• Nicht ganz, auf den Kanarischen Inseln wurden schon in den 1990ern Stierkämpfe verboten. Aber Katalonien ist tatsächlich die erste Provinz auf dem spanischen Festland, die Stierkämpfe verbietet. Katalonien hat auch einen gewissen Autonomniestatus und kann daher solche Verbote durchsetzen. Im restlichen Spanien ist ein Verbot des Stierkampfes dagegen wohl kaum in nächster Zeit zu erwarten. Dafür ist dieser "Sport" bei der Bevölkerung einfach noch zu populär. Manche Toreros werden wie Popstars gefeiert. Bis da ein Umdenken einsetzt, kann wohl noch dauern. Von gesetzlicher Seite her könnte vielleicht am ehesten noch die EU etwas bewirken.

  • Auch ich finde das Verbot in Ordnung. Das es auch anders geht, beweist Portugal.
    Dort gibt es auch Stierkämpfe - aber sie werden nicht getötet.
    Die Kämpfe zwischen den Befürwortern und Gegnern des blutigen Spektakels in Katalonien haben sich über anderthalb Jahre hingezogen. Auch in anderen Regionen wird mittlerweile der Stierkampf abgelehnt. Katalonien könnte hier eine Tür öffnen, um die Stierkämpfe auch im Rest von Spanien zu beenden, die von Befürwortern aber als Kunst und Kulturgut bezeichnet werden. Manche fordern sogar wie die Präsidentin der Autonomen Gemeinschaft, die Stierkämpfe zum Weltkulturerbe erklären zu lassen.
    Im Streit zwischen den Katalanen, die nach Autonomie streben, und den spanischen Nationalisten, dürfte diese Entscheidung gegen die spanische Tradition noch einmal den Konflikt vertiefen, denn es geht nicht nur um die Stierkämpfe, sondern um demonstrative Autonomiebestrebungen der Katalanen.
    Die Befürworter der Stierkämpfer wollen nun vors Verfassungsgericht ziehen, die rechtsnationalistische PP will ein Gesetz durchsetzen, um Verbote des Stierkampfs zu verbieten, und erreichen, daß die UNESCO den Stierkampf auf die Liste des immateriellen Weltkulturerbes setzt.