Erneuter "Skandal" bei Schmidt & Pocher

  • Die Parodie Oliver Pochers zu der Darstellung des Graf von Stauffenberg durch Tom Cruise in dessen am letzten Donnerstag angelaufenen neuen Film "Operation Walküre - Das Stauffenberg Attentat" stoß bei der letzten Sitzung des SWR-Fernsehausschusses auf große Kritik. In den "Stuttgarter Nachrichten" wurde SWR-Rundfunkratsmitglied Theresia Wieland mit folgendem Urteil zu Pochers Parodie zitiert: "unsagbar pietätlos und ehrabschneidend" nannte sie Pochers Auftritt in der am Donnerstag ausgestrahlten Ausgabe der Sendung "Schmidt & Pocher". "In diesem Moment identifiziert man das doch nicht mit dem Schauspieler, sondern mit der historischen Figur. Und es ist nicht hinnehmbar, dass man den Helden des deutschen Widerstandes so ins Lächerliche zieht", wird Wieland weiter zitiert.


    Es ist nicht das erste Mal, dass Pochers Auftritt in der Show zu Kritik führte. Schon das "Nazometer", das einen Alarm von sich gab, wenn Begriffe fielen, die mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht werden konnten und Pochers Verhalten beim Besuch von Lady Bitch Ray wurden nicht positiv aufgenommen. So ist es nicht verwunderlich, dass der Vorsitzende des SWR-Landesrundfunkrates, Volker Stich, auf die nächste Rundfunkratssitzung im März verweist, bei der man zusammen mit ARD-Programmchef Volker Herres das Thema des Verbleibs Oliver Pochers nach dem Ende der Show "Schmidt & Pocher" im April im Programm der ARD diskutieren will.


    Geht es nach Wieland, so ist Pochers Zeit abgelaufen: "Die ARD wird aus Gebührengeldern bezahlt. Herr Pocher darf ruhig zu den Privaten gehen."

  • Was erwarten die wenn man Harald Schmidt und Oliver Pocher eine Show machen lässt? Wenn ARD den Humor nicht verstehen, dann sollten sie weiterhin auf leute Frank Elstner, Fliege und Herbert Zimmermann bauen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Was erwarten die wenn man Harald Schmidt und Oliver Pocher eine Show machen lässt? Wenn ARD den Humor nicht verstehen, dann sollten sie weiterhin auf leute Frank Elstner, Fliege und Herbert Zimmermann bauen.

    Das sehe ich ähnlich. Das hätte die ARD vorher wissen müssen, was es bedeutet, wenn sie Oliver Pocher mit in ihr Programm aufnimmt. Ich fand die Parodie köstlich. Vielleicht sollte Oliver Pocher wirklich besser wieder zu den Privaten gehen.

  • "In diesem Moment identifiziert man das doch nicht mit dem Schauspieler, sondern mit der historischen Figur. Und es ist nicht hinnehmbar, dass man den Helden des deutschen Widerstandes so ins Lächerliche zieht", wird Wieland weiter zitiert.

    Bei so einer Aussage kommt mir fast das Kotzen. Held des deutschen Widerstandes... Hat diese Frau sich jemals unabhängig von Schul-Lektüre und neumodischem Propagandafernsehen mit Stauffenberg befasst ? Dann wüsste diese verblendete Dame, dass Stauffenberg nicht der Held wie er heutzutage immer wieder dargestellt wird. Man sollte eben auch mal seine Schriftstücke lesen, die er damals verfasst hat, dann wird über Denkweise, Handeln, Beweggründe und Ideologie einiges klar... Aber gut, wer einen Helden möchte, der macht sich eben kurzerhand einen. Verblendete Menschen, unglaublich...

    »Um sich selbst ins richtige Licht stellen zu können, muss man die anderen in den Schatten stellen.«
    (Gerhard Uhlenbruck, *1929, deutscher Immunbiologe und Aphoristiker)

  • Stauffenberg war genau so viel Nazi wie die meisten anderen auch. Das man ihn jetzt als Held feiert, bitte schön. Gab noch genug andere die gegen Hitler waren und trotzdem sind sie alle mitgeschwommen. Das sich über Pocher und Schmidt so ausgelassen wird kann ich nicht verstehen. In Deutschland darf man Behinderte parodieren, aber sobald es ums 3. Reich geht ist es gleich wieder moralisch verwerflich. Das zeigt nur, dass sich die "öffentliche Meinung" sich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt hat und es weiter als Tabuthema sieht. Schönes freies, tolerantes Deutschland

    Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie

  • In Deutschland darf man Behinderte parodieren, aber sobald es ums 3. Reich geht ist es gleich wieder moralisch verwerflich. Das zeigt nur, dass sich die "öffentliche Meinung" sich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt hat und es weiter als Tabuthema sieht. Schönes freies, tolerantes Deutschland

    Ich denke, in diesem Thema wäre etwas mehr Sensibilität angebracht, denn hier geht es nicht um mehr oder weniger große oder kleine Verbrechen, sondern um millionenfachen Massenmord. Wo es da einen Spielraum für toleranz geben soll, kann ich nicht erkennen.

  • Für mich gibt es da keinen Anlass zur Sensibilität, PST hat vollkommen Recht mit dem was er schreibt. Diese Tabu-Thematik geht mir gewaltig auf die Eier und deshalb richte ich mich auch nicht danach. Über Geschichte darf und muss gesprochen werden, ebenso wie Geschichte auch parodiert werden darf - Ganz gleich, um welche es sich handelt. Ich, für meinen Teil, werde nach wie vor nach diesem moralischen Muster nicht handeln und mich weiterhin lustig machen, worüber ich möchte. Und aus dem selben Grund werde ich auch Menschen wie Pocher für solch alltäglich und normales, nicht kritisieren sondern im Gegenteil noch Mut zusprechen...

    »Um sich selbst ins richtige Licht stellen zu können, muss man die anderen in den Schatten stellen.«
    (Gerhard Uhlenbruck, *1929, deutscher Immunbiologe und Aphoristiker)