Cilly Feindt

  • Hat hier wirklich noch keiner was über Cilly Feindt geschrieben?? Sie ist ein schönes Beispiel für eine prominente Sportlerin, die auch im Film erfolgreich war. Als Kunstreiterin war sie längst eine Art Kinderstar, als sie 1925 mit 15-16 Jahren ihren ersten Film drehte (auf einigen Starpostkarten nennt man sie „Deutschlands jüngster Filmstar“). Die Vielzahl verschiedener Karten, die damals gedruckt wurde (s. auch Ebay), ist ein Hinweis darauf, wie beliebt Cilly Feindt gewesen sein muss. Dabei hatte sie zwischen 1925 und 1932 wohl nur in fünf Filmen tragende Rollen (1925 „Die Zirkusprinzessin“, 1927 „Der Feldmarschall“, 1927 „Ein Mordsmädel“, 1928 „Betrogene Unschuld“, 1932 „Der Sprung ins Nichts“), im Remake der „Zirkusprinzessin“ (1929) und in ihren beiden letzten deutschen Tonfilmen (1934 „Ferien vom Ich“, 1935 „Leichte Kavallerie“) spielt sie nur noch Nebenrollen. Man kann sicher davon ausgehen, dass in diesen Jahren – und auch später - vor allem das Variete ihre eigentliche Bühne war. Nach dem Krieg übersiedelte sie offenbar nach Kalifornien, wo sie auch starb. Ihr Tod liegt erst gut 20 Jahre zurück, aber da war sie anscheinend bereits vollkommen vergessen. Jedenfalls konnte ich keine Nachrufe o.ä. finden. Dabei hätte mich interessiert, wie ihr Leben verlaufen ist: War sie verheiratet, hatte sie Kinder? Weiß jemand was über Cilly Feindt?

  • Ich weiß, dass sie geradezu unermüdlich Autogramme geschrieben haben muss. Ein erfahrener Sammler hat mir über sie gesagt "Sie hat gepinselt und gepinselt..." :)

  • Zeitzeugen aufzutreiben, die wirklich Substanzielles beitragen können, dürfte schwer sein. Vor allem, wenn ihr Privatleben so unbekannt ist.

    Ich habe allerdings Autogramme von ihr aus den 80er Jahren gesehen. Das heißt, dass sie den Kontakt zur Öffentlichkeit nicht abgebrochen hatte. Ich kann mal diesen Sammler fragen, den ich oben angesprochen habe. Der sammelt seit den 50er Jahren. Er hat sie ja offensichtlich mal gesehen. Aber das sind natürlich nur subjektive Momentaufnahmen, die solche Leute beitragen können.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Die Todesanzeige für Cilly Feindt im Kölner Anzeiger war damals u.a. von Bernhard Paul, dem bekannten Zirkusdirektor (Roncalli) und Clown, unterschrieben. Er hat ja ein Faible für die Themen Zirkus, Artistik und Variete und eine legendäre Sammlung. Keine Ahnung, ob er sie persönlich kannte. Auf meine Anfrage hat er leider (noch?) nicht geantwortet.

  • Die Todesanzeige für Cilly Feindt im Kölner Anzeiger war damals u.a. von Bernhard Paul, dem bekannten Zirkusdirektor (Roncalli) und Clown, unterschrieben. Er hat ja ein Faible für die Themen Zirkus, Artistik und Variete und eine legendäre Sammlung. Keine Ahnung, ob er sie persönlich kannte. Auf meine Anfrage hat er leider (noch?) nicht geantwortet.

    Ich habe gerade deinen Beitrag zu Brigitte Helm gelesen. Du bist ja ganz schön am Sammeln und Recherchieren. Welches sind denn deine Favoriten? Gehört zufällig auch Eva May dazu?

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Eva May gehört (noch) nicht dazu :) Ich weiß über sie nur, was allgemein bekannt ist. Aber ich weiß auch, dass es letztes Jahr gleich zwei neue Publikationen über ihren Vater Joe May gab. Enthielten sie neue Erkenntnisse für Dich? Darf ich fragen, woher Dein Interesse an ihrer Person rührt? Hast Du Filme mit Eva May gesehen (haben überhaupt welche überlebt?)?

  • Eva May gehört (noch) nicht dazu :) Ich weiß über sie nur, was allgemein bekannt ist. Aber ich weiß auch, dass es letztes Jahr gleich zwei neue Publikationen über ihren Vater Joe May gab. Enthielten sie neue Erkenntnisse für Dich? Darf ich fragen, woher Dein Interesse an ihrer Person rührt? Hast Du Filme mit Eva May gesehen (haben überhaupt welche überlebt?)?

    Im Prinzip weiß ich auch nicht mehr als das, was man online findet. Sie muss einen großen Fankreis gehabt haben. Ihre Beerdigung war ein großes Event habe ich in einigen Artikeln aus der Zeit gelesen. Da beschäftigen sich einige recht genau damit.

    Ich habe sie in einem kurzen Filmclip aus "Die Fledermaus" gesehen, das das Niederländische Filmmuseum online gestellt hatte. Da wurde mir auch klar, weshalb sie als hochtalentiert gegolten haben könnte.

    Es sind einige Filme mit ihr erhalten. Neben oben genanntem auf jeden Fall noch "Alt-Heidelberg" und von "Fridericus Rex" zumindest eine (leider) stark gekürzte Fassung.

    Mit Joe May habe ich mich noch nicht genauer beschäftigt. Mein Interesse an Eva May ist durch Autogramme entstanden, die ich von ihr gefunden habe. Damals habe ich mir gedacht, dass die wohl sehr selten sind. Vogel Specht hat allerdings ein richtig spannendes Dokument von ihr, das alles toppt: einen Eintrag in einem Freundschaftsbuch.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)