Cimarron (1960)

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    Die Vereinigten Staaten im April 1889. Die letzten verbliebenen Reservate der nordamerikanischen Ureinwohner werden von der Regierung in Washington, D.C. im Rahmen des so genannten Oklahoma Land Run zur Besiedlung freigegeben. Damit ist einerseits das Schicksal der letzten frei lebenden Indianer und ihre staatlich sanktionierte Beraubung besiegelt, andererseits aber auch dieses Land für die Eroberung durch weiße Neusiedler freigegeben. Sabra Cravat, Amerikanerin mit französischen Wurzeln, und ihr Ehemann Yancey Cravat wollen unbedingt diese Chance nutzen und machen sich in den Westen auf, um ein dickes Stück von dem neu zu verteilenden Land-Kuchen abzubekommen. Beide wollen sich im Westen ein neues Leben aufbauen und eine Farm bewirtschaften. Auf dem Weg dorthin begegnen sie dem Ehepaar Tom Wyatt und Sarah Wyatt und deren umfangreicher, mittelloser Familie. Sabra bekommt einen ersten Eindruck von Yanceys großem Herzen, als sie sieht, wie selbstverständlich er den in Not befindlichen Wyatts einen seiner überdachten Planwagen überlässt.

    In Oklahoma angekommen, lernt Sabra eine Reihe von Yanceys Bekannten und Freunden kennen. Unter ihnen befindet sich auch die kesse Dixie Lee, offensichtlich eine frühere Geliebte, die Yancey und Sabra mit Beginn des Runs auf das zu vergebende Land dasjenige Stück Erde vor der Nase wegschnappt, auf dem die Cravats ihre Farm errichten wollten. Für Dixie ist dies ein Akt der Rache gegenüber Yancey – dafür, dass er Sabra und nicht sie geheiratet hat. Sabra lernt rasch Seiten an ihrem Neu-Gatten kennen, die sie bislang nicht kannte. Er setzt sich zum Beispiel für eine amerikanisch-indianische Familie, Arita und Ben Feather, ein, die ebenfalls am Landkauf teilnehmen wollen, und riskiert dabei, verprügelt zu werden. Sabra ist da deutlich eigennütziger und versteht den Altruismus ihres Gatten nicht. Der Landrausch rund um die neu gegründete Stadt Osage zeigt sich rasch von seiner übelsten Seite: Beim Erwerb des neuen Bodens gehen viele Neuankömmlinge mit großer Brutalität vor, und der Zeitungsherausgeber Sam Pegler kommt dabei ums Leben. Dessen Witwe bleibt erschüttert allein zurück und verlässt die Gegend.

    Yancey erkennt bald, dass sein Leben nicht das eines Farmers ist, und so plant er, sich für die Belange der einfachen Menschen und für die Gerechtigkeit im Allgemeinen einzusetzen. Cravat wird in Nachfolge von Pegler der neue Besitzer des „Oklahoma Wigwam“ in Osage. Er will auch, angesichts der chaotischen Abläufe während der Landvergabe, bei der Errichtung staatlicher Strukturen helfen. Mit seinem Engagement für mehr Gerechtigkeit schafft er sich einerseits viel Respekt, aber auch Feinde unter denjenigen Würdenträgern und Mächtigen, die er attackiert. Als Yancey den jüdischen Hausierer Sol Levy vor den beiden Raubeinen und Revolverhelden Yountis und William Hardy, einem „The Cherokee Kid“ genannten Hitzkopf, schützt und die Familie Red Feathers zu retten versucht, die von den beiden indianerhassenden Troublemakern bedroht wird, bringt Sabra in der Zwischenzeit beider Sohn Cimarron zur Welt. Yancey lernt auch, dass in diesen unruhigen Pionierzeiten im Wilden Westen bisweilen nur die Sprache des Colts verstanden wird. Bei seinem Einsatz für die Indianerfamilie muss er Bob Yountis, den Mörder von Ben Red Feather, erschießen, bei einem späteren Banküberfall mit anschließender Geiselnahme in einem Schulgebäude, an dem auch The Cherokee Kid teilgenommen hat, den skrupellosen Verbrecher Wes Jennings, der wiederum kurz zuvor The Cherokee Kid niedergeschossen und getötet hatte. Sabra gerät in ernsthaften Streit mit ihrem Gatten, als er die von ihm als Blutgeld angesehene Belohnung für die Tötung von Jennings nicht annehmen will. Sabra wirft ihrem Gatten entgegen, er verbaue damit Cimarrons Zukunft. In dieser Situation wittert Dixie Lee ihre Chance, Yancey für sich zurückgewinnen zu können. Als sie mit dieser Absicht scheitert, beendet sie desillusioniert ihr Farmerin-Dasein und wandelt ihren Besitz in einen Puff um.

