Dieter Hildebrandt sorgt für das Ende der Kabarett-Sendung “Scheibenwischer“

  • Seit dem Jahr 1980 wird in der ARD die Kabarett-Sendung “Scheibenwischer“ ausgestrahlt. Von Anfang an war das Kabarett-Urgestein Dieter Hildebrandt mit dabei, bis er sich dann im Jahre 2003 zurück gezogen hat. Seitdem ist Mathias Richling federführend bei dieser Produktion. Wie die Stuttgarter Nachrichten berichtet haben, hat Dieter Hildebrandt über seinen Anwalt Protest gegen die Sendung eingereicht, da im “Scheibenwischer“ in Zukunft nicht nur Kabarettisten, sondern auch sogenannte “Comedians“ auftreten sollen, die seit Jahren bei den privaten Sendern für Unterhaltung sorgen.


    Hildebrandt ist mit diesen neuen Entwicklungen in der Sendung nicht einverstanden und möchte jetzt den Machern untersagen, den “Scheibenwischer“ weiterhin so zu nennen. Nach dem Ausstieg von Hildebrandt beim “Scheibenwischer“ gehörten neben Richling auch Georg Schramm und Bruno Jonas noch zum festen Ensemble der Sendung und haben auch bei der inhaltlichen Gestaltung mitgearbeitet. Da sich die Herrschaften nicht mehr einig waren, stieg im Jahr 2006 Georg Schramm aus der Sendung aus und Anfang diesen Jahres auch Bruno Jonas. Am 19. März soll live aus Berlin die erste Sendung ausgestrahlt werden, die unter der alleinigen Leitung von Mathias Richling produziert wurde. Die ARD ist zurzeit auf der Suche nach einen neuen Titel für die Sendung. Wie der “Scheibenwischer“ in Zukunft heißen wird, soll am 9. März bekannt gegeben werden.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich befürworte den Plan von Mathias Richling, auch "Comedians" in der Sendung auftreten zu lassen. Es ist sowieso schwierig, eine Grenze zwischen Kabarett und Comedy zu ziehen. Das ist doch eigentlich nur Schubladendenken, genauso wie die Einteilung in U- und E-Musik. Man sollte diesbezüglich lieber Mauern ab- statt aufbauen. Ob sich die Sendung dann anders nennt, spielt doch eigentlich auch nicht so eine Rolle. Dem Titel einer Sendung sollte man nicht allzu viel Bedeutung beimeßen. Und so lange Richling dabei bleibt, kann es nur gelingen.

  • Es wird unter Berufung auf den RBB berichtet, dass "Scheibenwischer" künftig "Satire Gipfel" heißen soll. In dem Zusammenhang sprach der Sender von einer "Rundumerneuerung".


    Der "Scheibenwischer" war für mich eigentlich die einzige Sendung, die wirklich wusste, was unter politischem Kabarett zu verstehen war. Wenn das verwässert wird, in dem nun auch Comedy hinzukommt, ist das eine Änderung der Qualität. Das kann man machen, hat dann aber mit dem Konzept Dieter Hildebrandts nichts mehr zu tun. Daher kann ich ihn auch verstehen. Die Sendung muss ja nicht schlechter sein deswegen, aber ein "Satire Gipfel" (s.o.) ist sie ja wohl auch nicht. ;)

  • Ich kann No Nick eigentlich voll zustimmen. Der Comedian-Bereich ist halt auch sehr überladen und es gibt wenig gute und noch weniger, die auch beim Scheibenwischer rein passen würden.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Das weiss ich nicht. Ich kann da nur meine allgemeine Meinung dazu sagen. Wenn die "Comedians" gute Beiträge zum Thema leisten, dann wäre das halb so schlimm. Wenn das zu sehr gemacht wird, würde aber der Begriff Comedians in dem Falle nicht mehr passen. Weil dann machen auch die politisches Kabarett :)

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Nachdem Dieter Hildebrandt, der Gründer der ARD-Sendung “Scheibenwischer“, mit dem neuen Konzept der beliebten Show nicht einverstanden war, entschloss sich die ARD, das Format umzubenennen. Ab März 2009 hieß der altehrwürdige “Scheibenwischer“ nunmehr “Satire Gipfel“ und wurde seitdem unter der Leitung von Mathias Richling ausgestrahlt. Dies besiegelte nach knapp 30 Jahren das Ende des traditionsreichen “Scheibenwischers“. Die Quoten des neuen Formats sind jedoch seit Beginn an nicht zufriedenstellend, was auf lange Sicht zu Veränderungen führen wird. Wie der “Spiegel“ jetzt berichtet, könnten diese eventuellen Veränderungen bald konkret werden.


    Nach dem Wechsel von Günther Jauch in die ARD soll die Polit-Talkshow mit dem Publikumsliebling auf dem Sendeplatz von Anne Will gelegt werden. Diese müsste dann auf eine andere Uhrzeit ausweichen. Wie der “Spiegel“ schreibt, soll es Überlegungen geben, die Talkshow von Anne Will im kommenden Jahr anstelle der “Harald Schmidt Show“ zu zeigen. Eine Variante wäre es, wenn der 52-jährige Kabarettist stattdessen den “Satire Gipfel“ übernehmen würde. Gespräche diesbezüglich soll es mit den Beteiligten noch nicht gegeben haben. Falls es soweit kommt, steht aber eine Rückkehr des “Scheibenwischers“ außer Frage, denn Dieter Hildebrandt stellte bereits klar, dass dieses Thema für ihn erledigt ist.

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    Konfizius

  • Die Quoten des neuen Formats sind jedoch seit Beginn an nicht zufriedenstellend, was auf lange Sicht zu Veränderungen führen wird. Wie der “Spiegel“ jetzt berichtet, könnten diese eventuellen Veränderungen bald konkret werden.


    Wie wir bereits vermuteten: Nicht jede Veränderung stellt eine Verbesserung dar. Jetzt versucht die ARD zurückzurudern, ohne dabei einsehen zu müssen, dass sie einen Fehler gemacht hat.


    Harald Schmidt zum Satire-Gipfel holen, ist durchaus eine interessante Idee. Mal sehen, ob das läuft.