Die Entlassung (1942, mit Emil Jannings)

  • Ein wunderbarer Film zu dem es noch kein eigenes Thema gibt.


    Habe bemerkt dass bei der Kauf-DVD (Black Hill) die schon an die 20 Jahre alt ist bei einer Szene, in der Emil Jannings als Fürst Bismarck eine eher lautstarke Aussprache mit dem Kaiser Wilhelm hat, einige Wörter fehlen. Als Kaiser Wilhelm (Werner Hinz) ihm erwidert: "Es ist immerhin noch mein Reich!" und Bismarck (Emil Jannings) antwortet: "Ja Majestät es ist Ihr Reich, aber wie lange noch?! Wenn sie fortfahren...". In den meisten Youtube Fassungen ist auch dieser Aussetzer. Ab Minute 1:16:02. Da sagt Bismarck nur: "Ja es ist Ihr... zu zerschlagen was ich in jahrzehntelanger Arbeit...



    GEKÜRZTE FASSUNG (Kauf-DVD - BlackHill)


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    Hier sind diese fehlende Wörter wieder ergänzt worden: Bei: 1:18:31 Min.


    UNGEKÜRZTE FASSUNG (VHS):


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    Hat jemand den Film in guter Qualität ohne diesen Aussetzer?


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


    Edited 2 times, last by Quax ().

  • Wieso wurden die Worte geschnitten? Ich kann da nichts Problematisches erkennen.

    Ohne mich bei diesem Film auszukennen, würde ich als Laie einfach mal auf einen Vorlagenfehler tippen, oder vielleicht war die Szene irgendwann mal aus Gründen der Straffung o.ä. geschnitten. Ich meine, in irgendeinem Harlan-Film ("Opfergang", glaube ich) gab's doch auch einen nur halb erhaltenen Satz, der erst mit der Restaurierung 2016 wieder vervollständigt wurde, da hierauf eine kurze Szene folgte, die in der VHS-Fassung fehlte. Ich könnte mich aber auch irren :/

  • Der Film „Die Entlassung“ wurde bei Veröffentlichung auf DVD an mindestens 3 Stellen umfangreich geschnitten (Details kann man u.a. in den Rezensionen dazu auf Amazon nachlesen).

    Ungeschnitten, d.h. vollständig ist der Film nur auf VHS erhältlich (unter dem Titel „Schicksalswende“); die Kassette ist z.T. noch käuflich zu erhalten.

  • Wieso wurden die Worte geschnitten? Ich kann da nichts Problematisches erkennen.

    Aber es ist schon seltsam, dass genau bei dieser Schlüsselszene in der Bismarck den Kaiser Wilhelm II. lauthals kritisiert plötzlich ein paar Sekunden Film fehlt aber sonst kein Aussetzer im Film vorkommt. Es kann natürlich sein dass das vor 20 Jahren bei der Digitalisierung (Umkopierung) passiert ist. Früher bei vielen Trockenkopierungen sieht man diese Sprünge recht oft. Z.B. bei vielen schnellen Umkopierungen ohne Restaurierung und ohne Säuberung des einzelnen Kader und dann noch ohne Nassumkopierung. Aber bei DVD/Bluray Veröffentlichungen wo auch noch mit viel Geld restauriert wurde ist es eher unüblich dass solche groben Schnitzer drinnen sind.


    Es kann natürlich sein dass 1942-45 schon herumgeschnipselt wurde - Zensur. Oder er wurde dann nach dem Krieg gekürzt weil es so gewünscht war. Der Film wurde ja hoch dekoriert: "Film der Nation" die höchste Auszeichnung für Spielfilme bis Kriegsende.


    Prüfung/Zensur:

    Zensur (DE): 28.08.1942, B.57539, Jugendfrei ab 14 Jahre;

    Zensur: Juni 1945, Verbot [Alliierte Militärzensur]


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Der Film „Die Entlassung“ wurde bei Veröffentlichung auf DVD an mindestens 3 Stellen umfangreich geschnitten (Details kann man u.a. in den Rezensionen dazu auf Amazon nachlesen).

    Ungeschnitten, d.h. vollständig ist der Film nur auf VHS erhältlich (unter dem Titel „Schicksalswende“); die Kassette ist z.T. noch käuflich zu erhalten.

    Vielen Dank für die Info. :thumbup:


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Ich zitiere hier einen Ausschnitt einer Amazon-Rezension:


    ... Bei einem Film aus der Nazizeit ist meiner Ansicht nach eine Zensur erforderlich, da Bismarcks Abrechnung mit den Parteien ja auch eine propagandistische Verurteilung der Demokratie ist. Da nationalsozialistisches Gedankengut leider wieder sehr verbreitet in Deutschland ist, wäre es daher nicht gut antidemokratisches Gedankengut noch zu fördern. In diesen Fällen ist eine Zensur legitim, da sie gerade Jugendliche verführen könnte. Auch der abschließende Monolog, wird vermutlich eine Schmährede auf demokratische Einrichtungen sein und auf kommende Zeiten, auf einen "starken Führer", also das Dritte Reich verweisen, obgleich dies völlig unhistorisch ist. ...


    Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. An der "Verurteilung der Demokratie" kann natürlich was dran sein. Ich kann das nicht beurteilen, weil ich den Film nicht gesehen habe. Allerdings wird niemand auf Grund eines Filmausschnitts, zudem eines, der nur im zeitlichen Kontext in seiner Absicht zu verstehen ist, zum "Nationalsozialist" werden. Das widerspricht den Ergebnissen der Extremismusforschung. Entweder gibt man den Film raus, oder eben nicht. Aber dann bitte nicht mit mehr oder weniger willkürlichen Schnitten.


    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Zu der Rezension: klar, es ist ja auch viel besser, Filme zu beschneiden... was soll das bringen? Gerade, weil es solche furchtbaren Ideologien nach wie vor gibt, sollte man meiner Meinung nach aufzeigen, wie ihre Propaganda funktioniert, eben unter anderem am Beispiel der Filme des 3. Reichs. Mit Eingriffen in die Filme und ihrer Zensur erreicht man das genaue Gegenteil.


    Ergänzung: ich persönlich finde den Jannings-Film zu Robert Koch höchst problematisch und echt extrem propagandistisch - trotzdem ist es in meinen Augen besser, ihn in der ursprünglichen Form vorliegen zu haben als in einer umfassend zensierten.

  • Der Film „Die Entlassung“ wurde bei Veröffentlichung auf DVD an mindestens 3 Stellen umfangreich geschnitten (Details kann man u.a. in den Rezensionen dazu auf Amazon nachlesen).

    Ungeschnitten, d.h. vollständig ist der Film nur auf VHS erhältlich (unter dem Titel „Schicksalswende“); die Kassette ist z.T. noch käuflich zu erhalten.

    also die 3 Schnitte sind:


    1. Die stark verkürzte Rede von Bismarck an die Opposition vor dem Reichstag


    2. Die von mir am Anfang erwähnte Dialog Szene zwischen Bismarck und dem Kaiser Wilhelm II als er Bismarck zu Hause überraschte und mit den Angriffsplänen aus Kiev konfrontierte.


    3. Und der Schlussmonolog Bismarcks nach der Aussprache mit dem Geheimrat. Die Szene fehlt komplett.


    Gibt es noch weitere Schnitte die mir beim Drüberschauen entgangen sind?


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Ja. Nach den Opening Credits fehlt vor Beginn des Filmes der vorangestellte Text, das u.a. die Ansprache Bismarcks wörtlich seinen Reden entnommen wurde…

  • Kubi liest gerade auf Twitch ein Tagebuch von einen Vater der für seine 2 Kinder, und Später im Krieg dann für sich alleine schreibt. Er geht ab und zu mit seiner Frau ins Kino.

    Hier sein Text Bezüglich "Die Entlassung" 1942

    External Content www.twitch.tv
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    kein langer Text aber trozdem interessant

    „(Gaertner lehnt sich zurück und lacht lautlos.)

    Bauer: Was lesen Sie denn da Komisches?

    Gaertner: Ein Trauerspiel.

    Campe: Und ich freute mich schon! Ich dachte, Sie hätten über'n Lustspiel gelacht. -Mit Trauerspielen haben uns unsere Klassiker ja auf Jahrhunderte versorgt." (Die Frau nach Maß, S. 22f.)

  • Ich habe mir jezt die VHS Kassetten Bismarck und die Entlassung gekauft, beide aus der "Die Grossen UFA Klassicker" gekauft. Ist die Version von die Entlassung in der Version ebenfalls gekürzt oder ist die Version vollständig

    „(Gaertner lehnt sich zurück und lacht lautlos.)

    Bauer: Was lesen Sie denn da Komisches?

    Gaertner: Ein Trauerspiel.

    Campe: Und ich freute mich schon! Ich dachte, Sie hätten über'n Lustspiel gelacht. -Mit Trauerspielen haben uns unsere Klassiker ja auf Jahrhunderte versorgt." (Die Frau nach Maß, S. 22f.)