Popstars - Just 4 Girls Finale am Donnerstag

  • An diesem Donnerstag findet das große Finale der neusten Popstars-Staffel statt. Hier entscheidet sich, wer die Band Queensberry neben Vici (16), Leo (20) und Gabby (19) komplettieren wird.
    Die Entscheidung fällt zwischen Antonella (17), Patricia (17) und Kay Kay (22). Wer von diesen dreien den letzten Platz in der Band bekommt, hängt dieses Mal aber nicht nur von der Anruferzahl ab, sondern auch von den verkauften Platten der jeweiligen Kandidatinnen. Als Neuerung ließen sich die Macher von Popstars nämlich in dieser Staffel etwas einfallen. So stehen seit letztem Freitag CDs mit jeweils einer der drei Kandidatinnen und den anderen Bandmitgliedern im Handel. Hierdurch können die Fans ihren Favoriten schon vor der Entscheidungsshow einen komfortablen Vorsprung verschaffen.


    Gesendet wird aus Hilversum in Holland, die Übertragung beginnt am Donnerstag, 18. Dezember 2008, um 20:15 Uhr auf ProSieben. Durch die Show werden Oliver Petszokat und Charlotte Engelhardt führen.

  • Der Schachzug auch die verkauften Platten als Entscheidungskriterium hinzu zuziehen ist clever, so kann der Gewinn nochmal nach oben geschraubt werden. Die Zielgruppe der Sendung, jugendliche im Teenageralter, ist bekannt für ihre Schwärmerei für "Stars" (in denen ihren Augen sind Stars alle die, die das Fernsehen dazu macht) und damit einhergehend für hemmungslosen Konsum. Da wird gern das Taschengeld auf den Kopf gehauen um dem Popsternchen beim nötigen Erfolg zu helfen. Bislang wurden die Platten dann gekauft, wenn man sie wirklich wollte - andererseits besorgte man sie sich aus dem Netz. Da aber nun die verkaufte Plattenzahl in die Entscheidung mit hineinzählt wird hier wieder eine ganz andere Lawine losgetreten und jugendliche in ihrem Leichtsinn zum Konsum verleitet. So schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe...


    Scheinbar schreckt man nun auch nicht mehr davor zurück, jugendlichen (neben SMS und Telefonanrufen) noch mehr das Geld aus der Tasche zu ziehen und sie Konsumgeil umzuerziehen, nur damit die eigenen Taschen gefüllt werden.


    Perverse Fernsehlandschaft, mir kommt das Kotzen...

    »Um sich selbst ins richtige Licht stellen zu können, muss man die anderen in den Schatten stellen.«
    (Gerhard Uhlenbruck, *1929, deutscher Immunbiologe und Aphoristiker)

  • öh...bevor ich dann aber das album kaufe, um für meinen star zu "stimmen", rufe ich lieber 30x an..kostet dann das selbe ;) von daher glaube ich nicht, dass durch die damit verbundene stimmenabgabe mehr alben verkauft werden - ist einfach ein "gag" nebenher denke ich...

  • Der jugendliche Leichtsinn in der Bravo-Welt ist doch weitläufig bekannt und um dem eigenen "Schwarm" den Erfolg zu verschaffen wird einiges in Kauf genommen. Dass nun schon CDs in den Läden stehen von Kandidaten, die noch nicht einmal letztlich zur Band gehören, hat hier wohl schon sehr wohl etwas mit finanzieller Absicht zu tun.


    Und da sowohl Plattenverkauf als auch Anruferzahl entscheiden dürfte es nicht selten vorkommen dass der ein oder andere jugendliche beides macht. Sowohl einige mal anruft als sich auch eine Platte gekauft - Zumal es a) die Platte seines Favoriten ist, die er ja eigentlich sowieso gerne hätte und b) ihm damit einen Schritt näher zum Erfolg bringt.


    Mit Gag nebenbei hat das meiner Ansicht nach wenig gemein, die Macher der Sendung haben sich dabei sehr wohl etwas gedacht. Letztlich war es ein cleverer Schachzug um die wahre Absicht zu verschleiern und den Wettbewerb vorne dran zu stellen.


    Wen jemand das Konzept kritisiert kann er schnell damit abgewatscht werden, dass es doch zugleich den Traum der Kandidaten erfülle, eine eigene CD in den Plattenläden stehen zu haben. Dass damit aber der Markt überflutet wird mit CDs, die einige Jahre später zu hauf für 1 Euro be eBay verscherbelt werden, lässt man dabei außen vor.


    Über Gewinnerzielungsabsichten kann man denken was man möchte, ich finde es einfach pervers wenn man jugendliche versucht auszunehmen und das auf die hinterlistigste Art und Weise. Und ein paar Tage später sind es wiederum die selben die sich über verschuldete Jugendliche wundern. Wenn man sie jedoch als Mittäter dieser Schuldenfälle ausmacht, waschen sie ihre Hände in Unschuld - Jeder müsse doch selbst wissen was er tut uns sei für sich selbstverständlich... Kranke Welt...

    »Um sich selbst ins richtige Licht stellen zu können, muss man die anderen in den Schatten stellen.«
    (Gerhard Uhlenbruck, *1929, deutscher Immunbiologe und Aphoristiker)

  • natürlich stecken finanzielle absichten dahinter. das ist immer der fall, wenn ein solches format vermarktet wird, es ist schließlich sinn und zweck der ganzen sache, so viel kohle wie möglich reinzuholen. dass dabei auch mit der naivität der jugend gespielt wird, ist auch klar. die einzige feststellung die ich machen wollte ist die, dass der anteil an stimmen, der durch den cd-verkauf erreicht wird, wohl eher gering sein wird im vergleich zu den stimmen, die durch anrufe abgegeben werden --> der cd-verkauf wird nicht entscheidend dafür sein, welches der mädel in die band kommt.

  • Selbstverständlich ist es vollkommen zweitrangig für die Entscheidung wieviel CDs der einzelnen Kandidaten verkauft werden. Das weißt Du und das weiß ich, Teenager Julia & Kevin im Alter von 13 Jahren aber nicht so wirklich und deshalb geht man schön beim Saturn um die Ecke die CD des eigenen Favoriten kaufen.


    Die ganze Sache damit zu begründen dass die Absichten schon klar seien und das schon lange gägige Praxis wäre, da maximale Gewinnerzielungsabsicht nun mal der Sinn einer solchen Sendung wäre, macht es mir zu einfach. Ein Stück weit moralischer Anstand sollte auch noch im Zeitalter vom ausgeprägten Kapitalismus herrschen. Nur weil es sich so eingebürgert hat, sich die Taschen überall so voll wie möglich zu stopfen, legitimiert das ganze nicht.


    Es ist für mich einfach eine perverse Machenschaft, wenn jugendlichen, die zum Großteil noch kein finanzielles Gespür und ausgeprägtes Selbstvewusstsein besitzen, versucht wird zwischenzeitlich schon auf hinterlistigste Art das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sich auf den eigenen Geldbeutel zu berufen, damit macht man es sich bei Leibe zu einfach. Als Unternehmen das in der Öffentlichkeit steht hat man auch eine gewisse Verantwortung seiner Zuschauer gegenüber. Wer dies nicht im geringsten annimmt ist für mich ein charakterloser Drecksack und sollte schnellstmöglich ausbluten, denn die Gesellschaft ist noch immer am "Geben und nehmen"-Konzept orientiert und wer nur noch nimmt ohne Rücksicht auf seine Konsumenten zu nehmen, hat auf diesem Markt nichts verloren...

    »Um sich selbst ins richtige Licht stellen zu können, muss man die anderen in den Schatten stellen.«
    (Gerhard Uhlenbruck, *1929, deutscher Immunbiologe und Aphoristiker)