Über was freut ihr euch gerade?

  • Das sollte das kleinste Übel sein, wenn man an vrnichtete Kinderfotos und Familienunterlagen denkt, die es meist nirgens mehr gibt, während "Maus"-Sendungen mehrfach noch existieen, im Archiv des WDR und in vielen Privatsammlungen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Das mit den Urlaubsvideos kenne ich. Darüber würde ich mich zwar auch sehr freuen, aber mich reizen die Privataufnahmen (was du auch wohl meinst) am meisten - der Alltag. Wie hat man gelebt. Deswegen ist diese Straßenszene für mich eigentlich viel spannender als die gesamte Hochzeit.

    Bleib auf jeden Fall dran, da lässt sich bestimmt noch etwas finden.
    Bei Foto- oder Videoaufnahmen sind es bei mir auch oft die kleinen Dinge aus dem Alltag, die ich gerne erblicke, z.B. längst vergessenes Spielzeug, alte Möbel oder frühere Autos.
    Dass man die Kindheit - sofern sie ein Mindestmaß an Unbeschwertheit hatte - idealisiert, ist wohl normal, doch wenn ein Wendepunkt wie eben ein Ortswechsel oder ein tragischer Einschnitt wie bei Dany hinzukommt, wird man die Zeit wahrscheinlich stets in vorher/nachher einteilen und entsprechend bewerten.

    Jetzt kannst Du Dir sicher vorstellen, was es für ein Gefühl ist, wenn die ersten 12 Jahre von einer Sekunde auf die andere quasi ausgelöscht werden! Das ist mir ja bei dem Brand 1996 passiert - alles, aber auch ausnahmslos ALLES, was mit mir und meiner Person zu tun hatte, war verbrannt!

    Das ist wahrlich verdammt bitter und nach dem Verlust von geliebten Angehörigen so ziemlich das Schlimmste, was man sich ausmalen kann...eine meiner absoluten Horrorvorstellungen, und für dich leider traurige Realität. Ist der materielle Schaden schon schlimm genug, schätze ich jedoch, dass der Verlust von Gegenständen mit hohem ideellen Wert sowie das plötzliche Herausgerissensein aus der gewohnten Umgebung einen noch weitaus härter trifft.

  • Genau so geht es mir auch. Ich liebe es auf Fotos Kleinigkeiten zu entdecken auf die man sonst nie achtet. Eben auch Spielzeug, gewisse Gegenstände, Dinge an die ich mich durch das Foto wieder erinnere, die ich sonst längst vergessen hätte.


    Im Moment ist das auch meine größte Sorge, dass mein Besitz (in erster LInie die Familiären sachen, und dann meine Dokumente, Tagebbücher die ich seit einigen Jahren Sammle und die einen historsich eormen wert haben und meist noch nicht ausgwertet oder kopiert sind) durch einen Brand oder durch Krieg/Plünderung (was schnell passieren kann in der jetzigen Situation) vernichtet wird... das ist neben gesundheitlichen Sorgen (dass alles gesund bleibt) und die Sorge, dass es Finanziell schlecht lafuen kann, die Hauptsorge bei mir im Moment. Die wichtigsten familiären Sachen versuche ich zu kopieren und an verschiedene Orte an VErwandte usw. zu schicken, dann ist das schonmla gesichert. Aber alles kriegt man erst mit viel Arbeit im Rahmen von vielen Jahren gesichert. Unsere Dias digitalisiere ich z.B. auch gerade wenn es die Zeit erlaubt.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Naja, jetzt muss man natürlich dazu sagen, dass das ja jetzt schon fast 20 jahre zurückliegt und wir in einem haus gewohnt haben, das damals schon ein Altbau war - mit Holztreppenhaus!
    Heutzutage wird es so schnell nicht mehr zu einem brand diesen Ausmaßes kommen! ;)

  • Im Moment ist das auch meine größte Sorge, dass mein Besitz (in erster Linie die familiären Sachen, und dann meine Dokumente, Tagebücher, die ich seit einigen Jahren sammle und die einen historisch enormen Wert haben und meist noch nicht ausgewertet oder kopiert sind) durch einen Brand oder durch Krieg/Plünderung (was schnell passieren kann in der jetzigen Situation) vernichtet wird...

