Meister Eder und sein Pumuckl (BRD, 1979 - 1988)

  • Die Geschichten über ihn kannte ich bereits. Gustl Bayrhammer war kein Münchner? Immerhin wurde er dort geboren und verbrachte die ersten Lebensjahre dort, bevor er mit der Familie nach Berlin und er später zwecks Theaters nach Sigmaringen, Tübingen, Karlsruhe, Augsburg und Salzburg ging. Später und bis zum Ende hielt er sich ja wieder in München und Umgebung auf.

  • Gustl Bayrhammer war kein Münchner? Immerhin wurde er dort geboren und verbrachte die ersten Lebensjahre dort

    Das ist immer eine schwierige Sache. Wenn ich mich selbst frage, wirds auch nicht leichter. (Bin ich "Siegener", weil ich in einem Siegener Krankenhaus geboren wurde? Bin ich Wittgensteiner, weil ich in Wittgenstein aufgewachsen bin? Oder bin ich Sauerländer, weil die meisten nicht "unterscheiden" können und deshalb zu groß abstecken?)


    Ich denke jedoch, dass "Der bayerische Übervater" mir zeigt, wer Bayrhammer ist... (165)


    Gustl Bayrhammer

  • Specht & Dorset: Ja, das war definitiv 1987 mit dem 1. Herzinfarkt. Das steht in seiner Biographie (Buch), da steht auch, welche Theateraufführung es war, wo er es hatte. 1986 bis 1987 war er auch rein optisch und in seiner Power auf dem Bildschirm in Saft und Kraft! Erst in der 10. Weissblaue Geschichten Folge (1987) tritt er in den Hintergrund als Erzähler und nur noch kleinere Rollen, auch das ist ein Hinweis. Bitte inden Führungen 1986 zu 1987 ändern, sonst tust du dem Gustl echt unrecht. Ich kann aber gerne nochmal im Buch nachschlagen.


    Ja es kann gut sein dass er kleinere Infarkte hier und da hatte (selbst den 1. offiziellen Infarkt hatte er nicht wirklich viel Beachtung geschenkt. Im Buch steht, er kam nach der Theateraufführung heim und sagte zur seiner Frau, "du, ich hab heute neben mir gestanden. Ich glaub ich fahr morgen mal ins Krankenhaus und lass mich untersuchen." Wie bitte? Ich frage mich wirklich warum Bayrhammer nicht die Theateraufführung SOFORT abgebrochen hat und ins Krankenhaus gefahren wurde (nicht selbst gefahren ist einen Tag später!) Vielleicht hätte es ihn noch Jahre länger gegeben. Auch dies ist Spekulation, kann's mir aber gut vorstellen.


    Siehe Pumuckl Staffel 2 wie gesagt, da sieht er wirklich schon abgekämpfter und müder aus, siehe auch seine Frisur, die leider auch etwas fettiger und ungepflegter aussieht, als die wunderbare großväterliche Frisur in der 1. Staffel, vor allem in den frühen Folgen, wo man auch deutlich sieht, dass die Haare extra noch weiss (silber) gefärbt wurden. :)


    Stimmt, Weihnachten war früher definitiv viel schöner! Heute purer Kommerz (wenn man nicht das neuste Smartphone verschenkt ist Weihnachten kaputt und so einen Quatsch) und ehrlich gesagt hab ich da auch keine Lust mehr drauf. Ich sehne mich zurück zu Weihnachten wie es sehr schön bei Pumuckl gezeigt wird. Genau so habe ich es nämlich auch erlebt in den 80ern! Diese schöne herzerwärmende Musik, diese Ruhe auf den Straßen, wenig bis keine Hektik, abends schneit es draussen, man sitzt gemütlich drinnen, hört die Weihnachtsmusik (von Schallplatte bitteschön!) und hat einfach eine schöne ruhige tolle Zeit - und auch zugegeben aufregend , die Geschenke auszupacken. :) Vorher auch noch in die Kirche, das war auch toll. Heute ist die Kirche wo wir immer waren abgerissen. Es ist einfach nicht mehr so schön wie damals. Und kein Schnee mehr zu Weihnachten oder überhaupt im Winter. Menschengemachter Klimawandel "sei dank". Man sieht auch die Sterne noch kaum danke Lichtverschmutzung (bitte mal in der Suchmaschine deiner Wahl danach suchen :) ) Dieses Faszinierende ist einfach nicht mehr da. Ist aber schön zu hören (wenn es so ist/wäre) dass sich die Deutschen wieder darauf zurückbesinnen und immer mehr dieses gemütliche Weihnachtsfest wieder haben wollen.

    - Oh Jegerl, gut dass mich dran erinnerst! - An wos? - Nojo, na was kommt nach dem 31. März? - Der 1. April! - Richtig! Er weiss wieder besser! Jetzt derfst weiterschnupfern!

  • Jagut Bayrhammer ist in München geboren, war aber Jahrzehnte nicht in München aktiv als Schauspieler und wohnte dann in Krailling. Da kann man sich natürlich um Details streiten, aber das könnte ein Grund sein, wieso er nicht so gewürdigt wurde, wie z.B. ein Helmut Fischer. Bei Fischer kam noch sein guter Draht zum Bürgermeister hinzu (inkl. politischer Nähe) sowie DIE Rolle des Münchner Originals als "Monaco Franze":

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Wie war Bayrhammer eigentlich politisch so drauf? Schon eher CSU-nah, wie man es eigentlich damals als alter Bayer "zu sein hatte" bzw. wie man sich das als Nicht-Bayern meistens vorstellte? Er soll ja auch sehr kritisch gewesen sein und auf Missstände hingewiesen haben. Zum Beispiel bewegte ihn das Thema Umweltschutz und auch der aufkommende Fremdenhass Anfang der 90er besorgte ihn, woraufhin er dann auch den damals regierenden bayerischen Ministerpräsidenten Streibl kritisierte.


    Bayrhammer hätte wirklich sofort seinen Auftritt abbrechen sollen und sich umgehend ins nächste Krankenhaus fahren lassen sollen. Ich finde es tragisch, dass er 1993 dann den tödlichen Infarkt hatte, obwohl er bereits das Rauchen aufgegeben hatte und abnahm, nur kam das wohl alles viel zu spät.


    Heute habe ich zwei Folgen der 2. Staffel angesehen und da läuft immer mal wieder diese melancholisch klingende Mundharmonika-Melodie mit Gitarrenklängen aus dem Synthesizer. Ich finde die Melodie irgendwie gemütlich, aber auch traurig zugleich. Ich kann nur schwer beschreiben, warum ich das so empfinde, aber vielleicht hat das mit meiner Sehnsucht nach dieser guten, langsameren und gemütlicheren TV-Zeit zu tun. Fernsehen war damals noch ein Erlebnis. Man freute sich richtig auf die Samstagabende, wenn die großen Spielshows liefen mit ihren großen Entertainern. Juhncke, Kuhlenkampf, Kurt Felix, Dieter-Thomas Heck und und und... Und die vielen Serien, die noch so viel Qualität hatten und die gesamte Familie vorm Flimmerkasten versammeln konnten. Das Privatfernsehen war Anfang der 90er auch noch ein Erlebnis, aber es verfiel dann doch sehr schnell ins Niveaulose. Spätestens ab Ende der 90er war dann Hopfen und Malz verloren. Für mich endete diese schöne TV-Zeit endgültig, als dann Formate wie Big Brother und diese furchtbaren Call-In-Shows ab dem Jahr 2000 die TV-Landschaft kontaminierten.

  • Wie war Bayrhammer eigentlich politisch so drauf? Schon eher CSU-nah, wie man es eigentlich damals als alter Bayer "zu sein hatte" bzw. wie man sich das als Nicht-Bayern meistens vorstellte?

    Anders.


    Er sagte damals das, was heute WIEDER Hochkonjunktur hat!


    Zitat

    "Meine Angst, dass diese ganze braune Scheiße wiederkommt, und zwar vorbereitet von jetzigen sogenannten Demokraten. Und das ist für mich der Herbst 1992 in Deutschland. Wehret den Anfängen." Gustl Bayrhammer


    https://www.br.de/nachricht/in…gustl-bayrhammer-100.html

  • Ja das mit Bayrhammers politischer Einstellung hast Du gut zusammengefasst, mehr könnte ich darüber auch nicht sagen.

    Ohja, das Retro-Fernsehen das ich bevorzugt schaue ist von 70er bis Mitte 90er, ab dann wurde es immer unerträglicher. Genau, Anfang 90er war RTL Plus, Sat1, Pro7 noch sehr faszinierend, eben etwas neues, mit viel experimentellen Sendungen. Als dann Hans Meiser kam (war glaube ich die erste nachmittägliche TV Show?) ging's bergab. TV Kaiser nach RTL Samstag Nacht Mitte 90er war die erste Fake-Talkshow die ich im Fernsehen sah, wo man richtig sah, dass das Publikum wie abgesprochen lachte und klatschte, einfach fürchterlich! Schaut mal auf Youtube danach.

    Ja, Wetten Dass war in den 80ern und 90ern das TV-Lagerfeuer sozusagen, und das schauten einfach alle! Straßenfeger gibt es heute gar nicht mehr. Selbst Fussball EM/WM schaue ich nicht mehr, weil es einfach nur noch um (viel zu viel) Geld geht. Da ist vieles gehörig aus dem Ruder gelaufen. Wird mal Zeit, dass das wieder geändert wird, und das Fernsehen wieder so gemütlich wie vorher wird, mal sehen, genial wär's ja schon. Was glaubt ihr? ;)

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  • Wird mal Zeit, dass das wieder geändert wird, und das Fernsehen wieder so gemütlich wie vorher wird, mal sehen, genial wär's ja schon. Was glaubt ihr? ;)

    Ich glaube, wenn den Verantwortlichen klar wird, dass sie noch mehr Geld verdienen könnten, wenn mehr zusähen, dann wäre der Weg frei für ein Stück Nostalgie. 8)

  • Ja das mit Bayrhammers politischer Einstellung hast Du gut zusammengefasst, mehr könnte ich darüber auch nicht sagen.

    Ohja, das Retro-Fernsehen das ich bevorzugt schaue ist von 70er bis Mitte 90er, ab dann wurde es immer unerträglicher. Genau, Anfang 90er war RTL Plus, Sat1, Pro7 noch sehr faszinierend, eben etwas neues, mit viel experimentellen Sendungen. Als dann Hans Meiser kam (war glaube ich die erste nachmittägliche TV Show?) ging's bergab. TV Kaiser nach RTL Samstag Nacht Mitte 90er war die erste Fake-Talkshow die ich im Fernsehen sah, wo man richtig sah, dass das Publikum wie abgesprochen lachte und klatschte, einfach fürchterlich! Schaut mal auf Youtube danach.

    Ja, Wetten Dass war in den 80ern und 90ern das TV-Lagerfeuer sozusagen, und das schauten einfach alle! Straßenfeger gibt es heute gar nicht mehr. Selbst Fussball EM/WM schaue ich nicht mehr, weil es einfach nur noch um (viel zu viel) Geld geht. Da ist vieles gehörig aus dem Ruder gelaufen. Wird mal Zeit, dass das wieder geändert wird, und das Fernsehen wieder so gemütlich wie vorher wird, mal sehen, genial wär's ja schon. Was glaubt ihr? ;)

    Ich schaue auch nur noch ungern Fußball. In den 90ern und bis etwa Mitte der des ersten Jahrzehnts nach dem Jahr 2000, schaute ich mir regelmäßig Spiele an, wenn sie übertragen wurden. UEFA-Cup, Europapokal der Pokalsieger, DFB-Pokal, Champions League - ich habe mir da wirklich alles reingezogen, was zeitlich möglich war. Mittlerweile ist alles dermaßen durchkommerzialisiert, dass es einfach keinen Spaß mehr macht. Man wird mit Fußball im wahrsten Sinne des Wortes ertränkt. Es gibt keine Überraschungsmeister und Europapokalsieger mehr. In den 90ern war es noch möglich, dass z.B. Roter Stern Belgrad (1991) den Landesmeister-Cup (ab 1992 Champions League) gewann. So was ist heute undenkbar!


    Die Talkshows hatte ich ganz vergessen, weil ich das wohl bewusst verdrängt habe. Die waren so der erste Hinweis auf den Niedergang der TV-Kultur. Hans Meiser fing mit dem Quatsch an, dann kam Ilona Christen. Die gingen vielleicht anfangs noch halbwegs, aber mit Arabella Kiesbauer auf Pro7 fiel das Kind endgültig in den Brunnen.


    Gustl Bayrhammer mit seinem Pumuckl ist ein schönes Zeitfenster in eine wunderbare TV-Vergangenheit. Und das macht mich irgendwie traurig, weil das alles schon so lange her ist. Ich wünsche mich oft in diese Zeit zurück, weil ich manchmal das Gefühl habe, ich bin nicht für die heutige Zeit geschaffen worden und bin durch Pech ein paar Jahre zu spät (Anfang der 80er) geboren worden. Kennst du Zelda - Ocarina Of Time auf dem Nintendo 64? Dort gibt es eine Melodie, die auch perfekt in die Pumuckl-Serie gepasst hätte. Dort sind auch eine synthetische Gitarre und eine Mundharmonika zu hören. Diese Melodie hat sogar fast genau das gleiche langsame Tempo. Leider weiß ich gerade den Namen der Melodie nicht. Ich weiß z.B. auch nicht, ob ich es schaffen würde, den ehemaligen Ort der Werkstatt zu besuchen, weil ich dort sicher einen heftigen Anflug von Wehmut bekommen würde. Vielleicht bin ich da zu sentimental, aber das gehört nun mal zu meiner Persönlichkeit.

  • Zelda - Ocarina Of Time (N64) ist absolut genial und zeitlos - ich kann Dich da gut nachvollziehen was die Musik angeht.


    Ansonsten merke ich, dass Dich das Gleiche antreibt wie viele hier. Und "Meister Eder und sein Pumuckl" ist da eine unendlich wertvolle produktion, weil sie als eine Art Einstiegsdroge fungiert und man so einen Zugang zu den alten Schauspielern, Serien, Filmen findet und eine kulturelle Feinsinnigkeit aufbaut.


    Ähnlich wichtig waren für mich:

    - Die Lümmel von der ersten Bank (BRD, 1968 - 1972)
    - Lausbubengeschichten


    Kennst Du auch den Hatschipuh Film? Der ist vom selben Spielleiter der auch "Meister Eder und sein Pumuckl" gemacht hat.


    Interessant für Dich könnten auch diese Themen sein:

    "Ruhige" deutsche Real-Kinderserien

    Degeneration, Zerfall, Niedergang: TV, Kino, Kultur, Gesellschaft...?

    "Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


    Konfizius

  • Hatschipuh habe ich zufälligerweise erst vor drei Tagen gesehen! Ebenfalls ein wunderbarer Film, wenn mir da aber auch die Darstellung der Figuren nicht ganz so gut gefällt wie bei Pumuckl. Es wirkt irgendwie "billiger" produziert bzw. gezeichnet und animiert. Vielleicht lag es daran, dass das Trickfilmstudio für diesen Film aus dem damaligen Jugoslawien (Belgrad) stammte und man, warum auch immer, nicht mehr die Ungarn engagierte. Im Gegensatz zu Pumuckl merkt man hier aber ganz extrem, dass der Film während des Höhepunkts der 80er spielt. Es sind viele Autos zu sehen, die Frisuren gehen noch mehr in die Richtung (besonders beim ältesten Sohn der Bauernfamilie), dazu der Synthesizer-Soundtrack, der sogar Nena enthält, die Bademode im Freibad, ein tragbarer Walkman und ganz besonders der Commodore Computer, der gefühlt alles kann XD Generell: Schade finde ich, dass man daraus keine Serie machte, aber ich meine mich zu erinnern, mal ein Interview mit Ulrich König gelesen zu haben, in dem er angab, dass der Film eine verkehrte Alterseinstufung erhielt (ab 6, statt ab 0), der Film zu einer Zeit (Anfang 1987) in die Kinos kam, als noch einige andere Jugend-./Kinderfilme anliefen und der Film generell schlecht bzw. falsch vermarktet wurde. Toni Berger machte seine Sache hervorragend, aber seltsamerweise merkte man auch dort schon sein vorangeschrittenes Alter an, obwohl zwischen Hatschipuh und den letzten Dreharbeiten aus Pumuckl gerade mal etwas mehr als ein Jahr lag (Ende der Dreharbeiten von Pumuckl im April 1985, Hatschipuh wurde im Sommer 1986 gedreht). Ab einem gewissen Alter scheinen Menschen von Jahr zu Jahr sichtbar immer deutlicher zu altern. Besonders schön fand ich, dass Gustl Bayrhammer einen kleinen, aber feinen Gastauftritt als Wirt hatte. Schade, dass er nur so eine winzige Rolle hatte, aber vielleicht wollte er sich schon da nicht mehr zu viel zumuten. Aber selbst die Minirolle spielte er mit Bravour. Hervorragende Schauspieler erkennt man daran, dass sie gar nicht viel machen müssen, es aber trotzdem glaubhaft rüberkommt. Wenn ich da an viele "Schauspieler" aus Serien wie GZSZ und so weiter, denke, merkt man er so richtig, was richtige Schauspieler sind und welche es nie zu so einem Status schaffen werden, weil sie einfach kein Talent dafür haben. Und diese guten Schauspieler gehen einem immer mehr ab.

  • - Ja Hatschipuh ist mehr zeitgeist als Pumuckl, wobei bei Pumuckl Staffel 2 schon auch stark die 80er zu spüren sind finde ich. Da finde ich Staffel 1 viel zeitloser


    - Berger wurde bei Hatschipuh von der Maske her zurecht gemacht, ich vermute man hat ihn bewusst auch etwas großväterlicher gemacht, so wie man bayrhammer bei Staffel 1 vom Pumuckl acuh großväterlicher machen wollte


    - Hatschipuh sollte tatsächlich eine Serie werden wie ich letztens erst erfahren habe.


    - Bzgl. den Zeichnungen war Belgrad wahrscheinlich günstiger als Ungarn - zumal mehr gezeichnet werden musste aufgrund der viele Zeichentrickcharaktere. Da musste man wohl ein wenig sparen. Wobei ich die Zeichnungen nicht schlecht finde. Pumuckl ist halt nur eine Figur, da kann man sich viel mehr auf diese eine Figur konzentrieren und auch mehr draus machen. Aber mit Sicherheit war Hatschipuh ein größeres Risiko als Pumuckl, da es ein komplett neues Projekt war, da hat man sicher auch aufs Budget schauen müssen.

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    Konfizius

  • Gestern sah ich die Pumuckl-Folge mit dem Wellensittich. Auch eine Folge, in der eher weniger passiert. Aber die Sprüche vom Pumuckl und die Reaktionen von Meister Eder sind in fast jeder Folge Gold wert! Ich könnte mich immer wegschmeißen vor Lachen. Das ist mit ein Hauptgrund, warum die Serie so toll ist. Vieles habe ich als Kind nicht so ganz verstanden (auch aufgrund des Bayerischen bzw. Münchener Dialekts), oder wenn Wortspiele eingebaut wurden und Dinge, die man erst als Erwachsener voll versteht. Aber als Erwachsener entdeckt man dann erst so richtig, wie viel Energie in diese Serie gesteckt wurde.


    Habe nochmal darüber nachgedacht und habe den logischen Schluss gezogen, dass das ungarische Studio bei Pumuckl zwei bis drei Jahre Zeit für die Trickfilmaufnahmen hatte. Bei Hatschipuh waren es viel mehr Charaktere, die dazustellen waren und man hatte deutlich weniger Zeit. Wenn die Realszenen (mutmaßlich) im Juni, Juli, August 1986 gedreht wurden, hatten das Belgrader Studio gerade mal ein halbes Jahr Zeit, um die Zeichnungen und Animationen fertig zu bringen. Kinostart in der BRD war damals im Februar 1987.


    Toni Berger wirkt mit dieser langen Matte auf dem Kopf irgendwie komisch, die Frisur passte nicht wirklich zu ihm. Das war ja fast schon ein richtiger Mönchshaarschnitt. Wo hast du denn erfahren, dass es eine Serie werden sollte? Sollte Toni Berger dort auch die Hauptrolle übernehmen und die restlichen Darsteller ebenso?

    Im Film spielte ja Adelheid Arndt mit, die die meisten ja aus "Siebenstein" kennen. Diese Serie habe ich als Kind geliebt. Sie spielte anfangs ja im damaligen West-Berlin bzw. später dann halt Berlin. Wurde Adelheid Arndt eigentlich in Hatschipuh nachsynchronisiert? Sie hat im Film eine ganz andere Stimme und mir ist nicht bekannt, dass sie einen bayerischen Dialekt beherrscht bzw. spricht.


    Auf Seite 58 dieses Threads habe ich ein Foto gefunden, das wohl irgendwann in den 70ern entstanden sein muss un die Werkstatt von der Rückseite her zeigt. Das ist ja kaum wiederzuerkennen! Es wirkt fast so, auch aufgrund der Kriegsruine links, als sei das Foto im damaligen West-Berlin oder sogar der New Yorker Bronx aufgenommen worden. München sah damals irgendwie "anders" aus. Heruntergekommener, würde ich mal sagen. Hätte ich gar nicht gedacht, weil mein bisheriges München-Bild war doch mehr in Richtung gepflegte, saubere Vorzeigestadt der alten BRD. Man merkt auch bei viele Aufnahmen, die in der Stadt an den Straßen entstanden, wie viel weniger Bäume damals in der Stadt zu sehen waren. Dazu viele schmutzig-graue, braune Fassaden, von denen der Putz abbröckelt. Ich finde es sowieso krass, dass so viele Kriegsschäden bis weit in die 70er oder sogar 80er sichtbar blieben, während man heute alles zubaut, was noch mindestens 10 Quadratmeter hergibt. Ich finde es aber gut, dass dieser hässliche Parkplatz und die unschöne Rückseite in der Serie nie gezeigt wurden, weil das doch irgendwie diese schöne Hinterhof- und Kleinstadtromantik zerstört hätte.

  • Dorset, ich stimme in sehr vielen Punkten mit Dir überein! Fussball habe ich allerdings nie so intensiv geschaut , bis auf EM/WM. Wobei ich schon in den 80ern die Gespräche der Leute an Kiosken, die ein Bierchen tranken, immer interssant fand, aber nie verstand (über Tabellen in der Bundeslinga und pipapo) Aber diese Kiosk-Fussbalgespräch-Atmosphäre fand ich immer schon toll. :)


    Ja Zelda Ocarina of Time ist mein zweitliebstes Zelda, nach Zelda auf dem Super Nintendo, welches auch mit Secret of Mana das beste Action Adventure auf der Konsole ist, und eins der besten Spiele der Welt, wenn nicht DAS beste (Zelda auf SNES). Ja, da gibt es in der Tat Pumuckl-ähnliche Musik, mit der Gitarre und Mundharmonika aber ich komme jetzt auch nicht auf den Namen.


    Ohje, Ilona Christen und Arabella Kiesbauer, diese Tussies hatte ich schon ganz vergessen! Die haben alle kräftig mitgewirkt am Zerfall der unfassbar guten Deutschen TV-Kultur! Schämen sollten sie sich alle miteinander, aber ganz stark! Pfui! Eine Schande sondergleichen.


    Den ehemaligen Ort der Werkstatt habe ich während einer Drehortführung besucht (bin auch 80er Kind wie Du, Jahrgang 1978). Und ich stand tatsächlich minutenlang da und mich umgab eine koboldig-gespenstische Atmosphäre. "Hier hat also Bayrhammer gestanden, hier hat Pumuckl gewohnt und gelebt,. Jawohl der ECHTE Pumuckl und der Meister Eder!" Das war wie in eine andere Welt und Zeit einzutauchen, denn die Hinterhofhäuserwände (ist das ein gängiges Wort?) sehen heute noch praktisch genauso wie damals aus! Ich blickte z.B. auf das Fenster, wo die Frau runterrief "Das dürfte doch nicht ihre Sorge sein! Und sie (die Frau Harrrrrtl) putzen sie lieber ihre dreckigen Fenster!" Die Folge mit der verzogenen Göre die Flöte spielt (Mundharmonika in der Hörspielversion) :D


    Lümmel und Lausbuben Serie habe ich auch beide, aber bis jetzt nicht angeschaut.

    Neues aus Uhlenbusch hat eine geniale ruhige 70er und 80er auf dem Land-wohnen-Atmosphäre, die gigantisch gut ist. Die Serie habe ich als Kind nicht gesehen (nur immer den Vorspann mit dem Hahn) und erst in heutiger Zeit so richtig erstmals angeschaut und schätzen gelernt, wie Nils Holgersson die 80er Serie ebenfalls :)


    Achja Hatschipuh. Da finde ich die Zeichnungen auch billig, leider muss ich sagen. Keiner der Kobolde hat auch nur annähernd die Austrahlung, Charakter, Persönlichkeit und Charisma und Witzigkeit/Lustigkeit/Humor wie der Pumuckl. Zumal auch Clarin nicht synchronisierte, sondern irgendwelche Sprecher (wer eigentlich?) und auch noch technisch verstellt. Den Synhesizer Soundtrack finde ich allerdings klasse, und einige der Melodien klingen auch sehr nach Pumuckl (Wiederum Gitarre und Mundharmonika, typisch Fritz Muschler eben!) Die beste Szene für mich: Die Rutschbahnszene im Schwimmbad! Dieser Synthesizersound! Diese ausgelassene ruhige Art im Freibad. Diese gemütlichen Gartenzäune die die Rutschbahn säumen! Genauso habe ich auch die 80er selbst erlebt! Einfach großartig! Allein für diese Szene ist der Film ein Topfavorit, und für die tollen Bauernhofszenen ebenso! :) Toni Berger, ja, die Specht sagt, wurde er "auf alt" gemacht (Maske) denn er hat ja noch zahlreiche Rollen jahrelang klasse gespielt, z.B. Weissblaue Geschichten nach 1987 auch :) Meine Güte, 1986 und 1987, was waren das für GENIALE Jahre !!! Will sie wieder erleben! TV-Landschaft super aufgeräumt und gemütlich, deutsche TV-Kultur, noch viel freundlichere Leute auf den Straßen (nicht so mit grimmigem Gesicht und Smartphone anstarrend) und tausend weitere Sachen, ich könnte hier Romane schreiben aber ich habe ja auch schon eine Menge im Pumucklthema und andereswo im Forum geschrieben :)


    Jedenfalls toll, Dorset, dass Du mitschreibst, Du bist wirklich eine tolle Bereicherung für dieses Thema & Forum. :)

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  • Die Antwort zur Arndt-Synchro gibts hier: Hatschipuh


    Bzgl. der TV-Serie die Quelle ist hier zu sehen: Hatschipuh


    Die Stimmen bei Hatschipuh sind alle von den Sprechern authentisch gesprochen - da ist technisch nichts bearbeitet worden. Mal abgesehen von der Stimme von Gänseblümchen, die eher ein wenig nervig ist (gesprochen von Eva Hatzelmann - auch aus Pumuckl bekannt) finde ich die Stimmen sehr genial. Besonders die von Hatschipuh, das ist stimmlich ein ähnliches Niveau wie Clarin. Natürlich eine andere Art von Stimme, aber das so hinzukriegen ist sicher nicht einfach. Hatschipuh wurde von Fred Stillkrauth gesprochen, der auch schon die Jahrzehnte davor diverse Disney-Sachen synchronisierte.


    Ja die Zeichnungen sind nicht ganz so fein gestaltet wie bei Pumuckl, ich finde sie trotzdem gut.


    Mich sprechen ehr die Jahre 1978 bis 1983 an. Aber auch die Jahre danach sind noch schön, wobei ab Ende der 80er langsam der Zerfall zu spüren ist ;)

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    Konfizius

  • Bin ich anderer Meinung was die Stimmen angeht, aber null Problemo, unterschiedliche Meinungen halt. ;)

    Ich finde der Zerfall ist erst so Anfang bis Mitte 1995er so richtig zu sehen. Aber das ist ja kein Prozess der über Nacht war sondern kontinuierlich. Klar kann schon sein, dass ich bestimmt auch Ende der 80er/Anfang der 90er gesagt/gedacht hab, dass das Fernsehen immer schlechter wird. Denn bei so Sachen wie Hans Meiser und TV Kaiser habe ich ja gedacht "Meine Güte jetzt ist das Fernsehen endgültig ruiniert worden" d.h. das war ein Prozess :) Jedes Silvester/Neujahr ab Anfang 90er hab ich mir gewünscht, dass das Fernsehen quasi durch den Jahresanfang sich wieder "besinnt" und gutes Fernsehen macht und dem Fernsehen quasi wieder ne Chance gegeben hehe, aber das haben die leider nicht gemacht ;) Als dann Ansager/innen nicht mehr im TV waren und die Abspänne bei Filmen auch in den Öffis nicht mehr ausgespielt wurden und imme mehr Werbung und "coolness" im TV kam, war so der TV-Zerfall , sehr schade, dieses immer hektischer werden im Fernsehen ;)

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  • Bin ich anderer Meinung was die Stimmen angeht, aber null Problemo, unterschiedliche Meinungen halt. ;)

    Ich finde der Zerfall ist erst so Anfang bis Mitte 1995er so richtig zu sehen. Aber das ist ja kein Prozess der über Nacht war sondern kontinuierlich. Klar kann schon sein, dass ich bestimmt auch Ende der 80er/Anfang der 90er gesagt/gedacht hab, dass das Fernsehen immer schlechter wird. Denn bei so Sachen wie Hans Meiser und TV Kaiser habe ich ja gedacht "Meine Güte jetzt ist das Fernsehen endgültig ruiniert worden" d.h. das war ein Prozess :) Jedes Silvester/Neujahr ab Anfang 90er hab ich mir gewünscht, dass das Fernsehen quasi durch den Jahresanfang sich wieder "besinnt" und gutes Fernsehen macht und dem Fernsehen quasi wieder ne Chance gegeben hehe, aber das haben die leider nicht gemacht ;) Als dann Ansager/innen nicht mehr im TV waren und die Abspänne bei Filmen auch in den Öffis nicht mehr ausgespielt wurden und imme mehr Werbung und "coolness" im TV kam, war so der TV-Zerfall , sehr schade, dieses immer hektischer werden im Fernsehen ;)

    Shairaptor ..Lach mich aus wenn du magst.. ;) :P^^ Ich hab´s ja schon mal geschrieben: Für mich war das Fernsehen Mitte der 90er Jahre so mies, dass ich mir seit damals nicht mal mehr ne komplette Serie angeschaut hab. Die letzte Produktion war "Central Park West". https://www.fernsehserien.de/central-park-west Tatsache!

    Seit dieser Zeit müssen bei mir Wiederholungen herhalten oder es gibt ansonsten neue Filme bzw. alte Serien von vor 1995..:)

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist

  • Genial, Mathias, bei mir auch! Gut dass Du das machst, da gleichen wir uns auch :) Die von Dir verlinkte Serie sagt mir allerdings nichts. WIe schon tausendmal gesagt 70er bis Mitte 90er (allerdings mit Ausnahmen, handselektierten Filmen oder Serien auch aus den 2000/2010ern, aber sehr wenig im Vergleich zu den Retrosachen).


    Gezappt habe ich noch bis 2009. Meinen SATANschluss (haha, das hat mal jemand bei Youtube mir gesagt, als ich Satanschluss geschrieben habe :D ) hab ich seit 2009 abgestöpselt und im selben Jahr auch meinen großen Röhrenfernseher und Festplattenrecorder/Satreceiver weggeschmissen. Ab 2010 nur noch externer Mediaplayer mit Festplatten (und ein paar (3D-)Blurays) und 46 Zoll LED Fernseher und Retrofilme/Serien, mehr braucht der Retrofan nicht. :D

    - Oh Jegerl, gut dass mich dran erinnerst! - An wos? - Nojo, na was kommt nach dem 31. März? - Der 1. April! - Richtig! Er weiss wieder besser! Jetzt derfst weiterschnupfern!

  • Nach dieser US- Serie waren dann für mich nur noch Filme (Kinofilme u. TV-Filme) angesagt bzw. ältere oder "alte" Serien. Für mich sind 70er Jahre Serien nicht direkt "alt", aber das könnte ein eigenes Thema werden. Das wird von so manchen hier bestimmt anders gesehen..;)

    "Alkohol in Maßen genossen, schadet auch in größeren Mengen nicht"


    Anderl Heckmair (1906-2005), deutscher Bergführer und Alpinist