Heinrich George (1893-1946)

  • Heinrich George ist Götz George's Vater wie ich eben herausgefunden habe.
    Er starb 1946 in Rußland.


    Er spielte u.a. in folgenden bekannten Fimen mit:


    - Metropolis
    - Hitlerjunge Quex (Die Mutter von Götz George spielt dort auch mit)
    - Jud Süß


    In Metropolis spielt er den Grot
    http://www.geocities.com/Area5…tropolis_color_images.htm


    Finde ich recht interessant.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Kolberg ist ein interessanter Film und vorallem Heinrich George, der in diesen Film die Hauptrolle spielt ist einfach nur genial! Ich bin sehr beeindruckt.
    Er erinnert auch sehr an Gustl Bayrhammer, wie ich finde. Der Bayrhammer
    hat den George ja vergöttert, ich ich einmal gelesen habe.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Heinrich George starb nicht in Russland sondern im "Speziallager Nr. 7 Sachsenhausen" also im russischen Sektor in Deutschland.


    Meine Lieblingsfilme mit Heinrich George sind: "Berlin-Alexanderplatz", "Hitlerjunge Quex", "Das unsterbliche Herz", " Der Postmeister" und "Die Degenhardts".
    Aber auch in "Wien 1910" und "Jud Süß" und "Kolberg" war er toll.


    Eingentlich war er in jedem Film in dem er eine größere Rolle hatte einmalig...


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


  • Heinrich George ist auch einer meiner Lieblingsschauspieler . Wie sagte sein Sohn Götz einmal sein Verhängnis war , das Er nach dem zweiten Weltkrieg nicht wie seine Kollegen (Rühmann und Albers ) die Chance hatte zum Neuanfang .


    Heute sind seine Filme zum großen Teil sehr umstritten , teilweise als "Vorbehaltsfilme " eingestuft , so das Er wohl langsam in Vergessenheit geraten wird , bis auf die wenigen heute noch gezeigten Filme wie " Berlin-Alexanderplatz " (1931) oder auch "Heimat " (1938) , die ja des öfteren auch wiederholt werden .


    Meine Lieblingsfilme sind : " Reifende Jugend " (1933) , " Das Fähnlein der sieben Aufrechten " (1934) , " Der Postmeister " (1940) und "Kolberg " (1945) .

  • Ich kenne ihn aus Kolberg und Metropolis und gerade bei Metropolis erlebt er aktuell ja ein großes Comeback, weil er in vielen der "neuen" bzw. verschollen geglaubten Szenen mit dabei ist. Das freut mich sehr, gerade weil es auch tolle Szenen sind :)

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Das stimmt natürlich. Nur zu diesem tollen Schauspieler gehört auch seine Sprache , ebenfalls sein Markenzeichen. So toll die Bilder von Metropolis auch sind , dieser Makel bleibt . Für Heinrich George Fans , fehlt da was.


    Stummfilme sind heute was ,für wirkliche Cineasten.

  • Die Sprache gehört erst seit einigen Jahrzehnten zu einem Darsteller. Und diejenigen, die ohne Schwarzweiß- bzw. Stummfilme aufgewachsen sind, kennen es nicht anders. Was man nicht kennt, vermisst man auch nicht (der Neandertaler hat das Rad auch nicht vermisst, weil er es einfach nicht kannte). Erst mit der historischen Entwicklung des Films macht man auch andere diesbezügliche Erfahrungen. Genauso kann man heute sagen, dass auch die Gesichtsfarbe dazugehören würde. Weil es das Bild einer Person eben abrundet.


    Aber: Das Wort "Schauspieler" besteht eben aus den Worten "schauen" und "spielen". Der Wortschatz und -wechsel eines solchen, der Dialog, ist im Grunde eigentlich wirklich zweitrangig. Wahrlich gute Schauspieler benötigen keine Worte, sie können eine Handlung allein durch Gestik und Mimik vermitteln. Und das zeichnete eben die großen Schauspieler von damals wirklich aus. Die meisten der heutigen Schauspieler würden ohne Ton und Farbe hilflos in der Versenkung verschwinden - so wie es vielen damaligen Stars mit dem Aufkommen des Tonfilms ging, weil die Stimme nicht zum Typ passte. Clint Eastwood würde keine Sau kennen, wenn er mit einer Fistelstimme sprechen würde - wie Jürgen von der Lippe einmal so herrlich karikierte.


