Leni Riefenstahl

  • Weiterhin werden hier Stücke aus dem Nachlass von Riefenstahl angeboten:


    https://www.ebay.de/sch/ecklicht/m.html?item=324300945057


    z.B. Filmplakate wie das hier zu ihren Olympiafilm 1936 - ist aber offensichtlich ein Nachkriegsdruck:


    https://www.ebay.de/itm/Filmpl…enstahl-Nr-4/324300945057

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Auf Phoenix läuft heute ab 23:15 Uhr die Dokumentation "Der eiskalte Aufstieg der Leni Riefenstahl".

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Auf Phoenix läuft heute ab 23:15 Uhr die Dokumentation "Der eiskalte Aufstieg der Leni Riefenstahl".

    Hab sie grad gesehen! Kann man vergessen. Ziemliches Geschwätz! Der Titel "Feindbild Leni Riefenstahl" hätte besser gepasst. Auch wenn ich es natürlich richtig finde, Leni Riefenstahls Karriere kritisch zu begutachten, ist es trotzdem wichtig, den Boden der Glaubwürdigkeit nicht zu verlassen.

    Der Haupteindruck, den der Film inhaltlich bei mir hinterlassen hat, ist der, dass Leni Riefenstahls Karriere im Wesentlichen darauf beruhte, sich skrupellos für jeden Vorteil zu prostituieren, zeitweise fast dauerhaft die Beine breit gemacht zu haben, und den Bergfilm der 20er Jahre zu kopieren.

    Die Dokumentation bringt weit mehr über Annette Baumeister, die Regisseurin, zum Ausdruck, als über Leni Riefenstahl.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

    Einmal editiert, zuletzt von Austernprinzessin ()

  • Das Interview von Sandra Maischberger mit Riefenstahl fand ich auch ziemlich respektlos - einer alten Dame gegenüber. Seit damals kann ich Maischberger grundsätzlich nicht mehr sehen.




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    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • Es geht eigentlich, da gäb's Schlimmeres ...

    Ok, der Gesichtsausdruck ist manchmal ein wenig ohrfeigengesichtig :), aber von Interview und Text her geht's.


    Frau Riefenstahl sagt, die Penthesilea sei der einzige Fall in der Literatur, in dem jemand ganz ohne Dolch usw., nur durch die Kraft des eigenen Willens stirbt.

    Also bei Wagners Isolde ist das auch so, wenn ich das richtig verstanden habe ... :)

  • Leni Riefenstahl – Das Ende eines Mythos | Doku | ARTE


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    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich habe die Dokumentation (noch) nicht gesehen, aber alleine der Titel ist doch ziemlich blauäugig. Ein wirklicher Künstler ist immer visionär und skrupellos waren sicher die meisten von ihnen auch.


    Mit Sicherheit war die Riefenstahl eine äußerst ehrgeizige Frau ((und äußerst ehrgeizig ist sicherlich noch harmlos) und natürlich ist hat sie sich aufgrund dieses Ehrgeizes mit allen Mächtigen eingelassen, die gerade zur Verfügung standen. Wobei ich glaube, hätte sie in der Zeit in der UdSSR gelebt, hätte sie an der Seite von Stalin genauso eine Karriere gemacht. Ich glaube nicht, dass sie eine Nationalsozialistin im engeren Sinne war. Sie benutzte nur alles und jeden, der ihr und ihrer Kunst von Nutzen war. Was sie als Person nur wahrlich nicht sympathisch macht. Dazu kommt, dass sie nach 1945 nie auch nur die geringste Einsicht in ihr eigenes Tun gezeigt hat. Von daher als Person, als Mensch für mich inakzeptabel.


