Heute kam bei mir eine CD an, die ich mir bei Amazon bestellt hatte und auf der auch ein von Anni Dobra gesungenes Lied aus diesem Film enthalten ist. Ich habe ihn mal vor Jahren gesehen, als er bei youtube verfügbar war. Ich habe ihn mir erstmal nur so nebenbei angeschaut, einfach, weil ich mal einen "Überläufer", also einen Film, der gegen Kriegsende gedreht, aber erst nach dem Krieg uraufgeführt bzw. fertiggestellt wurde, sehen wollte
Auf mich wirkte der Film überraschend melancholisch und schwermütig, was ich aus Filmen dieser Zeit eigentlich nicht kannte. An manchen Stellen wirkte der Film sogar ziemlich "Zarah-Leander-mäßig". Es geht schon am Anfang los, als Winnie Markus an der Rehling steht und deprimiert ins Nichts starrt, als wolle sie sich gleich ins Wasser stürzen. Als dann auch noch ihre Cousine stirbt und sie durch Missverständnisse die Identität ihrer Cousine annimmt, bessert das die negative Grundstimmung des Films auch nicht. Selbst eine Varietészene, die in anderen Filmen meist eine heitere Abwechslung darstellt, hat in diesem Film einen sehr melodramatischen Touch, denn selbst als die Sängerin Anny (oder Anni) Dobra das Lied "Lass uns heute nicht an morgen denken" zum Besten gibt, fallen die Parallelen zum Inhalt des Films sehr ins Gewicht.
Ich kenne ehrlich gesagt nicht viele Filme aus der Zeit des Nationalsozialismus, die mich so nachdenklich und melancholisch gestimmt hatten, trotzdem ist es einer meiner absoluten Lieblingsfilme, weil er eben nicht einer jener vielen Unterhaltungsfilmen ist, wie sie damals in Massen produziert wurden.
Hat jemand von Euch diesen Film gesehen? Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit diesem Film bzw. mit anderen Filmen gemacht?