Juni 1918 war die Zeit, in der man in Deutschland ja bereits sehr desillunsioniert war.
Würde ich so nicht sagen. Ich kenne den Kriegsverlauf jetzt nicht im Detail, aber Anfang 1918 ist Russland aus dem Krieg ausgeschieden und in Deutschland gab es aufgrund des Wegfalls der Ostfront die große Hoffnung, im Westen nun den Krieg für sich entscheiden zu können.
Ich bin da natürlich auch kein Spezialist. Ich habe das aus der Doku "Verdun - sie werden nicht durchkommen" (oder so ähnlich. Hab den genauen Titel vergessen), die neulich auf arte lief. Da kam das so rüber. Da gab es ja diesen blutigen Stellungskrieg, und auf arte wurde auch was von einer Seeblockade gesagt. Da hieß es, die Post wurde streng zensiert. Allerdings ging es da um Briefe in die Heimat, nicht umgekehrt. 
Schade, dass man die beiden nicht mehr fragen kann 
Wie das mit der Zensur verlaufen ist kann ich nicht sagen. Eine Kriegsmüdigkeit gabs zu der Zeit auf alle Fälle auf allen Seiten. Aber der Fakt, dass Russland aus dem Krieg ausgeschieden ist ist für diese Zeit sehr wichtig und hat noch einmal so einiges neu durchgemischt und gerade auf deutscher Seite gabs da große Hoffnungen auf einen siegreichen Frieden. Wobei dann natürlich die USA noch mit aufs Spielfeld tritt.
Spätestens mit Kriegsende dürfte die Desillusionierung weit verbreitet gewesen sein, aber vielleicht auch der Mut, von vorn anzufangen. Die Situation dürfte ähnlich wie nach dem 2. Weltkrieg gewesen sein, allerdings hielten sich die Zerstörungen in Grenzen, weil der Krieg noch weitgehend auf den Schlachtfeldern ausgetragen wurde.
Der Ausstieg Russlands war im Nachhinein die Rettung Deutschlands. Als einzige den Deutschen Truppen unterlegene Kriegsmacht konnte Deutschland ihnen einen Friedensvertrag anbieten und so die internationale Isolation überwinden.
