Der schöne Schein (2003)

  • Gestern lief auf 3sat eine Dokumentation mit den Namen "Der schöne Schein - Visionen und Todessehnsucht im 3. Reich" mit ausschließlich alten Filmauszügen. Ich habe sie leider nicht gesehen, aber ein bekannter, der eine Liste geschrieben hat mit den Filmen, die darin vorkommen. Die Doku dauert 90 Minuten. Kennt die jemand? Und kennt ihr die darin vorkommenden Filme?


    benutzte Filmauszüge ab 1933:


    - „Hans Westmar“ (Franz Wenzler) – 1933
    - „Morgenrot“ (Gustav Ucicky) – 1933
    - „Der Schimmelreiter“ (Hans Deppe) – 1934
    - „Um das Menschenrecht“ (Zöberlin) – 1934
    - „Schönheit der Arbeit“ (Svend Noldan) – 1934
    - „In Luft und Sonne“ (Hans Wüstermann) – 1935
    - „Hände am Werk – Ein Lied der deutschen Arbeit“ (Walter Frentz) – 1935
    - „Arbeiter heute“ (Leonhard Fürst) – 1935
    - „Tag der Freiheit – unsere Wehrmacht“ (L. Riefenstahl) – 1935
    - „Metall des Himmels“ (Walter Ruttmann) – 1935
    - „Das Mädchen vom Moorhof“ (Detlef Sierde) – 1935
    - „Kampf um Brot“ (Ulrich Kayser) – 1936
    - „Ewiger Wald“ (Albert Graf von Pestalozzi) – 1936
    - „Steine geben Brot“ (Johannes Fritze) – 1936
    - „Ewige Wache“ (Dr. Brieger) – 1936
    - „Der Herrscher“ (Veit Harlan) – 1937
    - „Casparone“ (Georg Jacoby) – 1937
    - „Gesunde Frau – gesundes Volk“ (C. Nordhaus) – 1937
    - „Gesunde Jugend – starkes Volk“ (Wüstermann) – 1937
    - „Lachendes Leben – Deutsche Arbeiterfron“ – 1937
    - „Wir erobern Land“ (M. Rikli) – 1937
    - „Gestern und heute“ (Hans Steinhoff) – 1938
    - „Mann für Mann“ (Robert A. Stemmle) – 1938
    - „Das Wort aus Stein“ (K. Rupli) – 1939
    - „Unsere Jungen“ (Johannes Häussler) – 1939
    - „Der ewige Jude“ (Franz Hippler) – 1940
    - „Glaube und Schönheit“ (H. Ertl) – 1940
    - „Jud Süß“ – 1940
    - „Ein Lied vom Stahl“ (W. Bade) – 1940
    - „Feuertaufe“ (Hans Bertram) – 1940
    - „Wunschkonzert“ (Eduard v. Borody) – 1940
    - „Sieg im Westen“ (Svend Noldan) – 1941
    - „Heimkehr“ (Gustav Ucicky) – 1941
    - „Stukas“ (Karl Ritter) – 1941
    - „Die goldene Stadt“ (Veit Harlan) – 1942
    - „Josef Thorak – Werkstatt und Werk – 1943
    - „Immensee“ (Veit Harlan) – 1943
    - „Arno Breker“ (Arnold Fanck) – 1944
    - „Front am Himmel“ (Stöppler) – 1944
    - „Opfergang“ (Veit Harlan) – 1944
    - „Kolberg“ (Veit Harlan) – 1945

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich kenne folgende Filme:


    - „Hans Westmar“ (Franz Wenzler) – 1933


    Hans Westmar war ursprünglich die Verfilmung des Horst-Wessel-Romans von Hanns Heinz Ewers, musste aber auf Wunsch der Propagandfunktionäre um Goebbels umgeändert und neu betitelt werden.
    Ich finde den Film sehr schön, der Hauptdarsteller macht seine Sache gut, und vor allem die Musik unterstützt die Dramatik der Handlung sehr wirkungsvoll.


