M - Eine Stadt sucht einen Mörder (D, 1931)

  • Habe ihn gerade geschaut und muss sagen, dass es der bisher beste Kriminalfilm ist, den ich gesehen habe. Einfach genial gemacht mit einem heiklem Thema, dass heute, wie eigentlich immer sehr aktuell und brisant ist.
    Es geht um einen Kindermörder, der absolut genial und überzeugend von Peter Lorre gespielt wird.
    Für die, die den Film nicht gesehen haben, möchte ich nicht zu viel verraten.
    Genial und sehr aktuell fand ich das Gerichtsverfahren, was die organisierte unterwelt mit den Mörder machte, da dort auch die Diskussion aufkam, wie man mit solchen Menschen umgehen sollte und ob diese Menschen einfach "nur" Mörder sind oder krank.


    "Immer muss ich durch die Straßen gehen und immer spür ich, es ist einer hinter mir her. Das bin ich selber! Manchmal ist mir, als ob ich selber hinter mir herliefe! Aber ich kann nicht! Kann mir nicht entkommen! Muss, muss den Weg gehen, den es mich jagt! Muss rennen! Und mit mir rennen die Gespenster von Müttern, Kindern. Die geh'n nie mehr weg. Die sind immer da! Nur nicht, wenn ich's tue. Dann stehe ich vor einem Plakat und lese, was ich getan habe. Das habe ich getan? Aber davon weiß ich doch gar nichts! [...] Will nicht! Muss! Will nicht! Muss!"


    Einer der besten Filme die ich kenne!
    Der junge Theo Lingen spielt übrigens auch mit.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Also da muss ich mal zustimmen. Der Film ist zwar uralt, aber im Gegensatz zu anderen Filmen dieser Zeit wahnsinnig unterhaltsam und keineswegs langatmig.


    ich hab ihn zum ersten Mal an der Uni bewusst gesehen, weil ich - als ich noch den Hirnfurz hatte, Medienwissenschaft studieren zu müssen - den dort im Rahmen meiner Einführungsveranstaltungen sehen musste. Und ich war begeistert. Toller Film, genial gemacht. Dabei bin ich noch nichtmal so der Krimifan.

  • Jo auch heute bin ich noch schwer angetan von diesem Film und nenne ihn auch, wenn ich nach meinen Lieblingsfilm gefragt werde.


    Wow sind schon 5 Jahre vergangen seit dem ich ihn das erste mal gesehen hab. Da hab ich noch viele Blindkäufe bei amazon getätigt und mein ganzes auszubildenden Gehalt verschleudert.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Habe mir vor ein paar Monaten den Film zusammen mit "Dr. Mabuse und Metropolis" in der Fritz Lang Box zugelegt und war auch begeistert, wie gut der Film ist, obwohl er schon so extrem alt ist.


    Kann mich SK anschließen, wenn jemand nix gegen alte S/W Filme hat, sollte man ihn sich mal reinziehen! Vorallem das hier angesprochene finale Gerichtsverfahren... genial!

    "BESTER NEULING 03/08"


    Ich danke meiner Mama, meinem Papa, meinem Hund, meiner Oma, meiner Bundeskanzlerin usw. usw.

  • Jap. Aber "Das Testament des Dr. Mabuse" ist fast genau so gut. Ich liebe diese zwei Filme. Sind beide meine Lieblingsfilme. Dieses Gangster/Berlin Flair der frühen 30er. Hammer. Könnte man heute nicht mehr produzieren sowas.


    Aber bei M ist es allein schon legendär, wie viel dort geraucht wird. Hast du da mal drauf geachtet?

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Hey pepe,


    der Film ist wirklich gut!
    Ich bin auch immer ein wenig skeptisch, was s/w-Filme angeht, weil sie doch oft so ein bisschen den Schmonzetten-Touch haben. Aber dieser Film ist wirklich supergeil und total spannend. Gucks dir an!

  • Kennt jemand von euch schon die neue Doppel-DVD bzw. BluRay von Universum, die zum 80. Jahrestag des Films am 11.5.2011 rausgekommen ist?
    Die soll doch so ein Riesenfortschritt sein. Was die Ergänzung von Szenen angeht, ist das sicher richtig, allerdings hab ich mir gestern erst die Fassung von Eureka angeschaut und eben auch noch etwas verglichen. Vielleicht kann jemand von euch ja meine Zweifel zerstreuen, aber nach allem, was ich mir bis jetzt von der DVD angeschaut hab, ist mein Eindruck, dass sich die Produzenten der Ausgabe doch etwas zu sehr auf die Schultern klopfen.
    Hochinteressant ist zum Beispiel, dass es unter den Extras einen Vergleich zwischen den verschiedenen Versionen gibt. Da wird das sehr deutlich. Zum Schluss wird die Bildqualität der Fassung von 2000/2001 mit der von 2011 verglichen, und deutliche Unterschiede werden sichtbar. Allerdings frage ich mich, wieso man unterschlägt, um wieviel besser als das Bild von 2000/2001 das auf der DVD von Eureka erscheint. Und die geht auch auf genau diese Restaurierung zurück, nicht auf die von 2011. Aber sie ist halt auch ein Zwischenschritt bei der Restaurierung von M. Universum würde zwar auch hier einen Fortschritt darstellen, aber eben nicht mehr ganz so deutlich.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

    Einmal editiert, zuletzt von Austernprinzessin ()

  • Die DVD wollte ich eigentlich bei TV-Kult rezensieren, habe sie aber leider nicht bekommen. Da es sich um meinen Lieblingsfilm handelt, interessiert mich das natürlich sehr. Habe ich das richtig verstanden, dass diese Fassung mehr Szenen hat als die von 2001? Also es sich um eine längere Fassung handelt?

