Beamtenchaos live zum Anfassen

  • Habe mal wieder die Ehre, den Amtsschimmel im vollen Zeitlupenturbo zu erleben. Nach über einem Jahr zermürbender Suche und Gott weiß wie vielen Bewerbungsschreiben habe ich vor 2 Wochen endlich eine Lehrstelle gefunden. Einzigartige Firma, perfekte Lage, Kollegen alle super, keiner über 35 und jeder auf der Gehaltsliste wird geduzt.
    Werde nun aber womöglich gezwungen sein, die Stelle (und aufgrund meines Alters die letzte Chance auf ´ne Lehre) aufzugeben, da ich es mir nicht leisten kann. Für die hiesigen Fachinformatiker (Fachrichtung Anwendungsentwicklung) ist eine 115km entfernte Berufsschule zuständig, die Blockunterricht betreibt. Für Fahrtkosten zu einer hiesigen Berufsschule könnte ich vom Staat Berufsausbildungsbeihilfe bekommen. Die gibt es jedoch nicht, wenn es sich um Blockunterricht handelt. Es gibt für Fahrtkosten zum Blockunterricht zwar ne Kostenerstattung im Nachhinein, aber was Hilft mir die teilweise Erstattung (370€/Jahr Selbstbeteiligung) von Ausgaben, für die ich von vornherein kein Geld habe? Fazit: Werde bei der Einschreibung nächsten Montag versuchen, in die Klasse zu kommen, die erst im November beginnt, damit ich noch lange genug für eine Lösung des Problems kämpfen kann. Hab´s mal grob ausgerechnet (siehe Anhang).
    PS: Wäre ich arbeitslos geblieben und hätte wie die faulen Säcke aus der Sensationspresse die Vermittlungsversuche sabotiert, hätte ich all diese Probleme nicht und bekäme sogar noch Unkostenerstattung für die versandten Bewerbungen. Wundert sich da noch jemand, dass es in Deutschland so viele Arbeitslose gibt???

  • Jupp, da gibt´s aber wenigstens was dazu. Hier lief das so, dass man einfach das Einladungsschreiben morgens beim Vermittler vorgezeigt hat und dann gab es aus dem Ticketkontingent des Arbeitsamtes die Fahrkarte hin und zurück. Weiß nicht, wie das da oben bei euch gehandhabt wird.

  • ich hab mich ja selbst um die Vorstellungsgespräche gekümmert. Tickets gab´s nie, bloß immer nen Antrag auf Reisekosten, wo mir keiner sagen konnte, ob ich die wirklich wieder bekomm. Und Werdau - München und zurück sind jedesmal 70-80€

    "Wo Liebe wächst, gedeiht Leben - wo Hass aufkommt droht Untergang"


    - 8-facher "Mr. TV-Kult" -


  • Ah.
    Was ich bei der Denkweise vom Amt nicht verstehen kann: Als Arbeitsloser würde ich Kosten in Höhe von über 600€ für ALG2&Wohngeld und nochmal Einiges für Krankenkasse&Co verursachen. Als Azubi zahle ich meine Sozialversicherung aus dem eigenen Lohn, kann sonst auch alles finanzieren und würde nur ungefähr alle 2 Monate 215€ für das Monats-Zugticket kosten. Was wäre also die bessere Option für das Amt???