Deutsche Horrorfilme (Übersicht)

  • Der einzige dieser Filme den ich kenne ist "Die Schlangengrube und das Pendel" und den finde ich super - wenn auch trashig, aber auf seiner ganz eigenen Art und Weise. Grusel- und Ekelfaktor natürlich 0.

    Der hat auch was und entwickelt trotz seines angestaubten, ulkigen Charakters eine ihm eigene Atmosphäre. Dass solche Filme Detlefs hohen Ansprüchen nicht gerecht werden, kann ich völlig nachvollziehen, aber du und ich stehen offensichtlich u.a. auf absurdes Kino.


    Übrigens würde ich keine der genannten Hexenfilme dem Horrorgenre zuordnen, für mich sind diese eine Mischung aus Exploitation- und Historienfilm, da sie keine fiktiven Elemente enthalten.

  • Eher ein Psychodrama, gleichwohl mit einer finalen Horroszene versehen, ist Eckhart Schmidts NDW-Streifen Der Fan von 1982 mit Désirée Nosbusch und Rheingold-Sänger Bodo Staiger in den Hauptrollen. Selten habe ich einen verstörenderen Film aus deutschen Landen gesehen. Für Freunde der Achtziger und New Wave in jedem Falle sehenswert!

  • Ich habe "Loft" von ihm vor einiger zeit digitalisiert und ein wenig davon auch gesehen - der ist von ähnlicher Machart. Für einen deutschen Film dieser Zeit wahrlich außergewöhnlich.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Loft ist, wie ich sehe, auch auf einer DVD-Kollektion enthalten, die ich mir bei Gelegenheit mal besorgen werde.


    Noch zu erwähnen wäre Ralf Huettners Babylon – Im Bett mit dem Teufel von 1991, der jedoch nicht einer gewissen Komik entbehrt.


    Alles in allem bleibt festzuhalten, dass deutsche Horrorfilme sehr aus der Reihe tanzen, sowohl im inter- als auch nationalen Vergleich. Es gibt zwar hier und da vereinzelte Produktionen aus der Ecke, aber keine Kontinuität und kaum Regisseure, die sich nur dem Horror, Splatter oder Grusel verschrieben haben.

  • Und das obwohl hierzulande wenige aber dafür große Horror-Klassiker entstanden sind. Und auch diese Spielleiter haben oft nur einen Ausflug ins Genre gemacht. Murnau, Reinl, Herzog - Ausnahmen sind die, die als Amateure begonnen haben wie Buttgereit oder Uwe Boll ;) Wolfgang Büld ist noch jemand der spät ins Fach gegangen ist und em treu blieb, aber wegweisende Werke sind soweit ich weiss nicht draus enstanden.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich kann mir nicht helfen. Ich bin nun mal so.


    Frankenstein 1931 ist deutsch - durch und durch. Sowohl der Film als auch der Roman. Carl Laemmle ist damals von hier fort gegangen und hat ihn dann drüben geschaffen. Und Mary Shelley ist hier gewesen und hat den Inhalt mitgenommen und dann drüben veröffentlicht.


    Während ich so manches andere, dass es nicht mal zu nem deutschen Namen schafft, als viel weniger deutsch in sich tragend empfinde.

  • Ich habe gestern noch einen weiteren Film gefunden, der zumindest Horrorelemente haben soll: Die Gespensterstunde (1917). Regie führte Urban Gad, und in der Hauptrolle war Maria Widal zu sehen.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ich habe gestern noch einen weiteren Film gefunden, der zumindest Horrorelemente haben soll: Die Gespensterstunde (1917). Regie führte Urban Gad, und in der Hauptrolle war Maria Widal zu sehen.

    Ich habe den Film grad gesehen und kann ihn jedem Stummfilmliebhaber wärmstens empfehlen. Stilistisch nimmt er einiges des deutschen bzw. von Deutschen beeinflussten Horrorfilms der 20er Jahre vorweg. Und die Hauptdarstellerin Maria Widal (die vom Regisseur ab 1916 zum Star aufgebaut wurde) ist eine der heißesten Anwärterinnen auf die Auszeichnung "die schönsten Augen des deutschen Stummfilms"! Urban Gad war dies natürlich bewusst, und entsprechend werden ihre Augen auch immer wieder betont :love:

    Wieder einmal ein Beispiel für die wunderbaren Frauen, die der deutsche Stummfilm des 2. Jahrzehnts zu bieten hatte, und die heutzutage traurigerweise vergessen sind :(

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)