Unterschleißheim vorbei. In Unterschleißheim habe ich 2 Jahre mal gearbeitet (mit der besagten Ex-Kollegin). Wir ich vor 1-2 Jahren erfahren habe, war der Drehort von der brennenden Schule in genau dieser Ecke. Nachdem ich letztes Wochenende im Rahmen meiner Münchenfahrt nach 10 Jahren mal wieder meine alte Arbeitsstätte besucht habe, werde ich als nächstes mir mal den Drehort anschauen, sobald ich die Zeit dazu habe. Denn das ist iener DER Drehorte meiner Kindheit und Filmkarriere (als Zuschauer) ;)

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    Konfizius

  • Ja, ich habe mir eben euer Gespräch mit dem Hansi durchgelesen.


    Es ist richtig, ich werte "subjektiv", alles andere hätte auch wenig Sinn, das wäre dann so als müsste ich jemandem einen Gefallen tun, in dem ich in seinem Sinne was auswähle, weil er sich selbst nicht entscheiden kann oder wie früher von Hosen was auswählen, die zuvor bereits vorausgewählt wurden ohne selbst dabei zu sein, obwohl ich die Hosen ja dann tragen muss.


    IMDB hat 10 Punkite

    Schule hat nur 6 Punkte


    Irgendwie musste ich die restlichen 4 Punkte noch den Schulnoten beifügen, damit ich nicht immer hin und her springen muss und deshalb hab ich einfach ganz oben (1) und ganz unten (6) je zwei verteilt, weil ich fand, dass dies so am Gerechtesten ist. Das "Objektive" ist dann 1 Punkt, der in die Wertung mit hinein fließt. (Kann ich dem Film einen Punkt für das Objektive geben? Gut oder schlecht? So frag ich mich dann. Bei gut, bekommt er den Punkt) Bei einer Komödie steht natürlich der selbst empfundene Spaß auch groß in der Wertung, wo für dann auch ein Punkt vergeben wird oder eben nicht. Und dann bleiben noch immer 8 Punkte übrig, die je nach dem zu vergeben sind.


    Im Gesamten ist die Lümmelreihe für mich allerdings zu jenen zu zählen, die es geschafft hat, komplett ein Klassiker zu werden, trotz der Schwächeleien zum Ende hin. Sie drifften nicht so schwerwiegend ab, wie es bei anderen Reihen der Fall ist.


    Ich hatte auch schwer dran zu schlucken, wenn mir oft gesagt wurde, "wie kann man sich nur sonen platten Müll reinziehen", also ich stand da sehr oft alleine ohne sinnvolles Gesprächsklima, was natürlich dann dazu führte, dass ich nicht oft über Flime mich ausgetauscht habe. (ähnlich wie mit der Musik / Roy Black).


    Irgendwann hab ich dann begonnen, meine Listen zu führen, später dann im Netz erneut wiederholt. Ich hatte ganze Schulhefte voll mit Bewertungen von Filmen, Büchern und Liedern, später auch per Schreibmaschine abgetippt.


    Das einzige, wo ich mich mal austauschen konnte, waren dann Hörspiele.


    P.S. Das mit dem Juckpulver hab ich auch gemacht, aufm Lehrerklo - und einmal die Klasse abgeschlossen, so dass die Lehrerin nicht dem Rektor petzen gehen konnte. Dem Geschichtslehrer hatte ich mal n Nadelkissen auf den Lehrerstuhl gepflanzt und n Deckchen in der selben Farbe des Stuhlkissens drüber gelegt......

  • Zitat

    Im Gesamten ist die Lümmelreihe für mich allerdings zu jenen zu zählen, die es geschafft hat, komplett ein Klassiker zu werden, trotz der Schwächeleien zum Ende hin. Sie drifften nicht so schwerwiegend ab, wie es bei anderen Reihen der Fall ist.

    :thumbup:


    Kann man so sagen. Viele TV-Ausstrahlungen haben nicht viel zu bedeuten, aber sind ein Indiz dafür.