    Heute ist man es eben gewohnt, dass das ganze Bild stimmen muss - inklusive Stimme und Farbe. Bei Schwarzweiß- oder Stumm-Filmen fehlt mir nichts. Man muss sich nur auf die damalige (zeitgenössische) Betrachtungsweise von Filmen einlassen, die weder Ton noch Farbe in Spielfilmen kannten, dann stimmt das Bild auch wieder. Und dann fehlt auch nichts. Ob man deswegen ein "wirklicher Cineast" ist, mag dahingestellt bleiben. Das ist einfach eine persönliche Einstellung, ob man sich auf andere Sichtweisen - auch in anderen Lebensbereichen - einlässt oder nicht. Wer auch sonst im Leben nicht bereit ist, eine bestimmte Situation auch mal aus einer anderen Sicht zu betrachten, wird hier ebenso unbeweglich bleiben. Diejenigen aber, die sich bewegen, haben mehr vom Leben, denn sie sehen eben mehr. Und verstehen darum mehr. Und erfahren dadurch auch mehr. Und die Bewegung meine ich weniger physisch, sondern mehr psychisch. Beispiel: Selbst wenn ich viel durch die Welt reise, habe ich nicht viel davon, wenn ich trotzdem überall nur mein morgendliches Marmeladenbrot und mein mittägliches Schnitzel haben möchte, ohne mich auf die kulinarische Abwechslung unterwegs einzulassen und zu genießen. Man will doch sein Leben bereichern, oder? Immer nur Steaks und Sekt und Kaviar wäre auf Dauer auch öde.


    Und die Welt des Films ist im Grund auch eine Reise durch die Welt. Man bewegt sich hier aber eben mehr psychisch, weniger physisch. Letzteres nehmen uns die Filmemacher und Schauspieler ab. Mit Vorteilen, mit Nachteilen - wie bei allem im Leben. Aber ob etwas fehlt oder nicht, hängt von der Sichtweise ab, die man bereit ist, einzunehmen.


    "RTL macht im Gegensatz zur landläufigen Meinung nicht mehr Fernsehen, sondern Gewinn. Das Programm wird nur billigend in Kauf genommen."

    (Geert Müller-Gerbes, Journalist & TV-Moderator)


    "Die Zuschauer sind gar nicht so dumm, wie wir sie mit dem Fernsehen noch machen werden."
    (Hans-Joachim 'Kuli' Kulenkampff, Schauspieler & Quizmaster)


  • Heinrich George ist auch einer meiner Lieblingsschauspieler . Wie sagte sein Sohn Götz einmal sein Verhängnis war , das Er nach dem zweiten Weltkrieg nicht wie seine Kollegen (Rühmann und Albers ) die Chance hatte zum Neuanfang .


    Heute sind seine Filme zum großen Teil sehr umstritten , teilweise als "Vorbehaltsfilme " eingestuft , so das Er wohl langsam in Vergessenheit geraten wird , bis auf die wenigen heute noch gezeigten Filme wie " Berlin-Alexanderplatz " (1931) oder auch "Heimat " (1938) , die ja des öfteren auch wiederholt werden .


    Meine Lieblingsfilme sind : " Reifende Jugend " (1933) , " Das Fähnlein der sieben Aufrechten " (1934) , " Der Postmeister " (1940) und "Kolberg " (1945) .

    Heinz Rühmann hat sich ja wie manch anderer dem System angebiedert. Hat sich von seiner jüdischen Frau scheiden lassen. Ein anderes Beispiel ist Hans Albers. Er nicht.

