Die Liebe der Jeanne Ney (D 1927)

  • Im selben Jahr wie 'Metropolis' herausgekommen, schildert dieser Film von G.W.Pabst nach einem Roman von Ilya Ehrenburg das Schicksal zweier Menschen im Umfeld der kommunistischen Revolution in der UdSSR.


    So stark, wie der Film inhaltlich beginnt, so sehr wird er im Verlauf, als die Handlung nach Paris sich verlagert, zum Melodram und verliert dann. Wobei die Szenen, die an Originalschauplätzen in Paris gedreht wurden, alleine durch das Zeitkolorit sehenswert sind.


    Aber rein inhaltlich stellt sich bei mir, wie bei manch anderen Pabst-Filmen, irgendwann eine gewisse Langeweile ein. Aber in diesem Fall wirklich nur rein inhaltlich. Visuell ist der Film ein 'Hammer', was er v.a. der grandiosen Kamera von Fritz Arno Wagner zu verdanken hat. Wagner fotografiert hier unglaublich virtuos. Da gibt es kaum einen Moment der Ruhe, kaum einen Moment, in der der Kamera nicht eine neue spannende Sichtweise einfällt und gelingt. Was der Film natürlich auch Pabst zu verdanken hat. Die Umsetzung ist also wirklich grandios. Die Geschichte selber - nun ja.

  • Ich habe die Blu-Ray seit ein paar Wochen bei mir zu Hause liegen. Beim ersten Ansehen bin ich aber in der Tat irgendwann steckengeblieben.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Das glaube ich sofort. Wie gesagt, ich habe ihn nicht so wahnsinnig lange gesehen. Aber das nächste Mal werde ich drauf achten :thumbup:

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)