Literatur-Verfilmungen im Vergleich

  • Von einigen Büchern gibt es ja gleich mehrere Verfilmungen, die teilweise ganz unterschiedlich gemacht sind. Ich fänds mal interessant, ob ihr solche Filme kennt und wie ich sie im Vergleich miteinander bewertet.
    Ziemlich viele Varianten gibt es ja beispielsweise bei der cineastischen Umsetzung von Theaterstücken.
    Ein Beispiel wäre Romeo und Julia, das bereits in den Sechzigern mit eher unbekannten Darstellern auf die Leinwand gebracht wurde, sehr klassisch, sehr nah am Original und eindrucksvoll gespielt. Bekannter ist die moderne Version mit Leonardo DiCaprio und Claire Danes, die ja durchaus viele Fans hat. Ich selbst zähle mich nicht dazu. Die Dialoge waren zwar toll (ist ja auch Original-Text), und die Schauspieler im Prinzip auch die richtige Wahl. Teilweise fand ich den Film aber übertrieben, teilweise waren auch Sachen dabei, die ich persönlich einfach unnötig fand, wie etwa das Romeo eine kleine Pille schluckt (Ectasy?) und Mercutios Einlage als Travestie-Künstler. Peinlich fand ich auch, dass mit Knarren aufeinander gezielt wurde, verbunden mit dem Texxt "Steckt weg die Schwerter!". Dass auf den Pistolen "Sword" stand, macht das auch nicht besser.

  • Literatur-Verfilmungen gibt es ja zur Genüge und von den allermeisten war ich enttäuscht.


    Um dein Beispiel gleich mal aufzugreifen: Auch fand die Tatsache der "Schwerter" irgendwie befremdlich, aber das hat mich im Großen und Ganzen nicht gestört, da Romeo und Julia und deren Liebesgeschichte in ein modernes Zeitalter projeziert wurden und da nunmal selten mit Schwertern gekämpft wird.
    Allerdings mag ich den Film. Nicht unbedingt wegen der Geschichte an sich, denn diese hat man ja eher Shakespeare zuzuschreiben udn seiner Kunst, große Tragödien zu schreiben. Er lieferte das Drehbuch ja quasi mit. ;)
    Was ich an dem Film mag, sind die gewaltigen Bilder, die Überzeichnung der Figuren und auch diese konstat unheilschwangere Stimmung. Generell mag ich diese immer etwas zu farbenfrohen und überladenen Filme von Baz Luhrmann. Seine Filme sind immer irgendwie ein bisschen "zu viel", aber genau das mag ich an ihm und seiner Umsetzung von Stoffen - so auch bei Moulin Rouge.



    Wovon ich wohl am maßlosesten enttäuscht war, war die Umsetzung der Geschichte des Geisterhauses von Isabel Allende. Ich habe das Buch selber verschlungen und so geleibt, dass ich mich in die Geschichte Südamerikas eingelesen habe. Die Verflimung mit Meryl Streep und Glenn Close hat mit dem Buch selber überhaupt nichts mehr zu tun. Schade, sehr schade!