Hape Kerkeling hört auf

  • Der erfolgreiche Entertainer, Autor und Schauspieler Hape Kerkeling plant seinen Ausstieg aus der Unterhaltungsbranche. Er "wolle sich nicht dabei zusehen, wie er vor der Kamera altere". Als Horst Schlämmer erobert Kerkeling seit Jahren die Herzen des Publikums und seit einigen Monaten sogar die Kinoleinwände. Doch nun ist es für ihn an der Zeit, seinen alten Ego aufzugeben: "Vielleicht kommt er gar nicht mehr zurück. Vielleicht lasse ich ihn wirklich jetzt sterben" und er kommt zu dem Schluss: "Vielleicht habe ich [mit dem Projekt] auch übertrieben". Des Weiteren sieht er seinen aktuellen Film als überstürzt an, da man noch vor Beendigung des Buches mit dem Dreh angefangen hat.

    Kerkeling möchte sich in Zukunft mehr auf das Schreiben weiterer Bücher konzentrieren und sich mit 50 Jahren vollständig aus dem Fernsehen zurückziehen. Bis dahin darf man ihn noch eine Weile in seinem Film "Horst Schlämmer – Isch kandidiere!" im Kino erleben.

  • Viel Moderatoren für das Gesamtpublikum bleibt dann nicht mehr?


    Kerkeling hört auf
    Jürgen von der Lippe hat sich schon schwer zurück gezogen.


    Gottschalk macht fast nur Wetten Dass, wirds aber auch nicht mehr ewig machen
    Jauch möchte auch langsam kürzer Treten


    Was bleibt?


    - Kai Pflaume (wird im Moment nur für mist verheizt)
    - Opdenhövel (ich glaube nicht dass er sich für andere Sachen eignet als für die ProSieben-Events)


    Und von leuten wie Fuchsberger und Peter Alexander brauchen wir an der Stelle ja nicht mehr zu sprechen.


    Schade.


    Vielleicht fallen euch noch gute Leute ein?

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Immer dieser Pessimismus.


    Frage ist doch wohl viel eher: Wird es diese Art der Modertoren/Entertainer überhaupt noch brauchen, wenn diese Art von Shows sowieso am Aussterben ist? Ich glaube kaum.


    Ich finde das gar nicht so tragisch, denn ich bin nicht so nostalgisch veranlagt, dass ich neues nicht zulassen würde ;)

  • Aber Kerkeling war einfach absolut vielseitig, er war in so vielen verschiedenen Formaten zu sehen. Man muß sich einfach nur einmal vor Augen führen, wo er überall in welchen verschiedenen Rollen und Funktionen zu sehen war. Das ergibt eine ganz schön lange Liste. Spontan fällt mir ein:



    Känguru
    Total Normal
    Warmumsherz
    Darüber lacht die Welt
    Zappenduster
    Hallo Taxi
    Hapes halbe Stunde
    Cheese
    Gisbert



    u.v.m



    Und wenn man an die ganzen Filme denkt wie "Kein Pardon", "Club las Piranjas", "Willi und die Windzors" usw. Für sein relativ junges Alter kann er schon auf eine beachtliche Karriere zurückblicken.

  • Brauchst mir nicht zu erzählen, ich bin ja Hape-Fan. Seine Filme sind Highlights, er hatte tolle Shows und seine Figuren liebe ich wegen ihres eigenartigen Charmes.


    Aber rein, was die Moderation angeht, hat er in den letzten Jahren nichts bis Schrott gemacht (ich denke dabei an "Darüber lacht die Welt"). Ich kann ihn sehr gut verstehen, wenn er sagt, er wolle rechtzeitig aussteigen. Denn nichts ist für einen Menschen in der Öffentlichkeit schlimmer, wenn er den Ausstieg nicht findet und sich dann eben jener Öffentlichkeit bis zum bitteren Ende hingibt.


    Mir ging es eher um das Allgemeine mit meinem Post vorhin. Nostalgie in allen Ehren. Auch ich hänge an vielen alten Filmen, Serien und auch mir enthüpft öfter mal ein "Ach weißt du noch" und "Das war schön damals". Aber dass immer daran festgehalten wird, dass Formate, die vor 40, 20, 10 Jahren funktioniert haben, heute immer noch funktionieren muss, nur um eine gewisse heile Welt zu erhalten, kann ich nicht nachvollziehen. Das Fernsehen und auch die Art fern zu sehen, verändert sich und somit auch die Shows, deren Macher und sowas wie die Moderatoren.

