Stadt oder Land?

  • Also ich habe den für mich perfekten Mittelweg gefunden. Aufgewachsen bin ich in einer Stadt auf der schwäbischen Alb, die zwar 50 000 Einwohner hat, die aber auf neun Dörfer mit jeweils mehreren auseinanderliegenden Ortsteilen verteilt, so dass es schon ziemlich ländlich ist. An und für sich fand ich das schön, aber zum weggehen oder kulturell ist da nicht viel los.
    Dann bin ich nach Stuttgart gezogen und habe hier schon mehrere Stadtteile durch. Mitte war mir zu laut, da will ich nie wieder wohnen, auch wenn alles zu Fuß erreichbar ist.
    Jetzt wohne ich am äußersten Rand von Stuttgart in einer Wohnanlage mit viel grün drumrum. Ich hab U-Bahn-Anschluss, bin in 20 Minuten mit der Bahn in der Innenstadt, aber ich habe auch eine ruhige Wohnumgebung und bin zu Fuß nur etwa 10 Minuten von einem großen Waldgebiet mit vielen Wanderwegen entfernt. Das ist für mich perfekt, daher werde ich hier wohl noch eine ganze Weile bleiben.

  • Ich finde auch, dassman auf dem Land die Sterne viel besser sieht. In der stadt sieht man höchstens mal ein paar einzelne, auf dem land das volle Programm. Das ist dann auch einfach herrlich. Obwohl mir gesagt wurde, dass in australien z.B. der sternenhimmel noch geiler sein soll.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Aber das ist mir wirklich mal aufgefallen, der Nachthimmel ist in der Großstadt ist niemals richtig dunkel. Wenn es hier bei mir am Waldrand in Marburg-Wehrda Nacht ist, dann ist es richtig schwarz, dann sieht man absolut nichts. Als ich vor einiger Zeit mal mitten in Berlin war, ist mir aufgefallen, daß dort auch nachts der Himmel nicht ganz dunkel ist und noch die Konturen der Dächer zu erkennen waren. Ich habe auch mal gehört, daß es deswegen problematisch sein kann, wenn Sternwarten mitten in der Großstadt sind. Die können dann gar nicht vernünftig arbeiten, weil der Himmel nachts nicht dunkel genug ist. In diesem Beispiel ging es, glaube ich, um Prag.


    In Berlin gibt es drei Sternwarten, alle vergleichsweise zentral gelegen, aber mit viel Grün drumherum, so dass keine Lichter stören. In der Archenhold-Sternwarte in Berlin-Treptow steht übrigens das mit 21 Metern größte Linsenfernrohr der Welt.


    Die "Festbeleuchtung" hat zumindest im Dunkeln einen Vorteil: Wenn ich mal wieder nicht rechtzeitig aus dem Wald herauskomme, weist mir das Licht den Weg zurück in die Zivilisation. :rolleyes:


    Aber wenn ich sehe, wie intensiv einige Häuser in der Berliner City beleuchtet werden, bin ich heilfroh, dass ich da nicht mein Schlafzimmer habe. :thumbup:

  • Hat sich nach zehn Jahren auch nix bei mir geändert 😀

  • Inzwischen wohne ich aus familiären Gründen wieder in einer Kleinstadt und habe mich dran gewöhnt. Unter der Woche gibt es auch recht gute Busverbindungen und da ich etwas ruhiger bin als vor 10 Jahren brauche ich den Großstadttrubel nicht. Möchte ich mal ins Theater oder so und komme dann abends nicht mehr gut heim, dann nehme ich mir halt ein Hotel für eine Nacht, alles kein Problem. Und es hat auch seine Vorteile, so habe ich hier z.B. einen schönen Garten, in dem ich meine Kaninchen munter rumhoppeln lassen kann (nachts sind sie aber in einem abgesicherten 8 qm-Gehege)

  • Ich bin in so nem Mittelding groß geworden. Den Ort, in dem ich aufgewachsen bin, würde ich nicht als Dorf bezeichnen, sondern eher als Vorort. Richtige Dörfer kenne ich aber auch und viele meiner früheren Freunde sind in diesen Käffern groß geworden. Für mich wäre das nicht, wenn jeder jeden kennt und man dementsprechend auch nur ein Thema hat: Was ist grade wieder im Dorf los? Also wer mit wem und warum und was hat der schon wieder angestellt. Das geht mir ja schon auf den Senkel, wenn ich mal nach Hause komme in meinen Vorort. Da haben alle auch nur ein Thema: Lästern über den Rest der Dorfbevölkerung. Sowas kann ich gar nicht ab.


    Ich mag das Land, aber ich würde mich doch eher als Großstädter bezeichnen, weil ich die Möglichkeiten, die ich in der Großstadt direkt vor der Haustür habe, nicht vermissen möchte.


    Wie das in ein paar Jahren mit Kindern aussieht, kann ich jetzt noch nicht sagen, aber im Moment würde mich nichts in der Welt aufs Land bringen.

    Damals hätte ich es nicht für möglich gehalten, aber ich wohne tatsächlich wieder in meiner alten Heimat. Auch familienbedingt. Es ist mit zwei kleinen Kindern einfach schön (und praktischer), wenn man wenigstens ein Paar Großeltern in der Nähe hat. Jetzt da die Kinder in den Kindergarten und den örtlichen Sportverein gehen, sehe ich auch wie sie hier ihre sozialen Kontakte aufbauen und finde es ganz witzig, dass die Eltern der Freunde meiner Kinder Leute aus meiner Kindheit und Jugend sind.


    Ich stehe immer noch nicht auf das Gelästere, das es hier teilweise gibt und ich denke immer noch, dass ich eigentlich ein Großstadt Mensch bin. Aber für unsere derzeitige Lebenssituation ist es hier einfach am besten. Und ich bin auch glücklich hier.

  • Das einzige was fürs Land sprechen würde, wären Kinder und einen 2. oder 3. Wohnsitz, wenn man mal älter ist, geld hat und auch mal etwas muse braucht.


    Wie steht ihr dazu?

    Bitte du dir ganz anhören, auch wenn es schwer fällt. (Ich bin gerade voll am Kichern :D ). Doch jemand anderes hat diese Frage bereits hervorragend beantwortet.


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  • Einfach, archaisch und zauberhaft - Leben im kleinen Dorf | Zwischen Spessart und Karwendel | BR


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    Konfizius

  • Das Innere der Kapelle sieht fast genauso aus wie das der Kirche St. Laurentius in Tönning/Nordfriesland. Hier lässt sich auch prima Urlaub machen. Dauerhaft hier wohnen würde ich aber nicht wollen. Besonders am Wochenende ist es ziemlich öde. Vielleicht bin ich als Berliner einfach mehr Betrieb gewöhnt, aber man kann sich umgewöhnen. Mein Bruder zog notgedrungen hier weg, nun will er nicht mehr zurück, zumindest nicht zum Wohnen. Und im Gegensatz zu Mysteria mag er Hamburg überhaupt nicht. Aber er kennt es auch nur vom Durch- bzw. Drumrumfahren. ;)