    Als die Dinge allmählich in geordneteren Bahnen verlaufen, entschließt sich der rastlose Yancey, vom Naturell her stets ein Abenteurer, 1893 dazu, wieder aufzubrechen, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Abenteuern. Er hat gehört, dass irgendwo ein neuer Landrausch stattfinden soll, und verlässt Frau und Kind. Die zurückgelassene Sabra, mit Cimarron ganz auf sich allein gestellt, übernimmt die Zeitung und muss sich nunmehr vollkommen in Selbständigkeit üben. Von Dixie Lee erfährt sie, dass Yancey zunächst sein Glück in Alaska versucht und anschließend sich den Rough Riders während des Spanisch-Amerikanischen Kriegs auf Kuba angeschlossen haben soll. Als rund um Osage Ölquellen entdeckt werden, kehrt Yancey nach fünf Jahren ebenso plötzlich wieder in die Stadt zurück, wie er selbige einst verlassen hatte. Er will seiner Frau gegenüber Abbitte leisten und plant nun, alles besser zu machen. Mit seiner Zeitung schießt sich Yancey nunmehr auf Tom Wyatt ein, ausgerechnet jenen Mann, dem er einst so generös ausgeholfen hatte. Denn Wyatt hat sich in seiner Geldgier zum Ausbeuter entwickelt: „Sein“ Land hatte einst den Indianern gehört, und nun sprudelt dort eine mächtige Ölquelle, die Tom reich werden ließ, während die einstigen Besitzer das Nachsehen haben. Yancey will sich bei der Wahl zum Gouverneur der Region, die damals noch nicht Teil der Vereinigten Staaten war, aufstellen lassen. Dazu aber braucht er die Hilfe von Wyatt und seinen mächtigen politischen Freunden. Soll er sich korrumpieren lassen? Eine leichte Entscheidung für den Moralisten Yancey. Wieder steht, ganz zum Verdruss von Sabra, sein Gerechtigkeitssinn einer großen Politikkarriere im Weg. Er ist nicht bereit, zugunsten einer politischen Karriere dabei mitzuhelfen, die Ureinwohner der Region, die vertriebenen Indianer, zu betrügen.

    Sabra ist derart wütend über die Entscheidung ihres Ehemannes, nie an sich und die Familie, sondern stets nur an das Wohl der Anderen zu denken, dass sie ihn wütend aus dem Haus wirft. Und wieder verlässt Yancey seine Frau und den gemeinsamen Sohn, der wenig später Ruby Red Feather, die Tochter des von seinem Vater einst geretteten Indianerehepaars, heiratet, und bricht zu neuen Ufern auf. In den kommenden Jahren eröffnet ein großzügiges Darlehen Sol Levys, desjenigen Mannes, dem Yancey vor langer Zeit das Leben gerettet hatte, Sabra die Möglichkeit, den kleinen Zeitungsverlag zu einem mächtigen Medienhaus auszubauen und zum Erfolg zu führen. Zum 25. Jubiläum des „Oklahoma Wigwam“ unter Yancey Cravats Neugründung wollen Sol Levy und Tom Wyatt sie mit einer sinnbildlich den Pioniergeist verkörpernden Skulptur als herausragende Pionierin bei der Erschließung des Wilden Westens feiern und ehren, doch Sabra weist dies zurück: Nur ihrem Mann gebühre dieser Verdienst. Alle mit Ausnahme von Yancey, der sich soeben (August 1914) als Freiwilliger den britischen Expeditionskräften zu Beginn des Ersten Weltkriegs angeschlossen hat, sind in Osage zusammengekommen, um den Jahrestag zu feiern. In der Schlussszene des Films liest Sabra in einem Brief ihres Mannes aus der Fremde, in dem er sich für die Enttäuschungen entschuldigt, die er ihr sein gesamtes Leben bereitet habe. Daneben liegt ein Telegramm, in dem mitgeteilt wird, dass Yancey Cravat im Kampfeinsatz auf den Schlachtfeldern Europas gefallen sei.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Cimarron_(1960)

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