Hedda Vernons Lebensende scheint recherchiert worden zu sein!

  • Offensichtlich wurde Hedda Vernons Lebensende recherchiert 8| Bei meiner Suche bin ich soeben auf eine Biografie von Thomas Städeli gestoßen:

    "Hedda Vernon war u.a. mit dem Regisseur Hubert Moest verheiratet. Später heiratete sie den Industriejuristen Walter Waldschmidt und zuletzt Ric Polidoro. Mit ihm lebte sie im Kanton Luzern (vermutlich Meggen), wo sie Ende der 40er Jahre verstarb."

    http://www.cyranos.ch/smvern-d.htm


    Etwas traurig macht es mich schon. Ich hätte ihr mehr als knapp 60 Lebensjahre gegönnt :(


    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

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  • RIP :( Du bist keine schlafende Prinzessin mehr, Hedda ;(

    (27. Oktober 1888 (Rummelsburg) - ca. 1948 (vermutlich Meggen im Kanton Luzern) :()



    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

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  • Es ist tatsächlich so: Hedda Vernon ist Ende der 40er Jahre gestorben. Die Information stammt, wie ich erfahren habe, aus ihrem erweiterten Bekanntenkreis.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • sie können wir jetzt von der Liste der verschwundenen Stars bzw. der schlafenden Prinzessinnen nehmen...

    Das sehe ich auch so :|


    Klar könnte man sich jetzt darauf zurückziehen, dass man erst dann, wenn auch wirklich schriftliche Unterlagen auftauchen, ganz sicher sein kann, dass die Aussagen über Hedda Vernons späteres Leben und Tod wirklich richtig sind, aber die Informationen müssen schon sehr glaubwürdig gewesen sein. Das ist ein ganz anderer Fall als 2014 bei den Fakenews über den angeblichen Tod von Loni Nest.


    Ich stimme dir absolut zu. Hedda Vernon können wir von der Liste nehmen - genauso wie vor einigen Jahren Thea Sandten und letztes Jahr Hilde Wolter. Wenn wir Glück haben, tauchen bald auch schriftliche Belege über Hedda Vernons letzte Jahre auf.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ich habe gerade gesehen, dass Thomas Städeli seinen Artikel um ein paar interessante Fakten erweitert hat. Er hat also schon was rausgefunden. Die Informationen befinden sich alle im letzten Abschnitt:

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  • Hier dagegen wieder eins dieser märchenhaft verspielten Motive. Toll inszeniert. Bis ins letzte Detail durch Muster ins Gleichgewicht gebracht, einschließlich der Querstreben des Regals :) Die "Berliner Illustrations Gesellschaft" (wenn ich das richtig entziffert habe) kenne ich sonst aber nicht und kann somit auch leider nichts über den Fotografen sagen :/

  • Thomas Städeli scheint das Todesjahr von Hedda Vernon endgültig recherchiert zu haben. Sie ist doch um einige Jahre älter geworden als wir befürchtet hatten :thumbup: Hier steht es: Nach Auskunft der Gemeindeverwaltung Luzern ist sie am 10. August 1961 in München im Alter von fast 73 Jahren verstorben. Also gleich bei mir um die Ecke ;)

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • In den Fall Hedda Vernon kommt wider Erwarten doch wieder etwas Bewegung. Als ich die Betreiberin der Seite steffi-line angeschrieben habe, hat sie mich auf ein paar Widersprüche im Artikel von Thomas Städeli hingewiesen, Städelis Angaben aber als Zitat in ihren Artikel über Hedda Vernon aufgenommen: hier. Der Wikipedia-Artikel weist jetzt darauf hin, dass Hedda Vernons Identität nicht eindeutig geklärt ist und stellt ein paar Thesen dar. Mir ist allerdings nicht hundertprozentig klar, weshalb man plötzlich eine neue Heiratsurkunde als verlässliche Quelle ausgewählt hat. Mir scheinen da Argumente etwas wahllos herausgepickt worden zu sein. Sollte diese These sich aber als richtig erweisen, müssten wir Hedda Vernon nach den Angaben bei Wikipedia wieder in die Rubrik "Verschwundene Stars" übernehmen.


