Saxonia-Film

  • Dresden.

    In das Handelsregister ist heute auf Blatt 15184 die Gesellschaft Saxonia-Film Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitze in Laubegast und weiter folgendes eingetragen worden: Der Gesellschaftsvertrag ist am 18. Oktober 1919 abgeschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von Filmen und die Vornahme aller damit im Zusammenhang stehenden Rechtsgeschäfte. Zur Erreichung dieses Zweckes pachtet die Gesellschaft von der Record-Film-Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Liquidation das in Laubegast, Hauptstraße 79, Uferstraße 33 gelegene Grundstück Blatt 105, 153 und 248 des Grundbuchs für Laubegast. Die Gesellschaft ist befugt, sich an ähnlichen Unternehmen zu beteiligen sowie deren Vertretung zu übernehmen. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt zwanzigtausend Mark.

    Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so darf jeder die Gesellschaft nur gemeinsam mit einem anderen Geschäftsführer oder einem Prokuristen vertreten. Zum Geschäftsführer bestellt ist der Oberstleutnant z. D. Albert von Funke in Dresden.


    Dresden, den 24. Oktober 1919.

    Das Amtsgericht, Abt. III.



    Uferstraße 33 = Laubegaster Ufer 33 (Villa Hartmann)

  • Dresden.

    In das Handelsregister ist heute auf Blatt 15184, betr. die Gesellschaft Saxonia-Film, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Dresden, eingetragen worden:

    Der Gesellschaftsvertrag vom 18. Oktober 1919 ist durch Beschluß der Gesellschafterversammlungen 1. vom 10. Dezember 1919 im § 2, 2. vom 17. Dezember 1919 durch Streichung des §10, 3. vom 19. Juli 1920 durch Streichung des § 9 und 4. durch Neufassung des § 6 geändert worden laut Notariatsprotokollen von den gleichen Tagen. Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrikation, das Kopieren und Verleihen von Filmen, Ateliervermietung sowoe Beteiligung an gleichartigen Unternehmen und Geschäften aller Art in der Filmbranche. Das Stammkapital ist durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 17. Dezember 1919 um zweihundertfünfzigtausend Mark, durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 9. August 1920 um weitere einhundertachtzigtausend Mark laut Notariatsprotokollen von denselben Tagen erhöht worden und beträgt nunmehr vierhundertfünfzigtausend Mark.

    Die einhundertachtzigtausend Mark übernimmt die Gesellschafterin Freudenberg und gewährt diesen Betrag durch eine Sacheinlage, bestehend in der Uebereignung des Dekorationsfundus und des Büroinventars der früheren Rona-Film-Gesellschaft in Dresden um den gleich hoch angesetzten Wert an die Saxonia-Film-Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Laubegast.


    Amtsgericht Dresden, Abteilung III,

    den 25. April 1921.



    Gesellschafterin Freudenberg = Marie Else Gustave Freudenberg, geb. Naese

  • :thumbup:

    Jetzt wäre es natürlich noch klasse, wenn man die Verbindungen zu Grita-Film rauskriegen würde. Wurde die Saxonia-Film von Grita-Film übernommen und ist dann mit ihr endgültig pleite gegangen? :/

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

    Einmal editiert, zuletzt von Austernprinzessin ()

  • Dresden.

    Auf Grund von § 2 der Verordnung vom 21. Mai 1926 (...) sollen von Amts wegen im Handelsregister die folgenden auf den daneben genannten Blättern des Handelsregisters eingetragenden Aktiengesellschaften (A.G.) und Gesellschaften mit beschränkter Haftung (G. m. b. H.) gelöscht werden, als: ... ; Saxonia-Film, G.m.b.H., Blatt 15184; ... Zur Geltendmachung eines Widerspuchs wird eine am 15. Dezember 1926 ablaufende Frist gesetzt.


    Amtsgericht Dresden, Abt. III.,

    am 20. Oktober 1926

  • Dresden.

    In das Handelsregister ist heute bei folgenden Aktengesellschaften (A.G.) und Gesellschaften mit beschränkter Haftung (G. m. b. H.): ...; Saxonia-Film, G.m.b.H., Blatt 15184; ... eingetragen worden: Von Amts wegen: Die Gesellschaft und die Firma werden gelöscht.


    Amtsgericht Dresden, Abt. III.,

    am 9. März 1927

  • Thomas Städeli hat mittlerweile auch einen Eintrag zu ihr, nämlich hier. Grita van Ryt hat interessanterweise nur zu Beginn ihrer Karriere ihre Filme selbst produziert, von 1920 bis 1921. Sie war allerdings einige Jahre länger aktiv. Das könnte darauf hindeuten, dass Grita-Film ein Einstiegsprojekt war, um beim Film Fuß fassen zu können.

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)