Corona Fehlalarm? -hat schon der Titel einen Fehler?

  • Ihr habt bestimmt von dem Buch gehört. Ich dachte erst, er will mit dem Buch aussagen, dass es gar kein Virus gibt. Darum ist der Titel meiner Meinung nach unglücklich gewählt. Denn er meint ja nur, dass es nicht so gefährlich ist wie uns Medien erklären. Bei der Bestsellerliste von Spiegel ist er in der Kategorie "Taschenbuch Sachbücher" auf Nr. 1.

    Bestsellerlisten

    Was ich gut finde ist, dass er erklärt warum, so dass es auch ein Laie versteht. Also nicht die plumpen Aussagen wie üblich: Es ist gefährlich. Es ist alles Quatsch.

    Ich finde es interessant, auch mal die andere Seite zu hören. Corona mit Weltuntergang zu verbinden, hören und lesen wir ohnehin jeden Tag. Ich habe das Buch noch nicht gelesen, aber auf youtube mehrere Aussagen von ihm zu Corona angehört.

    Hat es von Euch jemand gelesen? Ich überlege noch ob ich es kaufe.

    Interview mit Sky Dumont

    Was haltet Ihr von ihm?

  • Ich bin mit Geschichten über Corona mittlerweile so überversorgt, dass ich mir mit Sicherheit keine Bücher dazu kaufen werde.


    Ich habe im übrigen nie den Eindruck gewonnen, als würde jemand den Weltuntergang propagieren, aber manchen kommt das sicherlich so vor. Wenn es nicht die Kakophonie der vielen vermeintlichen und tastsächlichen Expertenmeinungen gäbe, wäre sicherlich mal mehr Platz für Fakten, und das Buch hätte nicht geschrieben werden müssen.


    Offensichtlich empfand es der Autor so ähnlich und will hoffentlich mit diesem Buch ein wenig Ruhe und Gelassenheit, vielleicht auch Sachlichkeit einbringen. Der Titel des Buches ist möglicherweise ein bisschen provokativ gewählt, aber er soll ja auch Aufmerksamkeit erregen.


    Ein Buch mit dem Titel: "Meine Meinung zu Corona" hätte doch keinen Hering vom Teller gezogen. ^^

  • Harper

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  • Kapitel kostenlos lesbar: Zur Frage der Immunität gegen COVID-19 (Ergänzung zu Corona Fehlalarm)



    Zu den beiden Autoren des Buches "Corona Fehlalarm":


    Prof. Dr. rer. nat. Karina Reiss forscht und lehrt am Quincke-Forschungszentrum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

    Univ.-Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi Infektionsepidemiologie. Er leitete das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität Mainz


    Menschen mit dieser Bildung werden als Verschwörungstheoretiker und Reichsbürger bezeichnet??

  • Kapitel kostenlos lesbar: Zur Frage der Immunität gegen COVID-19 (Ergänzung zu Corona Fehlalarm)


    [...]


    Menschen mit dieser Bildung werden als Verschwörungstheoretiker und Reichsbürger bezeichnet??

    So, jetzt werde ich hier mal Angst und Schrecken verbreiten. In dem Buch steht:


    "Die Autoren vertreten daher die Ansicht, dass ein globales Impfprogramm bei SARS-CoV-2 keinen Sinn macht und von vornherein zum Scheitern verurteilt ist."


    Wenn man das so liest, was denkt man da? Panik? Alles umsonst? Werden wir trotzdem alle sterben?


    Des Rätsels Lösung: Ich habe nichts anderes gemacht als das, was Verschwörungstheoretiker jeden Tag tun, nämlich wesentliche Dinge im Zitat wegzulassen.


    Die richtige Wahrheit bekommt man also tatsächlich nur in seriösen Nachrichtenportalen, die gerne als Mainstream-Medien verunglimpft werden.


    Dieses Buch sagt im Wesentlichen übrigens nichts anderes aus als das, was auch von anderen Virologen nicht bestritten wird. Der Unterschied liegt nur in der Konsequenz aus dem, was man weiß und in der Frage: Schreibe ich darüber ein Buch und verdiene viel Geld?