    Möglicherweise hat sich da aber einfach jemand in Spekulationen verrannt. Der Artikel ist auch zur Qualitätsverbesserung angemeldet.


    Nach dem, was mir Thomas Städeli geschrieben hat, hat er Hinweise auf den Verbleib von Hedda Vernon bekommen und auf dieser Basis ihr Todesdatum recherchiert. Das würde bedeuten, dass "Hedwig Klara Kemp" nicht die Basis der Überlegungen war, was der Wikipedia-Artikel behauptet. Und das würde in einem zweiten Schritt wiederum bedeuten, dass das Todesdatum stimmt, egal ob Hedda Vernon als Hedwig Klara Kemp oder als Berta Hedwig Lang geboren wurde.


    So oder so: Die Biographie von Hedda Vernon behält einige offene Fragen.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

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  • Hallo,


    ich widme Hedda Vernon hiermit meinen ersten Beitrag im Forum... :)
    Ich war nämlich derjenige, der vor einer guten Woche die bürgerliche Identität Hedda Vernons auf Wikipedia korrigiert hat. Wie sich herausgestellt hat, fußte die bisherige Identifizierung als Hedwig Klara Kemp bloß auf der Spekulation eines WP-Autors vor drei Jahren, die seither von allen anderen Forschern (inkl. Thomas Staedeli und Rainer Dick von der Rheinpfalz) übernommen wurde. Der Autor hat inzwischen selbst zugegeben, dass er keine stichhaltigen Belege dafür hatte.

    Aber wie du richtig schreibst, hat das kaum Auswirkungen auf die spätere Lebensgeschichte, die von Staedeli und Dick recherchiert wurde. Bei dieser handelt es sich tatsächlich um jene Hedda Vernons, nur hieß diese eben gebürtig Berta Hedwig Lang und war am 20. Oktober 1889 in Straßburg geboren. Als Beleg dafür dient einerseits die Heiratsurkunde (Berta Hedwig Lang war von 1908 bis 1920 mit dem Regisseur Hubert Moest verheiratet, was in allen damaligen Film-Publikationen auch von Hedda Vernon gesagt wurde), dann das Geburtsdatum (der 20. Oktober war schon immer als Geburtstag Hedda Vernons bekannt, auch als ihr bürgerlicher Name noch völlig unklar war), weiters ein Artikel in der Linzer Tages-Post von 1923, wo steht, Hedda Vernon sei in Straßburg als Tochter eines preußischen Offiziers geboren (auch das trifft auf B. H. Lang zu), und zuletzt war B. H. Lang nachweislich auch mit Herrn Polidoro und zuletzt mit Herrn Lacinik verheiratet. Im Luzerner Adressbuch von 1959 steht beim Golflehrer Anjo Lacinik der Geburtsname seiner Frau: Lang. 1965 steht dann hinter Lang ein Kreuz, d. h. sie war inzwischen verstorben. Staedeli und Dick hatten also zu 99 % Recht, nur mit Hedwig Kemp (und evtl. dem Ehemann Walther Waldschmidt) lagen sie falsch.


    Hedwig Kemp, die Frau Ernst Hofmanns, hat sich übrigens unter dem Pseudonym Edda Ottershausen vereinzelt als Drehbuchautorin betätigt und stand zuletzt 1956 im Berliner Adressbuch. Aber das ist wieder eine andere Geschichte... ;)

  • Organoeda: Auch von mir ein herzliches Willkommen :) Dass du deinen ersten Beitrag Hedda Vernon widmest, finde ich wirklich super! :thumbup: Wo liegen denn die Schwerpunkte deiner Forschungsarbeit?


