Der Vorleser (US/D, 2008)

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    Die Rahmenhandlung des Films spielt im Jahr 1995. Der Rechtsanwalt Michael Berg trifft sich mit seiner Tochter Julia und fährt mit ihr zum Grab seiner ersten Liebe Hanna Schmitz. Julia ist die einzige Person, der gegenüber er sich öffnen kann; ihr erzählt er erstmals die ganze Geschichte über Hanna und sich.

    Die erste Rückblende ist im Jahr 1958 in Neustadt angesiedelt. Der fünfzehnjährige Michael Berg übergibt sich auf dem Heimweg. Eine fremde Frau, die 36-jährige Straßenbahnschaffnerin Hanna Schmitz, hilft ihm, wieder auf die Beine zu kommen. Drei Monate später, nachdem Michael sich vom Scharlach erholt hat, sucht er die Fremde auf, um sich mit einem Strauß Blumen bei ihr zu bedanken. Schon am ersten Tag entsteht eine Liebesbeziehung zwischen den beiden, bei der ihn Hanna, die ihn oft „Jungchen“ nennt, auf Distanz hält. Es entwickelt sich das Ritual, dass Michael Hanna – die auf diese Weise ihren Analphabetismus vor ihm zu verbergen versucht – vor dem Sex aus Büchern vorliest. Mit der Zeit kühlt die Beziehung etwas ab, Michael ist wieder mehr mit seinen Schulkameraden zusammen, unter anderem interessiert sich eine attraktive Mitschülerin für ihn. Eines Tages ist Hanna – aus Gründen, die nur dem Zuschauer offenbart werden – plötzlich verschwunden.

    Im Jahr 1966 ist Michael im Rahmen seines Jurastudiums in Begleitung von Professor Rohl Augenzeuge bei einem Prozess gegen sechs ehemalige KZ-Aufseherinnen, darunter auch Hanna Schmitz. Sie macht unbegreifliche Aussagen. Zum barbarischen Umgang mit den KZ-Häftlingen gibt sie banale Gründe an. So rechtfertigt sie etwa mit naiver Ernsthaftigkeit die Selektion von Häftlingen zur späteren Vergasung damit, dass man zu wenig Platz im Lager gehabt habe, um alle Häftlinge unterzubringen. Den Tod von 300 jüdischen Häftlingen in einer zugesperrten brennenden Kirche erklärt sie damit, dass die Aufseherinnen, hätten sie die Tore aufgeschlossen, das dann entstehende Chaos nicht hätten bewältigen können. Gegen Ende des Prozesses beschuldigen die anderen Aufseherinnen Hanna Schmitz, die Hauptverantwortung für den Tod der 300 Häftlinge getragen zu haben. Dies soll durch eine Handschriftenprobe von Schmitz belegt werden, die direkt vollzogen werden soll, um sie mit der Akte der KZ-Aufseherinnen über den Kirchenbrand vergleichen zu können. Anstatt ihre Scham zu überwinden und zuzugeben, dass sie weder lesen noch schreiben kann, bestätigt sie die Anschuldigungen.

    Michael erkennt erst jetzt Hannas Geheimnis und ihm wird klar, dass dies der Schlüssel zu vielen ihrer Handlungen ist, darunter ihr Eintritt in die SS, die Tatsache, dass sie sich von KZ-Häftlingen wie früher von Michael aus Büchern vorlesen ließ, ihr plötzliches Verschwinden 1959 und auch ihre fatale Übernahme der Hauptverantwortung im Prozess. Er ringt mit sich, das Gericht auf diesen wichtigen Umstand hinzuweisen, unterlässt es aber schlussendlich. Er begründet sein Nicht-Handeln mit dem Argument, dass Hanna die Bloßstellung ihrer Schwäche durch ihn nicht gewollt hätte. Der Prozess endet mit Hannas Verurteilung zu lebenslanger Haft; die anderen Aufseherinnen erhalten jeweils eine Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten.

    1976 nimmt Michael, dessen Ehe gerade zerbrochen ist, Kontakt zur inhaftierten Hanna auf, indem er ihr Tonbandkassetten schickt, auf denen er für sie erneut aus Werken der Weltliteratur vorliest. Mit Hilfe dieser Aufnahmen bringt Hanna sich selbst das Lesen und Schreiben bei und beginnt, Michael kurze Briefe zu schreiben. 1988 bittet die Gefängnisleitung Michael Berg darum, sich der kurz vor der Entlassung stehenden Hanna anzunehmen, da diese nach 20 Jahren Haft weder Verwandte noch Bekannte habe. Berg zögert zunächst, lässt sich aber dann doch darauf ein. Schließlich besucht er die stark gealterte Hanna kurz vor ihrer Entlassung im Gefängnis. Michael verhält sich relativ kühl und teilt Hanna mit, dass er ihr eine Wohnung und Arbeit besorgt habe und sie in einer Woche abholen werde. Doch vor ihrer Entlassung begeht Hanna Schmitz Selbstmord. In ihrem Testament beauftragt sie Michael damit, ihr erspartes Geld aus einer blechernen Teedose sowie 7.000 DM von ihrem Konto einer der zwei Überlebenden, der „Tochter“, wie sie sie nennt, des Kirchenbrandes zu übergeben.

    Diese Frau, Ilana Mather, lebt jetzt in New York. Einen Aufenthalt anlässlich eines Kongresses in Boston nutzt Michael zu einem Besuch. Ilana Mather zeigt sich reserviert und weist Michaels Versuche, Verständnis für Hanna Schmitz zu wecken, zurück. Auf seine Mitteilung, dass Hanna Schmitz Analphabetin war, geht sie kaum ein. Auf ihre Aufforderung hin, ehrlich gegenüber ihr zu sein, spricht er das erste Mal einem Menschen gegenüber über seine Liebesbeziehung zu Hanna. Das Geld lehnt sie ab, da dessen Entgegennahme in ihren Augen einer Absolution gleichkäme. Michael schlägt daraufhin vor, das Geld in Hannas Namen einer jüdischen Organisation zu spenden, die sich für Alphabetisierung einsetzt, womit Ilana Mather einverstanden ist, wenn er sich darum kümmert. Für sich selbst behält sie jedoch Hannas alte Teedose, in der Michael ihr das Geld überbracht hat, da sie als Kind selbst eine ähnliche Dose besaß, die sie ins KZ mitgenommen habe und die ihr dort nicht ihres Inhaltes, sondern Aussehens wegen gestohlen worden sei. Als Michael weggegangen ist, stellt sie die Dose neben das Erinnerungsfoto ihrer ermordeten Familie. In der Schlussszene erzählt Michael seiner Tochter an Hannas Grab die gesamte Geschichte.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Vorleser_(Film)

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