QuoteDisplay MoreKronprinz Ludwig leidet unter der autoritären Erziehung seines Vaters König Maximilian II. und teilt absolut nicht dessen Sichtweise des Krieges. Zudem zieht er sich durch seine Liebe zur Musik und den schönen Künsten immer wieder den Missmut seines Vaters zu. Für Ludwig ist die Kunst wichtiger als das tägliche Brot.
Unerwartet stirbt Maximilian II. an einer Wundrose, und so besteigt Ludwig voller Idealismus im Alter von 18 Jahren den bayerischen Thron. In einer Zeit, in der Krieg und Armut allgegenwärtig sind, glaubt er an eine bessere Welt und möchte seine Macht dafür einsetzen, dass sein Volk in Frieden und Glück leben kann. Sein Reich soll zum Mittelpunkt der Schönheit werden, Kunst und Kultur sollen aufblühen, statt in Waffen möchte Ludwig die Staatsgelder in Theater, Musik und Bildung investieren.
Seine Freizeit verbringt er mit der jungen Sophie in Bayern, seiner Cousine und Schwester der österreichischen Kaiserin. Mit ihr kann er über Musik und die Schönheit der Welt philosophieren. Im Schloss lässt er alle seine Gemächer nach seinen Vorstellungen umbauen und gestalten.
Er liebt die Opern Richard Wagners, seine Leidenschaft und Bewunderung für dessen Werke und deren Sagenwelten sind so groß, dass er den umstrittenen Komponisten an seinen Hof holen will. Um das zu erreichen, beauftragt er den bekannten Musikliebhaber Johann von Lutz, Wagner ausfindig zu machen und zu ihm zu bringen. Voller Ungeduld erwartet er die Ankunft seines Idols, und er empfängt ihn mit großem Respekt. Er begleicht Wagners Schulden und erwirkt die Begnadigung des revolutionären und politisch verfolgten Komponisten. Seine Minister rebellieren gegen die kostspielige Förderung Wagners.
Ludwig stürzt sich mit anfänglich großem Interesse ins politische Geschäft. Er ruft eine Schulreform ins Leben und verteilt Musikinstrumente statt Waffen an seine jungen Kadetten. Er ist der Meinung, sollte Bayern jemals angegriffen werden, so wird ihnen die Musik Richard Wagners entgegen klingen, was sie sofort entwaffnen würde. Selbst ein Gespräch mit seiner Cousine Elisabeth von Österreich, die ihn um Hilfe bitten will, Preußen davon abzuhalten, gegen Österreich Krieg zu führen, scheitert an seiner naiven Denkweise, dass die Musik allein in der Lage sei, die Herzen der Menschen zum Friedenhalten zu bewegen.
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QuoteLudwig II. – Der schwule Herrscher