  • Natürlich. Aber man muss sich auch in die Zeit versetzen. Ich glaube keiner kann sicher sagen wie er sich verhalten hätte damals, mal ganz davon abgesehen dass mit Sicherheit nicht jeder ein Wiederstandskämpfer geworden wäre. Viele wären sicher begeistert gewesen von den damaligen Machthabern. Die Grausamkeiten wurden schließlich weitestgehend verschwiegen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Eigentlich ganz klar.
    Rühmann verhielt sich fast so zurückhaltend wie auch in seinen Filmen - nur keine Konflikte,
    Albers ebenfalls - nur eben wie in seinen Filmen - der mutige Zocker der aber die richtigen Karten in der Hand hatte.
    Hans Albers hatte den Sonderstatus schlechthin - Der konnte sich fast alles erlauben - sogar wo er drehen möchte und wann - und das bis 1945...


    Die meisten "Deutschen" die keine Probleme mit dem Regime hatten waren total begeistert von den neuen Machthabern bis Mitte 1942 ,als sich das Blatt des Krieges wendete, war bei vielen die "Begeisterung" plötzlich weg und die Machthaber waren verpönt. Die wenigsten "Deutschen" waren in den ersten Jahren des wirtschaflichen Aufschwungs und der anfänglichen Kriegsgewinne den "Machthabern" abgeneigt. Das kann mir keiner erzählen...


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)


    2 Mal editiert, zuletzt von Quax ()

  • Albers ebenfalls - nur eben wie in seinen Filmen - der mutige Zocker der aber die richtigen Karten in der Hand hatte.
    Hans Albers hatte den Sonderstatus schlechthin - Der konnte sich fast alles erlauben - sogar wo er drehen möchte und wann - und das bis 1945...

    Albers hatte seinen Sonderstatus wahrscheinlich auch vor allem deswegen, weil er gemäß den Vorstellungen der nationalsozialistischen Machthaber besonders "arisch" aussah und deshalb häufig in Filmen eingesetzt wurde.


    Aber wir sollten in diesem Thread eigentlich bei Heinrich George bleiben. Für Heinz Rühmann und Hans Albers sollten eigene Threads verwendet werden oder stattdessen ein Sammelthread "Schauspieler im Dritten Reich", wo man über die Problematik diskutieren kann.

  • Ja das mit Albers ist wohl wahr. Er war einer der wenigen mit ganz großen Sonderstatus. Wie sah es eigentlich mit George aus? Er war ja auch noch in Propagandafilmen zu sehen. In Kolberg hat er mir sehr gefallen. Ich denke er war den damaligen Machthabern damals eher positiv gegenüber gestanden?


    Ein eigenes Thema zu dieser Thematik würde ich befürworten. Ich finde das sehr interessant, auch wenn es leider oft der Fall ist, dass die Objektivität flöten geht. Man muss gerade bei dem Thema sehr differenzieren finde ich.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • In der Öffentlichkeit hat sich George zumindest so gebärdet, was er aber wohl auch aus Karrieregründen machte oder machen mußte. Vor der Machtergreifung soll er sogar eher mit der KPD sympathisiert haben, wie ich mal gelesen habe. Und nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat Rußland George posthum rehabilitiert. Ich kann mich auch noch gut an ein Gespräch von Reinhold Beckmann mit Götz George erinnern, wo er auch seinen Vater von den gegen ihn erhobenen Vorwürfen des Sympathisierens mit den NS-Machthabern freisprach.

  • Um zu Heinrich George zurückzukommen...


    Heinrich George kann man z.B. mit Hans Albers politisch überhaupt nicht vergleichen (ausser ihrer Sonderstellungen).
    George war ein Anhänger des Nationalsozialismus, obwohl er früher Kommunist war - Albers war genau das Gegenteil.
    Albers wollte keine Propagandafilme drehen bzw. glaubte nicht an ihren Stoff drehte aber trotzdem Film auf Film.
    George und Albers waren beides Rollenschauspieler. Sie liebten es eine große Persönlichkeit so gut wie möglich darzustellen.
    Beide waren Perfektionisten für die "Schauspielerei" ihr Leben war...


    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)