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Das hat sie schon. Da ist sie auch ein wirklicher Fortschritt. Ob es allerdings ganze Szenen sind, weiß ich nicht. Es handelt sich vor allem um Szenen, die bis jetzt nicht ganz komplett waren und wo jetzt nichts mehr fehlt. Da hat man in einer französischen Kopie das Material gefunden. Was das angeht, ist die Fassung von 2011 natürlich besser als alle vorherigen sein konnten, und das erkenne ich auch voll an.


    Für mich stellt sich aber jetzt auch wieder die Frage, wann ein Film zu gut aussieht. Ich war vor ein paar Jahren bei einen Vortrag von Stefan Drößler, dem Leiter des Münchner Filmmuseums, über "Überrestaurierung" von Filmen. Durch die technischen Möglichkeiten, die man jetzt hat, geht man seiner Meinung nach oft zu weit. Die Frage stellt sich für mich jetzt auch. Es ist halt nun mal eine Tatsache, dass damals die technischen Möglichkeiten sehr begrenzt waren. Aber das wussten auch die Filmregisseure. Wenn man Filme zu perfekt aussehen lässt, greift man schon sehr in ihre Werke ein. Der amerikanische Filmhistoriker John Tibbetts, der 2008 an der DVD-Ausgabe von THE MARK OF ZORRO beteiligt war, hat mich darauf hingewiesen, dass man damals Mängel des Bilds bewusst nicht korrigiert hat, damit der Film nicht überrestauriert wird.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • In der Tat ein schwieriges Thema. Restaurierung ist immer ein Balanceakt zwischen der Erhaltung des Materialzustandes und den aktuellen technischen Möglichkeiten. In Zeiten, in denen digitale Bilder immer "sauberer" werden, verändern sich die Sehgewohnheiten. Tonrauschen und Filmkörnung werden als anachronistisch wahrgenommen und nur zu oft aus Übereifer eliminiert. Und hinterher sehen Schauspieler aus wie Wachsfiguren, hauptsache das Bild erhält einen glatten "Look".
    Die letze "M"-Restaurierung hat TLEFilms übernommen, die in diesem Bereich meines Wissens einen sehr guten Ruf haben und sich der Problematik der "Überrestaurierung" bewusst sind. Ich kann mich da allerdings nur auf entsprechende Kommentare aus dem Cinefacts-Forum beziehen, wo TLEFilms präsent sind. Ich selbst habe die neue Ausgabe nicht, weil ich mit meiner Criterion-DVD zufrieden bin. Die Vergleichsbilder bei DVDbeaver zeigen aber, dass sowohl die Blu-ray von Criterion als auch die deutsche Ausgabe ein hervorragendes Bild haben. Die Unterschiede muss man schon mit der Lupe suchen:


    http://www.dvdbeaver.com/film3…y_reviews54/m_blu-ray.htm

  • Weiss mittlerweile jemand, was das für Szenen sind in der neuen Veröffentlichung? Da das mein Lieblingsfilm ist, bin ich da natürlich sehr neugierig. Die neue Fassung muss ich mir auf jeden Fall mal zulegen.

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    Konfizius

  • Ich habe mir die deutsche Blu-ray Disc gekauft und bin relativ erstaunt!
    Das Bildmaterial ist echt toll und extrem scharf!
    Außerdem wurde der Ton neu remastered und klingt echt super!


    Ich kann Ihnen allen diese Fassung empfehlen!
    Oder die DVD von 2011, diese ist vom selben Transfer!



    DVD:
    http://www.amazon.de/exec/obid…041XS3EM/deutschfilmed-21



    Blu-ray:
    http://www.amazon.de/exec/obid…041XS3EC/deutschfilmed-21

  • Also ich habe bis jetzt nur die erste Kauf-DVD Fassung aus dem Jahre 2003. Von der Firma Universum Film in der goldenen Reihe "UFA KLASSIKER EDITION". Mit der Aufschrift: "Völlig neu aufbereitete Bild- und Ton-Qualität. Der Film auf dieser DVD dauert genau 105 Min und 31 Sekunden (25 Bilder pro Sekunde) und hat eine Länge von 3.024 m. Der eigentliche Film beginnt erst ab Minute 0:35. Ab diesem Zeitpunkt ist als erstes das "Nero Logo" zu sehen. Bevor der Film beginnt erscheinen drei Einblendungen (siehe unten).






    "Mein wichtigstes Lebensmotto war immer: Treue. Auch mir selbst gegenüber."
    (Heinz Rühmann, 1902-1994, Schauspieler)