    So und nicht anders wie in diesem Buch werden übrigens auch Wettervorhersagen gemacht. Da stand schon manch Meteorologe kurzärmelig im Dauerregen, obwohl man ihm dafür keinen Vorwurf machen kann. ;)

  • Ignaz Bubis sagte mal: "Wenn ich an Deutschland etwas kritisiere, dann ist es das Haar in der Suppe. Die Suppe finde ich sehr gut."


    Ich habe nur gesagt, was Usus ist, um zu behaupten, dass es etwas nicht gäbe. Dass du dagegen nicht argumentativ angehen kannst, sondern nur persönlich, kenne ich schon.


    Der Unterschied ist nur, dass du das darfst und ich nicht. Alternative Demokratie sozusagen. ;)

  • Okay, dann gebe ich hier mal meine Meinung dazu. Ihr könnt mir ja eure dazusagen ;) An Bhakdi bringen mich zwei Dinge zum Nachdenken: Erstens ist sein Spezialgebiet die Mikrobiologie und nicht die Virologie. Das macht bei breitgefächerten Forschungsgebieten schon einen gewaltigen Unterschied. Außerdem ist er seit mehreren Jahren emeritiert. Ich merke bei zwei Bekannten (ehemaligen Lehrstuhlinhabern, allerdings keinen Medizinern), wie schwer es dann ist, in der aktuellen Forschung drinzubleiben. An den Unis gibt es sowieso schon ziemliche Positionskämpfe. Und wer emeritiert ist, kann die aktuelle Forschung kaum noch direkt mitbekommen. Man ist dann i.d.R. ganz schnell abgeschrieben. Zumindest ist das der Eindruck, den ich habe.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Das sind gute Punkte Austernprinzessin. Bei Bhakdi muss man den wichtigsten Fakt vorab nennen: Er ist in Ruhestand und dadurch unabhängig, kann sich also erlauben seine Meinung frei zu äußern und hätte keinen Grund (außer man wirft ihn vor jetzt mit dem Buch z.B. Geld machen zu wollen) seinen Ruf jetzt nachträglich kaputt zu machen.

    Was das Fachliche angeht... gut, er ist mirkobiologe. Das ist Wieler übrigens auch. UND er ist in erster Linie Tierarzt... also "Fachtierarzt für Mikrobiologie" (1)
    Auch wenn er als Präsident des Robert Koch Instituts spricht und nicht als Tierarzt. Drosten ist zwar Virologe, aber man kann ja leicht nachforschen wie er vor 10 Jahren bei der Schweinegrippe noch getrommelt hat. Wie ich schonmal gesagt habe, die die früher stets recht hatten werden heute schlecht gemacht (ohne auf die Kernpunkte ihrer Aussagen einzugehen), die die früher Unrecht hatten, werden heute hofiert. Kann man ja machen (jeder kann sich ja mal irren), aber davor sollte eine kritische Prüfung stattfinden. Und das geschieht nicht.


    Wenn man sich mal die Jahrzehnte vorab anschaut (Vogelgrippe, Schweinegrippe, Rinderwahn), da lief das Spiel ähnlich ab. Bei "Profiteure der Angst" geht es um die Schweinegrippe und wenn man das ausblendet, könnte man meinen es geht um das Jahr 2020. Vor einiger Zeit habe ich einen Ausschnitt aus der Rinderwahn-Zeit gesehen, da wurde Bhakdi in jüngeren Jahren befragt, wie er die Lage einschätzt und es war wieder genau gleich. Auch hier ein Beispiel: Da betont er z.B., dass es nichts bringt "gesunde Rinder" zu testen ob sie "infiziert" sind, weil das nichts aussagt usw. Auch genau wie dieses Jahr wieder.


    Und das ist halt auch mein Eindruck, dass es auch dieses Jahr weniger um neue Erkenntnisse gibt (denn inzwischen weiss man ja auch, woran man ist, Anfang des Jahres war das ggf. noch ne Zeit lang anders), sondern es geht um die Protagonisten und die Mechanismen dahinter.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

    Edited once, last by Vogel Specht ().

  • Lohnt nicht. Laß Harper hier ruhig weiter "Trumpen".


