Meinungsfreiheit gilt auch für Manager.
Dürfte er vielleicht bleiben, wenn er sich entschuldigt hätte? Nein! Es wäre das übliche Spielchen -zuerst wäre er grob verwarnt und dann so weit wie möglich entmachtet werden? Das Karussell der Routine läuft wie geschmiert - jetzt geht es nicht mehr so sehr um das, was der frühere SPD-Politiker und jetzige Vorstand der Deutschen Bundesbank gesagt und geschrieben hat. Nun steht die Frage an, wie er dafür öffentlichkeitswirksam bestraft werden soll. Was, bitte schön, hat Sarrazins Brotberuf als Banker mit seinen Ansichten über die Integrationsfähigkeit von Moslems oder seinen seltsamen Ausflügen in die Genetik zu tun? Wem ist gedient, wenn die Deutsche Bundesbank ihn rauswirft? Sarrazin bekomme deshalb so viel Aufmerksamkeit, weil er Sozialdemokrat und Bundesbanker sei, schreibt die weit links stehende Tageszeitung "taz" und plädiert deshalb für seinen Rauswurf. Im Umkehrschluss hieße das: Wer zufällig etwas geworden ist im Leben, darf zur Strafe nie mehr den Mund aufmachen.
Die Medien haben sich in die Abhängigkeit der Politik begeben und umgekehrt.
Zynisch das Spielchen von Merkel und Wulff. Beide setzen die Bundesbank unter Druck, Sarrazin zu entlassen und dann sprechen sie von einer souveränen und unabhängigen Entscheidung der Bundesbank.
Zahlreiche Banker, die in der Finanzkrise Milliarden verjuxten, sitzen nach wie vor fidel in ihren Büros. Sie wären bessere Adressaten für Kündigungsbriefe als Thilo Sarrazin