Gefälschte Autogramme von Peter Alexander

  • Wir haben ja bereits das Thema Fake-Autogramme bei eBay!!


    Nun ist es so, dass ich im Januar 2014 in München bei einer Privatperson einen Karton mit Autogrammanfragen an Peter Alexander aus der Zeit um 1976 herum erworben habe. Drin war neben der durchgearbeiteten Fanpost ein großer Stapel mit Autopen-Autogramme von Peter Alexander.


    Eines dieser Autopen-Autogramme (alle identisch) ist hier zu sehen:



    Die Post habe ich damals schonmal grob gesichtet, danach begonnen, ein bisschen was davon zu katalogisieren. In diesen Tagen habe ich mit einigen Jahren Pause diese Briefe wieder an mich genommen, weil das ein super Thema für eines unserer nächsten Handschriften-Videos auf Paddys Kanal ist.


    Dabei ist mir ein Umschlag aufgefallen, der auf der Rückseite ein Edding-Autogramm von Peter Alexander drauf hatte. Das hat mich sehr gewundert, schließlich war das ja Fanpost AN Peter Alexander. Später ist mir noch einmal ein Umschlag aufgefallen, da ist 2x "Peter" angesetzt auf der Rückseite. Da wars mir dann klar.... inzwischen ist ein dritter Umschlag aufgetaucht.


    Ganz sicher kann ich sagen, dass das Schriftübungen der Person war, die die Fanpost von Peter Alexander beantwortet hat und auf den Umschlägen die gefälschen Unterschriften geübt hat. Wer kenn nicht "Kein Pardon" mit Hape Kerkeling - da gibts auch eine berühmte Autogramm-Fälscher-Szene ("Wäscher mit äää!!!" - "das... das hat mir keiner gesagt!"). Das Witzige ist, dass Kerkeling mal gesagt hat, dass Heinz Wäscher eine Mischung aus mehreren echten Personen ist und ich mir sehr sicher bin, dass Peter Alexander einer dieser Personen ist. Deswegen passt mein "Detektiv-Stück", das ich gerade schildere, so gut dazu. Aber es ist ja kein Einzelfall gewesen, bei großen Berühmtheiten war das sicher Standart, dass die Unterschriften gefälscht wurden.


    Achja und warum eine handschriftliche Fälschung, wenn doch die Autopen-Autogramme parat lagen: In manchen Umschlägen befinden sich Sonderwünsche. Wahrscheinlich hat der Herr dann mal ein Bild, das zugeschickt wurde, falsch unterschrieben. Eine solche Unterschrift befindet sich auf dem Umschlag einer Anfrage eines 12jährigen Mädchens, das geschrieben hat, dass sie Peter Alexander bei einer Veranstaltung einen großen Blumenstrauß überreicht hat. Das macht die Angelegenheit schon sehr sehr fies... aber so ist das nun leider.


    Ich verfasse all das hier, um auf die Fälschungen hinzuweisen, die mit Sicherheit in großem Maße existieren. Bei Peter Alexander sind die Preise nicht sehr hoch bei den Autogrammen. Wenn das Bewusstsein bzgl. dieser Fälschungen Verbreitung findet, kann es gut sein, dass die nachweislich originalen Autogramme umso tuerer werden in Zukunft.


    Hier stelle ich mal die Beispiele ein, die ich gefunden habe. Ggf. kommt ja noch einmal was hinzu. Wenn jemand die Unterschrift mit anderen Stücken vergleicht, kann er vielleicht markante Eckpunkte nennen, auf die man in Zukunft achten kann.


    Ggf. melden sich im Laufe der Zeit hier noch weitere Personen, die sich auf dem Themengebiet etwas auskennen und helfen können.


    Die Adressen der Personen aus der mir vorliegenden Fanpost habe ich. So weit wird es wohl nicht kommen, aber im Zweifel könnte man hier kooperieren und mit diesen Personen oder ihren Nachkommen, soweit sie die Stücke noch haben und Interesse besteht, das Thema weiter ausarbeiten.


    Die Fanpost wurde übrigens an alle möglichen Adressen versendet, an Plattenfirmen in die Schweiz, meist an Ariola München. Ein Brief kam an und war nur an "Peter Alexander in Österreich oder Schweiz" adressiert (die Post würde so etwas heute im LEBEN nicht mehr zustellen :D ).


    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Ich kenne Peter Alexanders Unterschrift nicht. Bei manchen Unterschriften ist das normal, aber wenn jemand seine Unterschrift immer durchzieht und bei einem angeblichen Autogramm die Schrift unterbrochen ist, wäre ich vorsichtig.

    Jemand, der fälscht, setzt oft mindestens zweimal an.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)