    DT schreibt auch nur unbewiesenen sinnlosen Kram.;)

    "Trumpen" ist genial. :thumbup: Vielleicht schafft es das Wort auch mal in den Duden. :D



    Das sind gute Punkte Austernprinzessin. Bei Bhakdi muss man den wichtigsten Fakt vorab nennen: Er ist in Ruhestand und dadurch unabhängig, kann sich also erlauben seine Meinung frei zu äußern und hätte keinen Grund (außer man wirft ihn vor jetzt mit dem Buch z.B. Geld machen zu wollen) seinen Ruf jetzt nachträglich kaputt zu machen.

    Ich weiß ja nicht... Bei dir klingt es so, als hätten nur die eine Meinungsfreiheit, die schon so alt sind, dass sie die lebenslange Haft nicht mehr fürchten müssen. Es gibt ja auch jetzt aktive Fachleute, die Kritik äußern. Sie werden als gefährlich angesehen, verhaftet wurde aber meines Wissens noch keiner von denen.


    Quote

    Wenn man sich mal die Jahrzehnte vorab anschaut (Vogelgrippe, Schweinegrippe, Rinderwahn), da lief das Spiel ähnlich ab. Bei "Profiteure der Angst" geht es um die Schweinegrippe und wenn man das ausblendet, könnte man meinen es geht um das Jahr 2020. Vor einiger Zeit habe ich einen Ausschnitt aus der Rinderwahn-Zeit gesehen, da wurde Bhakdi in jüngeren Jahren befragt, wie er die Lage einschätzt und es war wieder genau gleich. Auch hier ein Beispiel: Da betont er z.B., dass es nichts bringt "gesunde Rinder" zu testen ob sie "infiziert" sind, weil das nichts aussagt usw. Auch genau wie dieses Jahr wieder.


    Aus meiner Sicht bringt es schon etwas, gesunde Rinder zu testen, denn sie könnten schon infiziert gewesen sein.


    Ich darf, was die Panikmache angeht, auf die Cholerapandemie aufmerksam machen, die von 1961 bis 1990 weltweit grassierte. Es war die am längsten andauernde Pandemie überhaupt. Mehrere Millionen Menschen verloren ihr Leben. Was stand davon in den Medien? Nichts! Wikipedia führt noch nicht einmal einen eigenen Artikel dazu. Seit 1990 wird sie nicht mehr als Pandemie geführt, beendet ist sie aber bis heute nicht.


    Vielleicht hätte man damals schon mehr Panik machen sollen. :/

  • Ok ich geh mal davon aus, dass Du mich diesmal wirklich nicht richtig verstanden hast. Das mit dem Ruhestand habe ich geschrieben, weil viele um ihren Posten, ihre Karriere bzw. ihr Einkommen (und nicht wenige sind mit vielen Schulden belastet, weil sie ihr Haus abbezahlen müssen und ähnliches) fürchten müssen, wenn sie nicht so sprechen, wie man es von ihnen erwartet. Bhakdi muss - soweit der Rechtsstaat in der Hinsicht weiterhin funktioniert - nicht um seine Rente bangen. Deswegen kann ich frei seine Meinung äußern.
    Also hier gehts nicht um lebenslange Haftstrafe. Zumindest noch nicht :)


    Der Rest steht ja für sich. gerade der Abschluss Deines Beitrages ist in der Relation sehr interessant und wichtig. Kann sich ja jeder seine Gedanken dazu machen.

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Du meinst, Panik machen ist zu überspitzt formuliert? Ja, wahrscheinlich schon, aber ich wollte es schon so formulieren, damit klar ist, dass das Gegenteil, nämlich das völlige Ignorieren einer Pandemie, auch nichts nützt.


    Und was aktive Forscher angeht: Wenn die nicht klar sagen können, was ihre Forschung ergeben hat, wird der medizinische Fortschritt auf der Strecke bleiben. Insofern ist Dr. Bhakdis Beitrag schon wichtig. Er sollte die Forscher dazu zwingen, dass das, was sie erforscht haben, auch plausibel darzustellen. Wer ihn nur als Spinner abtut, ist vermutlich selbst einer. ;)