Noch lebende UFA-Stars

  • Ich weiß nicht so recht :| Ich finde das ziemlich unübersichtlich. Und wissenschaftlichen Standarts entspricht das auch nicht. Die Quellen sind sehr unterschiedlich wertvoll und ganz offensichtlich etwas wahllos aufgelistet - je nachdem, was dem Autor untergekommen ist. Wenn man das konsequent weiterarbeitet, müssten theoretisch jede einzelne Quelle und jede einzelne Aussage aufgelistet werden, die etwas sagt. Und damit hätte man Big Data. Cyranos.ch würde ich zum Beispiel gar nicht erst erwähnen - und wenn dann als Thomas Städeli oder Staedeli, was der Name des Autors ist. Außerdem betreibt er meinem Eindruck nach keine eigenen Recherchen. Steffi-line müsste man dann z.B. konsequenterweise auch anführen, aber die sammelt Aussagen von Sekundärquellen, fasst zusammen oder kopiert. Und damit beißt sich die Katze in den Schwanz.
    Gerade diese Internet-Seiten können ja jederzeit geändert werden. Das heißt, dass diese Aussagen dann gar nicht mehr aktuell sind, obwohl sie als Referenzbeispiele angeführt werden. In wissenschaftlichen Werken käme man mit sowas nicht durch. (Darauf wird ja auch in der Wikipedia-Doku, die du verlinkt hast, hingewiesen, Vogel Specht.)
    Karlheinz Wendtland ist vielleicht etwas Anderes. Den kann man wohl durchaus anführen. Für ihn war es eine Art Lebensaufgabe, er hat sehr sorgfältig und auch umfassend gearbeitet, auch wenn seine Recherchen natürlich schon sehr alt und gerade seine Daten oft überholt sind. Er ist ja auch schon vor zwanzig Jahren gestorben. Außerdem ist eine Ausgabe etwas Festes und kann nicht mehr verändert werden.
    Gerade bei so kurzen Artikeln reicht es absolut aus, ein oder zwei Beispiele aus zuverlässigen Quellen anzuführen und damit kenntlich zu machen, dass es widersprüchliche Aussagen gibt.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ja Du hast absolut recht. Aber ich meinte, dass es halt besser ist, das so aufzulisten (sich dabei auf wenige Hauptquellen zu beziehen wäre natürlich besser) als garnicht oder "Privatrecherche" als Quelle. So hat man wenigstens eine Übersicht welche Aussagen es wo gibt. Wobei natürlich auch nicht alles mit einfließen muss.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Die Idee, verschiedene Quellenangaben zu nennen, finde ich auch ganz gut. Aber ich bin auch eurer Meinung, dass das Ganze etwas übersichtlicher sein könnte. Die umfangreiche Quellenangabe ist im Original ja so:

    Zitat

    " Das Geburtsdatum ist laut cyranos.ch und IMDb 1910, laut Kinotv 24. März 1911, laut Filmportal.de 24.03.1910, laut Karlheinz Wendtland: Geliebter Kintopp, Jahrgang 1931, zweite Auflage 1991, S. 133 der 24. März 1913. Todesdatum ist laut cyranos und IMDb Dezember 1966, laut Filmportal.de 19. Oktober 1966, laut Wendtland Dezember 1986. Die biografischen Angaben bei Karlheinz Wendtland und die Angaben bei cyranos.ch, die auf Marianne Winkelsterns Neffen Detlef E. Bodart beruhen, weichen außerordentlich stark voneinander ab. Laut Wendtland blieb Winkelstern bis zuletzt als Tänzerin und dann als Tanzlehrerin aktiv, laut cyranos hat sie ihren Beruf seit ihrer Heirat, zu der es bei Wendlandt keinerlei Angaben gibt, nicht mehr ausgeübt."