    Sollte es in nächster Zeit tatsächlich zu einem neuerlichen Krieg kommen, wäre das vermutlich noch die geringste Sorge (gerade mit Frau und Kind wie bei dir), da würde nur noch das nackte Überleben zählen. Vor allem ist die Lage heute eine komplett andere, denn in unserer "bunten" Republik und Egogesellschaft gäbe es dann nicht mehr den (relativen) Zusammenhalt wie in früheren Kriegszeiten, sondern viel eher den Krieg aller gegen alle, gerade in der Stadt. Aber es muss noch nicht mal zum Krieg kommen, wenn man sich die Einbruchszahlen der letzten Jahre vor Augen hält...naja, der einzige Trost ist, dass es diese Gestalten zumeist auf Elektrogeräte absehen, die sich schnell zu Geld machen lassen.

    Zitat

    Naja, jetzt muss man natürlich dazu sagen, dass das ja jetzt schon fast 20 Jahre zurückliegt und wir in einem Haus gewohnt haben, das damals schon ein Altbau war - mit Holztreppenhaus!
    Heutzutage wird es so schnell nicht mehr zu einem Brand dieses Ausmaßes kommen! ;)

    Egal, wie lange es zurückliegt, es muss ein extrem traumatisches Erlebnis gewesen sein und das für alle Beteiligten, aber ganz besonders in deinem Alter damals.

  • Wir konnten zum Glück erst mal bei meiner Oma unterkommen. Klamotten haben wir von meiner Tante und meinem Cousin bekommen.
    Wo wir letzten Endes neue Möbel herbekommen haben, weiß ich gar nicht, aber wir haben zum Glück auch recht schnell eine neue Wohnung gefunden. Da wir ja ohnehin nichts mehr bzw. nur sehr wenig hatten, konnten wir uns erst mal für eine kleine Zwei-Zimmer-wohnung entscheiden.
    Wie gesagt, das, was ich wirklich vermisst habe, waren eben meine "Wertsachen"

  • Ja kann ich bei allem zustimmen.


    Ich bin ganz froh, dass meine Familie eher aufs Land nun gezogen ist und ich in München nur noch arbeite - da ich hier aber nicht mehr alles im Blick habe da ich acuh immer mal bei der Familie bin, ist das eher beunruhigend, wobei ich schon viel gelassener geworden bin. Sonst habe ich schon bei 2-Tages-Reisen Panik gehabt, dass was passieren könnte. Die Familie ist ganz gut aufgehoben, in der Heimat meiner Frau gibt es viel Verwandtschaft, Tanten, Cousinen usw - mit viel familiären Rückhalt, was heute selten ist (bei meiner Familie hat sich fast alles verstritten, was noch am leben ist... ich hoffe es mal besser hinzukriegen).


    @Dany
    Sind noch ein paar Familienunterlagen übrig geblieben oder ist nahezu alles vernichtet worden? Die besagten Kinderfotos die Deine Mutter mal bei facebook eingestellt sind, dürften eine der wenigen Zeugnisse Deiner frühen Kindheit sein - und deswegen auch entsprechend wertvoll für dich.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Wie gesagt, das allerwichtigste konnten wir gerade noch retten - wobei ich nicht weiß, was genau dazu gehört. Ich habe allerdings zufällig im Keller ein altes Fotoalbum und sogar BRIEFE aus der Zeit gefunden!
    Ich sollte mit meiner Mutter mal darüber reden.
    Ansonsten haben wir aber fast alles verloren.

  • Gut, wenn nicht alles weg ist. Beide Großväter sind vertriebene und flüchtlinge und da ist es ähnich, es ist so viel zurück geblieben... der eine Großvater war damals als 14jähriger zumindest so weitblickend und hat sämtliche Familienfotos eingepackt, die sonst zurück gelassen worden wären.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Hab gerade erst gelesen, dass sich Deine Familie zerstritten hat... traurig, traurig. Wir, meine Mutter und ich, wurden ja inzwischen auch von unserer Verwandtschaft verstossen. Als ich das neulich endlich ein mal angesprochen habe, wurden sie auch noch stinksauer und haben das abgestritten - immerhin hätten wir uns ja mal melden können!
    Ich habe allen Ernstes gehofft, dass die Familie wieder etwas mehr zusammenwächst, nachdme meine Oma gestorben ist, aber dem war leider nicht so.Ganz im Gegenteil...

  • Ich weiß selbst nicht, was die letzten Tage mit mir los war - irgendwie war ich gar nicht mehr ich selbst - oder gerade!
    Gestern und heute hatte ich jedenfalls viel zu tun und konnte deshalb nicht online kommen. Aber jetzt bin ich wieder da, wie Du schon treffend sagtest ;)