    - „Um das Menschenrecht“ (Zöberlin) – 1934


    Um das Menschenrecht ist ein antikommunistischer Film im Freikorps-Milieu. Dramaturgisch fand ich den schwach, da er weder als Hetzfilm noch zur Unterhaltung besonders gut funktioniert.


    - „Hände am Werk – Ein Lied der deutschen Arbeit“ (Walter Frentz) – 1935


    Hände am Werk ist einer der besten NS-Dokumentarfilme überhaupt vom unvergessenen Walter Frentz (1939-45 Filmberichter im Führerhauptquartier). Eine ganz große künstlerische Leistung.


    - „Tag der Freiheit – unsere Wehrmacht“ (L. Riefenstahl) – 1935


    Der Wehrmacht-Kurzfilm vom RPT 1935. Ich kenne nur eine Kurzfassung (ohne Hitlerrede).


    - „Ewiger Wald“ (Albert Graf von Pestalozzi) – 1936


    Ewiger Wald ist eine Mischung als Kultur- und Spielfilm und war ein Großprojekt der NS-Kulturgemeinde (unter Alfred Rosenberg). Der Film wurde von Hitler und Goebbels verboten, weil ihnen die völkische Ausrichtung des Films zu stark war.
    Der Film fesselt heute nach dank großartiger Naturaufnahmen und bombastischer Musik, wird aber wg. der Kommentierung bei heutigen Zuschauern eher Heiterkeit hervorrufen.


    - „Ewige Wache“ (Dr. Brieger) – 1936


    Propagandafilm über die NS-Märtyrer vom Hitlerputsch 1923 - nach der Schablone.


    - „Gestern und heute“ (Hans Steinhoff) – 1938


    Wahl-Propagandafilm für den "Österreich-Anschluss" 1938.


    - „Der ewige Jude“ (Franz Hippler) – 1940


    Der berüchtigste antisemitische Propandafilm der NS-Zeit. Der Film ist sehr gut und effektiv gemacht und lohnt auch heute noch das Ansehen. In der muslimischen Welt seit den 60er Jahren sehr gefragt. (Warum bloß?) :D


    - „Glaube und Schönheit“ (H. Ertl) – 1940


    Kurzfilm über das gleichnamige BDM-Werk von Profi Hans Ertl.


    - „Jud Süß“ – 1940


    Harlan-Kitsch mit dem unvergleichlichen Ferdinand Marian, dem besten Bösewicht der NS-Filmära. Er macht das wirklich großartig. Man hat schon Mitleid mit ihm, dass er von den Protagonisten (Eugen Klöpfer, Malte Jäger und Kristina Söderbaum) diskriminiert wird - was sicherlich nicht im Sinne des Erfinders war!


    - „Feuertaufe“ (Hans Bertram) – 1940


    Spektakulärer Film über den Einsatz der Luftwaffe im Polenfeldzug. Es kracht an allen Enden.


    - „Wunschkonzert“ (Eduard v. Borody) – 1940


    Typische Liebesgeschichte (Carl Raddatz / Inge Werner) in einem Film mit militaristisch-patriotischer Grundtendenz.


    - „Sieg im Westen“ (Svend Noldan) – 1941


    Sieg im Westen ist der Bilanzfilm zum Westfeldzug 1940. Der Film reicht m. E. nicht an die Wochenschauen mit gleichem Thema heran.


    - „Heimkehr“ (Gustav Ucicky) – 1941


    Prima Film. Am Schluss bahnt sich die "deutsche Stimme der Vernunft" mit einem Panzer ihren Weg durch polnische Gefängnismauern. Klassiker.


    - „Die goldene Stadt“ (Veit Harlan) – 1942


    Der zweite deutsche Farbspielfilm. Ich finde nicht, dass es ein Propagandafilm ist.


    - „Immensee“ (Veit Harlan) – 1943


    Noch ein Spielfilm in Agfacolor. Völlig unpolitisch.


    - „Opfergang“ (Veit Harlan) – 1944


    siehe Immensee und Opfergang


    - „Kolberg“ (Veit Harlan) – 1945


    Der Durchhaltefilm ist besser als sein Ruf. Schöne Farben.