    Das jetzt Folgende soll jetzt aber keine Kritik sein. Ich finde es toll, dass bei diesem Artikel eine ausführliche Quellenangabe gemacht wurde. Ich möchte lediglich zum Ausdruck bringen, was ich übersichtlicher finden würde:


    • Das Geburtsdatum ist laut cyranos.ch und IMDb 1910,
    • laut Kinotv 24. März 1911,
    • laut Filmportal.de 24.03.1910,
    • laut Karlheinz Wendtland: Geliebter Kintopp, Jahrgang 1931, zweite Auflage 1991, S. 133 der 24. März 1913.
    • Todesdatum ist laut cyranos und IMDb Dezember 1966,
    • laut Filmportal.de 19. Oktober 1966,
    • laut Wendtland Dezember 1986.
    • Die biografischen Angaben bei Karlheinz Wendtland und die Angaben bei cyranos.ch, die auf Marianne Winkelsterns Neffen Detlef E. Bodart beruhen, weichen außerordentlich stark voneinander ab.
    • Laut Wendtland blieb Winkelstern bis zuletzt als Tänzerin und dann als Tanzlehrerin aktiv,
    • laut cyranos hat sie ihren Beruf seit ihrer Heirat, zu der es bei Wendlandt keinerlei Angaben gibt, nicht mehr ausgeübt.








    p.s Das mit den Zahlen und das mit der andersfarbigen Schrift verwundert mich jetzt etwas. Ich habe bei den Einstellungen nämlich nichts verändert. Ich glaube, ich schreibe den Rest meines Beitrags in eine nächste Antwort

  • Zitat von Vogel Specht:


    Zitat

    "sich dabei auf wenige Hauptquellen zu beziehen wäre natürlich besser) als garnicht oder "Privatrecherche" als Quelle"


    Privatrecherche als Quelle finde ich ehrlich gesagt gar nicht so schlecht. Natürlich gibt es auch professionelle Forschung, aber diese kostet ja auch Geld und die Forscher müssen sich ja trotzdem ihren Lebensunterhalt verdienen. Und bei Geburts- und Sterbedaten von Filmpersönlichkeiten ist das Interesse auch nicht immer so hoch. Es gibt in dem Bereich so viele Unklarheiten, dass ich es sehr lobenswert finde, wenn Privatpersonen Initiative ergreifen, und ebenfalls forschen. Ich meine, wenn man zu sehr berühmten Filmpersönlichkeiten forscht, wie z.B Loni Nest, Olly von Flint, etc... kann man sich ja sicher sein, dass sich ein Personenkreis findet, der Interesse daran hat. Aber bei vielen Darstellern, die auch durchaus wesentliche Rollen im deutschen Film gespielt haben, wie z.B Ernst Eberhard Reling, Hubert Schmitz, etc... oder auch bei etwas unbekannteren Filmpersönlichkeiten wie z.B Jürgen Peter Jacoby, Jürgen Mohrbutter, Hans Joachim Funk, etc... weiß man nicht genau, wie viele Menschen daran Interesse haben, weshalb man im professionellen Bereich wahrscheinlich etwas abwägt, ob sich das lohnt, in dem Bereich zu forschen. Wenn man zum Beispiel Verbindungen zu Personen hat, die mit jemanden aus der Filmbranche verwandt sind, hätte man zum Beispiel schon einmal einen Anhaltspunkt, und könnte etwas zu der jeweiligen Persönlichkeit in Erfahrung bringen. Außerdem könnte man so auch auf Angehörige der jeweiligen Persönlichkeit stoßen. Dadurch, dass ein Mitglied unseres Forums (Bruno) in dem Thema "Das Ferienkind" (1943) die Frage aufgeworfen hat, was aus Franz Paessler und Günter Reck geworden ist, hat sich die Enkelin von Franz Paessler bei uns im Forum gemeldet. Eine bessere Quelle kann es doch gar nicht geben. Außerdem beweißt das Engagement von Enkelin und von Lutz Klapp, dass sich die angehörigen der UFA - Stars freuen, wenn sich noch jemand für ihre Vorfahren interessiert. Außerdem haben sich hier im Forum gerade auch in diesen Thema schon einige Personen gemeldet, die Kontakt zu einigen UFA - Stars hatten. Ich würde auch gerne zu einigen Filmpersönlichkeiten forschen, zu denen kaum etwas bekannt ist, aber ich selbst habe zu den meisten dieser Filmpersönlichkeiten keine Anhaltspunkte.