    Als Künstlerin allerdings an der Grenze zum Genie. Mindestens! Wie sie die Möglichkeiten des Films im Bereich des Dokumentarischen erweitert hat, ist schlichtweg einzigartig. Man nehme nur diesen perfiden 'Triumph des Willens'. Wie sie dieses 'Happening' von gruseligen Gestalten und Reden mediokrer Parteibonzen filmisch aufpeppt, ist genial. Nur dann zu erzählen, sie hätte halt nur den Parteitag gefilmt, ist schon ziemlich dreist. Natürlich feiert sie die Nazis, dafür war sie ja auch engagiert. Und natürlich hat sie den Auftrag angenommen, weil sie einfach eine ehrgeizige... war. Und natürlich hat sie das mehr als Beste daraus gemacht, weil sie eine große Künstlerin war. Leider eine Künstlerin ohne Gewissen.


    Riefenstahl war sicherlich immer von der Ästhetik des menschlichen Körpers fasziniert. Besonders deutlich wird das in ihren Olympia-Filmen, aber auch in den späten Fotografien der Nubas. Ihr Problem war nur, dass ihre Ästhetik eine rein äußerliche war. Der Mensch, das Individuum scheint da nirgendwo durch. Zur 'Seele' ist sie nie vorgedrungen.


    Trotzdem ist sie als Visionärin des Kinos eine der ganz Großen. Nur leider entsprechen sich Genie und Charakter leider selten und Riefenstahl ist ein wunderbares Beispiel für diese These.

  • Ich könnte mir vorstellen, daß einige halbwegs Prominente, die sich als Gutmenschen und Idealisten gut verkaufen und vermutlich entsprechend wahrgenommen werden, letzten Endes ebenso "gewissenlos" sind ... sie verschleiern es nur raffinierter ...

  • Das dachte ich mir beim Schauen der Doku oben (das war übrigens erst vor 3-4 Tagen, endlich kam ich mal dazu) übrigens auch über die Riefenstahl-Expertin. Die macht genau so einen Eindruck.


    Die Dokumentation ist aber auf alle Fälle sehenswert. Was mir durch die Doku klar wurde ist, dass ihr Stil tatsächlich von Willy Zielke stammt. Das war mir vorher nicht bewusst.


    Ich habe kein Problem damit, wenn (mit Ausnahme der Herausstellung des Erfolgs und der künstlerischen Leistung) wenig Gutes übrig bleibt bei einer Dokumentation über Riefenstahl. Aber die Dokumentation sollte das Bemühen spüren lassen, ergebnisoffen und objektiv zu agieren. Das war bei dieser Doku leider nicht der Fall. Passend zum Titel in der Videovorschau.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Es geht nicht um 'Gutmenschen', die sich gut verkaufen können. Es geht um Genie und Charakter. Diesem BBC-Menschen würde ich Genie mal nicht unterstellen.

    Nein, es geht auch um die Frage, inwieweit Kunst akzeptabel ist, wenn sie sich in den Dienst von Verbrechern stellt. Und es geht darum, inwieweit jemand auch einmal Schuld zugestehen müsste, wenn es nicht mehr gefährlich ist, das zu tun. Und es geht letztens Endes auch um Gewissen und um die Frage, ob ich alles tun darf im Namen der Kunst.

  • Ich finde Erichs Auftreten bisher großartig, er schreibt interessante Beiträge. Auch wenn ich nicht überall seiner Meinung bin. Man muss ja nicht jede Aussage eines Nutzers als Gesetzesentwurf des Nutzers für das eigene Denken einstufen ;)

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich finde Erichs Auftreten bisher großartig, er schreibt interessante Beiträge. Auch wenn ich nicht überall seiner Meinung bin. Man muss ja nicht jede Aussage eines Nutzers als Gesetzesentwurf des Nutzers für das eigene Denken einstufen ;)

    Finde ich auch so. Bin da voll deiner Meinung.;):thumbup:


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Wahrscheinlich wärs Peter C leichter gefallen wenn Du z.B. geschrieben hättest "Meiner Meinung nach geht es nicht um 'Gutmenschen" statt "Es geht nicht um 'Gutmenschen". Aber das mit der Meinung kann man sich ja denken.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius