Ist das eine Feldpostkarte von Dagny Servaes?

  • Ich habe heute eine Postkarte von Dagny Servaes bekommen. Ganz offensichtlich wurde sie noch während des Ersten Weltkriegs an die Front verschickt. Zumindest werden Grüße "ins Feld" geschickt. Standen einige Filmstars nicht während des Kriegs in brieflichem Kontakt mit Soldaten? Ich meine, in der Richtung mal was gehört zu haben. Kennt sich jemand von euch damit aus? Vielleicht steht die Karte dann in so einem Zusammenhang und wäre damit auch ein historisches Dokument. :/

  • Ach ja, und Dagny Servaes schreibt, sie wäre irgendwohin "übersiedelt". Allerdings kann ich den Ort nicht entziffern. Vielleicht ist ja jemand von euch erfolgreicher ;) Vielleicht du No Nick, als Berliner? :) Die Karte wurde immerhin aus Berlin geschickt. Vielleicht nennt sie da irgendeinen Stadtteil :/

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Vogel Specht Weißt du zufällig was von solchen Feldpostkarten? Wenn, dann dürften dir doch am ehesten von uns welche untergekommen sein :/

    Zitat

    Ich lese Claotow oder Claotor

    Hmmm... Diesen Ort finde ich leider nicht :/

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ich hatte solche noch nicht. Stimmt aber sicher das Jahr 1918? Die Bildqualität ist nicht so gut, deswegen ist es schwer zu sehen, aber von weitem könnte das auch 1908 heissen - es wäre ja auch Möglich dass die Karte zu einem Manöver geschickt wurde.


    1918 liegt aber nahe. Und Claotow könnte in der Ukraine bzw. allgemein "im Osten" ein Ort gewesen sein - stichwort Frontbühne?

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Zitat

    Stimmt aber sicher das Jahr 1918?

    Ich meine mich daran zu erinnern, dass die 1 bei ihr manchmal wie eine 0 aussieht. Und 1908 wäre zu früh, weil Dagny Servaes Jahrgang 1894 war. Dann hätten wir das gleiche Problem wie bei deiner Unterschrift von Eva May ^^


    Zitat

    Und Claotow könnte in der Ukraine bzw. allgemein "im Osten" ein Ort gewesen sein - stichwort Frontbühne?

    Dann werde ich mir das mal genauer ansehen :/ Ja, die Bildqualität ist leider nicht gut, weil ich das Bild so stark verkleinern musste, um es hier reinstellen zu können. Ich mach gleich nochmal eine Fotografie

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Gerade bei Tinte wird die "I" auch gerne mal breiter. Von daher wirds passen.


    Bei Eva May ist es so, dass es ein Album ist mit weiteren Beiträgen die ALLE aus einem bestimmten sehr engen Zeitraum stammen ;)

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Zitat

    Bei Eva May ist es so, dass es ein Album ist mit weiteren Beiträgen die ALLE aus einem bestimmten sehr engen Zeitraum stammen ;)

    Ach ja, stimmt! Das hatte ich vergessen.


    Hier ein größeres Foto. Ich sehe grad, dass sie das "t" bei "teilweise" auch mit Doppelstrich gemacht hat. Die gute Dame hatte schon eine ziemliche "Sauklaue", wie unsere Lehrer das genannt haben ;)

  • Also der erste Buchstabe, dass das ein P sein soll kann ich nachvollziehen - ist nur eben unglücklich zum "L" überggenagen, sodass es zu nem C wurde. Aber die zwei "s"... Das zweite S mit viel Phantasie, aber das davor ist für mich klar ein "o" :D Ja sauklaue halt. Aber nur in solchen Details. Inesgesamt finde ichs ja ganz gut leserlich.

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    Konfizius

  • Zitat

    die zwei "s"... Das zweite S

    Das könnte daran liegen, dass es ein doppeltes "s" war. Dann wurde glaub ich das zweite "s" manchmal so hoch geschrieben :/

    Zitat

    Inesgesamt finde ichs ja ganz gut leserlich.

    Stimmt schon. Ich fang hier jetzt auch kein Servaes-Handschrift-Bashing an. Insgesamt konnte ich die Karte recht leicht lesen :thumbup: Sie hat es mir bei der Auktion ja auch leicht gemacht, ihre Unterschrift zu erkennen, nachdem sie das große "S" damals so charakteristisch geschrieben hat. :thumbup:


    Aber es würde mich schon interessieren, welche Geschichte genau hinter der Karte steckt. Da erinnere ich mich an die Karte von Steffi Wallidt, die ich vor einigen Jahren mal gekauft hab. Damals war es eine Postkarte an einen "Herr Doktor", den sie zu einem Besuch eingeladen hat und der später ihr Ehemann geworden ist. Aber das hier ist deutlich distanzierter geschrieben. Ich glaube nicht, dass hinter der Karte viele Gefühle stecken :/

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Das zweite "s" in "außer" ein paar Zeilen weiter oben ist so ähnlich wie hier. Sie scheint da nicht ganz konsequent gewesen zu sein. Aber oben ist es ja auch zweimal ein "ß" :/ Naja, "Plassow" ist nur eine Vermutung. Vielleicht komm ich ja auch noch auf eine bessere Idee. :/


    Ich habe die Karte jetzt so oft gelesen, dass ich sie emotional schon fast auf mich beziehe - trotz des "Barons" :D Besser ich leg die Karte mal auf die Seite, damit ich mich nicht hinsetze und eine Antwort schreibe :D:D:D Sie ist übrigens außergewöhnlich gut erhalten für eine Karte aus der Zeit. Sehr häufig scheint sie nicht den Besitzer gewechselt zu haben :/

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ja es ist manchmal ganz gut mit etwas Abstand wieder drauf zu schauen. Dann liest man die Sachen oft auch gleich wieder ganz anders und kann plötzlich was entziffern, was man vorher nicht entziffern konnte.

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    Konfizius

  • Ja es ist manchmal ganz gut mit etwas Abstand wieder drauf zu schauen. Dann liest man die Sachen oft auch gleich wieder ganz anders und kann plötzlich was entziffern, was man vorher nicht entziffern konnte.

    Das ist mir auch schon aufgefallen. Ich warte gerade auf die Signatur einer "Maria Bauer", die auf ebay ganz billig verkauft wurde. Zuerst hat sie mich nicht interessiert, aber auf den zweiten Blick habe ich dann plötzlich spontan den richtigen Namen erkannt: "Maria Bard".

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

  • Ach ja, und Dagny Servaes schreibt, sie wäre irgendwohin "übersiedelt". Allerdings kann ich den Ort nicht entziffern. Vielleicht ist ja jemand von euch erfolgreicher ;) Vielleicht du No Nick, als Berliner? :) Die Karte wurde immerhin aus Berlin geschickt. Vielleicht nennt sie da irgendeinen Stadtteil :/

    Wenn es ein Ortsteil in Berlin sein soll, dann kommt eigentlich nur Kladow (damals möglicherweise noch Cladow geschrieben) infrage. Dabei handelt es sich um den südlichsten Ortsteil Spandaus. Ein dörfliche Idylle, trotzdem gut sowohl aus der City und aus Spandau selbst per Bus sowie aus Wannsee mit der Fähre zu erreichen. Also durchaus ein Ort, wo man sich wohlfühlen könnte.


    Man braucht evtl. etwas Fantasie, um darauf zu kommen. Mit der Sauklaue gebe ich dir recht. ^^ Deshalb ist mein Lösungsansatz ohne Gewähr.

  • Treffer!


    Das heisst Cladow. Das "d" ist nur so unendlich in die Länge gezogen, dass man meinen könnte, es sind 2 Buchstaben (die mehr Platz zwsichen sich haben als die Schreiberin zwischen 2 tatsächlichen Buchstaben gelassen hat). Super No Nock! Respekt!

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    Konfizius

  • Zitat

    Wenn es ein Ortsteil in Berlin sein soll, dann kommt eigentlich nur Kladow (damals möglicherweise noch Cladow geschrieben) infrage.

    Super! Vielen Dank No Nick :thumbup: Aber perfekt wärs dann, wenn du hier noch einen Tipp abgeben würdest ;)

    Lebensdaten raten

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)

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  • Mit dem Hintergrund der Postkarte bin ich leider noch nicht weitergekommen. Juni 1918 war die Zeit, in der man in Deutschland ja bereits sehr desillunsioniert war. In der Dokumentation, die ich vor kurzem auf arte gesehen habe, wurde auch gesagt, dass die Post damals stark zensiert wurde. Möglicherweise steht dann das wirklich Interessante zwischen den Zeilen und wurde gerade NICHT geschrieben :/ Und es war doch ein privater Kontakt :/

    Und immer wieder erkenne ich, daß es viel schwieriger ist, ein Publikum vier Lustspielakte zum Lachen zu bringen, als es in einem sechsaktigen Schauerdrama zu Tränen zu rühren. (Ossi Oswalda, 1920)