    Volker und Toni Schieck
    Damit Sie mich nicht falsch verstehen. Ich finde Privatforschung nur zusätzlich zur professionellen Forschung gut. Beides ist wichtig und professionelle Forschung hat natürlich auch deutlich mehr Möglichkeiten. Was sie herausgefunden haben, ist in der Tat beeindruckend. Das hätte eine Privatperson sicherlich nicht so leicht herausfinden können. Sie scheuen keine Mühen und arbeiten an Projekten, von denen Sie nicht wissen, wie viel Geld sie damit wieder reinwirtschaften können. Sie interessieren sich für den Bereich und sie tun sehr viel dafür. Das finde ich sehr beeindruckend. Solche Leute wie Sie braucht die Personenforschung im Bereich Film und Fernsehen! Weiter so!


    p.s Nach der Panne, die ich vorhin hatte, weshalb ich den Beitrag nochmal schreiben musste, ist der Beitrag nun etwas kürzer geworden, aber das wesentliche ist trotzdem enthalten

  • Privatrecherche ist sogar sehr lobenswert. worauf ich mich aber bezogen habe ist, dass bei Wikipedia als Quelle einfach "Privatrecherche" steht - mehr nicht. Da kann man auch schreiben "Ist halt so - glaubt mir doch einfach".


    Wenn man eine Quelle angibt, sollte es eine Quelle sein - also es muss zu einem Dokument führen, das vorliegt. Da sollte man zumindest erfahren können, wohin man sich wenden kann, wenn man das Originaldokument sichten möchte. Weisst Du was ich meine? Sonst kann ja jeder schreiben was er möchte - was die Phantasie so hergibt.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Zunächst danke an Clemente für die Mitteilung, dass Nini Theilade verstorben ist. Schade dass ich von dieser Dame erst nach ihrem Tod erfahre. Ich verabscheue meine Wissenslücken. Ich bin froh, dass ich immerhin mit einigen anderen "Altstars" der goldenen Ära sprechen durfte.


    Dann hätte ich eine Frage: Hat sich in Sachen ANJA ELKOFF was Neues ergeben? Da sie mehrmals verheiratet war und unter mehreren Namen aktiv war, gestaltet sich die Recherche schwierig. Und ihre Tochter Christine Reinhart antwortet mir (nur mir?!) nicht.


    Wie ich den letzten Seiten entnehmen konnte, kommen in Ermangelung wirklicher Stars der UFA-Zeit immer mehr jener Schauspieler zur Sprache, die gar nicht oder kaum in der UFA wirkten, sondern einfach vor allem vor 1925 geboren wurden. Ich selbst habe hier auch solche Schauspieler aufgelistet, aber mittlerweile denke ich, dass man vielleicht einfach ein anderes Thema eröffnen müsste, um auch auf diese anderen alten, noch lebenden Filmleute einzugehen. Oder gibt es das Thema schon? Ich meine, es gäbe ja so manchen, der "listenswert" und diskussionswürdig wäre, von Claus Biederstaedt über Eva-Ingeborg Scholz bis zu Ottokar Runze, Rolf von Sydow oder Agi Prandhoff. Sie leben alle noch, passen aber nicht zu unserem hiesigen UFA-Thema.



    Jedoch, zum Abschluss, hätte ich noch zwei Schauspieler, die ganz sicher bei der UFA arbeiteten:


    LOLA LUIGI (Jg. 1920) und
    MANFRED SCHUSTER (Jg. 1919).


    Beide leben noch - bzw. es ist (wie so oft) einfach nichts Gegenteiliges bekannt.
    Alle beide standen seit Ende 1944 bei der UFA unter Vertrag, wurden jedoch kriegsbedingt nicht mehr eingesetzt.
    Ich weiß: Dass sie nicht in einem UFA-Film zu SEHEN waren, macht meine Mitteilung irgendwie armselig. Sie waren keine UFA-Stars, aber sie sind alt, sie sind Schauspieler und sie waren immerhin in den Lohnakten der UFA.

  • @ ares Was Anja Elkoff angeht tappen wir im Dunkeln. Ich hatte von Frau Reinhart keine Antwort erhalten und mein Bekannter der Journalist ist auch nicht. Selbst Hr. Rodek ist in dieser Sache nicht weiter gekommen...Gerüchten zufolge weiterhin mögliches Sterbedatum Ende der 90er...leider ohne Beleg etc.

  • Eine traurige Nachricht. Der Tod von Ilse Petri ist genau wie der Tod eines jeden Menschen ein persönlicher Schicksalsschlag für sie und ihre Angehörigen. Zum anderen stirbt mit jedem UFA-Schauspieler auch ein Teil der Filmgeschichte, was ebenfalls traurig ist.