  • Manche Formate, die Hape moderiert hat, sind ja auch gefloppt, etwa "Zappenduster" oder auch "Warmumsherz" war kein großer Erfolg, viele erinnern sich vielleicht nicht einmal dran. Was mich in letzter Zeit auch ein bißchen an ihm stört, ist, daß er nun fast nur noch auf Horst Schlämmer reduziert wird, obwohl er so viele verschiedene Figuren darstellen kann. Ich kann schon verstehen, daß ihm der Horst Schlämmer zum Hals heraushängt.



    Wie sich die Entertainer von heute entwickeln werden, wird man nicht voraussagen können. Wer weiß, was in 20 Jahren aus Oliver Pocher geworden sein wird, nur um mal ein Beispiel zu nennen.



    Um die Frage von sk noch einmal aufzugreifen, ich würde noch Harald Schmidt hinzuziehen.

  • Klar, Harald Schmidt zählt definitiv dazu.


    Und ich denke auch, dass Kerkeling mehr drauf hat als nur die Figur Schlämmer, der inzwischen wirklich ein bisschen ausgereizt ist.

    Hannilein :D <3


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  • Es geht ja nicht nur um die Moderatoren, sondern einfach um die Leute die gute Formate noch besser machen und Leute, die für gute Unterhaltung und Wind in der Unterhaltungsbranche sorgen. Wenn man da einfach denkt, für was für tolle Momente Kerkeling in den letzten 25 Jahren sorgte - oder allein in den letzten Jahren, gerade mit Schlämmer.


    Es gibt glücklicherweise noch genug klasse leute, ich denke da allein an die Wer wird Millionär Jubiläumssendung mit dem Gespann Jauch-Engelke-Cindy-Kerkeling. Wobei hier ja Jauch und Kerkeling auf Lange sicht wohl nicht mehr so oft zu sehen sein werden.


    Die Samstagabend Show wird in meinen Augen niemals aussterben, sich vielleicht nur anders entwickeln. Schlag den Raab ist immerwieder ein schönes Beispiel. Trotzdem wäre es gut und wichtig, Leute zu haben, die was können. Verstehen Sie Spaß hätte noch jahrelang eine Tolle Sendung sein können, wenn die Show von jemanden übernommen wurde, der was kann, ein Publikumsliebling ist und allein durch seine Anwesenheit das Format schon aufwertet.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Vielleicht lasse ich ihn wirklich jetzt sterben" und er kommt zu dem Schluss: "Vielleicht habe ich [mit dem Projekt] auch übertrieben". Des Weiteren sieht er seinen aktuellen Film als überstürzt an, da man noch vor Beendigung des Buches mit dem Dreh angefangen hat.


    Der Mann hat eine gute Selbstreflektion, denn mit seinem aktuellen Film und seinen Auftritten in den vergangenen Monaten hat er meiner Ansicht nach den Bogen schon sehr weit überspannt und ist in die Tiefen des lächerlichen Klamauk abgedriftet, wo ein Hape Kerkeling wirklich nicht in Erinnerung bleiben sollte.


    Was mich in letzter Zeit auch ein bißchen an ihm stört, ist, daß er nun fast nur noch auf Horst Schlämmer reduziert wird, obwohl er so viele verschiedene Figuren darstellen kann. Ich kann schon verstehen, daß ihm der Horst Schlämmer zum Hals heraushängt.


    Ich fand den Charakter nie auch nur ansatzweise lustig. Das war so unglaublich schlimmer, platter Humor ... aber wohl auch deshalb die einzige Figur von Kerkeling, die überhaupt je massentauglich war. Kerkeling verdient schon alleine deshalb großen Respekt, dass er trotz des fast durchgehend positiven Feedbacks der Medien zu seiner Figur jetzt die Notbremse ziehen will.


    Um die Frage von sk noch einmal aufzugreifen, ich würde noch Harald Schmidt hinzuziehen.


    Um Himmels Willen, seid ihr noch zu retten? Harald Schmidt ist ein Meister seines Fachs, und ja, höchstwahrscheinlich könnte er auch andere TV-Formate moderieren, aufpeppen und einen gewissen "frischen Wind" in vorhandene Sendungen bringen, mit seiner eigenen, ganz persönlichen Note. Aber mal ehrlich - ich will keinen Harald Schmidt, der "Wetten dass, ..." moderiert und dabei massenkompatible, von Praktikanten und Hochzeits-Alleinunterhaltern geschriebene Witzchen für's gut-bürgerliche Publikum loslässt. Genauso wenig möchte ich ihn in Sendungen wie "Verstehen Sie Spaß?"* als einen zweiten Cherno Jobatey sehen. Er soll das machen, was er schon immer wie kein anderer konnte - provokante und intelligente Late-Night.


