Mein aktueller Avatar ist ein Stempelabdruck des chinesischen Zeichens 上, welches ausgesprochen (abhängig von der jeweiligen Lesung, hier: japanische Go-on-Lesung) wie mein Spitzname klingt: jō (じょう) Die zahlreichen Übersetzungsmöglichkeiten erspare ich euch an dieser Stelle mal.
Die Geschichte zu diesem Avatar ist recht einfach: Während meines Studiums in Japan musste ich ein Bankkonto bei einer japanischen Bank eröffnen, um meine Stipendien zu erhalten. Nachdem ich bei meinem ersten Besuch in der Filiale mit einem der Bankangestellten nach ca. einer Stunde die Sprachbarriere mehr oder weniger erfolgreich überwunden hatte, konnte ich den Vertrag jedoch nicht unterschreiben – denn es gab kein entsprechendes Feld dafür. Ich musste mir einen sogenannten Hanko besorgen, einen Stempel, der in Japan in vielen Bereichen auch heute noch anstatt der bei uns üblichen Unterschrift zur Unterzeichnung von Verträgen verwendet wird. Die Stempel kann man sich in Geschäften entweder individuell mit seinem Namen anfertigen lassen oder, wenn es schnell und günstig sein muss, aus dem vorhandenen ziemlich üppigen Angebot der Läden besorgen. Da für meinen Namen ohnehin keine passenden Kanji-Zeichen existieren und die Zeit drängte, habe ich mich für ein Kanji entschieden, das zumindest in einer der verschiedenen Lesungen nach meinem Spitznamen klingt und das ich falls erforderlich sehr leicht selbst schreiben kann.
So konnte ich mein Bankkonto letztlich doch noch erfolgreich eröffnen. Den Hanko habe ich danach nie wieder benötigt, aber habe ihn natürlich auch heute noch als Erinnerungsstück.