    Zitat

    Ich hatte auch schwer dran zu schlucken, wenn mir oft gesagt wurde, "wie kann man sich nur sonen platten Müll reinziehen"

    Ich verteidige diese Filmreihe (wie auch die Lausbubengeschichten) auch immer sehr. Zwischen Lustspiel und Klamauk gibts Unterschiede. "Zum Teufel mit der Penne" ist nicht "Tante Trude aus Buxtehude". Man merkt das handwerkliche Können und das fängt bei der Basis an, nämlich dem Drehbuch. Und das wurde von niemand geringeres geschrieben als Franz Seitz selbst, der auch das Drehbuch zu "Die Blechtrommel" schrieb und für den Film einen Auslandsoskar bekam. Gut, den bekommt man schnell wenn man das Thema NS-Zeit aufgreift. Und "Die Blechtrommel" ist kein Film den ich mag. Was Seitz aber konnte, wie kaum ein anderer: Literarische Stoffe auf hohem Niveau zum Drehbuch umarbeiten und damit nah an den Geist des Originals ran zu kommen.
    Ludwig Thomas Witwe hat nach der Filmpremiere der Lausbubengeschichten gesagt, dass ihr Mann sich einen Film zu diesem Stoff GENAU SO vorgestellt hätte.
    Von daher: Wenn ich sage, dass ich die Blechtrommel nicht mag, liegt es nicht am Drehbuch-Autoren (der sich ja nur versucht hat an den Geist des Originalstoffes zu halten - was er hervorragend wieder geschafft hat), sondern am Originalstoff.

    Zitat

    P.S. Das mit dem Juckpulver hab ich auch gemacht, aufm Lehrerklo - und einmal die Klasse abgeschlossen, so dass die Lehrerin nicht dem Rektor petzen gehen konnte. Dem Geschichtslehrer hatte ich mal n Nadelkissen auf den Lehrerstuhl gepflanzt und n Deckchen in der selben Farbe des Stuhlkissens drüber gelegt.....

    ^^

    Wir waren zu unkreativ für gute Streiche... ;)

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • :thumbup:

    ^^

    Wir waren zu unkreativ für gute Streiche... ;)

    Ich war der Prügelknabe, das musste sich ändern, so wurde ich zum Klassenclown.^^


    Blechtrommel: Ja, genau -> Inhalt (Geschichte/Story) - Ist auch 1 Punkt oder nicht.

    Und weil du grad von ihr sprichst (nicht zu ende gelesen, nicht zu ende geschaut - es war noch weniger als nicht meins)

    Ist was ganz anderes als der Liselotte Pulver Film (Zeit zu leben und Zeit zu sterben)

  • Unfassbar. Gerade die beiden Letzten sind die mit den meisten ethischen Ansätzen. Die haben mir insgesamt immer am allerbesten gefallen. Von den Streichen als auch dem Zusammenspiel. Sind auch nach wie vor meine Lieblingsteile.

    Die Folgen mit Peter Alexander sind natürlich auch klasse aber hatten für mich immer mehr Heimatfilmcharakter. Aber auch ganz groß... Nur wie du schon sagst... Auch ganz anders.

  • mit den meisten ethischen Ansätzen.

    "Wer die Nachtigal stört" - Hat sehr viele ethische Ansätze, nur könnte ich mir die Nachtigal nicht als Kömödie oder Spaßkomödie vorstellen. Die beiden letzten Lümmel dagegen, könnte ich mir durchaus als Drama vorstellen, den letzten sogar als Melodram, beim entschwächen des vorhandenen Humors.


    Es ist immer eine Sache des Blickwinkels und der persönlichen Anziehung. Philosophische Disziplin (Ethik) lässt eine Komödie mit Spaßfaktor ziemlich alt aussehen. Es sei denn man setzt die Ethik im Empfinden ins Hauptfeld und den Spaß als nebensächliche Dreingabe.


    Wie z.b. bei Tom Sawyer - Tom Sawyer ist ein solches "Ethisches Abenteuer", wo der Spaß Nebensache ist, da die Dramatik bisweilen hervorlugt. Dort ist es auch trefflich. Dem Roman gab ich damals die 1 wegen der ethischen Werte. Und die einzige filmische 1 erhielt nur die 26 teilige Version mit Brigitte Horney als Tante Polly. Bisweilen durchaus lustig, doch dort steht die Ethik im Vordergrund.