    *Für mich im Übrigen eines der grandiosesten Beispiele, wie die Öffentlich-Rechtlichen die Trends der hießigen Fernsehlandschaft die ganzen Jahre verpennt haben. Eines der vielen Exempel, in denen ein TV-Format totbesetzt, -konzipiert und -moderiert wurde. Aber das nur ganz am Rande.

  • Mit Hape Kerkeling hatte ich immer wieder so meine Probleme. Er ist ein genialer Komiker, aber das eine oder andere hätte er sich sparen können. Dazu zähle ich den Auftritt als Königin Beatrix (weiß der Geier, was die Leute daran lustig finden, wenn man Sicherheitsvorschriften derart mit Füßen tritt) und "Isch kandidiere" (Demokratie ins Lächerliche zu ziehen geht für mich einfach nicht). Den Horst Schlämmer selbst fand ich genial. Der ist eine Figur aus dem Leben gegriffen, der uns den Spiegel vorhält.

  • Verstehen Sie Spaß hätte noch jahrelang eine Tolle Sendung sein können...

    Ist das dein Ernst? Ich finde, diese Sendung hat schon seit Jahren ihren Zenit überschritten. Also lustig finde ich das, was dort gemacht wird, schon ewig nicht mehr.


    Um Himmels Willen, seid ihr noch zu retten? Harald Schmidt ist ein Meister seines Fachs, und ja, höchstwahrscheinlich könnte er auch andere TV-Formate moderieren, aufpeppen und einen gewissen "frischen Wind" in vorhandene Sendungen bringen, mit seiner eigenen, ganz persönlichen Note. Aber mal ehrlich - ich will keinen Harald Schmidt, der "Wetten dass, ..." moderiert und dabei massenkompatible, von Praktikanten und Hochzeits-Alleinunterhaltern geschriebene Witzchen für's gut-bürgerliche Publikum loslässt. Genauso wenig möchte ich ihn in Sendungen wie "Verstehen Sie Spaß?"* als einen zweiten Cherno Jobatey sehen. Er soll das machen, was er schon immer wie kein anderer konnte - provokante und intelligente Late-Night.


    Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass Schmidt kein Mann ist für eine Samstagabendshow. Aber ich glaube, das war von jh so gar nicht gemeint, sondern er wollte in einfach in die Riege der "Großen" in der Fernsehlandschaft zählen.

  • Verstehen Sie Spaß ist noch immer eine gute Sendung und hat immer wieder tolle Beiträge. In den eltzten 2-3 Jahren schaue ich sie kaum noch live an, amüsiere mich bei YouTube aber noch immer über manche Beiträge. Ca. 2002 bis 2005 hab ich sie mir regelmässig angeschaut und es gab immer Längen, aber trotzdem auch klasse Beiträge. Ein guter Moderator würde das Ganze dann entsprechend weiter verbessern.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass Schmidt kein Mann ist für eine Samstagabendshow. Aber ich glaube, das war von jh so gar nicht gemeint, sondern er wollte in einfach in die Riege der "Großen" in der Fernsehlandschaft zählen.


    Im Prinzip schon. Aber mit "Verstehen Sie Spaß?" hat Schmidt ja schon einmal eine Samstagabendshow moderiert und ich finde, er hat seinen Job damals gut gemacht. Prinzipiell könnte ich mir Schmidt aber auch heute noch als Moderator einer großen Samstagabendshow vorstellen, solange er dabei die Elemente seiner Late-Night-Show gut integrieren kann. Und Schmidt traue ich so etwas durchaus zu, denn er bedient nicht nur eine Sparte, er ist ein vollwertiger Entertainer, der sowohl intelligenten und sarkastischen Humor als auch einfach nur dummen Quatsch beherrscht, aber andererseits sogar das ernste Fach bedienen kann, wenn er will, denn schließlich stand er auch schon auf der Theaterbühne. Seine Vielseitigkeit sollte man nicht unterschätzen, er ist Moderator, Humorist, (wenn auch kein ausgebildeter) Schauspieler und Schriftsteller. Man sollte ihn nicht auf seine Late-Night-Show reduzieren.