    Übrigens: Weißt du zufällig, wo Hedda Vernon beerdigt wurde? Gestorben ist sie ja wohl in München.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Hallo,


    ich widme Hedda Vernon hiermit meinen ersten Beitrag im Forum... :)
    Ich war nämlich derjenige, der vor einer guten Woche die bürgerliche Identität Hedda Vernons auf Wikipedia korrigiert hat. Wie sich herausgestellt hat, fußte die bisherige Identifizierung als Hedwig Klara Kemp bloß auf der Spekulation eines WP-Autors vor drei Jahren, die seither von allen anderen Forschern (inkl. Thomas Staedeli und Rainer Dick von der Rheinpfalz) übernommen wurde. Der Autor hat inzwischen selbst zugegeben, dass er keine stichhaltigen Belege dafür hatte.

    Aber wie du richtig schreibst, hat das kaum Auswirkungen auf die spätere Lebensgeschichte, die von Staedeli und Dick recherchiert wurde. Bei dieser handelt es sich tatsächlich um jene Hedda Vernons, nur hieß diese eben gebürtig Berta Hedwig Lang und war am 20. Oktober 1889 in Straßburg geboren. Als Beleg dafür dient einerseits die Heiratsurkunde (Berta Hedwig Lang war von 1908 bis 1920 mit dem Regisseur Hubert Moest verheiratet, was in allen damaligen Film-Publikationen auch von Hedda Vernon gesagt wurde), dann das Geburtsdatum (der 20. Oktober war schon immer als Geburtstag Hedda Vernons bekannt, auch als ihr bürgerlicher Name noch völlig unklar war), weiters ein Artikel in der Linzer Tages-Post von 1923, wo steht, Hedda Vernon sei in Straßburg als Tochter eines preußischen Offiziers geboren (auch das trifft auf B. H. Lang zu), und zuletzt war B. H. Lang nachweislich auch mit Herrn Polidoro und zuletzt mit Herrn Lacinik verheiratet. Im Luzerner Adressbuch von 1959 steht beim Golflehrer Anjo Lacinik der Geburtsname seiner Frau: Lang. 1965 steht dann hinter Lang ein Kreuz, d. h. sie war inzwischen verstorben. Staedeli und Dick hatten also zu 99 % Recht, nur mit Hedwig Kemp (und evtl. dem Ehemann Walther Waldschmidt) lagen sie falsch.


    Hedwig Kemp, die Frau Ernst Hofmanns, hat sich übrigens unter dem Pseudonym Edda Ottershausen vereinzelt als Drehbuchautorin betätigt und stand zuletzt 1956 im Berliner Adressbuch. Aber das ist wieder eine andere Geschichte... ;)

    Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Jetzt ist mir auch die Argumentationskette klar.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Organoeda: Auch von mir ein herzliches Willkommen :) Dass du deinen ersten Beitrag Hedda Vernon widmest, finde ich wirklich super! :thumbup: Wo liegen denn die Schwerpunkte deiner Forschungsarbeit?


    Übrigens: Weißt du zufällig, wo Hedda Vernon beerdigt wurde? Gestorben ist sie ja wohl in München.

    Habe heute eine Anfrage an die Friedhofsverwaltung Luzern geschickt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dort beerdigt wurde, da ja auch ihr Mann dort lebte. Ihre gemeinsame Wohnadresse war Salzfassrain 9.


    Hedda Vernon dürfte sich ebenso wie ihre beiden letzten Ehemänner Golf spielend betätigt haben, da beim dortigen Golfclub noch in den 1970ern ein "Ric Polidoro Cup" und ein "Hedda Lacinik Memorial Prize" vergeben wurden... 8)


    Was meine Schwerpunkte betrifft, so versuche ich einfach nach und nach, Licht ins Dunkel einiger Schauspielerbiografien zu bringen. Gibt es eigentlich einen Grund, dass sich speziell mit Hedda Vernon so viele beschäftigen? Es scheint ja wirklich eine ganze Armada an Forschern hinter ihr her zu sein. Ich meine, sie war natürlich berühmt und alles, aber es gibt auch andere Diven jener Zeit, die ebenso populär waren, um deren Biografie sich aber nicht so viele zu kümmern scheinen. :/