    Die Meldung zeigt aber, dass durchaus noch Hoffnung besteht. Immerhin ist Ilse Petri 99 Jahre alt geworden. Und sie ist nicht die Einzige. Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass es erstaunlich viele UFA-Schauspieler, genauer gesagt viele UFA-Schauspielerinnen gibt, die erstaunlich alt geworden sind, wie zum Beispiel Elisabeth Scherer, Margot Hielscher, Jenny Jugo, etc... Einige UFA-Schauspieler/innen, über die bisher noch nicht so viel bekannt ist, könnten somit durchaus noch leben

  • Tja, die Phase kenne ich gut vom Stummfilm :( Man ist irgendwann froh über jedes Gesicht, das sich irgendwo mal kurz im Bild hat blicken lassen und noch leben könnte - egal wie unbedeutend die Rolle ist :( Vor einigen Jahren war ich froh, dass es immerhin noch einen Baum geben könnte, der in Nosferatu gezeigt wird, aber als ich in Lübeck war, habe ich gesehen, dass der mittlerweile auch abgesägt wurde ;(

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Zitat von Conrad:

    Zitat

    "Tja, die Phase kenne ich gut vom Stummfilm :( Man ist irgendwann froh über jedes Gesicht, das sich irgendwo mal kurz im Bild hat blicken lassen und noch leben könnte - egal wie unbedeutend die Rolle ist :("

    Ein Darsteller, der eine unbedeutende Rolle gespielt hat, kann trotzdem interessant sein. Ich kann Ihnen/Dir drei Beispiele nennen, in denen es (auf jeden Fall für mich) sogar sehr interessant wäre:


    1. Der 1941 verstorbene Schauspieler Rudi Godden spielte neben Johannes Heesters 1940 die Hauptrolle in dem Film "Die lustigen Vagabunden" (1940). In dem Film wirkten viele Kinder- und Jugenddarsteller als Komparsen mit, die in vielen Filmszenen Rudi Godden und Johannes Heesters umringt haben. Wenn ich die Namen der Komparsen kennen würde und auch nur einer von ihnen noch leben würde, würde ich möglicherweise auf einen der letzten noch lebenden Zeitzeugen treffen, der Rudi Godden persönlich gekannt hat. Der könnte sicherlich etwas über ihn erzählen, da man die Stars ja auch bei der Arbeit und in den Drehpausen wahrnimmt.


    2. Wenn der Schauspieler Kurt Pulvermacher noch leben würde, wäre das auch sehr spannend. Er spielte sowohl mit Heinz Rühmann und Rolf Wenkhaus, als auch mit Hans-Joachim Schaufuss, mit zwei Darstellern, die auch in dem Film "Emil und die Detektive" (1931) mitgewirkt haben


    3. Des weiteren hatten die Schauspieler Aribert Kaiser und Hans Feiber sowie viele andere Kleindarsteller Auftritte als Pagen in dem Film "Einmal der liebe Hergott sein" (1942) an der Seite von Hans Moser. Ein Interview mit denen wäre auch sehr interessant


    Ich könnte noch unzählige Beispiele bringen. Des weiteren ist ja auch ein Kleindarsteller/Komparse ein Zeitzeuge, der die Dreharbeiten miterlebt hat



    Zitat

    "Vor einigen Jahren war ich froh, dass es immerhin noch einen Baum geben könnte, der in Nosferatu gezeigt wird, aber als ich in Lübeck war, habe ich gesehen, dass der mittlerweile auch abgesägt wurde ;("


    Von welchem "Baum"/ welchem Stummfilmschauspieler hast Du/haben Sie denn vermutet, dass diese/r noch lebt?

  • Natürlich können diese Komparsen interessant sein, aber totzdem sind sie immer auch "Rettungsanker", wenn die Stars nicht mehr leben :(


    Vor dem Salzspeicher in Lübeck stand während der Dreharbeiten ein Baum. Ich habe geglaubt ihn in einer Dokumentation wieder entdeckt zu haben, aber als ich in Lübeck war, stand dort überhaupt kein Baum mehr :(

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Die Kinderdarstellerin Gisela Scholtz: https://www.filmportal.de/pers…8861641949778e03ee0b765d1


    Sie könnte noch leben - oder weiss jemand etwas über sie? Im Netz finde ich kaum Infos, wobei es ein Allerweltsname ist, man also vor Lauter Bäume den Wald nicht sieht ;)


    Zu Inge Burg finde ich auch nichts weiter:
    https://www.imdb.com/name/nm0121115/?ref_=fn_al_nm_1

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius