Er war Dozent an unserem Informatik-Fachbereich:
Quelle: http://www.donau.de/modperl/ymtffsfs.pl?itemid=21187
ZitatAlles anzeigenFamiliendrama in der Altstadt
REGENSBURG. Unfassbar für alle: Der Junggeselle und Informatik-Lehrer Manfred S. (51) hat am Montagmorgen gegen 3 Uhr seine Mutter Anna S. (81) und dann sich selbst im Elternhaus in der Tändlergasse 10 getötet. Der Tatort lag über der vermieteten Boutique. Gestern früh wurden die Leichen aus dem Haus getragen. Nachbarn und Verwandte können das Geschehen nicht begreifen, sie sind fassungslos, rätseln. Eine einmalige Familie, lobte ein 75-Jähriger aus Lappersdorf. Der ehemalige Sparkassen-Amtmann war Firmpate des Täters. Er spricht vom herzlichen Verhältnis zwischen Sohn und Mutter. Anna S. wurde im August 1985 Witwe. Sie war mit dem im Mai 1921 geborenen Max S. verheiratet, der aus dem 2. Weltkrieg als Kriegsversehrter heim kehrte.
Spaß beim Theater
Für die noch sehr rüstige Anna S. begann der Sonntag positiv und glücklich, ergaben MZ-Recherchen. Erst ging sie um 8 Uhr mit ihrer Nachbarin Rita Wittkowsky (74) zur Hl. Messe in St. Johann. Am 15 Uhr besuchte sie das Schauspiel Oben sind die Engel in Herz Marien. Abends traf sie den vom Spanien-Urlaub heim kehrenden Sohn.
Wir sind stets zusammen zur Kirche gegangen, erzählte Nachbarin Rita Wittkowsky. Nach Angaben der Seniorin war ihre ältere Freundin fromm, gut konservativ, fröhlich und eine treue CSU-Wählerin. Über den Täter selbst kann Rita Wittkowsky nicht viel sagen, nur das: Er hat früher bei der Band Emergency exit mitgespielt, ist gern gereist, war freundlich, grüßte. Aber wir haben keine 20 Sätze gewechselt.
Gegen Mittag brachte die Nachbarin Frieda Freller (84) der drei Jahre jüngeren Freundin die MZ-Wochenendausgabe vorbei, holte Anna S. dann zum Lustspiel in der Pfarrei ab. Ich bin erschüttert. Sie war eine reizende Frau, berichtete die 84-Jährige. Nach dem Schauspiel Oben sind die Engel ärgerten sich die Damen, weil der Bus wegen einer Straßensperrung nicht fuhr. Wir hatten Spaß bei dem Stück und haben viel gelacht, erinnerte sich Frieda Freller.
Nach 18 Uhr kam Manfred S. aus dem Urlaub von Spanien heim. Sein Flugzeug war in München gelandet, die Heimreise geschah dann per Bahn. Zwischen Mutter und Sohn hat es nie Meinungsverschiedenheiten gegeben, so die 84-Jährige. Manfred war ein netter, hilfsbereiter Mensch.
Um 21 Uhr machte eine andere Nachbarin diese Beobachtung. Ich habe mich über den Lärm an der Haustür geärgert, sagte die Hausfrau (42). Es hörte sich so an, als ob die Tür von innen verrammelt würde.
Fall abgeschlossen
Für das weitere Geschehen, das mit der unfassbaren Tragödie endete, gibt es keine Zeugen. Wir haben keinen Abschiedsbrief gefunden, auch keinen Waffenschein, erklärte Polizeisprecher Manfred Schiegl zum Tötungsdelikt mit anschließendem Suizid, so die offizielle Sprachregelung. Große Ermittlungen werden nun nicht mehr veranlasst. Das Verfahren ist durch Tod beendet, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Dr. Johann Plöd. Der Fall landet in der Registratur zur Ablage.